Alpiq (ALPH)

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31. Dez. 2011
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Ist die nun billig, oder nicht? Weshalb ist die so zurückgekommen? Fukushima? Hat die hier jemand auf dem Radar? Ich bin zwar überhaupt kein Kernkraft-Freund, aber sofort abschalten bringt ja auch nichts. Wie viele Milliarden wird der Rückbau etwa kosten in heutigem Geld? Reichen da Alpiq 1-2 Milliarden?

 
Ich habe neulich auch gelesen das die Flusskraftwerke wegen dem tiefen Wasserstand 2011 nicht so ausgelastet waren wie gewünscht. Dies hat sicher auch auf das Ergebnis gedrückt. Andere wiederum wie Energiedienst haben vom Verkauf von Oeko-Strom profitiert.

 
Viel ist bei Alpiq nicht mehr Tagesgeschäft mit Service/Reparatur oder Stromherstellung/verkauf, sondern Spekulation/Eigenhandel mit Energieprodukten:

Neben EGL und Rätia Energie zählen auch die neu formierte Alpiq und die Berner BKW FMB Energie zu den grossen Tradern. Sie handeln mit Emissionszertifikaten, mit Strom, Gas, Kohle und Ölprodukten, entweder ausserbörslich, auf dem sogenannten OTC-Markt (over the counter), oder an Strombörsen in Form von Kassageschäften respektive im Terminmarkt in Form von Forwards, Optionen, strukturierten Produkten und Futures.
http://www.bilanz.ch/unternehmen/stromh ... ung-glueht
Aehnlich dem Eigenhandel der Banken. Dieser Teil ist verborgen und bringt grosse Risiken. Ich würde mich bei einer Alpiq-Analyse vor allem auf diesen Teil konzentrieren.

Erst vor kurzem haben die Behörden in der Schweiz Regulierungen in diesen Bereichen erlassen:

Nicht nur UBS und CS spekulieren mit Milliarden an den Börsen. Auch EGL und Alpiq handeln mit Finanzkonstrukten – und werden kaum überwacht. Jetzt greifen die Behörden ein.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/19233190
Meiner Meinung nach lieber zu spät als nie. Hatte schon lange darauf hingewiesen bei Politikern. Im Artikel ist ein kleiner Fall mit Verlusten von 50 Mio. CHF bei der EGL erwähnt.

Stellt Euch einen grossen "Rogue Trader"-Fall a la UBS bei der unregulierten Alpiq oder einem Konkurrenten vor...kein schönes Bild.

Mehr kann ich zu Alpiq nicht im Detail sagen, aber hoffe, das war ein Anhaltspunkt für eine eigene Analyse.

 
Die Umwälzung im Energiesektor macht dem Energiekonzern Alpiq zu schaffen. Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Alpiq-Gruppe wegen Wertberichtigungen, Sonderabschreibungen und Rückstellungen einen Verlust von 1,3 Mrd. Franken eingefahren.

Insgesamt lasten diese Sonderfaktoren mit 1,7 Mrd. Franken auf der Alpiq-Rechnung 2011. Aber auch ohne die Wertberichtigungen, Abschreibungen und Rückstellungen hätte die Gruppe 2011 mit 258 Mio. Franken einen um 60 Prozent tieferen Gewinn erzielt.
http://www.20min.ch/finance/news/story/ ... t-10676193

Devestitionen werden sich indes auch auf die kommenden Geschäftsergebnisse auswirken. «Die Beiträge dieser Beteiligungen werden nicht mehr kommen, das ist klar», sagt Baumgartner. Der Umsatz und das operative Ergebnis werden zwangsläufig sinken. Wie stark dies zu Buche schlagen wird, will Alpiq nicht offenlegen.

Über die gesamten Geschäftstätigkeiten der Gruppe gesehen sei ein Rückgang im laufenden Geschäftsjahr in der Grössenordnung von über 100 Mio. Franken beim Ebit aber möglich, hält Baumgartner fest. Und auch sonst bleiben die Aussichten für die nähere Zukunft düster. «Alpiq erwartet kurzfristig keine Verbesserung», heisst es im Schreiben vom Freitag.
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 06862.html
Interview mit Alpiq-CFO:

Wertberichtigungen haben einen Verlust von 1,3 Milliarden Franken beschert. Wo mussten Sie Federn lassen?

Vorwiegend bei thermischen Kraftwerken und längerfristigen Verträgen, deren Werte sich aufgrund der Marktentwicklungen unter das Niveau der Bilanzwerte entwickelt haben.

Was heisst das konkret?

Miteinbezogen sind Beteiligungen an Kraftwerksgesellschaften sowie Beteiligungen an anderen börsenkotierten Gesellschaften, deren Börsenwerte sich nach unten bewegt haben. Hinzu kommen langfristige Energiebezugsverträge, die aufgrund der konjunkturellen Entwicklung negativ wurden. Die Sonderabschreibungen betreffen hauptsächlich das sistierte Gesuch für das geplante Kernkraftwerk Niederamt in der Höhe von 35 Millionen Franken.

...

Wie dringend brauchen Sie das Geld?

Wir haben mehr als eine Milliarde Cash, davon entfällt ein Gutteil auf den laufenden Betrieb. Wir sind aber derzeit nicht auf Akquisitionstour, eher im Gegenteil. Mit den De-Investitionen wollen wir unsere Verschuldung abbauen.

Welcher Ländermarkt ist für Alpiq der wichtigste?

Jene Märkte, wo wir Kraftwerke unterhalten und entsprechend stark investiert sind, das sind neben der Schweiz die Länder Tschechien, Ungarn, Frankreich, Italien und Spanien. Und dann sind wir in Ländern präsent, wo wir uns auf den Vertrieb konzentrieren, das sind der Kauf und Verkauf von Energie in Rumänien, aber auch in Frankreich, Italien und Spanien.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/20090482
PS: Vergleiche zur halbstaatlichen Swisscom und ihren Auslands-Investitionen sind nicht abwegig :)

 
Und weitere schlechte News,

Alpiq prüft Kapitalerhöhung - Aktie vom Handel ausgesetztAlpiq prüft die Beschaffung von frischem Eigenkapital. Damit will sich der hochverschuldete Stromkonzern Erleichterung verschaffen
.Kapitalerhöhng bis zu einer Milliarde chf:
Verschlechtert sich das Rating, verteuert dies die Refinanzierung und die Neuverschuldung. Das ist ungünstig, da Alpiq 2013 Obligationen für 300 Millionen Franken ablösen muss, im Jahr darauf für eine halbe Milliarde und 2015 ebenso. Hinzu kommen Investitionen, beispielsweise in Grossprojekte wie etwa das Pumpspeicherwerk Nant de Drance, wo Alpiq unlängst 15 Prozent verkaufte, um ihre Investitionslast um 300 Millionen Franken zu reduzieren – für Branchenkenner ein Alarmzeichen.Zusätzlich leidet Alpiq an einem Geburtsfehler. Viele Fusionen werden ohne Kredite via Aktientausch abgewickelt, so wie jüngst der Deal Glencore-Xstrata. Doch der Oltner Atel war die Fusion mit der Westschweizer EOS anscheinend so wichtig, dass sie dem Fusionsprodukt Alpiq einen finanziellen Aderlass ohnegleichen zumutete. EOS erhielt als Entgelt für eingebrachte Aktiven neben 4,5 Millionen Alpiq-Aktien fast 1,8 Milliarden Franken Cash. Wäre diese Summe, die über Kredite finanziert wurde, 2009 nicht an EOS abgeflossen, die Westschweizer Stromversorgern gehört, dann wären Notverkäufe und Kapitalerhöhung heute kaum ein Thema
.http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/29600466
 
06-12-2012 09:52 SIX/Alpiq: Wiederaufnahme des Handels erfolgt um 10 Uhr

Zürich (awp) - Der Handel mit den Aktien des Stromkonzerns Alpiq werden am heutigen Donnerstag um 10 Uhr aufgenommen. Ein entsprechende Mitteilung hat die Betreiberin der Schweizer Börse publiziert. Noch vor Börsenstart wurde am Morgen die vorübergehende Suspendierung des Handels mitgeteilt.

Mittlerweile hat sich Alpiq mit einer Medienmitteilung an die Öffentlichkeit gewandt: Das Unternehmen sehe die Notwendigkeit, das laufende Restrukturierungsprogramm zu verstärken. Auch eine Kapitalerhöhung werde geprüft. Der "Tagesanzeiger" hatte am Berichtstag über eine solche Massnahme im Umfang von bis zu 1 Mrd CHF spekuliert.