Die negativen Stimmen zur Wechselkursuntergrenze EUR/CHF von 1.20 werden immer lauter. Im Monat Mai 2012 musste die SNB um die 60 Mrd EUR am Markt aufkaufen um die Untergrenze von 1.20 zu verteidigen. Wie schon oft diskutiert in den Threads Wechselkursuntergrenze EUR/CHF im Bereich Wirtschaft & Politik oder im EUR/CHF Thread im Bereich Devisen könnte diese grosse Anzahl an EUR "Währungsreserven" in der Bilanz der SNB zu einem grossen Problem werden. Auch ärgern sich Vertreter anderer Branchen wieso die Export- und die Tourismusbranchen hier so massiv unterstützt werden sollten mit öffentlichen Geldern bzw Geldern der SNB.Die Untergrenze von 1.20 wurde letzten September unter der Führung von Ex-SNB Präsident Hildebrand eingeführt. Es könnte auch durchaus sein, dass das aktuelle Gremium unter Jordan nicht mehr überzeugt ist von dieser Politik. Doch was kann die SNB jetzt machen? Die Kursuntergrenze einfach aufheben? Dass würde wohl zu massiven Kurseinbrüchen im EUR/CHF führen, innert wenigen Sekunden oder Minuten. Es wird angenommen, dass der EUR/CHF momentan um die 0.95 gehandelt würde, hätte die SNB den Mindestkurs nicht eingeführt.Die währungssensiblen Branchen hätten absolut keine Zeit um sich in irgendeiner Art abzusichern. Dies könnte schwerwiegende Folgen haben, wenn man bedenkt, dass die entsprechenden Unternehmen in den vergangenen Monaten wahrscheindlich eher nachlässig mit diesem Risiko umgegangen sind da sie der SNB vertraut haben. Das andere Übel wären dann die EUR in der SNB Bilanz welche innert kurzer Zeit massiv abgewertet würden.Was denkt ihr wie wird ein Szenario für eine allfällige Aufhebung der Wechselkursuntergrenze von 1.20 aussehen? Hunznormales Communique der SNB an die Medien: Mindestkurs wird per sofort aufgehoben. Oder zuerst die betroffenen Branchen irgendwie sensibilisieren, sodass diese noch Zeit haben sich vorzubereiten? Ist ja kaum möglich oder? Da würde der Kurs auch sofort einbrechen wenn dies rauskommt. Oder wird die SNB versuchen irgendwie selbst zuerst einen Teil ihrer Positionen loszuwerden und dann mit der Message an die Öffentlichkeit?Irgendwie schwer vorstellbar die ganze Sache. Die SNB befindet sich hier in einer rechten Zwickmühle. Sie haben sich da in etwas hineinmanövriert wo man eigentlich gar nicht mehr herauskommt.