Bedingungsloses Grundeinkommen

Hast Du etwas dagegen, den Titel zu ändern, falls diese Diskussion hier Anklang findet?

"Leistungsloses Grundeinkommen" trifft es wohl am besten.

Ich habe mich damit zwar nicht intensiv beschäftigt bin aber weit davon entfernt, die Idee ohne weiteres zu verwerfen.

Man müsste die Summe, die das leistungslose Grundeinkommen ausmacht aufwiegen mit dem was derzeit für Arbeitslosengeld und Sozialleistungen aufgeschossen wird, denn die letzteren beiden würde es dann nicht mehr geben.

Aber bevor wir hier eine Diskussion starten, müssten erst mal Fakten gesammelt werden, die über einen Blick-Artikel hinaus gehen.

Beschäftigt sich jemand näher mit dem Thema und kann geeignete Links bringen?

 
Mich würde es wundernehmen wer die 400'000fr. investiert hat um die auf dem Bundespausenplatz(Kinderspielplatz) zu entleeren :dumm: bzw. wer den Kredit aufgenommen hat :D"Leistungsloses Grundeinkommen" trifft es sehr gut! Aber ich weiss nicht so recht... man sollte den helfen die nix haben oder nicht können wie auch immer... aber da wär doch Arbeitslosengeld oder IV das richtige!? Hmm... so könnten evtl. viele Junge Leute zuhause bleiben und dann mal bis 25ig bei Mamma und Pappa wohnen... ich weiss nicht ob es so falsche anreize gibt...

 
Ich glaube nicht, dass die Idee kreuzfalsch ist.Der Monetarist Milton Friedman, dem man sicher nicht nachsagen kann, er sein ein Sozialist gewesen, hat dieses ebenfalls propagiert Seine Ueberlegungen waren in etwa die folgenden: Es wird alles letztlich übers Geld geregelt und der Staat soll den Leuten nicht vorschreiben dürfen, was sie mit dem Geld machen. Er war aber auch überzeugt, dass es nicht alle Leute schaffen, aus eigener Kraft zu überleben (aus was für Gründen auch immer). Sein Vorschlag eine "negative Einkommenssteuer": Jedermann gibt eine Steuereklärung ab, enthaltend Einkommen (allenfalls auch Null) und gesetzlichen Abzügen. Das Resultat ist nun ein Reineinkommen. Die Steuerskala ist so, dass bei einem bestimmten Wert die Steuer = 0 ist. Liegt der Wert darunter, erhält man Geld vom Staat, ist er darüber, bezahlt man. Den Hauptvorteil sieht er darin, dass der grösste Teil der Sozialbürokratie wegfällt, weil eben auch soziale Aspekte (Kinder, Ausbildung, Krankheit etc.) über die Abzüge der Steuererklärung erfasst werden.Hab dies übrigens in diesem Posting bereits mal ausführlich dargelegt http://www.trader-forum.ch/viewtopic.php?p=51725#p51725Die Initiative muss ich noch studieren, kann mir aber vorstellen, dass sie nicht zu weniger Bürokratie führt.

 
aber da wär doch Arbeitslosengeld oder IV das richtige!?
Meiner Meinung nach nein, und zwar aus folgendem Grund:Beim BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) profitiert auch eine Frau, die nicht arbeitet und sich um die Kinder kümmert. Beim Arbeitslosengeld hingegen nicht.

Ich finde, Kinder aufzuziehen ist eine der wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft, wird aber in unserem Kulturkreis viel zu wenig honoriert.

Mit BGE würde es wieder belohnt, Kinder zu haben.

Nehmen wir ein Beispiel mit einem BGE von 2500 pro Erwachsenen und 1000 pro Kind.

Familie A: Vater, Mutter, zwei Kinder.

Vater ist Alleinverdiener und verdient Fr. 8000/Mt.

Mit diesem Einkommen muss die Familie auskommen.

Bei BGE bekäme er neben dem BGE von 2500/Mt. vielleicht noch 3000 Lohn.

Hinzu kommen jetzt die 2500 für die Frau und je 1000 für die beiden Kinder.

Gesamthaft hätte die Familie also 10'000

Familie B: Alleinstehender Mann mit gleichem Beruf und Einkommen von 8000/Mt.

Er bekäme 2500 BGE + 3000 Lohn, müsste also mit 5500 auskommen.

Während also jetzt Familien bestraft, Alleinstehende und Konkubinatspärchen bevorzugt behandelt werden, würde sich das bei BGE zu Gunsten von Familien mit Kindern verschieben.

Natürlich sind das oben reine Phantasiezahlen. Ob ein Einkommen von 8000 mit BGE auf 2500+3000 gekürzt würde oder bei 2500+5500 bleiben würde, wissen wir nicht.

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[COLOR= #FF0000]Titel geändert von "Kann nur eine Schweizer Initiative sein" in "Leistungsloses Grundeinkommen"[/COLOR]

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[COLOR= #FF0000]Titel geändert von "Kann nur eine Schweizer Initiative sein" in "Leistungsloses Grundeinkommen"[/COLOR]
Hmmm, eigentlich heisst die Initiative Bedingloses Grundeinkommen. Du hast ja selbst sinngemäss geschrieben, dass "Kinder aufziehen" auch eine Leistung sei.
 
aber da wär doch Arbeitslosengeld oder IV das richtige!?
Meiner Meinung nach nein, und zwar aus folgendem Grund:Beim LG (Leistungsloses Grundeinkommen) profitiert auch eine Frau, die nicht arbeitet und sich um die Kinder kümmert. Beim Arbeitslosengeld hingegen nicht.Ich finde, Kinder aufzuziehen ist eine der wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft, wird aber in unserem Kulturkreis viel zu wenig honoriert.Mit LG würde es wieder belohnt, Kinder zu haben.Nehmen wir ein Beispiel mit einem LG von 2500 pro Erwachsenen und 1000 pro Kind.
Ok da geb ich dir recht... ich kenns aus eigener Erfahrung... meine Frau wird komisch angeschaut oder gefragt was machst du? wenn sie sagt sie sei Hausfrau und schaut zur Tochter... Aber evtl. wäre auch ein Vorteil bei einem LG das wir alle die Leute die ALV, RAV, IV usw. nicht mehr bräuchten und die was anderes machen könnten... und da sind ja viele Personen beschäftigt... auch gute Leute die in der Privatwirtschaft ein mehr nutzten wären... :!: :?:
 
Die Idee ist nicht so abwegig. Die angetönte Reduktion von Verwaltungsaufwand (Wegfall von AHV-Administration usw. usw.) versehe ich jedoch mit :?: Schon allein die Differenzierung zwischen Berechtigten und Unberechtigten dürfte sehr viel Aufwand und Konfliktpotential bieten. Und die Migrationsfrage steht da an vorderster Stelle. Ich befürchte, dass ich da schnellstens wieder in die Schweiz zurück kommen müsste, um "meinen" Platz zu verteidigen :oops:

 
Differenzierung zwischen Berechtigten und Unberechtigten
Hä??? :shock: Was meinst Du damit? Sagt nicht schon "Bedingungslos", dass es da keine Unberechtigten gibt?Aber die Migrationsfrage wird sicher spannend. Es kann ja nicht sein, dass man sich sein Bedingungsloses Grundeinkommen auf sein Konto in Costa Rica oder Thailand überweisen lässt, wo sich mit Fr. 2500/Mt. locker leben lässt.
 
Differenzierung zwischen Berechtigten und Unberechtigten
Hä??? :shock: Was meinst Du damit? Sagt nicht schon "Bedingungslos", dass es da keine Unberechtigten gibt?Aber die Migrationsfrage wird sicher spannend. Es kann ja nicht sein, dass man sich sein Bedingungsloses Grundeinkommen auf sein Konto in Costa Rica oder Thailand überweisen lässt, wo sich mit Fr. 2500/Mt. locker leben lässt.
ja eben, was ist mit den Auslandschweizern...... :nein: Vorsicht: Bedingungslos heisst nicht berechtigt oder unberechtigt sondern bedingungslos...... Das heisst: Der Bezug wird zwar nicht an Bedingungen geknüpft, aber berechtigt ist noch lange nicht jeder. Asylant, Flüchtling. Oder: Langzeitferien (so ab 3 Monaten anmelden und beziehen) :?: Die Freizügigkeit lässt da einige Spielvarianten offen. Arbeitslose aus Spanien reisen zu ihren Verwandten in die Schweiz....
 
Diese Initiative kann ich nur unterstützen.Anstelle einer maximalen AHV-Ehepaarrente von 3'510.- bekämen meine Frau und ich dann 5'000 pro Monat.Und dann noch die 2. und 3. Säule.Ja, wenn ich mir das so überlege, könnte ich schon Jahre vor der Pensionierung aufhören zu arbeiten.Super Sache, ich bin dabei :eek:k:

 
In einigen arabischen Ländern ist das bedingungslose Grundeinkommen bereits Realität. Zumindest in den Emiraten.Allerdings gilt das nur für Einheimische. Ausländer müssen nach wie vor voll für ihren Lebensunterhalt voll arbeiten.

 
In einigen arabischen Ländern ist das bedingungslose Grundeinkommen bereits Realität. Zumindest in den Emiraten.Allerdings gilt das nur für Einheimische. Ausländer müssen nach wie vor voll für ihren Lebensunterhalt voll arbeiten.
Das wär gut.... aber heisst das sobald ich ein pass habe gibts kohle? ich könnt mir vorstellen das es zu konflikten kommt...
Art. 110a (neu) bedingungsloses Grundeinkommen Der Bund sorgt für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen. Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens.
Andere frage wie soll man dies Finanzieren?? Ich meine ALV wird ja von "Arbeitenden" bezahlt... und es steht nix im initiativ text über woher das geld kommen sollte... hab nur irgendwo was gelesen über MWST!?
 
Das Geld für das BG (ich erlaube mir diese Abkürzung für Bedingungsloses Grundeinkommen) aus der MWST zu holen ist ein zweischneidiges Schwert! Da die MWST ja durch ihren Charakter vor allem die kleinen Einkommen belastet, würde gerade diese "Geldquelle" die Idee des BG ad absurdum führen.N.B. ich bin ein Gegner der MWST. Da ich dieses Instrument als grundsätzlich unsozial ansehe. Leider wird es weiterhin immer mehr benutzt werden, da die Politiker einfach zu dumm sind, die "richtigen" Geldquellen anzuzapfen. Dass dabei das "Verursacherprinzip" auch noch herhalten muss, verstärkt den unsozialen Charakter der Steuer nur noch....

 
Trotz aller Theorien wird man wahrscheinlich nur sehen, ob das Sinn macht, wenn man es ausprobiert. Und da liegt das Problem. Wer soll das Versuchskaninchen sein? Ich melde mich schon mal freiwillig!Grussfritz