Bankkredit auf Wohnung

m1gelito

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22. Jan. 2012
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Sucre
Ein guter Freund in Bolivien möchte seine Wohnung anstatt zur Miete in Anticretito finanzieren. Anticretito bedeutet, dass man dem Eigentümer z.B. 15'000$ in Bar überweist und danach gratis wohnen kann für mindestens 2 Jahre. Danach können beide den Vertrag auflösen oder weiterführen. Kann der Eigentümer nicht bezahlen bekommt man die Wohnung.Ein Kredit bei der Bank für 15'000$,12 Jahre,10% Zins im Jahr à 144 Raten macht 175.55$ im Monat. Momentan bezahlt er 150$ Miete. Nach 12 Jahren hat er den Kredit bei der Bank theoretisch getilgt und bekommt die 15'000$ von dem Eigentümer zurück.Total hat er also 25'279$ bezahlt. Davon 10'279$ Zinsen. Macht im monat ca. 71$ Miete.Da ich eigentlich gegen Schulden machen bin habe ich ihm empfohlen dass nicht zu tun. Als ich heute mal ein bisschen gerechnet habe, musste ich meine Meinung revidieren. Oder gibt es einen Fehler in meiner Rechnung???Vielen Dank für eure Meinungen!!

 
Will er denn die 15k + Zinsen bei der Bank auch getilgt haben nach 12jahren? dann komme ich (bzw. mein Rechner[bAIIPlus], hatte kein bock auf Rentenformel eingeben) auf 179.262/Monat. Er hat dann allerdings die 15k vom Eigentümer vorig bzw. gespart. Im SCHNITT macht das dann 75.10 für Zinsen (in der ersten Periode sind es 125.- und sinken dann).Oder will er nur die Zinsen bezahlen und mit den 15k die er zurückbekommt die 15K Kredit tilgen? Dann wird er ja einfach die 10% für die 15K jeden Monat zahlen, was dann mehr ist, weil die Zinsen immer gleich bleiben.Ich würde aber die Tilgungskomponente auch als Miete rechnen, da jemand der das Geld bereits hat dann eingentlich keine Miete bezahlen würde, wenn wir nur die Zinskomponente als Miete betrachten.edit: verstehe ich das richtig, er leiht die 15k und wohnt gratis, dh man gibt eigentlich nur die Zinsen (und andere Verwendungszwecke) auf dem Kapital ab anstatt Miete zu zahlen?

 
Ja genau, nach 12 Jahren moechte er den Kredit + Zinsen getilgt haben. Damit bleibt ihm die 15k vom Eigentuemer uebrig.Wie das genau ist mit den Zinsen muss ich nochmals fragen. Ob die immer ein wenig sinken oder ob die 144 Raten gleich bleiben.Ja genau, im prinzip kannst du Gratis wohnen. Ausser Wasser, Gas und Strom. Der Eigentuemer laesst dich Gratis wohnen und baut sich mit deinem Geld noch eine Wohnung aufs Haus drauf. Da kann er dann wieder Miete verlangen oder noch eine Wohnung darueber u.s.w.Du musst einfach darauf achten, dass du nicht mehr bezahlst als die Wohnung Wert ist. Denn wenn der Eigentuemer dich nicht mehr bezahlenkann sitzt du auf der Wohnung.Vielen Dank fuer deine Antwort.Was siehst du als vorteilhafter an, Wenn die 144 Raten immer gleich hoch sind, oder wenn sie mit der Zeit abnehmen??Was ist ùblicher??

 
Also wenn der Eigentümer immer weitere Wohnungen baut und die alten Mieter mit dem Geld der Neuen auszahlt erinnert mich das grad mal an ein PonziScheme (Schneeballsystem). Er hat natürlich auch andere Möglichkeiten, sollte einfach mehr als die Bankzinsen erwirtschaften sonst bringts ja nicht soo viel. Interessant ists aber schon. Der Vermieter hat so das Collateral, also die Wohnung, welche aber wie in der USA bei den Banken einfach bei ihm abgeladen wird im falle des Kreditausfalls...fallen die Preise stark wird er weniger Anreiz haben die Mieter auszuzahlen.Was üblicher ist weiss ich nicht, denke aber du kannst mit der Bank die Art des Kredits aushandeln (hat dann wohl auch Einfluss auf die Höhe des Zinses). Ein Tilgungskredit hat folglich eine sinkende Zinskomponente, da die Schuld immer kleiner wird und somit die Zinsen darauf auch (etwa so: http://de.wikipedia.org/wiki/Tilgungsdarlehen). Der nach 12J total bezahlte Zins ist somit kleiner, der monatliche Aufwand durch die Tilgungskomponente allerdings grösser.Würden wir von stark steigenden Zinsen ausgehen, dann wäre eine Abzahlung nicht von Vorteil, da die Tilgungskomponente besser angelegt werden könnte.Weiter weiss ich allerdings nicht, ich habe weder Kredite noch vergebe ich welche (extern) ;)

 
Irgendwie geht das System bei mir nicht auf. Kann sein, dass ich das zu kompliziert sehe oder zu stark aus der Optik des "Vermieters/Verkäufers". Zuerst sehe ich den Vorteil für den "Vermieter en bloc" nicht so ganz. Weshalb verkauft er nicht lieber und hat keinen Klotz mehr am Bein. Wo ist der Unterhalt der Wohnung. Inkl. der Nebenkosten für "Nebengebäude" (Treppenhaus, Garagen oder Vorplatz, Steuern auf dem Besitz, Liftunterhalt, Waschmaschine usw.)? Alles eingerechnet in die 15k auf 12 Jahre?? Ok, Bolivien ist nicht Zürich, evtl. gibt es da gar nichts solches einzurechnen?Wenn der "Mieter/Kreditkgebe/Vorlaufsrechthalter" oder wie auch immer die Parteien sich sehen, das Objekt übernimmt/übernehmen muss, stehen für ihn wahrscheinlich zuerst einmal Renovationskosten an (inkl. den erwähnten Nebengebäuden oder nicht bezahlte Steuern auf 12 J. zurück). Bei einem Hauskauf werden solche Kosten auf viele Jahre zurück eingefordert und zwar auch beim Nachbesitzer!Aber wie auch immer, sollte der Vermieter/Verkäufer mit der "Einmalzahlung" weitere Wohnungen bauen wollen, so muss er sinnvollerweise billigere bauen als die Vermietete, aus so geht sonst die Rechnung nicht auf. Sind die 15k also nicht doch zu hoch gegriffen.

 
Zuerst sehe ich den Vorteil für den "Vermieter en bloc" nicht so ganz. Weshalb verkauft er nicht lieber und hat keinen Klotz mehr am Bein.
Der Grund ist eigentlich ganz einfach, weil er nicht Verkaufen will. Solange der Besitzer die Wohnung vermietet oder in Anticretito vergiebt ist er der Chef. Er kann dir sagen was du darfst und was nicht. Wenn er verkauft kann er das nicht mehr.Du musst dir das etwas anders vorstellen als in der Schweiz.
Wo ist der Unterhalt der Wohnung. Inkl. der Nebenkosten für "Nebengebäude" (Treppenhaus, Garagen oder Vorplatz, Steuern auf dem Besitz, Liftunterhalt, Waschmaschine usw.)? Alles eingerechnet in die 15k auf 12 Jahre??
Der Vertrag für den Anticretito läuft ja nicht 12 Jahre. Der ist 2 Jahre mit der möglichkeit zur verlängerung. Lift gibt es nicht und Waschmaschine auch nicht. Teppenhaus einmal gebaut hält ja dann 50 Jahre. :spitze:
Wenn der "Mieter/Kreditkgebe/Vorlaufsrechthalter" oder wie auch immer die Parteien sich sehen, das Objekt übernimmt/übernehmen muss, stehen für ihn wahrscheinlich zuerst einmal Renovationskosten an (inkl. den erwähnten Nebengebäuden oder nicht bezahlte Steuern auf 12 J. zurück). Bei einem Hauskauf werden solche Kosten auf viele Jahre zurück eingefordert und zwar auch beim Nachbesitzer!
Ich denke nicht, dass man bei übernahme der Wohnung Steuern nachzahlen muss die der Besitzer versäumt hat. Das wäre ja auch nur der Notfall. In der Praxis sucht sich der Besitzer einen Nachfolger in Anticretito, diesmal aber in 20'000 weil die Preise gestiegen sind. Mit diesem Geld kann er den Vorgänger auszahlen.
Aber wie auch immer, sollte der Vermieter/Verkäufer mit der "Einmalzahlung" weitere Wohnungen bauen wollen, so muss er sinnvollerweise billigere bauen als die Vermietete, aus so geht sonst die Rechnung nicht auf. Sind die 15k also nicht doch zu hoch gegriffen.
Ich kenne mich nicht so gut aus in Immobilien, aber eine Wohnung baust du vieleicht in 10'000 und der Wert ist danach 15'000.Der Wert richtet sich ja auch nach den Mieteinnamen die man erzielen kann. Bis anhin vermietete er ja die Wohnung in 150 im monat. somit finde ich 15'000 eher tief bewertet. Ergiebt eine Rendite von 12%.
 
Der Vertrag für den Anticretito läuft ja nicht 12 Jahre. Der ist 2 Jahre mit der möglichkeit zur verlängerung. Lift gibt es nicht und Waschmaschine auch nicht. Teppenhaus einmal gebaut hält ja dann 50 Jahre. :spitze:
Habe gedacht die 2 Jahre im Eingangsposting sind ein Verschrieb. Mit 2 Jahren Laufzeit ist alles ok. Die restlichen Bedenken kämen dann einfach vor einer Kaufentscheidung. Steuernachzahlungen, ja sogar Telefonrechnungen werden z.B. hier in Spanien immer "nachgereicht" wenn man sich nicht VOR dem Kauf informiert. Genauso wie man ja auch sonstige Belastungen vorher abklären muss und das sind nicht nur Hypotheken sondern z.B. auch Wohnrechte, Erbteile und weitere Überraschungen..... ;)