CFD - Contract for Difference

habi

Well-known member
29. Dez. 2011
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Habe das Forum nach diesem Thema abgesucht, fand aber "nur" den Threadim Derivate-Forum "Optionen vs. CFD/Forex. Selber habe ich bis jetzt keine CFD's gehandelt, aber wenn ich mir jetzt das Produkt genauer anschaue, wird sich das in Zukunft wohl ändern. IB (Interactive Brokers) ist aus meiner Sicht ein interessanter Anbieter von Finanzprodukten, ich habe mich deshalb vor allem hier etwas genauer umgeschaut. Um nicht zu einseitig zu schreiben, hier eine kleine Auflistung der wohl bekanntesten Anbieter von CFD's, ohne Gewähr auf Vollständigkeit:Interactive BrokersIG MarketsCMC MarketsActive TradesBei CFD's geht es um die Differenz zwischen Kaufpreis und der zukünfitigen Preisentwicklung. Kaufe ich z.B. einen SMI-Kontrakt bei SMI 7000, dann gewinne ich 100 Fr. wenn der SMI auf 7100 steigt, oder verliere 10 Fr. wenn er auf 6900 fällt. Um einen SMI-Kontrakt zu kaufen, brauche ich aber nicht die ganzen 7000 Fr auf meinem Konto, sondern lediglich eine vom Broker festgelegte Margin. Eine detailliertere Beschreibung findet man bei IB für:Index-CFD's und Aktien-CFD'sMit CFD's kann ich einen Index oder Aktie mit oder ohne Hebel handeln. Je nach Portfolio-Grösse und Anzahl Kontrakten kann ich also das Risiko selber bestimmen, während bei Futures eine bestimmte Kontraktgrösse vorgegeben ist. Zudem haben die CFD's (zumindest bei IB) kein Ablauf-Datum, es sind also keine Rollover-Aktivitäten nötig, wenn man die Kontrakte über längere Zeit hält. Man hat mit den CFD's long oder short gehen, kann also von beiden Marktbewegungen profitieren, sofern man denn auch richtig positioniert ist.Komissionen:Viele CFD-Broker haben einen erhöhten Spread, IB dagegen arbeitet mit fixen Kosten, entsprechend der Auflistung hier:Um beim Beispiel von IB zu bleiben. Für Aktien-CFD' in CHF entfällt eine Gebühr von 0.05%, mindestens aber 3 Fr. Bis zu einem Betrag von 6000 Fr. zahlt man also 3 Fr. Gebühren, der Spread entspricht dem normalen Spread von Aktien.Bei Index-CFD auf den SMI sind es 0.01%, minimum 1 Fr.Gerade bei kleinen Portfolios ist dies allemal eine Überlegung wert.Für das Risiko iat man allerdings selbst verantwortlich, wobei bei Unterschreiten der nötigen Margin die Positionen liquidiert werden, das dürften vermutlich die meisten Broker so handhaben.Das ist mal ein erster kleiner Überblick. Es gibt User im Forum, welche bereits Erfahrungen mit CFD's haben. Es ist jeder willkommen, hier noch weitere Informationen zu den CFD's und entsprechenden Anbietern zu posten. :eek:k:

 
Hey habi,

CFD's sind super, man muss einfach richtig damit umgehen bzw. den Hebel nicht überstrapazieren. Werde dann später noch etwas darüber schreiben...

PS: Es heisst Contract for Difference, also Differenzkontrakt. Ich habe bei den Fachbegriffen vor einiger Zeit mal was drüber geschrieben: CFDs

 
Selber habe ich noch nicht mit CFD's gehandelt, füge aber mal folgende Infos hinzu:- Bei CFD's treten auch Ausgleichszahlungen (Zinszahlungen) beim Halten eines CFD's über Nacht auf. Bei einer Short-Posi bekommt man ne Gutschrift, bei long zahlt man...SInd aber extrem kleine Beiträge, der Aspekt muss aber trotzdem erwähnt sein. - Beim CFD Handel entfallen natülich ledigliche Rechte, welche man bei einem Aktien-Kauf erlangen würde. Meiner Meinung nach sind CFD's bei logischer und vernünftiger Leverage-Wahl durchaus interessant. Viele Trader sind halt noch ein wenig kritisch und unsicher gegenüber den CFD's eingestellt - Da der Broker die Kurse stellt (klar hängen die Kurse eines CFD's vom Markt ab, aber viele glauben, dass die Broker Stopp-Loss Marken konstant abfischen...)lg Scribble 93

 
PS: Es heisst Contract for Difference, also Differenzkontrakt. Ich habe bei den Fachbegriffen vor einiger Zeit mal was drüber geschrieben: CFDs
Ja natürlich, Fehler schon im Titel, habe es nun korrigiert, so dass zukünftige Betreff's richtig sind :oops:
Bei den Fachbegriffen habe ich nicht gesucht. Aber wenn sich Marcello schon die Mühe genommen hat, werde ich es hierhin kopieren:

CFD ist die Abkürzung für "Contract for Difference", auf Deutsch "Differenz-Kontrakt" oder "Differenz-Geschäft". CFD ist ein relativ neu konzipiertes Produkt um auf diverse Anlageinstrumente wie Indizies, Aktien, Rohstoffe, Währungen oder auch auf Anleihen zu setzen, ohne dabei das gesamte Kapital zu hinterlegen.

Wie funktioniert ein CFD?

Wie schon erwähnt ist der CFD ein Differenz-Geschäft. Mit Differenz ist der Unterschied zwischen dem Kaufkurs und dem Verkaufskurs gemeint. Der Handel mit CFD's funktioniert eigentlich genau gleich wie der Handel mit einer Aktie, einfach viel unkomplizierter. Machen wir ein Beispiel...

Der Kurs für den Dow Jones Future ist bei 10'482 Punkten, jetzt hätten wir zum Beispiel ein Verkaufspreis (Ask) von 10'480 und gleichzeitig einen Ankaufspreis (Bid) von 10'484 , hier ist der Spread für den Dow Jones Future also 4 Punkte (10'484 - 10'480).

spreaddji.jpg


Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass der Dow Jones steigen wird dann können wir zum Preis von 10'484 kaufen (long gehen). In den nächsten Stunden steigt der Index auf 10'552 hier hätten wir demnach einen Ankaufpreis von 10'550 und einen Verkaufspreis von 10'554. Jetzt möchten wir gerne unseren Gewinn realisieren und den Index wieder verkaufen. Wir können jetzt also zum Preis von 10'550 verkaufen. Unser Gewinn beläuft sich auf 66 Punkten (10'550 - 10'484).

Nun, was ist denn der Unterschied zwischen CFD's und Aktien? Beim Handel mit CFD's muss man lediglich eine Margin hinterlgen. Wenn also z.B. Aktien im Wert von Total 50'000 gekauft werden, muss dafür nur eine Margin von ca. 500 hinterlegt werden (die Marginanforderungen variieren von Broker zu Broker). Da die zu hinterlegende Margin nur einem Bruchteil des eigentlichen Wertes des zugrunde liegenden Basiswertes beträgt, entsteht ein enormer Hebeleffekt.

Vorteile von CFD's

- Beim Handeln von CFD's zahlt man keine Gebühren oder Kommissionen

- Der Preis vom CFD entspricht dem Underlying (Basiswert), also kein lästiges umrechnen wie z.B. bei Optionen

- Es muss nicht das gesamte Kapital hinterlegt werden

- Grosser Hebeleffekt

- Perfekt geeignet für Daytrading

Nachteile von CFD's

- Kein Stimmrecht oder ähnliches wie bei Aktien

- Grosser Hebeleffekt kann sehr riskant sein

Geschichte

Der CFD wurde als erstes in Grossbritanien erfunden. Dort wird er von institutionellen Anlegern schon seit 1981 als Hedge-Instrument benutzt. Im Jahre 1998 wurde er erstmals den Privaten Anlegern in Grossbritanien zugänglich. Nun ist der CFD allen Menschen auf der ganzen Welt zugänglich und auch für fast alle Anlageinstumente aus der ganzen Welt erhältlich.
 
- Bei CFD's treten auch Ausgleichszahlungen (Zinszahlungen) beim Halten eines CFD's über Nacht auf. Bei einer Short-Posi bekommt man ne Gutschrift, bei long zahlt man...SInd aber extrem kleine Beiträge, der Aspekt muss aber trotzdem erwähnt sein.
Beim Overnight-Financing bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob die Zinsen den nur für den geliehenen Betrag oder für den ganzen Betrag geleistet werden muss. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Im Portfolio sind 10'000 Fr. Wenn ich einen SMI-Kontrakt für 7000 kaufe, ist dies noch durch meinen Portfolio-Bestand gedekt. Kaufe ich dagengen zwei Kontrakte zu 7000, ergibt dies einen Gesamtbetrag von 14'000 Fr. Zahle ich mit zwei Kontrakten Zinsen für 4000 Fr. oder für 14'000 Fr?Bei IB finde ich zum eien diese Aussage, welche für den vollen Betrag spricht:
**CFD financing on total position value, stock financing on borrowed amount
Zum andern gibt es diese Aussage, die für den ausgelehnten Betrag spricht:
Financing of a CFD transaction is similar to financing a stock transaction, where you pay interest on your net borrowings. With a CFD, you pay/receive interest on the value of the underlying, and earn interest on your margin (collateral) balance.
 
IB: Ganzer Betrag plus bei Short Aktien via CFD noch Borrowing Fee. Die blockierte Marge auf dem Konto wird allerdings auch verzinst nur tiefer.edit: Zinsen ändern sich...bei den aktuellen Sätzen sieht man, dass in CHF immer bezahlt wird.

 
:danke: nixxHabe mal am Beispiel des SMI-Kontraktes gemäss der Formel unten auf der Seite berechnet, wieviel es etwa macht in Franken:SMI-Kontrakt 7000Haltedauer 30 TageZinsen CHF 1.486% (bis 90'000 Fr - Stand 6.1.13)1.486% * 7000 * 30 / 360 = 8.67 FrPro 10'000 für 30 Tage:1.486% * 10'000 * 30 / 360 = 12.38 FrJe länger die Haltedauer, umso mehr fallen die Zinsen ins Gewicht. Der Vorteil bei einem CFD liegt darin, dass man bereits 1 mal einen Index handeln kann, man ist also flexibler bei der Hebel-Gestaltung. Bei den US-mini-Futures sind die Multiplikatoren vorgegeben, beim NQ 20*NDX, beim ES 50*SPX und beim YM 5*Dow. Hier die detaillierten Contract Specs bei IB
 
Vergiss die Overnight Zinsen, die fallen nicht ins Gewicht.Wenn du Short bist kriegst du eine Gutschrift wenn du Long bist musst du zahlen, angepasst um einen individuellen Broker Prozentsatz zum entsprechenden Zinssatz (z.B. Libor, Euribor,...).Beim FX läufts Bisschen anders da werden die Zinsen der beiden Währungen verrechnet. Wenn du also zB Long EUR/USD bist, dann hast du EUR gekauft und USD verkauft. Also werden dir die USD Zinsen gutgeschrieben und die EUR Zinsen belastet, bzw die Differenz daraus.Das ganze fällt aber wirklich nicht ins Gewicht ausser du tradest mega longterm, was beim CFD Handel aber meistens nicht der Fall ist.

 
Kommt halt drauf an wie man handelt. Ich trade meistens nur Intraday oder über wenige Tage, da sind die Overnight Zinsen so minim dass man sie nicht bemerkt. Aber wenn einer jetzt eher mittel- oder langfristig handelt, dann zählt sich das schon mit der Zeit. Habi hat es ja oben am Beispiel vom SMI ausgerechnet.IB ist halt relativ kompliziert. Da muss man mindestens 10'000.- einzahlen, sonst geht da gar nichts. Das schreckt sicher einige ab, aber eigentlich ist es auch vernünftig so.

 
Für das kurzfristige Traden sehe ich auch keine allzugrossen Probleme mit den Zinsen. Ich habe mir aber die Überlegung gemacht, ob es allenfalls sinnvoll wäre, mit CFD's ein Portfolio abzusichern. Da die kleinste Kontraktgrösse 1x dem Index-Level entspricht, könnte man z.B. alle 50 oder 100 Punkte einen Kontrakt verkaufen und so sein Portfolio absichern. Je höher der Index steigt, umso weniger würde man vom Anstieg profitieren. Im Gegenzug hätte man die Gewinne etwas abgesichert, dies umso mehr, je höher der Index steigt. Bei einer Korrektur hätte man dann auch wieder die Möglichkeit, gestaffelt zurückzukaufen. Ein weiterer Vorteil nebst der kleinen Kontraktgrösse ist die Tatsache, dass es sich um ein open End Produkt handelt, also kein Rollover nötig ist wie bei normalen Futures. Zudem enstpricht ein Eurex SMI-Future 10 x dem Index Level, man bewegt mit einem Kontrakt also eine viel grössere Summe und dürfte deshalb nur für Portfolios mit mehreren Hunderttausend und höher sinnvoll sein. Oder man sichert nur bei einem bestimmten Level ab und hofft dann, dass der Index nicht mehr allzuviel steigt.Sollte nun aber der Absicherungs-Prozess etwas länger dauern, werden sich die Zinsen eben doch bemerkbar machen. Ich werde das bei Gelegenheit noch etwas genauer durchstudieren. Wäre aber interessant, ein paar Meinungen dazu zu hören. :eek:k:

 
Für das kurzfristige Traden sehe ich auch keine allzugrossen Probleme mit den Zinsen. Ich habe mir aber die Überlegung gemacht, ob es allenfalls sinnvoll wäre, mit CFD's ein Portfolio abzusichern. Da die kleinste Kontraktgrösse 1x dem Index-Level entspricht, könnte man z.B. alle 50 oder 100 Punkte einen Kontrakt verkaufen und so sein Portfolio absichern. Je höher der Index steigt, umso weniger würde man vom Anstieg profitieren. Im Gegenzug hätte man die Gewinne etwas abgesichert, dies umso mehr, je höher der Index steigt. Bei einer Korrektur hätte man dann auch wieder die Möglichkeit, gestaffelt zurückzukaufen. Ein weiterer Vorteil nebst der kleinen Kontraktgrösse ist die Tatsache, dass es sich um ein open End Produkt handelt, also kein Rollover nötig ist wie bei normalen Futures.
Eine interessante Überlegung. CFDs wurden ja dazumals in Grossbritanien auch für die Profis erfunden um ihre Positonen unkompliziert und mit geringen Kosten absichern zu können. Auf jeden Fall ist der CFD das richtige Produkt wenn man das ganze gestaffelt machen will wie du oben beschreibst. Denn mit CFDs kannst du sehr kleine Kontrakte handeln und du zahlst immer gleich viel Gebühren oder Spreads je nach Broker im Verhältnis zur Kontraktgrösse. Hast also keine Fixgebühren welche dir bei kleinen Kontrakten die Performance wegfressen.
Sollte nun aber der Absicherungs-Prozess etwas länger dauern, werden sich die Zinsen eben doch bemerkbar machen. Ich werde das bei Gelegenheit noch etwas genauer durchstudieren. Wäre aber interessant, ein paar Meinungen dazu zu hören.
Aber immer noch kleiner als die Kosten wenn du mit Optionsscheinen oder Warrants das Portfolio absichern willst. Da fällt der Zeitwertverlust dann einiges mehr ins Gewicht.
 
Eine interessante Überlegung. CFDs wurden ja dazumals in Grossbritanien auch für die Profis erfunden um ihre Positonen unkompliziert und mit geringen Kosten absichern zu können. Auf jeden Fall ist der CFD das richtige Produkt wenn man das ganze gestaffelt machen will wie du oben beschreibst. Denn mit CFDs kannst du sehr kleine Kontrakte handeln und du zahlst immer gleich viel Gebühren oder Spreads je nach Broker im Verhältnis zur Kontraktgrösse. Hast also keine Fixgebühren welche dir bei kleinen Kontrakten die Performance wegfressen.
Dachte das war primär zur Umgehung des Stempels in GB. :geek: Nur so nebenbei, bei einigen Brokern zählen sich diese CFD Zinsen aber doch noch. Ich weiss nicht was ihr für Konditionen habt aber in CHF zahlt man wegen dem Spread bei einigen Brokern für beide Seiten. Zudem fallen bei Aktien noch borrowing Fees an (ja bei CFD's). Auch wenns zb für 50k "nur" 2.- Zinsen pro Tag sind...Kleinfieh macht halt auch Mist und ende Jahr wundern sich die Leute dann. Einfach nicht "ganz" ignorieren.
 
Wikipedia sagt dazu:

Differenzkontrakte gehören zur Gruppe der derivativen Finanzinstrumente. Sie sind hochspekulative Instrumente, bei denen das Risiko des Totalverlusts des ursprünglich eingesetzten Kapitals und von Nachschusspflichten besteht.
und
Wegen der hohen Verlustrisiken kritisieren die europäischen Aufsichtsbehörden für Wertpapiere und Banken diese Derivate als hoch spekulativ und raten vor allem unerfahrenen Klein- und Privatanlegern davon ab.
Nachschusspflicht!? Dann ist das Risiko ja doch recht gross, er muss ja unter Umständen noch über seinen Einsatz hinaus zahlen. :?Er macht ja eigentlich genau das, was man als Anfänger nicht sollte... :shock:
 
Er behauptet ja auch, er könne maximal das verlieren, was er als margin bezahlt, so um die 20€.
Das ist falsch. Die Margin ist lediglich was für eine Position hinterlegt werden muss. Das hat grundsätzlich nichts mit dem Verlustrisiko zu tun. CFDs sind Differenzkontrakte, das heisst der Gewinn bzw. der Verlust errechnet sich aus dem Kauf- und dem Verkaufskurs. Beispiel:
Kontostand: 10'000 EUR

Long 1 x DAX (1 EUR Kontrakt) bei 9'400

Margin 28 EUR pro 1 EUR Kontrakt. Das heisst man muss 28 EUR hinterlegen und hätte jetzt noch 9'972 EUR freie Margin (10'000 - 28).

Szenario 1 - DAX sinkt auf 9'300

Die Position wäre jetzt 100 EUR im Minus. Das Kapital auf dem Konto liegt bei 9'900 EUR. Und die freie Margin liegt bei 9'872 EUR.

Schliesst man die Position in diesem Zeitpunkt zum Kurs von DAX 9'300 hat man einen Verlust von 100 EUR gemacht. Kapital = 9'900 EUR , freie Margin = 9'900 EUR

Szenario 2 - DAX steigt auf 9'500

Die Position wäre jetzt 100 EUR im Plus. Das Kapital auf dem Konto liegt bei 10'100 EUR. Und die freie Margin liegt bei 10'072 EUR.

Schliesst man die Position in diesem Zeitpunkt zum Kurs von DAX 9'500 hat man einen Gewinn von 100 EUR gemacht. Kapital = 10'100 EUR , freie Margin = 10'100 EUR

Szenario 3 - DAX sinkt auf 9'000

Die Position wäre jetzt 400 EUR im Minus. Das Kapital auf dem Konto liegt bei 9'600 EUR. Und die freie Margin liegt bei 9'572 EUR.

Schliesst man die Position in diesem Zeitpunkt zum Kurs von DAX 9'000 hat man einen Verlust von 400 EUR gemacht. Kapital = 9'600 EUR , freie Margin = 9'600 EUR

Soweit so gut. Da man aber für einen DAX 1 EUR Kontrakt nur mikrige 28EUR hinterlegen muss, besteht die Möglichkeit auf einen viel zu grossen Hebel. So ein Kontrakt hat ja aktuell einen Wert von 9'400 EUR, man kann ihn aber mit einer Margin von 28 EUR handeln. Das entspricht also einem Hebel von 335 (28 x 335 = 9'400).

Bei einem Kontostand von 10'000 EUR könnte man also 350 x den DAX 1 EUR Kontrakt handeln, wenn man die volle Margin ausnützt. Das ist jenseits von gut und böse. Da muss der DAX gerade mal 28 Punkte gegen einem laufen und das Kapital ist futsch. Oder 28 Punkte in deine Richtung und du hast 10'000 EUR gewonnen und dein Kontostand innert Kürze verdoppelt. Das einfach ein viel zu grosser Hebel, der da möglich ist. Und das ist das gefährlich an CFDs. Niemand muss diesen Hebel ausnützen. Aber die meisten haben es nicht im Griff damit richtig umzugehen.

Nachschusspflicht!? Dann ist das Risiko ja doch recht gross, er muss ja unter Umständen noch über seinen Einsatz hinaus zahlen. :?
Normalerweise werden die offen Positionen automatisch vom System geschlossen wenn nicht mehr genügend Geld auf dem Konto ist. Aber grundsätzlich besteht das Risiko einer Nachschusspflicht schon. Gerade bei Aktien ist es sehr gefährlich, da diese über die Nacht nicht gehandelt werden und am nächsten Morgen unter Umständen 20% tiefer eröffnen können. Wenn man da dummerweise auf der falschen Seite lag mit einem zu grossen Hebel, dann kann der Kontostand auch ins Minus rutschen.
 
Kostolony sagte mal:

"Wer viel Geld hat, darf spekulieren.

Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren.

Wer kein Geld hat, muss spekulieren."

Bei CFD's arbeitest Du häufig mit einem Hebel von 100. Das heisst, wenn der Dax einen Euro nach oben geht, machst Du €100 Gewinn. Wenn er aber um einen Punkt fällt, machst Du €100 Verlust.

Der grundsätzliche Vorteil von CFD's ist der, dass Du nicht Nachschusspflichtig bist. Du kannst also nicht mehr verlieren als du auf Deinem Trading-Konto hast.

Margin-Calls passieren automatisch. Was heisst das?

Konkretes Beispiel: Du hast €1000 auf Deinem Konto und eine Long-Position auf dem DAX.

Der DAX schmiert 10 Punkte ab (also €1000) Verlust. Dein Trade wird nun automatisch glattgestellt und Dein Kontosaldo ist bei Null.

Langer Rede, schwacher Sinn: Eröffne ein Demokonto einem CFD-Trader.

Da kannst Du das mit einem virtuellen Startkapital von $50'000 (oder so) mal ausprobieren.

Das alleine hilft allerdings nur bedingt, denn es gibt einige Unterschiede zw. dem Trading im Demokonto und einem echten Konto:

Beim Demokonto wird Dein Trade jederzeit sofort ausgeführt. In der Realität ist das nicht der Fall. Du musst also auf einen Käufer bzw. Verkäufer warten.

[COLOR= #008080]Im Future-Handel (und CFD's sind ja nichts anderes als Futures bzw. Mini-Futures) kannst Du einen Long-Trade nur in einem Down-Tick und einen Short-Trade nur in einem Up-Tick eingehen.[/COLOR]

[COLOR= #008000][Edit MF: 2.12.13: Der oben türkis markierte Satz ist falsch. Die Up-Tick-Rule wurde 2007 eliminiert][/COLOR]

Zweiter Nachteil: Bei CFD's ist es oft nicht so, dass der Broker einfach eins-zu-eins Deine Orders an die Börse durchstellt sondern evtl. selbst die Gegenposition zu Dir eingeht. Dann ist der Broker geneigt, einfach mal die Kurse ganz kurz in die Gegenrichtung zu stellen, damit Du mit Verlust aus dem Trade fliegst und er entsprechend mit Gewinn dasteht.

 
@ marcello & MarcusFabian, besten Dank für eure ausführlichen und verständlichen Erklärungen :spitze: :danke: Da kann ich ja gleich in Casino und auf rot oder schwarz mit 5 CHF setzen, dann muss ich nicht so viel rechnen :D War in Mathe zwar immer recht gut, aber das so aus dem Kopf zu machen.Mich beschleicht ein Bisschen der Verdacht, dass man bei SQ besser nicht mit solchen Dingen handelt, was meint ihr?Ich werde mir mal so ein Demokonto holen und rumprobieren, aber es ist klar, dass es eben nur eine "Demo" ist. Wenn es bei Ausführen der Aufträge nur kleine Verzögerungen gibt (was in der Realität eigentlich immer so ist, wie MarcusFabian schon erklärt hat) kann es bei solch grossen Hebeln grössere Differenzen geben und das, was der Typ in dem YT-Clip macht, funktioniert dann gar nicht mehr so gut...Also wenn das "gehebelt" wird, heisst das denn, das der Broker mir in gewisser Weise Kredit gibt und deshalb kein Interesse daran hat, dass ich mein Konto erde und darüber hinaus noch Verlust mache, sehe ich das richtig.Das Ganze ist dann doch komplizierter, als es zu Beginn erscheint und jetzt, wo ich zu verstehen beginne, was es mit diesen Zertifikaten auf sich hat, ist mir auch klar, warum nicht einfach alle das machen. Da lobe ich mir doch meine CH-Aktien, dort verstehe ich wenigstens im Grundsatz, wie das funktioniert. :musik:

 
Also wenn das "gehebelt" wird, heisst das denn, das der Broker mir in gewisser Weise Kredit gibt und deshalb kein Interesse daran hat, dass ich mein Konto erde und darüber hinaus noch Verlust mache, sehe ich das richtig.
Nein, das siehst Du falsch:Wenn der Broker eins-zu-eins Deine Aufträge an die Börse weitergibt, kann es ihm egal sein, ob Du Gewinn oder Verlust machst. Er wird allerdings stets darauf achten, dass Du mit Deinem Konto nicht ins Minus gerätst. Er wird also Deine Position automatisch glattstellen, wenn Dein Verlust sich dem Kontostand nähert.Die Konsequenz daraus: Du musst selbst dafür sorgen, dass Du einen Stop-Loss hast, der die Verluste begrenzt und nicht Dein Konto leer räumst.Noch bessere Konsequenz: Setze pro Trade nur mit maximal 5% Deines Kontostandes aufs Spiel (einige sagen sogar 2-3%). Du willst ja auch einen kurzfristigen Taucher überleben.Wenn der Broker gegen Dich handelt, Deine Position also nicht an die Börse weitergibt, dann hat er durchaus ein Interesse, Dich abzuzocken.
 
Bei CFD's arbeitest Du häufig mit einem Hebel von 100.
Wie kommst du auf einen Hebel von 100? Bei CFDs kannst du den Hebel selber wählen zwischen 1 und 350 (oder auch mehr, was jedoch ein totaler Schwachsinn ist)
Der grundsätzliche Vorteil von CFD's ist der, dass Du nicht Nachschusspflichtig bist. Du kannst also nicht mehr verlieren als du auf Deinem Trading-Konto hast.
Stimmt nicht. Jeder CFD Broker hat irgendwo in der Vereinbarung festgehalten, dass eine Nachschusspflicht besteht. Wieso sollte diese auch nicht bestehen? Wenn dir ein Broker sagt, dass im Falle einer Überziehung des Kontos keine Nachschusspflicht besteht. Dann meide diesen Broker. Wieso sollte der Broker deinen Verlust übernehmen? Wie weiter oben schon geschrieben: Normalerweise werden die offen Positionen automatisch vom System geschlossen wenn nicht mehr genügend Geld auf dem Konto ist. Aber grundsätzlich besteht das Risiko einer Nachschusspflicht schon. Gerade bei Aktien ist es sehr gefährlich, da diese über die Nacht nicht gehandelt werden und am nächsten Morgen unter Umständen 20% tiefer eröffnen können. Wenn man da dummerweise auf der falschen Seite lag mit einem zu grossen Hebel, dann kann der Kontostand auch ins Minus rutschen.
Dein Trade wird nun automatisch glattgestellt und Dein Kontosaldo ist bei Null.
Ein Margin Call sollte eigentlich kommen bevor der Kontosaldo bei Null ist. Ansonsten erhöht sich das Risiko extrem, dass diese Null unterschritten wird.
Beim Demokonto wird Dein Trade jederzeit sofort ausgeführt. In der Realität ist das nicht der Fall. Du musst also auf einen Käufer bzw. Verkäufer warten.
Stimmt auch nicht. CFDs sind kein richtiger Markt. Es wird dir ein Markt simuliert vom Market Maker. Man muss also nicht auf einen Käufer oder Verkäufer warten. Ich würde jeden Broker meiden, der die richtigen Trades nicht sofort innert Millisekunden ausführt. Gerade wenn man "gegen" einen Market Maker handelt ist die Geschwindigkeit der Orderausführung extrem wichtig. Sonst kann er dich ja total verarschen.
Im Future-Handel (und CFD's sind ja nichts anderes als Futures bzw. Mini-Futures) kannst Du einen Long-Trade nur in einem Down-Tick und einen Short-Trade nur in einem Up-Tick eingehen.
Doch CFDs sind etwas anderes als Futures. Futures sind ein richtiger Markt. CFDs sind ein simulierter Markt, welche die Futures nachbilden. Wie kommst du auf diese Down-Tick und Up-Tick Idee? Keine Ahnung, aber das stimmt auf jeden Fall nicht und hat nichts mit CFDs zu tun. Vielleicht verwechselst du da was mit der Up-Tick-Rule, welche aus der Short-Sale-Study von Dodd-Frank angewendet wurde.
Langer Rede, schwacher Sinn: Eröffne ein Demokonto bei GCITrading
Ja das ist wirklich schwacher Sinn. Das ist ein sehr zweifelhafter Broker. Der ist nicht einmal reguliert. Das ist ein absolutes No-Go. Guckst du mal hier was da alles so berichtet wird über diesen BrokerSagst es ja selbst weiter unten...
Also wähle GCITrading keinesfalls als Deinen Broker, falls Du mit CFD-Traden anfangen willst.
Wieso also ein Demokonto aufmachen dort. Demokontos gibt es auch bei guten CFD Brokern wie IG, CMC, IB oder ActivTrades innerhalb von drei Minuten.
Bei CFD's ist es oft nicht so, dass der Broker einfach eins-zu-eins Deine Orders an die Börse durchstellt sondern evtl. selbst die Gegenposition zu Dir eingeht.
Das ist korrekt. Wie oben schon geschrieben sind CFDs kein richtiger Markt. Das muss man sich bewusst sein. Das kann durchaus zu Interessenskonflickten führen. Es muss nicht zwingend in jeden Fall schlecht sein. Aber es ist wichtig, dass man sich der Sache bewusst ist und es auch kritisch hinterfragt.Ein Market Maker mit vielen Kunden, der muss ja nicht jede Order direkt an der Börse hedgen. Ich meine wenn da zB 10'000 Kunden eine Position im DAX offen haben. Dann sind vielleicht in der Summe aller Positionen 60% Long und 40% Short. Die 20% Differenz ist sozusagen die Risikoposition des Market Makers. Er muss also grundsätzlich nur diese Netto-Risikoposition am Markt hedgen. Es gibt aber sicher auch Buden die gar nicht hedgen und einfach darauf spekulieren, dass die Mehrheit der Kunden ihr Geld verlieren.
Dann ist der Broker geneigt, einfach mal die Kurse ganz kurz in die Gegenrichtung zu stellen, damit Du mit Verlust aus dem Trade fliegst und er entsprechend mit Gewinn dasteht. Bei GCI ist das definitiv der Fall! Also wähle GCITrading keinesfalls als Deinen Broker
Und GCITrading ist da sicher nicht das einzige Schwarze Schaf. Es gibt sehr viele scharze Schafe in dieser Branche. Ich sage immer sobald man etwas in diese Richtung bemerkt, sollte man sofort die Finger von diesem Broker lassen. Das kann es nicht sein.
 
Doch CFDs sind etwas anderes als Futures. Futures sind ein richtiger Markt. CFDs sind ein simulierter Markt, welche die Futures nachbilden. Wie kommst du auf diese Down-Tick und Up-Tick Idee? Keine Ahnung, aber das stimmt auf jeden Fall nicht und hat nichts mit CFDs zu tun. Vielleicht verwechselst du da was mit der Up-Tick-Rule, welche aus der Short-Sale-Study von Dodd-Frank angewendet wurde.
Stimmt. Mein Fehler: Die Up-Tick-Rule wurde 2007 gestrichen.Ich hab's auch oben korrigiert, falls ein neuer User nachliest.
 
Die Up-Tick-Rule wurde 2007 gestrichen.
Die Up-Tick-Rule hat so oder so nichts mit Futures oder CFDs zu tun.
The uptick rule is disregarded when trading some types of financial instruments such as futures, single stock futures, currencies or market ETFs such as the QQQQ or SPDRs. These instruments can be shorted on a downtick because they are highly liquid and have enough buyers willing to enter into a long position, ensuring that the price will rarely be driven to unjustifiably low levels.
http://www.investopedia.com/terms/u/uptickrule.aspAber egal, wollte es nur noch klarstellen ;)