Zürich (awp) - Die Julius Bär Gruppe hat im Geschäftsjahr 2011 einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Allerdings hat der Geldzufluss angehalten. Der um die einmalige Zahlung im Steuervergleich mit Deutschland adjustierte Konzerngewinn lag mit 451,8 Mio CHF um 10,3% tiefer als im Vorjahr.Die Vermögensverwalterin konnte im vergangenen Jahr insgesamt 10,2 Mrd CHF an Nettoneugeld anziehen nach 8,8 Mrd CHF im 2010. Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Jahresende auf 170,3 Mrd CHF gegenüber 169,7 Mrd CHF per Jahresmitte, wie das Institut am Montag mitteilte.Zum Thema Steuerstreit mit den USA heisst es bei Julius Bär, man habe "frühzeitige, proaktive und kooperative Schritte" unternommen, die Steuerangelegenheit mit den USA zu regeln und werde "weiterhin voll mit den US-Behörden kooperieren" – dies bei gleichzeitiger Beachtung von Schweizer Gesetzen und Vorschriften. Julius Bär ist laut Mitteilung "sehr bestrebt, die Situation zu bereinigen und zuversichtlich, dass eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden wird". Die Bank hat allerdings nicht - wie von Marktkreisen zum Teil erwartet - eine Rückstellung für eine allfällige US-Busse vorgenommen.Die Aktionäre sollen gemäss Bär-Management in den Genuss einer ordentlichen Dividende in der Höhe von 0,60 (VJ 0,60) CHF pro Namenaktie sowie einer Sonderdividende von 0,40 CHF je Aktie kommen. Beide Dividenden werden aus den Reserven aus Kapitaleinlagen bezahlt und sind laut Mitteilung demzufolge spesen- und verrechnungssteuerfrei. Das 2010 lancierte Aktienrückkaufprogram zum Rückkauf von 5% der Aktien steht laut Mitteilung kurz vor dem Abschluss. Zudem soll ein neues Aktienrückkaufprogramm über maximal 500 Mio CHF über die nächsten zwei Jahre gestartet werden.Insgesamt ging der von der Bankengruppe erwirtschaftete Betriebsertrag im Vergleich zum Vorjahr um 2,3% auf 1'753 Mio CHF zurück. Der adjustierte Geschäftsaufwand legte um 7,3% auf 1'279 Mio CHF zu. Entsprechend verschlechterte sich die Cost/Income-Ratio auf 68,0% nach 65,4% im Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern sank um 21,4% auf 473,6 Mio CHF.Die Bruttomarge belief sich über das Jahr gesehen auf 104,5 Basispunkte nach 105 Basispunkten für 2010. Die BIZ Tier 1 Ratio wird per Stichtag mit 21,8% nach 21,7% per Jahresmitte ausgewiesen.Mit den Zahlen hat das Institut die Markterwartungen nur teilweise erfüllen können. Analysten rechneten im Vorfeld im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Betriebsertrag von 1'781 Mio CHF und einem Konzerngewinn von 443 Mio CHF. Der Neugeldzufluss wurde auf 9,7 Mrd CHF geschätzt und die verwalteten Vermögen auf 170,4 Mrd CHF.Gleichzeitig hat das Management in der Präsentation zum Jahresergebnis die bisherigen, bis 2012 geltenden Finanziele neu definiert. Insbesondere wurde das Ziel für die C/I-Ratio etwas erhöht auf neu 62-66% nach bisher 60-64%. Für die Vorsteuermarge beträgt das Ziel neu mehr als 35% (bisher über 40%). Das Zielband für den Netto-Neugeldzufluss beträgt unverändert 4-6%.