Fragen zum Futureshandel

Scribble93

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09. Jan. 2012
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Hallo Zusammen ;)Ich habe mich in letzter Zeit mit den Futures auseinander gesetzt.Es stellten sich mir jedoch einige Fragen zum Futureshandel, welche hier im Forum sicherlich beantwortet werden können:1. Auf der offiziellen Eurex-Seite hab ich mich nach den Transaktionskosten für Futures erkundigt. Dabei habe ich für den Dax-Future Werte um 0.5-0.75 Euro (pro Kontrakt und Half-Turn, so denke ich...) gefunden. Stimmt dies, oder sind diese Angaben völlig falsch? Falls sie stimmen sollten: Wie ist das möglich? Es werden ja schliesslich um die 180'000 Euro pro Kontrakt bewegt und die Clearingstelle sollte ja auch noch ihr Geld verdienen :? 2. Kann jeder einfach so Future-Kontrakte handeln? Wird von der Clearingstelle, beispielsweise der Eurex, nicht unter anderem die Bonität, fachliche Kentnisse und die technische Infrastruktur vor dem Terminhandel geprüft? Wenn ich zum Beispiel in meinem SQ-Konto auf Future-Trading klicke, könnte ich diese problemlos handeln. Warum das? :shock: 3. Der Futureshandel ist im Vergleich zu anderen derivativen Finanzinstrumenten relativ teuer in Bezug auf das Equipment (Realtimegebühren, Kosten für Plattformen etc.) - ca. 300-500 CHF pro Monat. Stimmt daher die These, dass der Future-Handel eher für institutionelle Marktteilnehmer ausgelegt ist (mal abgesehen von den Mini-Futures). Als Vergleich: FX-Trading mit Metastocks --> kostenlos...Vielen Dank schon jetzt für mögliche Antworten :danke: (und nein, ich möchte nicht in den Futureshandel einsteigen... :mrgreen: )lg Scribble93

 
Hallo Scribble,

1. Auf der offiziellen Eurex-Seite hab ich mich nach den Transaktionskosten für Futures erkundigt. Dabei habe ich für den Dax-Future Werte um 0.5-0.75 Euro (pro Kontrakt und Half-Turn, so denke ich...) gefunden. Stimmt dies, oder sind diese Angaben völlig falsch? Falls sie stimmen sollten: Wie ist das möglich? Es werden ja schliesslich um die 180'000 Euro pro Kontrakt bewegt und die Clearingstelle sollte ja auch noch ihr Geld verdienen
Die Gebühren beim Handeln von Futures sind in der Tat sehr gering. Die Gebühr von 0.50 bzw. 0.75 EUR ist jedoch nicht die Gebühr pro Future Kontrakt, sondern die Gebühr pro Anzahl DAX welche in einem Kontrakt enthalten sind. Es ist also eigentlich eher der Spread. Wenn du nun einen DAX Future Kontrakt handelst, dann ist darin 25x der DAX drin, also 25x7'200 = 180'000 Gesamt Volumen. Und darauf zahlt man dann auch 25x0.50/0.75 EUR "Gebühren", also total 12.50/18.75. Da es sich um den Spread handelt sind diese Gebühren natürlich pro Fullturn, also für Kauf und Verkauf zusammen. Wenn wir jetzt den höheren Spread von 0.75 nehmen und durch das Gesamtvolumen von 180'000 dividieren dann kommen wir auf Gebühren von 0.01%, was wirklich sehr tief ist.
2. Kann jeder einfach so Future-Kontrakte handeln? Wird von der Clearingstelle, beispielsweise der Eurex, nicht unter anderem die Bonität, fachliche Kentnisse und die technische Infrastruktur vor dem Terminhandel geprüft? Wenn ich zum Beispiel in meinem SQ-Konto auf Future-Trading klicke, könnte ich diese problemlos handeln. Warum das?
Der Futures Handel geht unter die Kategorie Margin Handel, gleich wie Forex oder der Handel mit CFDs. Dabei muss nur eine Margin für den Handel bereitgestellt werden. Diese variiert je nach Instrument im Prozentansatz des Gesamtvolumens und muss natürlich vollumfänglich auf dem entsprechenden Handelskonto vorhanden sein. Sobald die Margin nicht mehr vorhanden ist oder nicht mehr genügend davon vorhanden ist wird die Position geschlossen.
3. Der Futureshandel ist im Vergleich zu anderen derivativen Finanzinstrumenten relativ teuer in Bezug auf das Equipment (Realtimegebühren, Kosten für Plattformen etc.) - ca. 300-500 CHF pro Monat. Stimmt daher die These, dass der Future-Handel eher für institutionelle Marktteilnehmer ausgelegt ist (mal abgesehen von den Mini-Futures). Als Vergleich: FX-Trading mit Metastocks --> kostenlos...
Es gibt auch Broker welche dir den Future Handel auf ihrer Plattform anbieten. Dabei zahlt man dann keine Gebühren für die Plattform geschweige denn für Real Time Kurse. Bei der Plattform wird meistens der Ninja Trader verwendet. Der Broker macht dann den Spread einfach auf zB 1.00 EUR und verdient dann daran. Oder man kann auch CFDs auf den Future handeln, da bekommst du bei einem guten Broker ebenfalls einen Spread von 1.00 EUR. Hast also die gleich tiefen Gebühren kannst aber auch kleinere Beträge handeln. Also zB nur ein mal den DAX mit Gesamtvolumen 7'200 oder auch nur einen Zehntel davon. Dabei werden die "Gebühren" als Spread natürlich immer Anteilsmässig kleiner. Man zahlt also nicht mehr Gebühren wenn man kleinere Positionen handelt.Ich hoffe das hat ein Bisschen Licht ins Dunkle gebracht ;)
 
Vielen Dank marcello! :danke: Das hat mir sehr geholfen, die Thematik der Futures besser zu verstehen.Was ich aber (noch) nicht verstehe ist folgender Aspekt:Warum sollte man ein CFD auf den Dax-Future traden? Mann kann doch einfach den CFD auf den Dax traden - normaler CFD auf Index? Der Hebel kann ja selbst eingestellt werden - somit kann man ja auch den Leverage Effekt eines Dax-Futures bilden...lg Scribble 93

 
Was ich aber (noch) nicht verstehe ist folgender Aspekt:Warum sollte man ein CFD auf den Dax-Future traden? Mann kann doch einfach den CFD auf den Dax traden - normaler CFD auf Index? Der Hebel kann ja selbst eingestellt werden - somit kann man ja auch den Leverage Effekt eines Dax-Futures bilden...
Ja klar, beim CFD kannst du den Hebel selbst einstellen. Von ganz klein bis riesen gross (nicht zu empfehlen). Heisst also dass du mit dem CFD auch den DAX Future nachbilden kannst.Die meisten CFDs auf den DAX beziehen sich auf den Future. Gibt aber auch Ausnahmen. Soviel ich weiss ist die Kursdifferenz beim DAX Future zum DAX Cash aber meistens nur sehr klein. Von daher ist es also Hans wie Heiri ob du jetzt den CFD auf den DAX Future oder auf den Cash Index handelst. Hauptsache du hast einen guten Spread ;)