Basics Aktien Schweiz

GloomBoomDoom

TF-Börsenspiel Champion
15. Aug. 2012
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Nachdem ich mich in diversen Foren und entsprechenden Threads von anderen ausgetobt habe, möchte ich nun mal selber ein Thema anreissen.Was mir in der letzten Zeit auffällt ist, dass wir bei gewissen Themen betreffend Komplexität und Informationsfülle mittlerweile in unbekannte Höhen vorgestossen sind. Aus diesem Grund möchte ich einen "Basic-Thread" eröffnen für Aktien Schweiz, welcher sich vornehmlich den Börsenneulingen bzw. Unerfahrenen zuwenden soll. Schwergewicht soll dabei auf Aktien generell bzw. Aktien Schweiz gelegt werden, da der Unerfahrene sich eher auf den Heimmarkt fokussiert. Dies bedeutet jedoch nicht, das wir Nebenthemen komplett ausschliessen müssen.Ich möchte hier zwei Dinge erreichen:- Jeder kann jede Frage stellen UND jeder kann jede Frage beantworten. Interessant werden hier die verschiedenen Meinungen zu den Grundlagen sein, da diese für mich eigentlich das Fundament des Investierens sind.- Regelmässige Beiträge meinerseits als DiskussionsgrundlageFolgende Themen werde ich vorstellen und meine Meinung dazu kundtun:- Asset Allocation - Brauche ich das?- Verschiedene Börsenaufträge - Welcher ist wann sinnvoll? (Market, Limit, Stop Loss, Fill or Kill, ....)- Verschiedene Investorentypen (Momentum, Value, ....) => Welcher bin ich? Was bedeutet das für mich?- Fundamentalanalyse mit Kennzahlen (KGV, KBV, ...) => Risiken?- Chartanalyse- Börsenweisheiten und -tipps (sell in may and go away, Buy & Hold, Kostolany, Warren Buffet) => Sinn oder Unsinn?- Günstigste Anbieter für welche Strategie?....Weitere Themen werde ich je nach Verlauf des Threads sowie auf Vorschläge eurerseits aufnehmen. Ich freue mich auf interessante Diskussionen und bin gespannt, ob ich hier einen Nerv getroffen habe.

 
Hey, finde ich doch echt cool :spitze: Werde mit Sicherheit mehr Fragen als Antworten haben.Im Namen aller Greenhörner schon mal besten Dank im voraus für deine Zeitinvestition.

 
Folgende Themen werde ich vorstellen und meine Meinung dazu kundtun:- Asset Allocation - Brauche ich das?- Verschiedene Börsenaufträge - Welcher ist wann sinnvoll? (Market, Limit, Stop Loss, Fill or Kill, ....)- Verschiedene Investorentypen (Momentum, Value, ....) => Welcher bin ich? Was bedeutet das für mich?- Fundamentalanalyse mit Kennzahlen (KGV, KBV, ...) => Risiken?- Chartanalyse- Börsenweisheiten und -tipps (sell in may and go away, Buy & Hold, Kostolany, Warren Buffet) => Sinn oder Unsinn?- Günstigste Anbieter für welche Strategie?
Wau, da hast Du Dir viel vorgenommen :eek:k: Da müsstest Du fast einen eigenen Berich kreieren mit separeten Threads für die einzelnen Themen. Bin gespannt. :top:
 
Aus diesem Grund möchte ich einen "Basic-Thread" eröffnen für Aktien Schweiz, welcher sich vornehmlich den Börsenneulingen bzw. Unerfahrenen zuwenden soll.

- Jeder kann jede Frage stellen UND jeder kann jede Frage beantworten. Interessant werden hier die verschiedenen Meinungen zu den Grundlagen sein, da diese für mich eigentlich das Fundament des Investierens sind.

Weitere Themen werde ich je nach Verlauf des Threads sowie auf Vorschläge eurerseits aufnehmen. Ich freue mich auf interessante Diskussionen und bin gespannt, ob ich hier einen Nerv getroffen habe.
Den Nerv hast du meiner Meinung nach auf jeden Fall getroffen, dieser Thread stellt einen Mehrwert in diesem Forum dar!

:spitze:

Ich möchte da gerne gerade eine Frage an dich anbringen! Du hast eine super Performance im Börsenspiel, in vier Monaten über 27% damit schlägst du nicht nur deine Mitspieler, sondern auch die Vergleichs Indizes, als Börsenneuling würde ich mir jetzt sagen, das will ich auch erreichen.

Was würdest du so einem „Unerfahrenen“ raten! Wie viel Recherche ist nötig gewesen, um solch eine fantastische Rendite zu erreichen? Hast du eine Fundamentalanalyse mit den verschiedenen Kennzahlen (KGV, KBV, KUV usw… ) gemacht, vielleicht kombiniert mit einer Chartanalyse und danach deine Titeln ausgesucht? Oder hast du Risiko auf dich genommen und arg abgestrafte Unternehmen, welche sich in Schwierigkeiten befinden ausgesucht, mit der Vermutung, dass sich diese überproportional erholen werden.

Also, um es auf einen Nenner zu bringen, wie viel Analyse, Erfahrung, Intuition und oder Glück war bei deiner erfolgreichen Strategie dabei?

Würdest du einem Börsenneuling, mit wenig Kapital raten einen Teil seines Vermögens so zu investieren wie du es im Börsenspiel erfolgreich tust, oder soll er gleich alles auf eine Karte setzen und sein gesamtes Kapital auf diese Art investieren?

 
Es freut mich sehr, das ich schon regen Anklang gefunden habe mit meinem Thread! Leider habe ich letzte Nacht die Strassen Zürichs ein wenig zu lange unsicher gemacht (man ist ja nicht mehr 16 und braucht längere Rekonvalenzzeit :D ), weshalb sich meine Aktivitäten hier ein wenig verschieben :cheers:

Hey, finde ich doch echt cool :spitze: Werde mit Sicherheit mehr Fragen als Antworten haben.Im Namen aller Greenhörner schon mal besten Dank im voraus für deine Zeitinvestition.
Bin mir nicht sicher ob du für die Greenhörner sprechen kannst, für das müsste man ja eins sein... :greespan: Aber dennoch danke für die Vorschusslorbeeren :top:
Wau, da hast Du Dir viel vorgenommen :eek:k: Da müsstest Du fast einen eigenen Berich kreieren mit separeten Threads für die einzelnen Themen. Bin gespannt. :top:
Ich möchte bewusst mal alles zentrieren in einem Thread und schauen wie sich dies entwickelt. Zudem lässt mir dies mehr Freiheiten in der Gestaltung und ich habe alles zusammen. Es ist doch wie so oft im Leben: Grösser geht immer!
Also, um es auf einen Nenner zu bringen, wie viel Analyse, Erfahrung, Intuition und oder Glück war bei deiner erfolgreichen Strategie dabei?Würdest du einem Börsenneuling, mit wenig Kapital raten einen Teil seines Vermögens so zu investieren wie du es im Börsenspiel erfolgreich tust, oder soll er gleich alles auf eine Karte setzen und sein gesamtes Kapital auf diese Art investieren?
Bereits die 1. Frage, bei welcher man sich gehörig die Finger verbrennen kann aus meiner Sicht. Ich danke für den wirklich interessanten Input, verschiebe diesen aber gerne für den Moment hinter das Thema Asset Allocation. Der Beitrag sollte eigentlich heute Abend bereit sein zum Hochladen.
 
Ein Greenhorn freut sich auf weiter Beiträge und gratuliert Dir zur Eröffnung dieses Threads.Werde nur lesenderweise anwesend sein, da mein Börsenwissen eben greenhornmässig gering ist.Also auf:viele aktive Beiträge und viel Echo marianne

 
[SIZE= px]ASSET ALLOCATION[/SIZE]

So ich komme nun zu meinem ersten Fachteil über Asset Allocation. Dieses Thema habe ich bewusst an den Beginn gestellt, da für jeden Anleger die Strategie im Vordergrund stehen sollte. Keine Mannschaft in keinem Sport fängt ein Spiel ohne eine gewisse Aufstellung oder Taktik an. Weshalb also einfach blind drauflos anlegen, weil man es per Zufall auf http://www.cash.ch oder in der NZZ gelesen hat? Noch schlimmer wenn man einfach dem Berater von Bank xy glaubt und die Empfehlungen 1:1 so umsetzt! Ich möchte damit nicht generell sagen, dass man keinem Anlageberater vertrauen sollte, aber ohne eigenes Wissen drauflos anlegen halte ich doch für naiv.

Asset Allocation ganz einfach übersetzt heisst die Verteilung der Vermögenswerte auf verschiedene Anlageklassen (Cash, Obligationen, Aktien, Immobilien, Rohstoffe etc.). Bevor ich mir aber Gedanken mache, wie ich mein Geld anlegen möchte, sollte ich zuerst bestimmen, WIE VIEL ich anlegen KANN. Wenn man am Ende Anlagen aufgrund von Liquiditätsproblemen verkaufen muss, ist das aus meiner Sicht ein Worst-Case-Szenario.

Am einfachsten und für mich am sinnvollsten ist die Erstellung einer Bilanz. Dabei unterteile ich wie bei einer Unternehmung in Aktiv und Passiv. Das heisst ich notiere mir alle meine Vermögenswerte gegenüber allen Verbindlichkeiten. Bei den Verbindlichkeiten rede ich AUCH von grösseren, mir bereits bewussten Auslagen (zB Autokauf, grössere Reise, Eigenmittel für Hauskauf, ...). In einem 2. Schritt berechne ich mir aus dieser Bilanz die freien Vermögenswerte, welche gemäss meiner Bilanz angelegt werden können. Diese werden gemäss meiner Bilanz nicht für existenzielle Zwecke benötigt und sind somit vom Zeithorizont her frei zum Anlegen. Zeit ist und bleibt einer der wichtigsten Faktoren.

Jetzt erarbeite ich mir meine persönliche Asset Allocation. Die Methode bei jeder Bank ist gleich: Man berechnet eure Risikofähigkeit und eure Risikobereitschaft und schlägt euch dann die Strategie xy vor, welche natürlich haargenau zu euch passt (neben den anderen 100'000 Kunden). Eine generelle Lösung gibt es natürlich nicht und die Meinungen sind bereits bei diesem ersten Thema sehr weit auseinander. Ich empfehle folgendes Vorgehen:

Langfristige Strategie

Definiert eine generelle langfristige Stragie mit realistischen Zielen:

- Ich möchte 3 % p.a. Rendite erzielen

- Ich möchte nicht mehr als 20 % Verlust auf dem eingesetzten Kapital erleiden

- ....

Das setzen von persönliche Zielen ist die Voraussetzung für die Strategie. Möchte ich aus CHF 20'000.00 am Ende CHF 100'000.00 machen oder jährlich 10 % Gewinn? Aus diesen Zielen kann man sich dann eine individuelle Strategie entwickeln. Ich nenne diese einmal LAA (Longterm Asset Allocation). Diese sollte vom Zeithorizont mindestens 5 Jahre sein. Regelmässige Anpassungen sollte man hier nicht vornehmen, da diese Strategie als Fixstern gelten soll. Daran orientiert man sich jederzeit.

Kurzfristige Strategie

Kurzfristige Über- oder Untergewichtung einzelner Anlageklassen aufgrund spezieller Marktbewegungen im Zeithorizont von 6 Monaten. Wenn ich das Gefühl habe, die Börsen steuern auf einen Crash zu, reduziere ich beispielsweise meinen Aktienanteil im Portfolio und erhöhe den Cash-Bestand. Drehen die Märkte wieder, erhöhe ich die Aktienquote vielleicht über den Anfangsstand.

Das war nun alles sehr allgemein und hatte noch nicht 100 %-ig mit dem Aktienthread zu tun. Dennoch bilden diese ersten Schritte die Grundlage für mein weiteres Handeln. Konzentrieren wir uns nun auf den Aktienteil im Depot. Auch hier empfehle ich eine Aufteilung der Anlagen in verschiedene Typen von Aktien. Ich habe für mich folgende Aufteilung getroffen:

- 50 % Dividendenstarke Grossunternehmen (Nestle, Novartis, Roche, ...)

- 40 % Aktien quer durch den Garten (Firmen mit guten Wachstumsaussichten + guten Bilanzen)

- 10 % High Risk-Aktien mit Turnaroundpotential

(Prozentzahlen sind auf den Aktienanteil im Portfolio bezogen)

Die Dividendenstarken Titel sollen mir regelmässige Erträge bringen, die Aktien quer durch den Garten regelmässigen und strategischen Vermögenszuwachs, die High Risk-Aktien sollen mir einen überproportionalen Vermögenszuwachs bringen. Die Entscheidung, in welche Art von Firmen und wie viel in welche zu investieren ist, kann und will ich euch hier auch nicht abnehmen. Ganz klar würde ich den Aktienanteil in Risikoaktien am Anfang tiefer halten oder gar weglassen, bis man sich mit der Börsenwelt auskennt.

Zusammengefasst empfehle ich jedem Neueinsteiger die folgenden Schritte:

1. Bilanz erstellen und Freie Vermögenswerte definieren

2. Ziele für Anlagen definieren

3. Langfristige Asset Allocation definieren

4. Vermögensaufteilung innnerhalb der entsprechenden Anlagegruppe definieren

5. Titelauswahl

Dies ist einmal ein Leitfaden, welchen ich euch mitgeben möchte. Er regelt sicherlich noch nicht alle Fragen, jedoch hoffentlich die Schwerpunkte im Zusammenhang mit der Asset Allocation. Und nun auf mich mit Gebrüll :evil:

Ich freue mich über Anregungen, Muster-Asset-Allocations für den Aktienanteil im Portfolio, Kritik und ganz besonders über Fragen!

Euer GBD

 
Kurzfristige Strategie

Kurzfristige Über- oder Untergewichtung einzelner Anlageklassen aufgrund spezieller Marktbewegungen im Zeithorizont von 6 Monaten. Wenn ich das Gefühl habe, die Börsen steuern auf einen Crash zu, reduziere ich beispielsweise meinen Aktienanteil im Portfolio und erhöhe den Cash-Bestand. Drehen die Märkte wieder, erhöhe ich die Aktienquote vielleicht über den Anfangsstand.
Werterhaltung ist meines Erachtens ein wichtiger Punkt. Der SMI ist insbesondere seit Mitte letzten Jahres in einem starken Aufwärtstrend. Über die aktuellen Bewertungen gibt es auch hier im Forum sehr unterschiedliche Meinungen. Was sind denn für Dich die Kriterien die Dich veranlassen, den Aktienbestand zu reduzieren? Korrekturen sind oft heftig und es ist schnell mal zu spät, wenn man zu lange wartet. Auf der andern Seite dauert ein Trend oft länger als man denkt.
 
Kurzfristige Strategie

Kurzfristige Über- oder Untergewichtung einzelner Anlageklassen aufgrund spezieller Marktbewegungen im Zeithorizont von 6 Monaten. Wenn ich das Gefühl habe, die Börsen steuern auf einen Crash zu, reduziere ich beispielsweise meinen Aktienanteil im Portfolio und erhöhe den Cash-Bestand. Drehen die Märkte wieder, erhöhe ich die Aktienquote vielleicht über den Anfangsstand.
Werterhaltung ist meines Erachtens ein wichtiger Punkt. Der SMI ist insbesondere seit Mitte letzten Jahres in einem starken Aufwärtstrend. Über die aktuellen Bewertungen gibt es auch hier im Forum sehr unterschiedliche Meinungen. Was sind denn für Dich die Kriterien die Dich veranlassen, den Aktienbestand zu reduzieren? Korrekturen sind oft heftig und es ist schnell mal zu spät, wenn man zu lange wartet. Auf der andern Seite dauert ein Trend oft länger als man denkt.
Ja es ist sicherlich schwierig, solche Korrekturen vorauszusehen, was die verschiedenen Meinungen zu diesem Thema ganz klar zeigen. Bei meinen Überlegungen schaue ich mir die Gesamtmarktvolumina sowie die Volumina der von mir gehaltenen Aktien an. Zudem schaue ich mir die einzelnen Chartmuster sowie Makro- und Mikronews an. (zu den einzelnen Strategien komme ich in einem späteren Block wieder). Wichtig scheint mir, das all diese Informationen mir ein gewisses Bauchgefühl geben und am Ende ich bei der Kurzfristigen Strategie eher bereit bin, riskantere Anlagepositionen zu reduzieren. Im Gegenzug bei Börsenabstürzen bin ich auch eher wieder früh bereit, Risiko auf mich zu nehmen. The right moment is a mission impossible.
Werterhaltung ist für mich das Schlagwort, welches Du korrekt in den Mittelpunkt stellst. Im Aktienbereich bedeutet das für mich: Überhitzen die Märkte wie jetzt steige ich tendenziell aus den High-Risk Aktien und den Aktien quer durch den Garten aus und behalte lediglich die Dividendenstarkten Titel. Es muss ja nicht heissen, dass ich von heute auf morgen ALLE Positionen auf einmal verkaufe. Ich kann ja auch schrittweise Positionen mit Gewinn abstossen und diese in trockene Tücher bringen. Nur realisierte Gewinne sind wahre Gewinne. Eine andere Variante ist, das ich mir entsprechende "Versicherungen" durch Abschluss von Put-Warrants erkaufe. Hier denke ich jedoch, das wir die Wissenslimiten eines Börsenneulings überstrapazieren. Wenn jemand eine detaillierte Information über solche Absicherungsgeschäfte möchte, erstelle ich diese auf Wunsch gerne.

 
Ich möchte da gerne gerade eine Frage an dich anbringen! Du hast eine super Performance im Börsenspiel, in vier Monaten über 27% damit schlägst du nicht nur deine Mitspieler, sondern auch die Vergleichs Indizes, als Börsenneuling würde ich mir jetzt sagen, das will ich auch erreichen.Was würdest du so einem „Unerfahrenen“ raten! Wie viel Recherche ist nötig gewesen, um solch eine fantastische Rendite zu erreichen? Hast du eine Fundamentalanalyse mit den verschiedenen Kennzahlen (KGV, KBV, KUV usw… ) gemacht, vielleicht kombiniert mit einer Chartanalyse und danach deine Titeln ausgesucht? Oder hast du Risiko auf dich genommen und arg abgestrafte Unternehmen, welche sich in Schwierigkeiten befinden ausgesucht, mit der Vermutung, dass sich diese überproportional erholen werden. Also, um es auf einen Nenner zu bringen, wie viel Analyse, Erfahrung, Intuition und oder Glück war bei deiner erfolgreichen Strategie dabei?Würdest du einem Börsenneuling, mit wenig Kapital raten einen Teil seines Vermögens so zu investieren wie du es im Börsenspiel erfolgreich tust, oder soll er gleich alles auf eine Karte setzen und sein gesamtes Kapital auf diese Art investieren?
So nun komme ich auf deine Frage betreffend des Börsenneulings zurück. Prinzipiell kommt es für MICH nicht darauf an, ob man Börsenneuling ist oder schon x-Jahre Erfahrung hat. Die Finger kann sich bekanntlich nämlich jeder Verbrennen. Beispiel meinerseits mit Petroplus. Ich habe innerhalb weniger Tage meinen Ertrag aus den letzten 3 Monaten zunichte gemacht. Durch extremes Erhöhen des Einsatzes bei fast den Tiefstständen konnte ich am Ende beim kurzen Rebound den Grossteil meiner Fehler ausbügeln. Dennoch hat mich das Ganze sehr sehr viel Nerven gekostet und hätte ich nicht nachgekauft, wäre wohl das Jahresergebnis deutlich tiefer ausgefallen...Wichtig scheint mir eher, ob du das Geld riskieren willst und kannst. Prinzipiell rate ich logischerweise von solch Risikoaktien ab am Anfang, aber wenn du nur einen Kleinbetrag hast, nützt dir nach Abzug von Spesen, Steuern etc. dann der Ertrag aus einer Sicherheitsaktie vielleicht nicht mehr so viel. Besser scheint es mir da, ein gewisses Vermögen anzusparen, welches sich zum Investieren lohnt. Ich denke so mindestens CHF 30'000.00 Anlagevermögen solltes du bei der Auswahl von Einzelaktien aufgrund der Diversifikation mindestens haben.
 
Werterhaltung ist für mich das Schlagwort, welches Du korrekt in den Mittelpunkt stellst. Im Aktienbereich bedeutet das für mich: Überhitzen die Märkte wie jetzt steige ich tendenziell aus den High-Risk Aktien und den Aktien quer durch den Garten aus und behalte lediglich die Dividendenstarkten Titel. Es muss ja nicht heissen, dass ich von heute auf morgen ALLE Positionen auf einmal verkaufe. Ich kann ja auch schrittweise Positionen mit Gewinn abstossen und diese in trockene Tücher bringen. Nur realisierte Gewinne sind wahre Gewinne. Eine andere Variante ist, das ich mir entsprechende "Versicherungen" durch Abschluss von Put-Warrants erkaufe. Hier denke ich jedoch, das wir die Wissenslimiten eines Börsenneulings überstrapazieren. Wenn jemand eine detaillierte Information über solche Absicherungsgeschäfte möchte, erstelle ich diese auf Wunsch gerne.
Finde deine Beiträge recht ausgewogen und deine Haltung vernünftig in dem Sinne, dass die Werterhaltung im Vordergrund stehen sollte und nicht die Wertvermehrung. Ich gehe nämlich davon aus, dass die Finanzkrise über kurz oder lange ihre Fortsetzung finden wird, weil sie durch die Staaten und ihre Zentralbanken "gelöst" wurde, welche wie ein Schwamm die Risiken absorbiert haben, was im Kapitalismus eigentlich ein Unding ist und meiner Meinung nach neue Probleme nach sich ziehen wird, weil die geschaffene Situation künstlich ist (Zinsen, Geldmengen, Staatsverschuldungen). So bin ich gegenüber Finanzwerten sehr skeptisch. Weil ich nicht abschätzen kann was die Banken und Versicherungen für Risiken in ihren Büchern haben. Zudem denke ich, dass der Verschuldungsgrad einer Firma beachtet werden sollte. Eine Firma mit hohen Schulden kann noch so gut laufen. Im Falle einer erneuten Krise sind diese Firmen dann sehr anfällig.
 
So nun komme ich auf deine Frage betreffend des Börsenneulings zurück. Prinzipiell kommt es für MICH nicht darauf an, ob man Börsenneuling ist oder schon x-Jahre Erfahrung hat. Die Finger kann sich bekanntlich nämlich jeder Verbrennen.
Ja, die Finger kann sich ein erfahrener Börsianer genauso wie ein Börsenneuling verbrennen, wobei der Erfahrene seine Finger schneller von der Herdplatte wegzieht und die Mittel gegen die Brandblasen und Schmerzmittel schon in Griffnähe hat, weil er schon öfters die Bekanntschaft mit verbrannten Fingern gemacht hat, weiss er wie am besten darauf zu reagieren ist. Du hast das sehr eindrücklich mit dem Beispiel, Petroplus geschildert. Jeder Börsenerfahrene hatte schon seine Petroplus im Depot, sie hiessen einfach anders.Genau so sehe ich das auch mit dem Risiko, du kannst sicher auch bestätigen, dass man mit seinem realen Depot weniger Risiko fährt, als wie zum Beispiel in einem Börsenspiel mit einem fiktiven Depot. Wer sagen wir ein, zwei tausend Franken an der Börse anlegen möchte, kommt mit einer Nestle oder Roche natürlich nicht zum grossen Geld, wenn er hingegen stetig dazu kauft, also mit Aktiensparen beginnt und sich bewusst ist, das dies über mindestens ein, zwei besser drei Jahrzehnte in Anspruch nimmt, der kann meiner Meinung 15 Nestle und 5 Roche kaufen und loslegen. Thomas macht uns das gerade vor, ich habe sehr viel Respekt vor solchen Newcomer, die ihre finanzielle Zukunft in die eigene Hand nehmen und einfach mal loslegen, ich denke mir Thomas ist sich bewusst, dass er einen langen Weg vor sich hat und das er sich auf diesem die eine oder andere Blessuren zuziehen wird oder wie du es nennst die Finger verbrennen kann. Wenn ich mir meine anschaue, dann sind da sehr viele Brandnarben.Ich denke mir es gibt keine richtige oder falsche Strategie an der Börse, aber ein unerfahrener Anleger sollte am Anfang das Risiko so klein wie möglich halten und nur einen Teil seines Geldes riskieren, er kann damit Glück haben und diesen Teil seines Geldes schnell vermehren aber auf die Dauer volles Risiko mit dem ganzen Kapital zu fahren, kommt meiner Meinung nach nicht gut. Das schlimmste das einen unerfahrenen Anleger passieren kann, wenn er mit seinem ersten Trade 100% oder mehr Performance macht, dann ist er angefixt vom Zocken und so eine Entziehungskur kann neben den Schmerzen auch sehr viel Geld kosten.
 
Thomas macht uns das gerade vor, ich habe sehr viel Respekt vor solchen Newcomer, die ihre finanzielle Zukunft in die eigene Hand nehmen und einfach mal loslegen, ich denke mir Thomas ist sich bewusst, dass er einen langen Weg vor sich hat und das er sich auf diesem die eine oder andere Blessuren zuziehen wird oder wie du es nennst die Finger verbrennen kann. Wenn ich mir meine anschaue, dann sind da sehr viele Brandnarben.
Danke John ...Ja klar bin ich mir bewusst das ich mir die Finger verbrennen kann ich habe hald den Vorteil wenn mich was Interresiert dan haeng ich mich da rein und befasse mich mit dem Thema intensiv und die Boerse ist sehr Interressant ... Mann muss viel ueber Wirtschaft, Politik, Psychologie und Geldsystem lernen und das bringt einem im ganzen Leben weiter und nicht nur an der Boerse . Es gibt so viele Leute die keine Ahungn haben was in der Welt ab geht die wuerden alles glauben solange es im Fernsehen oder in der Zeitung steht/ist!!!Zudem ueberlege ich mir auch was ich mache wenn was Passiert ....Zurzeit sehe ich noch keinen absturtz kommen ... aber er kommt irgendwann mal in den naechsten Wochen oder Jahren das weis keiner sollte es mir mal zu heis neben dem Ofen werden nehme ich das Holz vom Ofen ... dann werde ich Positionen wie Deutsche Telekom, Gdf Suez eventuel auch ABB und Bellevue schliesen(Gewinnmitnahme falls vorhanden ) und mehr Cash halten um gegebenfalls bei gefallenen Kursen nachzukaufen.Sollte Gold steigen bei Fallender Aktien werde ich Gold verkaufen um Cash zu erhoehen. Sollte ich es uebersehen ist es auch egal dann kaufe ich mit dem vorhandenen Cash nach das senkt den Einkaufspreis das ist auch Super... Natuerlich werde ich nicht warten biss die Kurse ganz unten sind und bei Steigen erst einsteigen ich werde Etappenweise in die Fallenden Messer Greifen. Ich Denke sobald die Kurse wieder Steigen geht es ganz schnell wieder zum Ausgangskurs hoch denn viele Anleger warten nur auf Fallende Kurse um zu kaufen .Die verlierer werden die sein die am Tiefpunkt verkauft haben ...Wuerde ich das Geld am Sparbuch oder Konto haben waere esnschon lange weg denn am Konto macht es keinen Spas nur es auszugeben befriedigt mich !!!!Mit Aktien kann ich mich beschaeftigen es macht Spas ich kann was kaufen und ich bin befriedigt aber Depowert steigt bei jedem Zukauf ...Deshalb sind Aktien Super auch mit keinem Gewinn bin ich der Gewinner . Besser Geld in Aktien als kein Geld haben weil es schon verprasst wurde!!!mfg Thomas
 
- 50 % Dividendenstarke Grossunternehmen (Nestle, Novartis, Roche, ...)

- 40 % Aktien quer durch den Garten (Firmen mit guten Wachstumsaussichten + guten Bilanzen)

- 10 % High Risk-Aktien mit Turnaroundpotential

(Prozentzahlen sind auf den Aktienanteil im Portfolio bezogen)
Ich finde das eine gute Aufteilung für den Aktienteil (ist ja nur Teil des Gesamtportfolios).
Bei den 50% (und eventuell bei Teilen der 30-40%) würde ich eher auf ETFs setzen als auf Einzeltitel, damit kann man auch geographisch günstiger/einfacher diversifizieren...und dafür eventuell etwas mehr (15-20%) Risikoaktien in Einzeltitel (besonders wenn man jünger ist oder mehr Zeit hat).

Mein Grund ist Risiko-Minimierung, auch vermeintlich sichere Titel (Swissair, UBS...) können böse abstürzen oder Konkurs gehen, mit einem ETF glättet man Ausreisser bei Einzeltiteln (leider auch nach oben natürlich) und unten.

Es gibt ja mittlerweile auch gute Dividenden-ETFs:

http://etfdb.com/2012/dividend-etfs-yie ... -and-more/

Das sind jetzt USD-Beispiele im Link, was wegen Währungsrisiko etc. wohl nicht ideal ist für Schweizer Anleger, nur ein Beispiel :)

 
Ja es ist sicherlich schwierig, solche Korrekturen vorauszusehen, was die verschiedenen Meinungen zu diesem Thema ganz klar zeigen. Bei meinen Überlegungen schaue ich mir die Gesamtmarktvolumina sowie die Volumina der von mir gehaltenen Aktien an. Zudem schaue ich mir die einzelnen Chartmuster sowie Makro- und Mikronews an.
Danke schon mal für Deine Ausführungen. Deine Ausführungen zu den Volumen werden mich interessieren. Hatte schon mal mit John eine Diskussion, sind aber nicht in allen Punkten zu Übereinstimmung gekommen. Zu den meisten Indices habe ich keine Volumen-Daten, deshalb schaue ich mir die ETF's an, wobei es beim SMI etwas schwierig ist.
Eine andere Variante ist, das ich mir entsprechende "Versicherungen" durch Abschluss von Put-Warrants erkaufe. Hier denke ich jedoch, das wir die Wissenslimiten eines Börsenneulings überstrapazieren. Wenn jemand eine detaillierte Information über solche Absicherungsgeschäfte möchte, erstelle ich diese auf Wunsch gerne.
Dieses Thema wurde auch schon diskutiert, habe es aber nicht grad gefunden. Sicher interessant, muss ja nicht in diesem Thread gemacht werden. :eek:k:
 
So gebe nun auch einmal meinen Senf dazuIch knöpfe an ein Thema an welches bereits einige Schreiber angeschnitten haben.(obwohl ich selber primär Warrants handle :top: )Diversifikation // Fonds vs. EinzeltitelGrundsatz:Wie bereits bscyb erwähnt hat - gilt es die Risiken im Depot zu glätten. Die Aufteilung auf verschiedene Titel in verschiedene Assetklassen, auf verschiedene Branchen, Ländern bringt div. Vorteile. Einige Schwarzmaler Bsp. Swissair (Konkurs), Kodak (hat Technologie-Entwicklung verpasst), UBS (aufgrund Finanzkrise - Branche wurde abgestraft), USA als Investment (erzielte in den letzten Jahren eine Outperformance ggü. dem SMI). Mit der richtigen Umsetzung der SAA (Strategische Asset Allocation)können die individuellen Risikobedürfnisse bzw. Zielsetzung entsprechend angegangen werden. Durch eine optimale Diversifikation werden die Risiken bzw. Schwankungen nach unten bzw. oben gedeckelt. Für den Entscheid Fonds vs. ET. gibt es keine allgemeine Antwort darauf - es kommt auf die Erfahrung, Know How, un die selbst definierten Zielsetzungen etc. an. Fonds:Durch den Einsatz eines Fonds können die Risiken minimiert werden (da mehrere Titel im Fonds sind). Durch die Verwaltung des Fonds durch das Fondsmanagementund die Transaktionen fällt eine TER an (Total Expense Ratio) - dies ist gleichzeitig auch ein Nachteil der Fonds -> mehr Gebühren schmälern die Performance. Ein weiterer Nachteil ist die Transparenz (falls ihr Fonds habt macht mal den Selbsttest: schaut das Factsheet der Bank an und beachtet die grössten Positionen - & macht das gleiche auf einer unabhängigen Seite z.B. nzz -> das Resultat ist verblüffend.Deshalb möchte ich gleich die nächste Überlegung anknüpfen -> aktive Fonds vs. passive Fonds (ETF - Exchange Traded Funds).Es gibt ja effiziente Märkte (z.B. USA, Schweiz), bzw. ineffiziente Märkte (z.B. Asien), dabei gilt grundsätzlich einen ETF in effizienten Märkten einsetzen und aktive in Asien (mit der Chance auf eine Outperformance) - PS: 90% der Fonds schlagen den Benchmark nichtPS II: bei ETF gilt ebenso auf die Replikation zu achten (physisch ode synthethisch) -> dies genauer auszuführen würde hier den Rahmen sprengenET:Ein ET Ansatz ist grundsätzlich kapitalintensiver (da die Diversifikation ansonsten nicht optimal gewährleistet ist / wäre), ein grosser Vorteil ist - Transparenz - man weiss was man hat! Die Auswahl der Einzelitel ist dann das nächste Problem (schaue zwischendurch auf den Screener - finde ich noch cool) Ich persönlich würde z.B. Dividentitel z.B. (BAT, ZURN, RDSA) als ET ins Depot reinnehmen .mein Fazit:Jeder Anleger hat ja sein Hauptsegment welches er aktiv beobachtet. Ich nehme mal an, dass dies in TF Forum der CH Markt ist.Deswegen würde ich den SMI mit ET abbilden (PS; ihr wisst ja dass NESN, ROG und NOVN die Alpha Tierchen im SMI sind) und z.B. den USA Markt mit einem ETF, abbildenUm weitere Inputs / andere Meinung bin ich gespannt. Grüsse vanilla(und bald gehts in die Schule) - spekuliere x dass ich das richtige gerlernt habe :banana: PS: bin gespannt wann ich von Warrant auf Aktien umsteige

 
Besten Dank für eure zahlreichen Beiträge und Meinungen! Leider war ich terminlich sehr stark gebunden im März und konnte den Beiträgen noch nicht die gebührende Aufmerksamkeit widmen. Da ich jeden Beitrag genau anschauen und mir Gedanken dazu machen möchte: Besser nichts schreiben als Sch... schreiben oder? :D Dieses Osterwochenende habe ich jedoch die Eier bereits versteckt und deshalb gibt es bis morgen Abend einen neuen Beitrag zum zweiten Thema "Börsenaufträge" sowie die Kommentare zu euren Inputs.Liebe Grüsse GBD

 
Finde deine Beiträge recht ausgewogen und deine Haltung vernünftig in dem Sinne, dass die Werterhaltung im Vordergrund stehen sollte und nicht die Wertvermehrung. Ich gehe nämlich davon aus, dass die Finanzkrise über kurz oder lange ihre Fortsetzung finden wird, weil sie durch die Staaten und ihre Zentralbanken "gelöst" wurde, welche wie ein Schwamm die Risiken absorbiert haben, was im Kapitalismus eigentlich ein Unding ist und meiner Meinung nach neue Probleme nach sich ziehen wird, weil die geschaffene Situation künstlich ist (Zinsen, Geldmengen, Staatsverschuldungen). So bin ich gegenüber Finanzwerten sehr skeptisch. Weil ich nicht abschätzen kann was die Banken und Versicherungen für Risiken in ihren Büchern haben. Zudem denke ich, dass der Verschuldungsgrad einer Firma beachtet werden sollte. Eine Firma mit hohen Schulden kann noch so gut laufen. Im Falle einer erneuten Krise sind diese Firmen dann sehr anfällig.
Was Du einbringst ist 100 % richtig melchior. Das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital ist immer zu beachten bei Direktanlagen. Ich nehme hier das berühmte Wort Leverage in den Mund. Was bedeutet den dies? Wenn die Rendite des Gesamtkapitals (Eigenkapital + Fremdkapital) höher ist als die Zinskosten für Fremdkapital, kann man durch Aufnahme von Fremdkapital die Eigenkapital-Rendite hochhebeln. Dies kann jedoch zu Überschuldung und somit zu höheren Fremdkapitalkosten führen => Der Hebeleffekt geht in die falsche Richtung. Falls eine ausführlichere Erklärung betreffend Berechnung des Leverage gewünscht wird, kann man sich gerne melden! Der Rückschluss ist => Eine hohe Eigenkapitalrendite kann verlocken beim Aktienkauf, ist jedoch immer mit einem Auge auf das Verhältnis EK und FK zu betrachten! Nicht blenden lassen!!

Genau so sehe ich das auch mit dem Risiko, du kannst sicher auch bestätigen, dass man mit seinem realen Depot weniger Risiko fährt, als wie zum Beispiel in einem Börsenspiel mit einem fiktiven Depot. Wer sagen wir ein, zwei tausend Franken an der Börse anlegen möchte, kommt mit einer Nestle oder Roche natürlich nicht zum grossen Geld, wenn er hingegen stetig dazu kauft, also mit Aktiensparen beginnt und sich bewusst ist, das dies über mindestens ein, zwei besser drei Jahrzehnte in Anspruch nimmt, der kann meiner Meinung 15 Nestle und 5 Roche kaufen und loslegen.

Thomas macht uns das gerade vor, ich habe sehr viel Respekt vor solchen Newcomer, die ihre finanzielle Zukunft in die eigene Hand nehmen und einfach mal loslegen, ich denke mir Thomas ist sich bewusst, dass er einen langen Weg vor sich hat und das er sich auf diesem die eine oder andere Blessuren zuziehen wird oder wie du es nennst die Finger verbrennen kann. Wenn ich mir meine anschaue, dann sind da sehr viele Brandnarben.
Ja, das ich in echt deutlich passiver am Markt agiere ist einfach zwingend - rein zum Schutz des Blutdruckes! Thomas finde ich auch beeindruckend. Es ist doch wie so oft im Leben, du lernst einfach NIE aus. Wichtig ist, einmal zu starten und nicht gleich seine Existenz zu riskieren. Try and error. Immer immer wieder. Nachhaltiges Anlagen funktioniert halt nicht in 2 Monaten!

Bei den 50% (und eventuell bei Teilen der 30-40%) würde ich eher auf ETFs setzen als auf Einzeltitel, damit kann man auch geographisch günstiger/einfacher diversifizieren...und dafür eventuell etwas mehr (15-20%) Risikoaktien in Einzeltitel (besonders wenn man jünger ist oder mehr Zeit hat).
Bin ich nicht 100 % auf deiner Schiene. ETF's setze ich grösstenteils nur in fremden Märkten (Schwellenländer als Beispiel) ein. Gerade einen SMI- oder SPI-ETF würde ich nicht in mein Depot legen. Zu langweilig in der Verteilung und mit NOVN, NESN, ROG habe ich die Hälfte schon erreicht. Märkte, welche ich kenne, versuche ich selber abzubilden und das Risiko betreffend Swissair etc. versuche ich durch gute Diversifikation zu minimieren. Ich bin hier einfach der Meinung, das ich diese Märkte durch aktives Portfoliomanagement schlagen kann. Für einen Börsenneuling kann man allerdings auch einmal auf ETF's aufbauen. Auf das Thema synthetische Replikation gehe ich nicht ein. Dies wurde in diesen Foren schon ausführlich ausgequarkt. Meine Meinung: Ob synthetisch oder real - ich kaufe beides. Ich halte das Risiko der synthetischen Replikation für ein Ammenmärchen. Verstehe aber jeden, der misstrauischer ist als ich und möchte auch niemanden von synthetischen Replis überzeugen!
Ansonsten stimme ich mit den Ausführungen von Vanilla 1:1 überein. Besser hätte ich das selber nicht geschrieben! Es ist und bleibt beim Anlegen alles immer individuell!

@ habi: Volumen und Put-Warrants => Ausführungen folgen in separaten Blöcken. Danke für das Nachfragen!

 
Nun zu meinem zweiten Beitrag - zwar massiv verspätet, aber wenigstens kommt er noch.

[SIZE= px]Börsenaufträge[/SIZE]

Weshalb ist die Wahl der Börsenaufträge so wichtig? Heute wird der Handel von Tradern an Computern bzw. von Computerprogrammen beherrscht. Dennoch hat sich am Prinzip des Börsenhandels nichts verändert. Die Grundsteine sind nach wie vor das Aufeinandertreffen von Käufern und Verkäufern. Man kann sich das als Flohmarkt vorstellen, bei dem sich Käufer und Verkäufer von Schallplatten, Puppen, Tassen, ... treffen. Das Prinzip ist dasselbe. Beim Kauf auf dem Flohmarkt sagt man ja auch nicht gerade dem Preis des Verkäufers bzw. Käufers zu, sondern bestimmt selber und verhandelt mit dem Gegenüber. Mehr oder weniger ähnlich kann man dies auch durch die korrekte Auswahl des Börsenauftrages erreichen! Das entsprechende "Angebot" (Verkaufsaufträge) und die "Nachfrage" (Kaufsaufträge) sind im Orderbook ersichtlich. Ich möchte nicht zu ausführlich über die Börsenaufträge fachsimpeln, da wir uns hier doch auf die Basics konzentrieren sollten.

Klassische Auftragsformen

Market, Bestens oder Unlimitiert

Ein bestens Trade bedeutet, das beim nächsten passenden Matching (Zusammentreffend von Verkauf- und Kaufangebot) der Trade ausgeführt wird. Nachteil hierbei, wenn die Gegenseite eine Limite eingegeben hat und ich bestens, wird der Trade zu SEINEM Kurs abgerechnet. Aus diesem Grund wüde ich diese Auftragsform nur bei rege gehandelten Aktien und nur bei Intraday-Aufträgen (während dem Handelstag eingegeben und ausgeführt) einsetzen.

Limit

Hier setze ich eine bestimmten Mindestverkaufspreis oder einen Maximalkaufpreis fest. Diese Auftragsform benütze ich eigentlich bei jedem Kauf. Ich überlege mir, wieviel möchte ich für diese Aktie hinblättern und stelle dann einen entsprechen Auftrag ins Orderbook. Ob der Kurs im Moment realistisch ist, interessiert mich oft nicht. Beispielsweise bin bei ABB mit diversen Aufträgen bei CHF 19.00, 18.00, ... jeweils limitiert eingestiegen. De facto habe ich aber die Aufträge alle am gleichen Tag eingegeben und einfach gewartet. Wichtig ist die Gültigkeit der Aufträge unter Kontrolle zu haben.

Stop-Loss / Stop-Limit

Stop-Loss bedeutet, das ein Börsenauftrag ausgeführt wird, sobald die Aktie unter einen gewissen Kurs fällt. Ich persönlich nutze den Stop-Limit-Auftrag . Bei dem wird das ganze noch mit einer Mindestlimite versehen (Trigger=Ab wann soll der Auftrag an die Börse / Limit=Welchen Preis will ich mindestens). Sprich: Wenn die Aktie unter ein Niveau fällt, geht der Auftrag als "Limit-Auftrag" an die Börse. Ich sichere alle meine Aktienposition mit solchen Stop-Limit-Verkaufsaufträgen ab. Dies schützt mich zwar vielleicht nicht vor massiven Verlusten bei speziellen Vorkommnissen, jedoch limitiere ich ganz bewusst die Risiken im normalen Markt. Umso mehr ich im Gewinn bin, umso enger setze ich die Limits. Natürlich lohnt es sich bei volatileren Aktien nicht, zu nahe Limits zu setzen. Hier ist das Fingespitzengefühl gefragt.

Spezielle Aufträge

All-or-None-Order

Es soll alles (alle Stückzahlen) oder keine ausgeführt werden

Immediate-or-Cancel-Order

Auftrag soll sofort ausgeführt oder gelöscht werden

Hidden-Order

Der Auftrag erscheint nicht im Orderbook und bleibt versteckt (Normalanleger haben diese Möglichkeit nicht) => Input, das man sich nicht allzusehr auf das Orderbook verlassen sollte

Iceberg-Order

Lediglich ein Teil des Auftrages ist im Orderbook ersichtlich =>(Normalanleger haben diese Möglichkeit nicht) => Input, das man sich nicht allzusehr auf das Orderbook verlassen sollte

Etwas vergessen? Anregungen oder Kritik?

Liebe Grüsse GBD

 
Was passiert eigentlich in den letzten Minuten vor Börsenschluss (Auktion). Versteh nicht so genau was da anders läuft als tagsüber.