Bargeld ... des Teufels oder die bürgerliche Freiheit?

Meerkat

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26. Dez. 2011
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Kalahari
Mit der Diskussion um die Abschaffung der 500er EUR Banknote, flammt auch die Diskussion um Sinn und Unsinn des Bargelds wieder auf.

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Death of the 500 euro bill getting closer

European Central Bank president Mario Draghi made strong statements Monday indicating he is seriously considering phasing out the 500 euro banknote because it's become so intertwined with criminal activity.


Ja eben, diese russischen Verbrecher und Sparer
Why Russia's crooks and savers love the €500 note

Versuche mir mal vorzustellen, wie bei einer Abschaffung des 500ers Lieferwagen voll solcher Scheine von Moskau in den Westen fahren und anschliessend Lastwagen voller kleinerer Noten (sicherheitshalber <= 100er, da als nächstes wohl die 200er weg gehen) zurückfahren.

Schon seit einiger Zeit aber haben wir Schweizer die wertvollste Note. JAWOHL
Der weltweit wertvollste Schein

Gefragt, ob sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) ebenfalls damit befasse, ihre werthaltigste Banknote aus dem Verkehr zu ziehen, sagte ihr Sprecher Walter Meier klipp und klar: «Das ist bei uns kein Thema.» Wie das Noteninstitut reagieren würde, falls der internationale Druck zur Abschaffung massiv zunähme, steht freilich auf einem anderen Blatt.
Unsere Resistenz gegenüber internationalem Druck haben wir schliesslich schon bei der Verteidîgung des Bankkundengeheimnisses eindrücklich unter Beweis gestellt.

Da wir Schweizer auch Militärspezialisten sind (beste Armee der Welt) wissen wir, dass Angriff die beste Verteidigung ist.

Die Schweiz soll 5000er-Note erhalten

Dies fordern die zwei Zuger SVP-Kantonsräte Philip C. Brunner und Manuel Brandenberg in einer Motion. Konkret verlangen sie vom Regierungsrat, er solle sich beim Bund mittels Standesinitative einsetzen.
Der Zeitgeist in der EU und der OECD, der die Schweiz angehört, gehe in Richtung Einschränkung des Bargeldverkehrs und Reduktion der Nennwerte der Banknoten und habe zum Ziel, «die Überwachung des Individuums zu totalisieren und dessen Freiheits- und Vermögenssphäre zu schwächen».


«Bargeld ist geprägte Freiheit, nicht nur für die wenigen Verbrecher, die es immer auch gibt, sondern für alle. Bargeld ist vergleichbar mit der Waffe des wehrhaften Schweizer Bürgers zu Hause. Beides ist geeignet, den Staat mit seinem immer wieder überbordenden Totalitätsanspruch in die Schranken zu weisen.»


Da kommen jedem echten Patrioten die Tränen ...

 
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Das Bargeldverbot wird - zumindest in der Schweiz - ein schwieriges Unterfangen, so sehr sich Politiker und Banker rein elektronisches Geld wünschen: Für den Durchschnittsmenschen ist Bargeld nämlich das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, ausser, er hat ein Konto bei der SNB (kann man das als Privatperson überhaupt?).

AArt. 2
Gesetzliche Zahlungsmittel
Als gesetzliche Zahlungsmittel gelten:
a. die vom Bund ausgegebenen Münzen;
b. die von der Schweizerischen Nationalbank ausgegebenen Banknoten;
c. auf Franken lautende Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank.
 
(Bundesgesetz über die Währung und die Zahlungsmittel)
 
[SIZE= 12px]Was bei CS, UBS und Konsorten auf den Festplatten rumliegt, ist also kein gesetzliches Zahlungsmittel vulgo "Geld".  [/SIZE]
 
[SIZE= 12px]Banken und Staat finden Bargeld per se $cheisse. Die Banken, weil sie aus Geldimitat auf Verlangen echtes Geld machen müssen (das sie ja bekanntlich nicht haben), der Staat, weil er's nicht einfach über Nacht abzypern kann.[/SIZE]
 
 
Die 500er Note braucht es sowieso nicht mehr in den Ländern wo Bargeldzahlungen in ihrer Höhe limitiert sind. 1000 Euro kann man ja auch mit 10 Hundertern bezahlen. Und nebenbei, 100er sind in Spanien höchst unbeliebt und werden in einigen Ketten nicht angenommen, von 500ern ganz zu schweigen. :D

 
Wenn ich in die Ferien gehe, will ich mir die Taschen doch nicht mit Kleingeld vollstopfen. :-x

Gruss

fritz

 
will ich mir die Taschen doch nicht mit Kleingeld vollstopfen.


Das werden sich sicher auch alle Drogenhändler, Waffenschieber, Steuerhinterzieher und Terrorfinanzierer sagen und mit ihrem bösen Treiben aufhören. Die Margen sind ohnehin im Ar$ch ... und jetzt zieht die EZB auch noch den 500er aus dem Verkehr ...

Wie soll man so ein vernünftiges Attentat zustande bringen?   

 
Das werden sich sicher auch alle Drogenhändler, Waffenschieber, Steuerhinterzieher und Terrorfinanzierer sagen und mit ihrem bösen Treiben aufhören. Die Margen sind ohnehin im Ar$ch ... und jetzt zieht die EZB auch noch den 500er aus dem Verkehr ...

Wie soll man so ein vernünftiges Attentat zustande bringen?   


Ja und wie soll ich denn das Trinkgeld im Hotel hinterlegen......... :cry:

 
Auf der anderen Seite: würde das Bargeld abgeschafft, so fiele der Erpressungsgrund für die Zinserhöhung weg. Auch wieder blöd..........

 
Hier seine Theorie (Spekulation)

Es geht in Wahrheit um etwas ganz anderes als die Kriminalität von Kleinganoven. Es geht um den Wunsch der EZB, die Einlagenzinsen noch weiter in den negativen Bereich zu schieben. Derzeit verlangt die EZB einen Strafzins von 0,3 Prozent für das Geld, das Banken bei ihr einlegen. Am liebsten würde sie noch mehr verlangen, doch kann sie nicht weiter gehen, weil Banken dann lieber Bargeld horten. Das Einzige, was die Banken davon abhält, nur noch Bargeld zu halten, sind die Kosten der Aufbewahrung der Banknoten in den Tresoren. Die Tresorkosten implizieren eine natürliche Obergrenze für den Strafzins.


Ich glaube in diesem Forum gelernt zu haben, dass die laienhafte Vorstellung, dass alles Geld im Umlauf letztlich Banknoten seien, falsch ist. Ich bin also schon etwas über die Theorie von Herrn Sinn verblüfft (to say the least)l sagt er doch implizit aus, dass die Negativzinsen auf physischen Banknoten anfallen und die Banken nun quasi das Dilemma hätten, mehr Tresorraum zu bauen oder der EZB quasi für die Lagerung zu zahlen.

Wenn die Banken nun gezwungen werden, statt der 500-Euro-Scheine die etwas kleineren 200-Euro-Scheine zu halten, steigen die Tresorkosten etwa auf das Zweieinhalbfache. Unter der Annahme, dass der genannte Strafzins von 0,3 Prozent, den die Banken auf ihre Einlagen bei der Notenbank zahlen, bereits durch die Tresorkosten limitiert wurde, könnte die EZB diesen Strafzins nach der Abschaffung der 500-Euro-Scheine rechnerisch auf das Zweieinhalbfache, also auf 0,75 Prozent erhöhen.


Ich denke doch, dass der überwiegende Teil des Geldes welches die Banken bei der ZB deponieren reines Computergeld ist, also weder da noch dort Tresorraum braucht.

Ich finde seine "Tresorkosten-Theorie" absurd.

Vermutlich sind die Noten in Europa schon etwas hoch. Hier in Spdafrika z.B. haben wir 5 Noten:

10 R (70 Rp.) bis 200 R (knapp 14 Fr.). Die hohe 200 R Note ist unpopulär und wird bei der Entgegennahme schon mal unter der UV-Lampe geprüft. Cash ist generell verpönt und alles wird mit Debit oder Credit Card bezahlt. Andere Länder andere  Sitten.

 
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Jetzt kann man per Selfie zahlen  (Blick)

"Jetzt" ist zwar etwas verfrüht , aber

So funktioniert die neue Technologie: Auf der App von Mastercard wird ein Foto des Kartenbesitzers verschlüsselt gespeichert. Zahlt man dann in einem Shop im Internet, wird dieses Foto mit einem aktuellen Selfie verglichen. Das Geld wird erst freigegeben, wenn die biometrischen Daten des Selfies mit denen des hinterlegten Fotos übereinstimmen.


Und die Massnahme gegen die üblichen Schlaumeier

Der User muss während der Authentifizierung in die Handykamera zwinkern. So soll verhindert werden, dass mit einem fremden, geklauten Foto bezahlt wird, wie die «Financial Times» weiter schreibt.


Alles nur Uebergangslösungen. Zukunft: Impantierung eines Chips in die Herzmuskulator. Entfernen oder Ersetzen desselbigen also nur durch einen herzchirurgischen Eingriff (Katheresierung).

Darum werde ich all die komischen Zwischenschritte gar nicht erst mitmachen.

 
Noch eine andere Quelle (BBC)

MWC 2016: Mastercard rolls out selfie ID checks

Mastercard announced the move at the Mobile World Congress tech show in Barcelona.

It said the rollout this summer would involve the UK, US, Canada, Netherlands, Belgium, Spain, Italy, France, Germany, Switzerland, Norway, Sweden, Finland and Denmark.


@CrashGuru: UND Spanien ...

Mastercard ist auch nicht alleine

China's e-commerce giant Alibaba recently demoed a pay-with-your-face system of its own.

And both Microsoft's Windows 10 and Google's Android operating systems already allow users to unlock devices by looking at their cameras.


Es ist natürlich auch zu hoffen, dass ein allfälliges Zwillingsgeschwister nicht kriminell ist, resp. die Handykamera so hochauflösend ist , dass die hochkomplexe Bildverarbeitungssoftware die kleinsten Unterschiede erkennt. Sonntags- oder Werktags-Make-up, mit oder ohne Schnauz/Bart, Brille oder Kontaktlinsen, Lichtquelle ... no problem! Yes, we can!

 
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Ich glaube in diesem Forum gelernt zu haben, dass die laienhafte Vorstellung, dass alles Geld im Umlauf letztlich Banknoten seien, falsch ist. Ich bin also schon etwas über die Theorie von Herrn Sinn verblüfft (to say the least)l sagt er doch implizit aus, dass die Negativzinsen auf physischen Banknoten anfallen und die Banken nun quasi das Dilemma hätten, mehr Tresorraum zu bauen oder der EZB quasi für die Lagerung zu zahlen.


Verstehe ich genau umgekehrt. Banken fliehen ins Bargeld, um den Negativzinsen auf den Girokonten bei der Zentralbank zu entgehen. Denn Bargeld gibt's ja praktisch gratis. Das lohnt aber nur, solange der Negativzins höher ist als die Aufbewahrungskosten für die Geldscheine. Diese wiederum steigen bei kleineren (Nennwert) Noten, weil die Bank pro Million mehr Tresor braucht. Um diese Differenz kann die Zentralbank dann den Negativzins erhöhen, ohne dass sich die Flucht ins Bargeld lohnt. Das gleiche gilt natürlich auch für Privatpersonen.

 
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Unser 1000 Nötli wurde sogar prominent in einem Blog Post auf Zero Hedge erwähnt:

Meanwhile, in Switzerland, circulation of the 1,000 franc note soared 17% last year in the wake of the SNB’s move to NIRP.

“One consequence of the decision to cut the Swiss central bank’s deposit rate into negative territory in late 2014, and deepen the negative rate to -0.75% early last year, may have been to increase stockpiling,” WSJ reports. “Holding money in cash would protect it from the risk of Swiss banks at some point charging a broad range of customers to deposit money.”

The connection between the increasing circulation of the big Swiss bill and the central bank policy is obvious,” Karsten Junius, chief economist at Bank J. Safra Sarasin said.


Source: http://www.zerohedge.com/news/2016-02-22/safes-sell-out-japan-1000-franc-note-demand-soars-nirp-triggers-cash-hoarding

 
Ich bin gegen die Abschaffung des Bargeldes auch wenn ich selbst natürlich auch meist per Banküberweisung, EC- oder Kreditkarte bezahle. Und ich hätte auch nichts dagegen, per Handy oder Fingerabdruck bezahlen zu können.

Meine Bedenken sind politischer Natur: Der Staat könnte jederzeit einen unliebsamen Bürger loswerden, wenn er ihm den Zugang zu einem Bankkonto verwehrt. Der betreffende Bürger könnte dann kein Bus-Billet mehr kaufen und auch keine Lebensmittel. Er wäre somit verdammt, sich ins Ausland durchzuschlagen, das Land zu verlassen.

Oder definiert der Staat dann ein "Menschenrecht auf ein Bankkonto bei der Kantonalbank des Heimatkantons"?

 
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Ich bin gegen die Abschaffung des Bargeldes auch wenn ich selbst natürlich auch meist per Banküberweisung, EC- oder Kreditkarte bezahle. Und ich hätte auch nichts dagegen, per Handy oder Fingerabdruck bezahlen zu können.

Meine Bedenken sind politischer Natur: Der Staat könnte jederzeit einen unliebsamen Bürger loswerden, wenn er ihm den Zugang zu einem Bankkonto verwehrt. Der betreffende Bürger könnte dann kein Bus-Billet mehr kaufen und auch keine Lebensmittel. Er wäre somit verdammt, sich ins Ausland durchzuschlagen, das Land zu verlassen.

Oder definiert der Staat dann ein "Menschenrecht auf ein Bankkonto bei der Kantonalbank des Heimatkantons"?


Zur Zeit ist geht der Trend eher in die andere Richtung. In D ? wurde kürzlich bestimmt, dass alle Bürger Anspruch auf ein Girokonto haben sollen. Es ging glaub ich vor allem um Hartz IV Empfänger.

Zudem werden ja selbst schon Kleinkinder als Kunden geworben. Kreditkarten werden an immer jüngere "Kunden" abgegeben. Der Staat schützt das und ist damit mitverantwortlich für die steigenden Privatverschuldung.

Dass die Bargeld-Abschaffung da wohl noch eine Schippe drauflegt dürfte klar sein. Und die Tendenz, dass "Kleinbeträge" Bargeldols mittels Handy, "Funk"-Kreditkarten usw. beglichen werden können wird den Trend verstärken.

Kümmert kaum jemand.

Dass selbstverständlich nach der Abschaffung des Bargelds (was m.E. gar nicht funktionieren dürfte) die Kontrolle des Bürgers noch sehr weitergehende Möglichkeiten geschaffen werden können ist klar.

Oh, vergesseh......... welcome back MF :bravo:

 
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HILFE ... Der Fünfliber in Gefahr.

Jetzt horten diese Gauner nicht nur Tausendernoten, sondern fälschen auch die weltweit wertvollste Münze des täglichen Gebrauchs.

Swiss Franc Coin That Buys a Bratwurst Becomes Target of Crooks

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Diese Italiener

“Most fakes come from Italy. Given the material costs, you really need organized crime to produce them.”

In one instance, a group of Italians was stopped at the border, their small Smart car weighed down with 5,000 fake 5-franc pieces.


Aber wir können uns trösten, die 1 £ Münze wird 26x häufiger gefäscht.

Just 1 in a thousand 5-franc coins turn out not to be legitimate, Swissmint says. That compares to 2.6 percent of 1-pound pieces, according to Britain's Royal Mint. The low Swiss ratio is due in part to the alloy used, the high-quality workmanship, and the design, which includes security features.

 
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