Anfängerfrage zur optimalen Tradingstrategie

cybueh

New member
11. Aug. 2012
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Guten TagIch studiere Wirtschaft an der UNI Zürich und interessiere mich äusserst für das Trading. Nachdem ich viele Bücher studiert (nicht nur gelesen) habe, bin ich nicht schlauer als zuvor, es war fast schon wie in der Philosophie: am Schluss hat man mehr Fragen als zu Beginn. :kopfwand: Meine Fragen in Kürze: (In den meisten Lehrbüchern/Filmen ist die Chartanalyse in der Retrospektive zu betrachten, was ich äussert billig und nutzlos finde. So kann selbst ein betrunkener Affe den Chart nachvollziehen und gute Long-/Short-Einstiege erkennen, also ehrlich!)1. Wieso findet man nirgends gute Tradingstrategien? Es wäre doch von Vorteil, wenn jemand eine gute Taktik hat, diese den lieben Mitmenschen mitzuteilen, denn wenn viele gleich handeln, macht es den Trend doch noch stärker???2. Wenn jemand gewinnt, muss doch gleichzeitig jemand verlieren. Ist es dann nicht reiner Zufall, eine 50% Chance zu gewinnen oder zu verlieren??? :? Vielleicht kann mir jemand bei meinen Anfängerfragen helfen... Auf jeden Fall vielen Dank schon im Voraus! :) Mfg

 
Bei der Charttechnik geht es ja darum, Muster aus der Vergangenheit in der Gegenwart zu erkennen. In einem Lehrbuch schaut man das natürlich immer im Rückblick an, sonst müsste das entsprechende Buch ja jeden Tag neu geschrieben werden.Es gibt natürlich jede Menge Strategien, die Meinungen welche optimal ist, gehen aber weit auseinander. Keine einzige Strategie garantiert dir Erfolge an der Börse. Ganz so einfach wird es dir nicht gemacht. Sonst wären wir alles Multimillionäre und würden mit unseren Yachten über die Meere düsen anstatt uns hier die Finger wundzutippen.Grussfritz

 
Erstmal willkommen im Forum.Schön, dass du dich trotz der vehementen Abwehrhaltung gegenüber der Nützlichkeit der Charttechnick durch die Wissenschaft doch dazu entschlossen hast darüber mehr zu erfahren. Einfach das Interesse beibehalten, dran bleiben und die Zeit wärend dem Studium nutzen. Die Mustererkennung ist mMn nur eine Vereinfachung bzw. eine Visualisierung der dahinterliegenden Angebot- und Nachfragesituation. Lehrbuchbeispiele findest du in der Realität eher selten. Um nun ein wenig auf deine Fragen einzugehen, betrachte eine öffentlich gemachte Tradingstrategie im Blickwinkel der Spieltheorie (Rückwärtsinduktion)...wer soll denn noch kaufen wenn ALLE das Signal der Strategie bereits antizipiert haben? Die Affen? Haben die Affen denn genung Geld um den Kurs noch allzu weit zu treiben? Einige schon, ja. Darüber kann man sich streiten und ich bin mir sicher es gibt hier verschiedene Meinungen und ist lediglich EIN Erklärungsansatz.Es geht wie bereits erwähnt um Wahrscheinlichkeitssituationen und deren optimalen Gewichtung in Abhängigkeit von erwartetem Ertrag und Risiko. Diese Situationen sind nicht überall gleich und jeder entscheidet selbst ob für ihn zb ein Ausbruch aus einem Dreieck optimal genug ist und wie stark er darauf setzen will. Ein richtig oder falsch findest du eher nicht...nur 1000 Antworten und zu jeder zwei neue Fragen und genau das macht es interessant.Es soll sich nun keine in seiner Betrachtungsweise der Märkte angegriffen fühlen, dies ist nur MEINE Sicht und für mich die richtige...zudem habe ich nicht alle Ecken und Kanten ausgeführt.ps: So einen betrunkenen Affen beim Traden würde ich schon gerne mal sehen :cheers: "Affen" habe ich gesehen, die waren aber weder Affen noch betrunken.

 
ps: So einen betrunkenen Affen beim Traden würde ich schon gerne mal sehen :cheers: "Affen" habe ich gesehen, die waren aber weder Affen noch betrunken.
Gab es nicht mal diesen Dartpfeilwerfer Affen? Anschliessend wurden die Titel gehandelt und der Affe soll alle anderen übertroffen haben. Hätte auch gerne gesehen wie so ein Affe mit spitzigen Dartpfeilen auf eine Zielscheibe wirft. Wieviel % davon irgendwo neben der Wand landeten etc. :D Eines hat diese Studie sicherlich erreicht, die Medien hatten wieder etwas zu futtern und die Elite neues Futter für ihren Random Walk.
Hehe genau. War das nicht ein gleichgewichtetes Pofo also eine implizite Strategie, welche der Affe wohl nicht designt hat? (diese ist übrigens nur unter gewissen Annahmen optimal, welche doch sehr realitätsfremd sind)
 
Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten, es hat mich sehr gefreut, so schnell von Euch zu hören! :eek:k: :repsekt:

Bei der Charttechnik geht es ja darum, Muster aus der Vergangenheit in der Gegenwart zu erkennen. In einem Lehrbuch schaut man das natürlich immer im Rückblick an, sonst müsste das entsprechende Buch ja jeden Tag neu geschrieben werden.

Es gibt natürlich jede Menge Strategien, die Meinungen welche optimal ist, gehen aber weit auseinander. Keine einzige Strategie garantiert dir Erfolge an der Börse. Ganz so einfach wird es dir nicht gemacht. Sonst wären wir alles Multimillionäre und würden mit unseren Yachten über die Meere düsen anstatt uns hier die Finger wundzutippen.

Gruss

fritz
Bei der 'Retrospektive' habe ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt, ich meine einfach, dass ich es sinnvoll fände, bei dem Ende eines Charts eine logisch begründete Handlungsempfehlung zu kriegen (statt wie meist eine Spekulation = unbegründete Vermutung!), und dann evtl. ein Bild zu sehen, wie der Chart weitergegangen wäre und ob sich die Technik bewährt hat.
Wieso gehen die Meinungen über Strategien weit auseinander? Man kann doch empirisch (zumindest annähernd) sagen, welche Strategie mehr Gewinn bringt??? :?

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Es geht wie bereits erwähnt um Wahrscheinlichkeitssituationen und deren optimalen Gewichtung in Abhängigkeit von erwartetem Ertrag und Risiko. Diese Situationen sind nicht überall gleich und jeder entscheidet selbst ob für ihn zb ein Ausbruch aus einem Dreieck optimal genug ist und wie stark er darauf setzen will. Ein richtig oder falsch findest du eher nicht...nur 1000 Antworten und zu jeder zwei neue Fragen und genau das macht es interessant.
Das sehe ich schon auch so. Meine Situation ist: Ich bin sehr neugierig was das Thema Trading angeht, jedoch eher skeptisch. Ich habe seit 2 Monaten ein Demokonto, welches ich sehr oft nutze um einige Strategien auszutesten. Ich habe in keiner Weise vor, mit dem Trading reich zu werden oder überhaupt Geld zu verdienen. Ich fände es aber trotzdem höchst interessant, nur schon aus psychologischen Interessen, ein richtiges Konto einzurichten und einige Trades abzusetzen.
Ist dies überhaupt möglich? Wie macht Ihr das? Seit Ihr Berufs-Trader, für Euch oder eine Bank?

Ich meine, die schweizerischen Banken verlangen doch einige Gebühren.. Könnte ich als Privatperson (wenn ich allein viel über das Trading wüsste), überhaupt Geld verdienen? Habe ich mit ein paar 10k Franken eine Chance, mit 2-3 Trades pro Tag nicht von den Gebühren erschlagen zu werden?

Wie gesagt, falls ich mir jemals ein Trading Konto eröffnen würde, dann bloss aus Interesse an der Thematik. Geld hin oder her, wenn ich die Kosten decken könnte, würde mir dies vollkommen reichen... Welcher Handel wäre für mich am geeignetsten?

PS: Ichimoku war für mich eine riesen Enttäuschung, hat da jemand Erfahrungen? Wenn ich mit dem Tool 'Ichimoku' trade, sehe ich am Tag auf der 5min Zeitebene, nur sehr wenige "optimale Chancen", welche sich meist auch noch als vollkommene Pleiten herausstellen... :shock: Wie kann sich das lohnen? Habs jetzt auf dem Demokonto 3 Wochen ausprobiert, und bin echt enttäuscht.

 
Bspw. mit Arbitragestrategien wie statistischer Arbitrage (Pair Trading), News Trading, triangulare Arbitrage, usw. Es gibt viele Studien dazu, siehe mal beim National Bureau of Economic Research (NBER) vorbei: http://www.nber.org/. Interessant finde ich bspw. diese Bid/Ask Forecast Strategie: viewtopic.php?f=66&t=605. Oder meine News Strategie: viewtopic.php?f=66&t=554&p=12872&hilit=news+strategie#p12839. Letzteres habe ich bis heute nicht implementiert :roll:Ich werde mich informieren, danke! :spitze:

 
Wieso gehen die Meinungen über Strategien weit auseinander? Man kann doch empirisch (zumindest annähernd) sagen, welche Strategie mehr Gewinn bringt??? :?
Wie willst du das sauber anstellen und wie weisst du ob nicht ein Soft-Faktor schuld am Gewinn ist und die Strategie zweitranging? (ohne HFT usw einzubeziehen)
 
Was ich eigentlich vermisse ist ein Hinweis auf die Regelungstechnik (control systems). Wäre es nicht naheliegend, die hochentwickelte Regelungstheorie auf die Börse anzuwenden, wo Umgebunhsgeinflüsse, Wirtschaftsdaten und stochastische Faktoren (noise) eine Rolle spielen? Dies wäre eine Kombination aus der Kenntnis der Vergangenheit (charts) und aktuellen, resp. antizipierten Parametern. In der Wehrtechnik gibt es ausgefeilte Techniken (Kalman-Filter u.ä.) um den Ort eines abzuschiessenden Objektes vorherzusagen (z.B. aus Radar. und Wetterdaten).Habe in diese Richtung nicht nachgeforscht und kann daher nicht sagen, ob solche Techniken heute angewandt werden.Vor einigen Jahrzehnten wollte mich mal eine Bank anstellen, um eben diese Theorien auf Investments anzuwenden. Als junger Ing. fand ich es damals trostlos, auf einer Bank arbeiten zu müssen! Hätte da aber wohl mehr Kohle gemacht :kopfwand:

 
Was ich eigentlich vermisse ist ein Hinweis auf die Regelungstechnik (control systems). Wäre es nicht naheliegend, die hochentwickelte Regelungstheorie auf die Börse anzuwenden, wo Umgebunhsgeinflüsse, Wirtschaftsdaten und stochastische Faktoren (noise) eine Rolle spielen? Dies wäre eine Kombination aus der Kenntnis der Vergangenheit (charts) und aktuellen, resp. antizipierten Parametern. In der Wehrtechnik gibt es ausgefeilte Techniken (Kalman-Filter u.ä.) um den Ort eines abzuschiessenden Objektes vorherzusagen (z.B. aus Radar. und Wetterdaten).Habe in diese Richtung nicht nachgeforscht und kann daher nicht sagen, ob solche Techniken heute angewandt werden.Vor einigen Jahrzehnten wollte mich mal eine Bank anstellen, um eben diese Theorien auf Investments anzuwenden. Als junger Ing. fand ich es damals trostlos, auf einer Bank arbeiten zu müssen! Hätte da aber wohl mehr Kohle gemacht :kopfwand:
Wird gemacht und gibt auch 1000ende Papers darüber.
 
Demokonten sollten immer mit vorsicht genossen werden. Für den Test einfacherer Handelsregeln ist es ok, Wobei dafür eher Backtests eignen. Doch ist es dann schon ein grosser Unterschied ob du eine echte Position offen hast oder nur mit Spielgeld arbeitest. Deine psychologie verändert sich auch, bspw. das du aufgrund deiner Marktmeinung wahrscheinlich eher dazu tendieren wirst dich nicht zu wiedersprechen, verluste nicht früh genug zu schliessen, etc. Davon handelt auch das Buch von Douglas. Es gibt Trader die machen theoretisch alles richtig und ihre Strategien hätten auch funktioniert wäre da nicht ihre Psyche welche dauernd im wege steht. Es ist besonders schwierieg die Objektivität zu wahren wenn du einmal mit echtem Geld aggierst und den Emotional Pain immer und immer wieder erfahren musst.
Diese Sache ist sogar in unserem Hirn "eingraviert". Such mal in Google nach den Worten Striatum, Amygdala und Behavioral Finance... erstere beiden sind Hirnregionen.
 
Hast du dir diese Frage nicht selbst beantwortet Meerkat? :D
Eben nicht, da ich mich dann mehr mit echter Hardware beschäftigte und mich auch nicht weiter darum kümmerte, ob die Banker es nun auch ohne mich schafften. :lol: @nixx: Hab ich mir schon gedacht! Wunderte mich einfach, dass dies in diesem Forum kein Thema ist (im Gegensatz zu Charttechnik)Nachtrag: Seh's jetzt: Googelte mal Kalman Filter Investment Banking. Alles klar!
 
Hast du dir diese Frage nicht selbst beantwortet Meerkat? :D
Eben nicht, da ich mich dann mehr mit echter Hardware beschäftigte und mich auch nicht weiter darum kümmerte, ob die Banker es nun auch ohne mich schafften. :lol: @nixx: Hab ich mir schon gedacht! Wunderte mich einfach, dass dies in diesem Forum kein Thema ist (im Gegensatz zu Charttechnik)Nachtrag: Seh's jetzt: Googelte mal Kalman Filter Investment Banking. Alles klar!
Das Forum ist schon eher richtung Technische Analyse ausgelegt...irgendwie. Den Algo-Bereich haben wir glaube ich immernoch nicht gegründet ;) Einen richtigen Quant-Bereich werden wir aus Gründen die mysterion erwähnt wohl eher nie haben (gilt für Algos aber auch teilweise).
 
Guten MorgenDa ich halber Anfänger bin suche ich immer noch eine geeignete Software hinter Swissquote!Was habt Ihr in diesem Bereich für Erfahrungen bzw. Tipps?Ich hoffe viele Antworten :)MFGPS

 
Hoi myst3r10nIch Trade mit SQ, möchte aber noch ein Programm haben, wo ich verschiedene Analysen machen kann, bzw. mir meine eigenen 50 Tage Linien ziehen kann etc.MFGPS

 
Ich Trade mit SQ, möchte aber noch ein Programm haben, wo ich verschiedene Analysen machen kann, bzw. mir meine eigenen 50 Tage Linien ziehen kann etc.
Chart Tool gibt es überall im Internet. Zum Beispiel... http://www.teletrader.com/de oder http://finviz.com/ für US Aktien. Da kannst du alle verschiedenen Indikatoren verwenden, Linien zeichnen etc.Sind halt nicht realtime. Wenn du realtime Software willst dann musst du irgendwo ein Abo machen oder ein gratis Demokonto bei einem Broker eröffnen.
 
Hoi myst3r10nIch Trade mit SQ, möchte aber noch ein Programm haben, wo ich verschiedene Analysen machen kann, bzw. mir meine eigenen 50 Tage Linien ziehen kann etc.MFGPS
Für CH Aktien kannst du in den Anfängen auch das hässliche Tool von SQ nehmen.
 
MorgenWelchen Broker verwendest Du?Da ich SQ nur hässlich und Total unüberschaubar finde, möchte ich hier sowie so wechseln!MFGPS

 
handle sehr selten CH-titel. hast du dir mal alle varianten und deren Angebote bezüglich Kosten und Tools angesehen?

 
Hoi

handle sehr selten CH-titel. hast du dir mal alle varianten und deren Angebote bezüglich Kosten und Tools angesehen?
Ich habe mir mal die Packages angeschaut. Und nur vom eins zu eins vergleich finde ich jetzt schon Cash besser, da die aber erst seit knapp einem halben Jahr handeln (über 2 Plus) ist mir diese Variante etwas riskant!Und das Design gefällt mir bei Sq einfach nicht.FGPS