Einlagensicherung - DEGIRO

sprtex

New member
09. Jan. 2018
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Hi all,

Ich überlege mir mein komplettes Portfolio zu DEGIRO zu übertragen, die Gebühren sind ja praktisch unschlagbar.

Da mein Portfolio aber einen Grossteil meines Vermögens enthält, mache ich mir gewisse Sorgen wegen der Einlagensicherheit.

Was passiert bei einer Insolvenz von DEGIRO? Würde das Risiko bei diesem Geschäftsmodell als nicht unerheblich einschätzen.

DEGIRO selber schreibt (https://www.degiro.de/ueber-degiro/sicher-und-zuverlaessig.html):

Bei einer Bank ist Ihre Einlage (Bargeld) nicht wie bei DEGIRO von dem Vermögen der Bank getrennt. Weil Banken ein größeres Risiko mit der Einlage von Kunden eingehen können, gibt es europaweit eine Einlagensicherung, die den Verlust eines Kunden bis zu 100.000 € ersetzt. Weil DEGIRO keine Bank sondern eine Investmentgesellschaft ist, gilt bei DEGIRO die Einlagegarantie für Investmentgesellschaften bis zu einem Wert von 20.000 €. Diese gilt zusätzlich zu der getrennten Verwahrung Ihrer Einlage im Cashfund, ist also eigentlich nicht notwendig.


Kann man dieser Aussage vertrauen? Gibt es tatsächlich keinen Fall in welchem die Kundeneinlagen gefährdet wären?

Wie handhabt ihr das - verteilt ihr euer Portfolio auf mehrere Broker zur Risikoabsicherung?

 
> Ich überlege mir mein komplettes Portfolio zu DEGIRO zu übertragen, die Gebühren sind ja praktisch unschlagbar.

IB ist günstiger

> Kann man dieser Aussage vertrauen?

Ja warum nicht? Aber es geht hier in dieser Aussage nur um Geldguthaben. Geld soll man lieber bei einer Bank in der Nähe parkieren. Hier in der Schweiz bist du bis zu 100'000 CHF pro Bank durch esisuisse gedeckt, evtl. mehr bei Kantonalbanken.

Betreffend Wertschriften: lese Art. 9 der AGBs - Degiro behält sich das Recht deine Wertschriften auszuleihen. Ohne Entschädigung für dich (IB würde dich zumindest mit der Hälfte des Gewinns belohnen), und näturlich jede Art von Einlagensicherung bei ausgeliehenen Papieren ist verloren. Kontrahentenrisiko ist hier normalerweise nur durch eine Barkaution gedeckt. Geht der Entleiher mit Degiro pleite, hast du Verlust. Gefällt die diese Praxis nicht, muss du ein Custody Konto öffnen und mit höheren Gebühren rechnen.

 
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IB ist günstiger
Danke für den Tipp, war bisher immer bei CH-Brokern. Hab mich von der DEGIRO Werbung anlocken lassen.

Aber es geht hier in dieser Aussage nur um Geldguthaben. Geld soll man lieber bei einer Bank in der Nähe parkieren.
Ach so, ich dachte das beinhaltet auch Wertschriften. Cash hab ich natürlich bei meiner Bank.

Degiro behält sich das Recht deine Wertschriften auszuleihen.
Das war mir bewusst. Allerdings wusste ich nicht, was damit für Risiken verbunden sind.

Bin jetzt mal relativ naiv davon ausgegangen, dass das regulatorisch nur erlaubt sein würde falls der Broker die ausgeliehenen Wertschriften versichert.

Wie sieht denn das aus bei IB - gibt es dort irgendeine Art von Einlagensicherung für die ausgeliehenen Papiere?

Was würdest du einem Privatanleger wie mir empfehlen, Custody Account? Account bei einem CH-Broker?

 
> Ach so, ich dachte das beinhaltet auch Wertschriften. Cash hab ich natürlich bei meiner Bank.

In den meisten Ländern gibt es keine Einlagensicherung für dir Wertschriften, auch in der Schweiz sind die Wertschriften nicht gedeckt. Man muss sich einfach dem Regulator und das Strafgesetzbuch anvertrauen. Bekannteste Ausnahme: amerikanische SIPC.

>Wie sieht denn das aus bei IB - gibt es dort irgendeine Art von Einlagensicherung für die ausgeliehenen Papiere?

Nein, stattdessen muss der Entleiher generell dir / deinem Broker eine Kaution für die ausgeliehene Wertschriften leisten und evtl. täglich nachschiessen. Geht der Entleiher pleite, kannst du sich aus der Kaution befriedigen. Oder kannst du einfach auf Margin Konto verzichten, dann muss der Broker deine Wertschriften getrennt bei sich aufbewahren

 
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