FED Ausstieg - Wendepunkt an vielen Märkten?

bscyb

Well-known member
08. Feb. 2012
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War der 19. Juni ein Wendepunkt ?Könnte mit dem (obwohl bereits lange angekündigten) Ausstieg der FED der lange Aufwärtstrend seit Frühling 2009 an vielen Börsen nun vorbei sein ? Gehen wir bestenfalls in einen Seitwärtsmarkt ab Mai/Juni 2013?Ich sehe die Höchststände an vielen Börsen für 2013 vorbei nach den News aus dem FED vom 19. Juni und aus China:

Die Erholung in den USA hat laut US-Notenbank an Stärke gewonnen. Fed-Chef Bernanke stellte in Aussicht, dass die Notenbank später im Jahr das Tempo der Anleihenkäufe verringern wird. Mitte 2014 könnte das Programm gestoppt werden....cei. Washington Die Musik spielt vorerst zwar weiter, doch die amerikanische Notenbank dürfte die Lautstärke später im Jahr etwas zurückdrehen. Dieser Schluss lässt sich aus der Pressekonferenz von Fed-Chef Ben Bernanke ziehen, die er im Anschluss an die zweitägige geldpolitische Sitzung gab. Derzeit unterstützt die amerikanische Notenbank die Wirtschaft, indem sie Monat für Monat Staatsobligationen und Hypothekenpapiere für 85 Mrd. $ kauft. Damit sollen die langfristigen Zinsen gedrückt werden, da sich der Leitzins bereits seit Dezember 2008 nahe null befindet. Diese Käufe werde das Fed später im Jahr zurücknehmen, falls sich die Wirtschaft weiter ansprechend entwickle, erklärte Bernanke. Das geldpolitische Gremium der Notenbank schätzt die Risiken für das Wachstum und die Erholung am Arbeitsmarkt denn auch geringer ein als noch im letzten Herbst, als das jüngste Kaufprogramm (QE3) aufgelegt worden war.
http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wi ... 1.18102149
PARIS — Global markets tumbled on Thursday over concern about a credit crunch in China and uncertainty about the United States central bank’s plans for withdrawing the monetary stimulus upon which the American economy has become dependent.Just a day after the Federal Reserve hinted that it could soon begin winding down its bond-purchasing program, investors were unnerved by reports that Chinese banks had become reluctant to lend to one another, causing interest rates in the interbank market to spike to punishingly high levels.
http://www.nytimes.com/2013/06/21/busin ... .html?_r=0PS: VIelleicht liege ich völlig falsch, dann kann man in einigen Monaten über diesen Thread lachen (und ich über mich selbst), ist nur meine kurzfristige Einschätzung für das Restjahr 2013 :)
 
Zur Frage, ich denke Ja. Ich Tippe auf eine eher langsame, aber volatile Abwärtsbewegung. Bis wohin keine Ahnung. Für einen Crash bräuchten wir irgend etwas "unerwartetes".

 
Vielleicht bin ich ein gebranntes Kind wegen der Entwicklung am japanischen Aktienmarkt Ende Mai (vor ziemlich genau einem Monat). Dort habe ich zwei Tage gewartet, gut, besser als zwei Wochen :)Schauen wir mal wie sich die Märkte ohne die "Drogen" (billiges Geld) von Bernanke entwickeln in den nächsten Monaten...zudem gibt es noch Unsicherheit wer Ben Bernanke beerben wird bei der FED :greespan:Via Obama hat Ben Bernanke ja seinen Rücktritt angekündigt durch die Blume:

Die Anzeichen für einen Abgang von Ben Bernanke als Chef der amerikanischen Notenbank Fed verdichten sich. Bernanke bekleide diesen Posten bereits «wesentlich länger als er wollte und als es eigentlich vorgesehen war», sagte Präsident Obama in einem TV-Interview.
http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wi ... 1.18101323Zudem könnte die FED natürlich die Uebung wieder abbrechen oder relativieren in den nächsten Monaten und irgendwelche Zahlen als Vorwand nehmen wenn Indikatoren und die Börse stark einbrechen, die Arbeitslosenzahlen sind ja immer noch relativ hoch und die Inflation bei Konsumgütern (!) zahm.PS: Wenn die Zinsen nur etwas ansteigen wird das Thema der Staatsschulden wieder sehr schnell aktuell werden in USA, Japan und Europa. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Schöner Titel...

Stocks React Like Junkies As Bernanke Yanks Away Low Rates
This makes me wonder if Bernanke and his associates may have misfired in changing course before it was healthy for the market to readily absorb the shock. I bet he didn’t expect revulsion to be this violent. Wealth creation that was supposed to get the economy growing again.

It’s as if the benevolent doctor-professor decided to lower the dosage of medicine being prescribed for the patient. Maybe Dr. Bernanke knows best. Only time will tell. In the meantime the market gains of May and June have been reduced. The test now is to see if the market players will gain a new confidence in Dr. Bernanke’s prescription for the tapering of the booster shots that create more four-baggers
http://www.forbes.com/sites/robertlenzn ... low-rates/
 
Naja, die wollen anscheinend crashen.... Wenn die weiterhin jeden Tag massiv sinken, müssten irgendwann eine Stopp-loss Lawine ausgelöste werden.

 
Naja, die wollen anscheinend crashen.... Wenn die weiterhin jeden Tag massiv sinken, müssten irgendwann eine Stopp-loss Lawine ausgelöste werden.
Die wollen nicht crashen. Die wollen nur den Markt testen.Irgendwo (wo???) hat Bernankenstein sein Limit bei den Anleihen und beim SP500 und wenn dieses Limit unterschritten wird, heisst's "April - April - war nix mit QE3-Reduktion".Und wenn das nicht hilft, gibt's halt QE4 ;)
 
Erstaunlich ist auch wie gut die "Bauern-Aktien-Regel"

Sell in May and go away - but remember to come back in September

in den letzten Jahren am US-Aktienmarkt funktioniert hatte. Nicht dass ich daran glaube als Theorie, aber auch dieses Jahr scheint es bisher wieder in diese Richtung zu gehen.

So gesehen hätten wir auch dieses Jahr wieder das übliche Sommerloch. Gemessen am langfristigen P/E sind Aktien auch nicht massiv überbewertet. Daher nur ein Sturm im Wasserglas?

Meine Prognose ist aber, dass es ab Mai 2013 nicht mehr zu neuen Höchstständen kommt in absehbarer Zeit, also im besten Fall Seitwärtsbewegungen. ( Vielleicht sehe wie erwähnt alles zu pessimistisch :) )

Die Gründe dafür sind, wie oben bereits erwähnt, in den USA und China zu suchen: In den USA bei der FED (und weltweit damit verknüpft bei weiteren wichtigen Notenbanken) und in China bei den Banken und Schattenbanken.

Ausserhalb der USA ist besonders in China ist momentan sehr vieles unklar mit den angeblich faulen Krediten. Ueberall kann es Probleme geben mit Statistiken - besonders bei heiklen Zahlen wie Arbeitslose oder bei Bruttosozialprodukt/Wachstum, da hat jede Regierung Interesse an schönen bis geschönten Zahlen, besonders vor Wahlen. Nur scheinen die Chinesen beim "Optimieren" dieser Zahlen Weltmeister zu sein, damit soll nun auch Schluss sein:

China Gambles That A Credit Crunch Can Rein In Shadow Banking

The People’s Bank of China is treading on dangerous ground as it clamps down on their shadow banking system. As Chinese stock markets tank, and the contagion spreads, policymakers are looking to minimize regulatory arbitrage which has allowed small and medium banks to reduce capital requirements by nearly 75%, as the size the marginal banking system continues to grow. The move by China’s authorities is the right one, the real question is, will they be able to manage such a complex and leveraged system without screwing up.
http://www.forbes.com/sites/afontevecch ... ses-risks/
Gleichzeitig warnt die BIZ alle "ihre" Notenbanken weltweit:

Eine Gruppe führende Zentralbanker der Welt warnt in einem neuen Bericht vor den verheerenden Folgen der aktuellen Geldpolitik. Die ständigen Versuche der „überlasteten" Zentralbanken, die Finanzmärkte zu stabilisieren, hätten Regierungen reformmüde werden lassen, schreibt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem Jahresbericht vom Sonntag.

Mit ihrer Warnung trifft die BIZ, ein Zusammenschluss der größten Notenbanken der Welt, Anleger an einem wunden Punkt. Viele Investoren sorgen sich über den künftigen Kurs der US-Notenbank Federal Reserve, was schon zu Massenverkäufen von Aktien und Staatsanleihen geführt hat und eine neue Welle weltweiter Finanzprobleme auszulösen droht.

„Es wird zunehmend klar, dass Zentralbanken eben nicht ‚alles Erforderliche tun' können, um die immer noch schwachen Volkswirtschaften wieder zu starkem und nachhaltigem Wachstum zu bewegen", sagt Setphen Cecchetti, Chefvolkswirt bei der BIZ.

Die Floskel „alles Erforderliche tun" gilt seit vergangenem Jahr als eindrucksvoller Schwur, dass die Europäische Zentralbank – soweit es ihr Mandat zulässt – bereit ist, ihre Bilanzen als Waffen einzusetzen, um die Anleihemärkte in schwächelnden südeuropäischen Staaten aufzupäppeln und so den Euro zu retten.

...

Seit langem warnen BIZ-Vertreter, dass Zentralbanken sich längst mehr aufgehalst haben als ihr traditionelles Mandat es verlangt – die Stabilisierung der Teuerungsrate und der Finanzmärkte. Notenbanken sind mittlerweile damit beschäftigt, die Weltwirtschaft zu retten. Aber wenn die Zentralbanken ihre Anreize allzu bald wieder wegnehmen, riskieren sie, all ihre Bemühungen der vergangenen fünf Jahre zunichte zu machen, mit denen sie die Finanzmärkte vor einem Kollaps bewahrt haben.

„Die Größe und der Umfang des Ausstiegs werden unvergleichlich sein", schreibt die BIZ in ihrem Bericht. „Das vergrößert die damit zusammenhängenden Unsicherheiten und das Risiko, dass es nicht glatt gehen wird."

Schon am Mittwoch, als die Federal Reserve parallel zur besseren Wirtschaftslage einen langsamen Rückzug aus ihrem massiven Anleihekaufprogramm – derzeit gibt sie jeden Monat 85 Milliarden US-Dollar für Wertpapierkäufe aus – ankündigte, wurde das Risiko sichtbar: Die Anleiherenditen weltweit schossen steil nach oben und Anleger zogen sich massiv aus Aktien zurück.
http://www.wallstreetjournal.de/article ... 55458.html
Eine weitere Unsicherheit könnte die Nachfolge von Ben Bernanke darstellen - obwohl der neuen Person mehr oder weniger die Hände gebunden sind, sie muss so oder so aufräumen "für" Bernanke. Viel Spielraum hat er oder sie nicht nach der bereits massiv aufgeblasenen FED-Bilanz seit 2008:

assets_liabilities_graphs.png


(Grafik kopiert aus SMI Mai 2013-Thread)

 
Und wenn das nicht hilft, gibt's halt QE4 ;)
Wenn ich die FED-Bilanz anschaue, kann das nicht mehr ewig weitergehen...also in nominellen Zahlen schon dank eigener Notenbank, aber in realen Zahlen? Irgendwann werden die Käufer von US-Staatsanleihen (an erster Stelle sind immer noch die Chinesen und Japaner) streiken und nicht mehr mitmachen.
Nur wann ist die Frage....vielleicht reichts noch für QE4 und QE5, aber danach? Der Grenzwert jeder neuen Massnahme sinkt, das sah man deutlich in den letzten Jahren...

20130624_MS_0.jpg


http://www.zerohedge.com/news/2013-06-2 ... -good-news

 
Das FED rudert bereits wieder zurück, QE Infinity :) ...

QE3 timeline was clarification, not 'signal to market' -Fed's Dudley

11:12am EDT

By Jonathan Spicer

(Reuters) - The Federal Reserve's asset purchases would be more aggressive than the timeline Chairman Ben Bernanke outlined last week if U.S. economic growth and the labor market turn out weaker than expected, the influential head of the New York Fed said on Thursday.

Pushing back hard against market concerns over the withdrawal of quantitative easing, William Dudley stressed in a speech that the newly adopted timeline for reducing the pace of bond buying depends not on calendar dates but on the economic outlook, which remains quite unclear.
Aber eben, ewig kann es nicht mehr so weitergehen meiner Meinung...oder dann haben die USA in 5-10 Jahren eine Schuldenquote zum GDP wie heute bereits Japan.
 
So ist es, aber wohl nur weil die FED inzwischen stark zurückrudert...der Ausstieg wird relativiert und zeitlich nach hinten verschoben:

Kein Ende der «ultralockeren US-Geldpolitik» in SichtAktualisiert um 04:22 Der US-Zentralbankchef Ben Bernanke erteilte den Spekulationen um ein baldiges Ende seiner Strategie eine Absage. Noch seinen der Arbeitsmarkt zu schwach und die Inflationsrate zu niedrig, um den Kurs zu ändern.
Ein ähnlicher Tenor geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Fed-Sitzung von Mitte Juni hervor: Viele Notenbanker des Offenmarktausschusses (FOMC) seien bei der Sitzung überzeugt gewesen, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt erst noch weiter verbessern müsse, bevor die Fed das Tempo drosseln sollte, mit dem sie aktuell Geld in die sich langsam erholende Wirtschaft pumpt, hiess es dort.«Jeder scheint seine eigene Meinung zu haben, wann mit dem Ausstieg begonnen werden sollte», sagte Kim Rupert, Analyst bei Action Economics. «Ich glaube, der Zeitpunkt ist jetzt unklarer als zuvor.» Viele Experten seien zuletzt davon ausgegangen, dass es im September so weit sein könne. Die neuesten Nachrichten würden einen solchen Zeitplan aber sehr infrage stellen.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/24789577Sieht immer mehr so aus, als solle sich dann Bernankes Nachfolger um das "Aufräumen" kümmern.
 
Bernanke verschiebt den Wendepunkt bzw. den Ausstieg seiner expansiven Geldpolitk weit(er) nach hinten mit Unterstützung anderer (stimmberechtigter) FED-Mitglieder:

Mit Turbulenzen haben die Finanzmärkte auf eine geldpolitische Kehrtwende von Ben Bernanke reagiert. An den Aktien- und Rohwarenmärkten zogen die Preise deutlich an, der Dollar kam hingegen unter die Räder.
Auf die Kehrtwende hin zu einer Beibehaltung der Liquiditätsschwemme reagierten die Aktienmärkte mit deutlich anziehenden Kursen. In den USA stieg der Dow Jones um rund 1% auf ein neues Rekordhoch von mehr als 15 400 Punkten. Auch der breite S&P-500-Index markierte ein Allzeithoch. Zuvor hatten bereits die führenden Leitindizes in Asien und in Europa mit Gewinnen von 1% bis 2,5% reagiert. Zugleich sanken die Renditen an den Anleihenmärkten.

Massiv unter die Räder geriet der Dollar. Der Euro kletterte beispielsweise von $ 1.2850 auf in der Spitze $ 1.3208, was für ein Währungspaar eine gewaltige Bewegung ist. Entsprechend kommentierte Dennis Gartman, Herausgeber des «The Gartman Letter», martialisch, Bernanke habe den Dollar getötet. Auch gegenüber dem Yen verlor der «Greenback» massiv an Wert. Er fiel von 101 auf fast 98 Yen pro Dollar. Zugleich zogen die Preise von vielen Rohwaren, die ja international in Dollar gehandelt werden, stark an. Dies galt nicht nur für Edelmetalle, die über 2% an Wert zulegten, sondern auch für Industriemetalle und verschiedene Erdölsorten.
Obwohl der Schritt des Fed von vielen Finanzmarktteilnehmern begrüsst werden dürfte, weil diesen die kurzfristigen Gewinne näher sind als die langfristigen Gefahren einer solchen Geldpolitik, echauffierten sich doch etliche Kommentatoren über die Kommunikation des Fed. So meinte der unabhängige Ökonom Edward Yardeni, er sei sprachlos über den Sinneswandel.

Das ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte Fed-Protokoll hatte hingegen für weniger Aufregung gesorgt. Manche Marktteilnehmer interpretierten es dahingehend, dass die derzeit stimmberechtigten Fed-Mitglieder eine expansive Geldpolitik stärker unterstützen als die nichtstimmberechtigten Mitglieder
http://www.nzz.ch/finanzen/strukturiert ... 1.18115065
Bin weiter der Meinung, dass ein grösserer Rückfall kommt wenn die FED den Worten wirklich Taten folgen lässt...das ist aber wieder in die Zukunft verschoben worden. Einige Kritiker waren immer skeptisch und sprachen vom erwähnten "QE Infinity". Was das heissen würde langfristig, sieht man am Goldpreis und Goldminen-Aktien heute...

Sprünge nach oben bei IAU/GLD und GDX.

 
Da reicht eigentlich das Zitat von Klarman:

Klarman Clarity: "If The Government [still] Can't Allow Failure Then We Are Indeed Close To Collapse"

They regard with skepticism those who don't accept that we have a debt problem, or insist that inflation will remain under control. (Indeed, they know inflation is not well under control, for they know how far the purchasing power of a dollar has dropped when they go to the supermarket or service station.)

They are pretty sure they are not getting reasonable value from the taxes they pay.

When an economist tells them that growing the nation's debt over the past 12 years from $6 trillion to $16 trillion is not a problem, and that doubling it again will still not be a problem, this simply does not compute. They know the trajectory we are on.

When politicians claim that this tax increase or that spending cut will generate trillions over the next decade, they are properly skeptical over whether anyone can truly know what will happen next year, let alone a decade or more from now.

They are wary of grand bargains that kick in years down the road, knowing that the failure to make hard decisions is how we got into today's mess. They remember that one of the basic principles of economics is scarcity, which is a powerful force in their own lives.
http://www.zerohedge.com/news/2013-07-1 ... e-are-inde
PS: Nicht, dass dieser Zusammenbruch rasch kommen muss..."kicking the can down the road" mit QE4, QE5 kann noch einige Jahre funktionieren, aber das Endresultat ist relativ klar in Sicht.

 
Ich habe das zwar nicht im Detail mitverfolgt, aber hat er jetzt nicht genau das Gegenteil von dem gesagt, was er in seiner Rede vor ein paar Wochen angekündigt hat (die zu einem kleinen Crash bei Aktien und Edelmetallen geführt hat)?Grussfritz

 
Ich habe das zwar nicht im Detail mitverfolgt, aber hat er jetzt nicht genau das Gegenteil von dem gesagt, was er in seiner Rede vor ein paar Wochen angekündigt hat (die zu einem kleinen Crash bei Aktien und Edelmetallen geführt hat)?
Ja, das ist so. Kehrtwende, vielleicht war die Ankündigung im Mai also nur ein Versuchsballon. Zumindest hat Bernanke beschwichtigt und alles was er bzw. die FED als Komitee beschlossen hatten, stark relativiert...nun heisst es wieder "wir schauen dann 2014/2015" und "Arbeitslosenquote in den USA muss zuerst deutlich unter 6.5% sinken".
(Meine These bliebt: Falls die FED eines Tages wirklich den Geldhahn zudreht, wird das Domino-Effekte weltweit haben und viele Assets, besonders die Aktienmärkte, werden sinken ).

 
Der sieht das ähnlich...

Seit einem Jahr kennen die Aktienmärkte nur noch einen Weg. Und zwar gen Himmel. Wie von Sinnen lassen sich die Anleger – getrieben von der Gier nach Rendite – abermals blenden. Weltweit versuchen die Notenbanken mit historisch niedrigen Zinsen und billigem Geld, der Krise entgegenzusteuern, die ja erst durch niedrige Zinsen und billiges Geld entstanden ist. Dax, Dow Jones und Nikkei haben sich seit ihrem Tief 2009 mehr als verdoppelt.

Die Probleme der globalen Krisen sind jedoch nicht einmal ansatzweise gelöst. Die Notenbanken überschütten die (Banken)Welt lediglich mit billigem Geld, und die Börsen erklimmen weltweit Rekordstände – völlig losgelöst von der wirtschaftlichen Realität.
und

Warum hat man in einer Nacht- und Nebelaktion die Bilanzierungsregeln für die Finanzbranche dermassen aufgeweicht, dass selbst Experten von einem unglaublichen Skandal und staatlich legitimiertem Steuerbetrug sprechen?

Warum hat man es den “Big Banks” ermöglicht, sich seit 2009 noch mehr mit billigem Geld vollzusaugen, um noch “systemrelevanter” zu werden?

Fragen über Fragen, und keiner kann uns Antworten geben. Es scheint so, dass bizarrerweise die Krisenverursacher die Krisengewinner sind – verkehrte Welt, würden wir sagen.

Die Ursachen der Krise wurden weder angegangen noch nachhaltig gelöst, sondern nur mit Geld überschüttet und somit in die Zukunft verschoben. Die Lösung weltweit heisst momentan: Zinsen senken und die Märkte mit ausreichend Liquidität versorgen. Noch nie war in der Geschichte der Menschheit mehr Geld im System wie aktuell, und wir sind überzeugt: Noch nie wird man einen grösseren Crash gesehen haben.

Summa summarum sieht die wirtschaftliche Lage “super” aus – von Krise keine Spur. Herr Barosso und Herr Schäuble hatten also recht, als sie Anfang dieses Jahres verkündeten: “Die Krise ist vorbei”.

Lasst uns weiter fleissig Geld drucken und die Aktienmärkte weiter nach oben prügeln. Wen interessieren denn schon volkswirtschaftliche Fakten und Zahlen. Solange wir unbegrenzt Geld aus dem Nichts schöpfen können, ist alles gut, und wir werden alle immer reicher. Wie gesagt, der DAX kann auch noch auf 15’000 oder 50’000 Punkte gehievt werden, nur wird dies dem Grossteil der Bevölkerung wenig nützen, dafür Inflation bringen.
http://insideparadeplatz.ch/2013/07/17/ ... hgarantie/
PS: Das mit der Inflation am Schluss sehe ich anders, es wird vorerst vor allem Asset Inflation geben bzw. es gibt sie schon (siehe Aktienkurse), die gängige Konsumentenpreis-Inflation kann noch tief gehalten werden, deshalb wird weiter gedruckt...

 
Noch interessant zur aktuellen Euphorie an den Märkten:

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Die enormen Kursturbulenzen der vergangenen Jahre an den Finanzmärkten haben manche Anleger so verschreckt, dass sie immer weniger bereit sind, Risiken einzugehen. Trotz unglaublich geringen Renditen kaufen sie weiterhin Obligationen scheinbar solider Emittenten oder investieren in «Betongold». Immobilien gelten als sichere Anlageform, obwohl Skeptiker den durch geldpolitische und steuerliche Anreize ausgelösten Preisauftrieb kritisch betrachten. Immerhin haben geplatzte Immobilien-Preisblasen nicht nur in Japan und in den USA, sondern auch andernorts massgeblich zu finanziellen Wirren beigetragen und staatliche Rettungsaktionen erzwungen.

«Animal Spirits» wiederbelebt

Risikofreudige Anleger dagegen tun gerade das Gegenteil. Sie haben sich von den von ihnen als sehr günstig eingeschätzten Rahmenbedingungen dazu verleiten lassen, in Erwartung hoher Renditen riskante Wertpapiere zu kaufen. In ihren Augen bedingt die Kombination von sehr tiefen Zinsen und überaus optimistischen Umsatz- und Gewinnerwartungen bei effizient geführten Unternehmen unausweichlich eine erfolgversprechende Handlungsweise, nämlich den Kauf von Aktien oder den Erwerb von Effekten mit vergleichbaren Charakteristika.

Inzwischen hat ihre Logik zu einer entsprechenden Eigendynamik an den Finanzmärkten geführt. Denn die Börsenkurse steigen in den als produktiv geltenden Volkswirtschaften nun schon seit langem beinahe kontinuierlich im Trend. In den USA eilen verschiedene Börsenindizes schon seit Wochen von Rekordniveau zu Rekordniveau, ohne dass es dazwischen zu grösseren Kursrückschlägen gekommen wäre.

Der eigene Erfolg scheint inzwischen sogar die Ur-Instinkte, die «Animal Spirits», dieses Teils der Anlegerschaft geweckt zu haben. Wie Daten der New Yorker Börse (NYSE) zeigen, genügt vielen von ihnen der Kauf von Aktien mit unmittelbar verfügbarer Liquidität alleine nicht mehr. Sie wollen mehr. In den vergangenen Monaten sind immer mehr Investoren dazu übergegangen, ohne Rücksicht auf mögliche Risiken gegen Verpfändung der schon in ihren Portfolios schlummernden Wertpapiere mit steigendem Wert Kredite aufzunehmen, um ihre Aktienbestände noch weiter zu erhöhen. So wollen sie noch stärker vom Börsenboom profitieren.
http://www.nzz.ch/finanzen/strukturiert ... 1-18131596
 
Mir ist das ganze definitiv zu unsicher geworden.Nachdem ich vorgestern noch meine AAPL und wenige andere Titel in den USA/Schweiz etc. verkaufte habe ich praktisch keine Aktie mehr. Ich warte die nächsten Monate an der Seitenlinie ab...PS: Meine Taucher-Aktie ODHN bleibt als hässliches Mahnmal im Depot, mit dem EP 14 komme ich vielleicht eines Tages wieder raus, habe ich abgeschrieben mittlerweile :)

 
Auszug FUW:

Die Sorgen um eine Drosselung der ultralockeren US-Geldpolitik haben dem Dow Jones (Dow Jones 15112.19 -1.47%) Industrial am Donnerstag den grössten Tagesverlust seit Mitte Juni eingebrockt.[SIZE= px] Auslöser waren die tiefer als erwartet ausgefallenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.[/SIZE] Zudem drückten enttäuschende Zahlen des Netzwerkausrüsters Cisco und des Einzelhändlers Wal-Mart auf die Stimmung.

:lol: :lol: :lol: gut gelacht :lol: :lol: :lol:

Plötzlich ist es schlimm, wenn es weniger Arbeitslose gibt :oops: :mrgreen: :oops:

 
Auszug FUW:

Die Sorgen um eine Drosselung der ultralockeren US-Geldpolitik haben dem Dow Jones (Dow Jones 15112.19 -1.47%) Industrial am Donnerstag den grössten Tagesverlust seit Mitte Juni eingebrockt.[SIZE= px] Auslöser waren die tiefer als erwartet ausgefallenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.[/SIZE] Zudem drückten enttäuschende Zahlen des Netzwerkausrüsters Cisco und des Einzelhändlers Wal-Mart auf die Stimmung.
Es tönt pervers, aber es ist so. Der Markt hing wie ein Junkie an der billigen Geld-Nadel seit anfangs 2009. Erholt sich die Wirtschaft langsam etwas, erhält der Junkie eine Entzugskur...schon zittert und schlottert er.
Das wäre der Vorwand für die FED und andere Notenbanken zu sagen "schaut her, der Wirtschaft geht es doch nicht so gut" um wieder billiges Geld 2014, 2015 und darüber hinaus zur Verfügung zu stellen. (Mit verheerenden Folgen für die Verschuldung, wie schon an anderer Stelle besprochen).

Wie oben erwähnt, ich bin raus zu 90% mit Aktien und warte an der Seitenlinie die nächsten Wochen, eventuell sogar Monate.

(Behalte nur meine wenigen Taucheraktien und setze sonst auf kurzfristige Trades, vielleicht auch mit Shorts, falls es kracht...).