30-08-2012 15:52 Bâloise H1: Volumen und Gewinn gesteigert - Starker Heimmarkt (Zus) Basel (awp) - Die Versicherungsgruppe Bâloise ist im ersten Halbjahr leicht gewachsen und hat den Gewinn deutlich gesteigert. Während in der Schadenversicherung die Prämieneinnahmen dank der guten Entwicklung im Heimmarkt Schweiz und über Zukäufe in Belgien zulegten, hat die Gruppe in der Lebensversicherung mit Blick auf die Profitabilität bewusst auf Geschäft verzichtet. Den Konzerngewinn steigerte die Bâloise um 7,8% auf 219,3 Mio CHF und schnitt damit klar besser als von Analysten erwartet ab. In der Nichtlebensparte sank die Combined Ratio auf 92,6% gegenüber 93,0% im Vorjahr. Operative Verbesserungen, nicht allzu hohe Unwetterbelastungen und über dem Durchschnitt liegende Abwicklungsgewinne auf Geschäft aus früheren Jahren hätten dazu geführt, hiess es in der Mitteilung vom Donnerstag. Besonders gut ist der Schaden-Kosten-Satz im Heimmarkt Schweiz ausgefallen. Derweil lagen die Werte in Deutschland, Luxemburg sowie in der kleinen Einheit Kroatien/Serbien über der 100%-Marke. Die Nichtleben-Sparte erzielte einen operativen Gewinn von 231,7 Mio CHF nach 175,9 Mio im Vorjahr. Demgegenüber halbierte sich der Gewinn in der Lebensparte auf 48,6 Mio. Mit den im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunkenen Zinsen, mussten die Reserven entsprechend gestärkt und Abschreibungen auf Abschlusskosten vorgenommen werden. SOLIDES ANLAGEERGEBNIS Gut entwickelte sich das Anlageergebnis. Insgesamt erwirtschaftete die Gruppe mit Kapitalanlagen wiederkehrenden Erträge von 914,2 (VJ 898,8) Mio CHF. Die auf den Assets realisierten Gewinne und Verluste lagen im Nichtlebenbereich mit 8 (-36) Mio und im Lebenbereich mit 106 (7) Mio im Plus. Die Netto-Anlagerendite stieg leicht auf 1,8%, inklusive Marktwert-Veränderungen lag die Gesamtrendite gar bei 3,0% (1,7%). Dabei seien auf dem Bondportfolio beinahe keine Wertberichtigungen angefallen. Das PIIGS-Exposure auf Staatsanleihen hochverschuldeter Länder der Eurozone sank zu Buchwerten auf 652 Mio CHF von 869 Mio Ende 2011. Die Exposure auf griechischen und portugiesischen Staatsbonds wurden vollständig abgebaut. Das Eigenkapital erreichte Ende Juni bei 4,13 (Ende 2011: 3,89) Mrd CHF. Die Bâloise weist zudem eine Solvenzrate von 228% aus; Ende 2011 waren es 203%. Auch nach dem Schweizer Solvenzregime SST entspreche dies einer soliden Kapitalbasis, sagte Finanzchef German Egloff. LEICHTER VOLUMENANSTIEG Das Geschäftsvolumen wuchs in Lokalwährungen um 2,4% und belief sich auf 5,19 Mrd CHF. Im Nichtlebengeschäft legte die Bâloise bei den gebuchten Bruttoprämien um 5,6% auf 2,21 Mrd zu. In der Sparte Leben gingen die Prämieneinnahmen hingegen um 8,3% auf 2,22 Mrd CHF zurück, während die Prämien mit Anlagecharakter um 15% auf 751 Mio wuchsen. Gut gewachsen sei das grenzüberschreitende Geschäft mit Anlagecharakter der Einheit Baloise Life (Liechtenstein). Das Interesse nach vermögensgebundenen Produkten sei etwa in Italien sehr gross, erklärte Strobel. Zudem habe die Sparte erstmals einen bescheidenen Gewinn erzielt. MIT "BALOISE 2012" AUF KURS Das strategische Programm "Baloise 2012" werde bis Ende Jahr wie geplant einen Beitrag von 200 Mio CHF zur dauerhaften Steigerung der Ertragskraft leisten. Ein neues Programm soll im März 2013 vorgestellt werden. Es werde aber keine "Revolution" in der Strategieausrichtung der Bâloise geben, erklärte Martin Strobel. Die Geschäftsziele bleiben mit einem Schaden-Kostensatz von "deutlich unter 100%" einer Leben-Neugeschäftsmarge von mindestens 10% unverändert. Zudem will die Bâloise weiter eine attraktive Dividende bezahlen. An der Börse gewinnen die Papiere bis um 15.35 Uhr um 0,2% auf 69,50 CHF. Bâloise habe mit dem Halbjahresgewinn zwar die Erwartungen geschlagen, das Ergebnis sei aber durch eine Reihe einmaliger Faktoren begünstigt worden, meinen Analysten.