Überlegungen eines Anfängers - Meinungen gesucht

rbb

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14. Dez. 2018
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Hallo zusammen!

Ersteinmal danke ich für die Zahlreichen posts welche ich mir bereits durchlesen konnte, es freut mich nun ein Teil der Gemeinschaft zu sein :)

Zu meiner Lage und Idee:

Momentan bin ich Berufsverdienend, Mitte zwanzig und möchte mir durch langfristiges Investieren ein kleines Polster schaffen. Dazu möchte ich kontinuierlich einen kleinen Betrag (~CHF 400 im Monat) in ETFs / Aktien / Anlagen investieren.
Meine Erfahrungen sind minimal, ich habe mich über den letzten Monat über das ganze Börsengeschäft mit Videos, Podcasts und Bücher ein kleines Wissen aufgebaut und möchte nun selber aktiver werden.
 

Bisher bin ich mit all meinen Konten Postfinance Kunde. Dazu gehören:

- Zahlungskonto - Girokonto

- Steuerkonto, Sparkonto - Sparkonti

- 3a Konto (mit 100% des Betrags auf den Vorsorgefonds PostFinance Pension 75)

- Fondsdepot welches monatlich für den oben genannten Betrag in den PostFinance Fonds 4 (Valoren-Nr. 730'438) investiert

Nun möchte ich zwecks Diversifikation, Interesse und natürlich Vorteilen die Lage mit dem Fondsdepot in die eigenen Hände nehmen.
Dazu habe ich mir einen kleinen Sparplan angelegt, welcher mich für eine erste Iteration mit dem Börsenmark vertraut machen sollte:

Betrag / Monat: CHF 400
Anteil Aktien 75%
Anteil Anlagen 25% (1 Jahr, 2 Jahre, 3 Jahre, 4 Jahre, 5 Jahre => Anschliessend nach 1 Jahr wieder für neue 5 Jahre lösen)

Ich denke, dass sich dadurch der Handel mit ETFs lohnen würde. Folgende ETFs und Verteilung ziehe ich in Betracht:

53% in MSCI World
23% in MSCI World Emerging Markets
24% in Anlagen (hier bin ich mir sehr unsicher welche dies sein sollten).


Nun zu meinen eigentlichen Fragen:

- Welchen Broker könnt Ihr mir empfehlen? Als Schweizer mit Steuerdomizil in der Schweiz müsste das wohl rein wegen der Steuererklärung ein Schweizer Broker sein oder sehe ich das falsch? 
- Welche Währung wähle ich für den kauf der ETFs?
- Lohnt es sich monatlich zu investieren oder sollte ich lieber den Betrag sparen und Vierteljährlich eine Investition tätigen?
- Habe ich etwas nicht überdacht oder komplett falsch angedacht?

Ich danke euch schon jetzt für alle Antworten und Meinungen :)

Grüsse!

 
Nun zu meinen eigentlichen Fragen:

- Welchen Broker könnt Ihr mir empfehlen? Als Schweizer mit Steuerdomizil in der Schweiz müsste das wohl rein wegen der Steuererklärung ein Schweizer Broker sein oder sehe ich das falsch? 
- Welche Währung wähle ich für den kauf der ETFs?
- Lohnt es sich monatlich zu investieren oder sollte ich lieber den Betrag sparen und Vierteljährlich eine Investition tätigen?
- Habe ich etwas nicht überdacht oder komplett falsch angedacht?

Ich danke euch schon jetzt für alle Antworten und Meinungen :)

Grüsse!
LiebeR rbb

Gerne nehme ich zunächst mal Stellung zu Deinen konkreten Fragen:

1) Es besteht nicht die geringste Pflicht als Schweizer aus steuerlichen Gründen einen Schweizer Broker zu wählen. Warum auch? Du musst einfach in Deiner Steuererklärung alles angeben, mehr ist da nicht. Einige Broker stellen Dir alles bequem zusammen; gratis ist das in der Regel aber natürlich nicht. Aufgrund Deiner einfachen Strategie und Deines jugendlichen Alters würde ich an Deiner Stelle die Steuererklärung aber klar noch selber ausfüllen. Es ist keine Raketenwissenschaft.

2) Für die Rendite spielt es keine Rolle, in welcher Währung Du kaufst, obwohl immer wieder das Gegenteil behauptet wird. Allerdings gilt: Wenn Du vorm Kauf wechseln musst (in Deinem Fall wohl etwa von Franken in Euro), ist das nie ganz gratis. Es hängt von Deiner Bank und Deinem Broker ab, wie viel der Währungswechsel kostet. Wenn Du vom Schweizer Franken kommst, ist das ein Argument für den Kauf der ETFs in Schweizer Franken bei einem schweizerischen Broker, denn dann fallen alle Währungswechselkosten weg. Der Nachteil ist, dass Schweizer Broker eher teuer sind. Hinwiederum sind Brokergebühren bei Deiner Strategie nicht besonders wichtig.

3) Die vierteljährliche Investition spart Brokergebühren, verlangt aber etwas mehr Disziplin.

4) Ich finde Deine Strategie insgesamt überzeugend. Schlicht wirklich nicht verstanden habe ich, was Du mit den 25% machen willst, die Du (warum auch immer) nicht in Aktien investierst. Mir ist keine Anlagestrategie bekannt, die mit 100 Franken pro Monat (25% von 400 CHF) auch nur im entferntesten eine aktienähnliche Rendite ergibt. Was ist da Deine Idee? Bezüglich Aktien bzw. ETFs: Ich würde wahrscheinlich die Schweiz, Europa und Nordamerikas noch etwas stärker gewichten. Das, allerdings, ist wirklich pure Ansichtssache.

Schlussbemerkung: Die Strategie mit ETFs ist relativ zur Rendite extrem sicher, aber natürlich auch unfassbar langweilig. Wenn Du Dich aber nicht weiter fürs Thema interessierst, ist sie genau richtig. Sie ist auch erfolgreicher als Direktinvestitionen in Aktie, denn dort schaffst Du die minimal notwendige Diversifizierung frühstens ab 10k, was in Deinem Fall hiesse, dass Du (pessimistisch gerechnet) auf 3 Jahre Rendite verzichten müsstest. Handkehrum bist Du extrem jung. Die Mehrheit aller Menschen, die das erste Mal in ihrem Leben in Aktien investieren, sind über 40 Jahre alt. Du könntest Dir eine offensivere Strategie locker leisten, aber dann musst Du erheblich mehr Zeit in die Sache investieren als bei ETFs.

Just my 2 cents.

Lg X.

 
Hallo rbb,

Hallo Xeno,

Ich bin auf euren Forumsbeitrag schon seit längerem aufmerksam geworden:

Meine Situation ist ganz ähnlich wie die von rbb.

Ich bin 40, selbständig als Architekt.

Auch ich habe alle Konten bisher bei PostFinance.

- Privatkonto

- Geschäftskonto

- 3a-Konto (mit ca. 20'000 CHF)

- Fondsdepot wurde aufgelöst und Summe (ca. 20'000 CHF) in Immobilien-Erwerb investiert.

Ich möchte genauso wie rbb über Trading die Rendite meiner Finanzanlagen verbessern.

Da meine Einnahmen als Selbständig-Erwerbender schwankend und unregelmässig sind , 

kommt für mich ein Sparplan eher nicht in Frage...Darum meine Frage:

Gibt es für diesen Fall auch andere Möglichkeiten, andere Anlage-Strategien?

Bzgl. Broker:

Ich habe bereits eTrading von PostFinance eröffnet, das auf Swissquote basiert.

Spricht etwas dafür, zu wechseln? Ich habe gehört, es gibt günstigere Möglichkeiten.

Mein Dilemma ist: 

Da ich mich bisher für keinen ETF oder sonstige Anlageform entscheiden konnte,

ist ausser den abgezogenen Gebühren (90 CHF/Jahr) im eTrading nix passiert.

Es ist etwas beschämend, dass ich so in 2 Jahren 180 CHF verloren habe, ohne einen Trade zu tätigen.

Hinzukommt, dass ich in den kommenden 2 Jahren aufgrund der Renovierung einer Wohnung für mich,

liquide sein muss. Ich weiss nicht, ob es sich dann überhaupt auszahlt, mit Trading zu beginnen?

Ich wäre wirklich dankbar, wenn ihr mich aufklären könntet, ob und wie ich - endlich - den Einstieg finde,

oder ob ich besser die Finger vom Trading lassen soll. Letzteres wäre schade, denn ich habe unterdessen auch

schon alles mögliche gelesen und studiert zum Thema Börse...

beste Grüsse