CH Wirtschaft

cello

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26. Dez. 2011
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Svizzera
Hier können wir etwas tiefgründiger über die Schweizer Wirtschaft diskutieren.

Hier die Bruttonationaleinkommen der größten Volkswirtschaften 2010, berechnet nach der Atlas-Methode (CH auf Platz 19):

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttonationaleinkommen

Viel Spass!

 
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Gefahr einer Kreditklemme nimmt zu

Das Bankenbarometer der Beraterfirma Ernst & Young fällt düsterer aus als im Vorjahr

In anderen Ländern Europas kommen KMU schon heute schwer an neue Darlehen. Jetzt droht sich die Situation auch in der Schweiz zu verschlechtern.

Sebastian Bräuer, Gabriela Weiss

Die Solothurner Fraisa-Gruppe beobachtet die Kreditverknappung an ihren ausländischen Standorten in Deutschland, Italien und Ungarn schon seit Monaten. «In Ungarn zum Beispiel finanziert die Commerzbank keine Projekte ungarischer Unternehmen mehr», sagt Verwaltungsratspräsident und CEO Josef Maushart. Auch in Italien sei es zum Teil äusserst schwierig geworden, an Kredite für Projekte heranzukommen. «Die Zinsen sind signifikant gestiegen, die italienischen Banken verlangen hohe Risikoaufschläge.»

Nur am Heimatsitz läuft es noch problemlos. «In der Schweiz haben wir keine Hinweise auf eine Kreditklemme», sagt Maushart. Er spüre, dass die Banken nach wie vor Lust am Investieren hätten.

Noch. Das bisher unveröffentlichte «Bankenbarometer 2012» der Beraterfirma Ernst & Young zeigt, dass sich der Finanzplatz Schweiz in diesem Jahr auf schwierige Zeiten einstellt. Fast jede vierte der 120 im Dezember befragten Banken bewertet die aktuelle Geschäftsentwicklung «eher negativ» oder «negativ». Vor einem Jahr, als die europäische Schuldenkrise ebenfalls bereits die Schlagzeilen bestimmte, tat das nicht einmal jedes zehnte Institut. In den kommenden zwölf Monaten rechnen 29% der Banken mit einem Ergebnisrückgang (siehe Grafik). «Die Banken sind in sämtlichen Fragen deutlich weniger optimistisch als vor zwölf Monaten», bilanziert Patrick Schwaller, Leiter des Bankenbarometers. Die Euphorie der Privatbanken um die Abgeltungssteuer sei verflogen; die Kantonal- und Regionalbanken hätten beim Wachstum vermutlich ihren Zenit erreicht.

Als Folge zeichnet sich unter anderem eine Verknappung der Kreditvergabe ab. Alarmierende 59% der Befragten erwarten, dass Schweizer Banken im Umgang mit Darlehen 2012 «restriktiver» oder «eher restriktiver» vorgehen werden. Das ist eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr - und es lässt befürchten, dass sich die Schwierigkeiten des Finanzsektors auf die Realwirtschaft übertragen könnten. «Wenn Banken bei der Kreditvergabe restriktiver werden, könnte das einen Dominoeffekt zur Folge haben», sagt Iqbal Khan, Leiter Banking & Capital Markets bei Ernst & Young. «Kredite an KMU dürften zuerst eingeschränkt werden. Vor allem Darlehen an KMU, die stark vom Export leben, werden auf den Prüfstand kommen.» Bei Immobilienhypotheken dürfte die Entwicklung gemäss Khan dagegen weniger stark zu beobachten sein.

Das Bankenbarometer soll am kommenden Dienstag vorgestellt werden. Obwohl die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse nicht an der Umfrage teilgenommen haben, lässt sich das Ergebnis als repräsentativ bezeichnen. Das von Ernst & Young beauftragte Forschungsinstitut Valid Research hat Privat-, Auslands-, Regional- und Kantonalbanken in allen Landesteilen der Schweiz befragt. Dank der Anonymität ist das Ergebnis eine realistische Standortbestimmung. In offenen Interviews würden Vertreter des Finanzsektors die Gefahr einer heraufziehenden Kreditklemme derzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit verneinen.

In europäischen Nachbarländern ist das bereits anders. Die deutsche Bundesbank hat vor kurzem vor einer Kreditklemme in den Euro-Krisenländern gewarnt. Und auch in Deutschland wird die Situation für KMU zunehmend schwieriger. Der Präsident des Industrieverbandes BDI, Hans-Peter Keitel, warnte vor wenigen Tagen in einem Interview vor einer Kreditklemme vor allem für mittelständische Unternehmen. «Diesmal könnten wir schneller in eine Kreditklemme hineinlaufen, als wir warnen können», sagte Keitel. Aus den Unternehmen gebe es erste Signale, dass bei der normalen Refinanzierung Probleme entstünden.

Es gibt mehrere Gründe für die Entwicklung. Banken stellen sich prophylaktisch auf eine weitere Abkühlung der Konjunktur ein, was so zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden kann. Dazu kommt die Sorge, dass sich die Zinssituation ändern könnte: Sobald die Zinsen steigen, wird es für Banken schwerer, langfristig laufende Darlehen mit kurzfristigen Krediten gegenzufinanzieren.

Lobbyisten des Finanzsektors weisen zudem gerne auf die Vorgabe der Europäischen Union an die Banken hin, ihr Eigenkapital bereits bis Ende Juni 2012 aufzustocken. Nicht nur Schweizer Banken bewiesen bisher jedoch, dass strenge Kapitalvorschriften und eine angemessen freigiebige Kreditvergabe kein Widerspruch sein müssen. Fraisa-CEO Maushart hofft, dass dies auch in diesem Jahr so bleibt.

Quelle: NZZ am Sonntag

 
CH/Aussenhandel 2011: Exporte steigen 2,1% - Viele Branchen mit Exportminus (AF)

Bern (awp/sda) - Die Exporte der Schweizer Wirtschaft sind im Jahr 2011 um 2,1% auf 197,6 Mrd CHF angestiegen. Allerdings täuscht das starke Wachstum der Uhrenindustrie darüber hinweg, dass die Exporteure unter der Frankenstärke und der in diversen Märkten schwächelnden Nachfrage litten. Die Branchenmehrheit musste rückläufige Ausfuhren hinnehmen.

Die Chemie- und Pharmaunternehmen, die mit 38% den Löwenanteil der Schweizer Exporte abwickeln, bekamen zudem noch den Preisdruck zu spüren. Die Branche musste wertmässig einen Exportrückgang von 1,7% hinnehmen, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mit. Mit den gleichen Preisen wie im Vorjahr gerechnet wären die Exporte der Chemie- und Pharmaindustrie aber auch 2011 um 7,7% angestiegen.

Mehr exportieren konnte auch die Maschinenindustrie, auf deren Konto rund 18,5% der Ausfuhren gehen. In der am Donnerstag veröffentlichten Aussenhandelsstatistik verzeichnete die Industrie ein Plus von 1,2%. Die Preissteigerungen herausgerechnet hätten die Exporte gar um 5,6% gesteigert werden können.

Kaum Preisnachlässe gewähren musste gemäss Statistik dagegen die Uhrenindustrie. Sie konnte ihre Exporte 2011 um 19,3% oder rund 3,7 Mrd CHF erhöhen. Mit Ausnahme des Jahrs 2010, das einem heftigen Nachfrageeinbruch folgte, wurde in den letzten zwanzig Jahren gemäss Angaben des Verbands der Schweizer Uhrenindustrie noch nie ein so hoher Exportzuwachs verzeichnet.

Mittlerweile haben die Uhrenhersteller am Total der Schweizer Exporte einen Anteil von nicht ganz 10%. Und im Gegensatz zu den anderen Branchen haben sie im Verlauf des letzten Jahres auch keine Nachfrageabschwächung hinnehmen müssen. Im Gegenteil: Der Uhrenverband bezeichnet das vierte Quartal als die besten drei Monate in der Geschichte der Schweizer Uhrenexporte.

DEUTLICH TIEFERES PREISNIVEAU

Ganz anders ist die Situation bei den übrigen Branchen: Nach einem noch stattlichen Exportwachstum zu Beginn des Jahres flachte die Wachstumskurve deutlich ab. Nachdem es im dritten Quartal sogar zu einem Rückgang des Exportvolumens gekommen war, resultierte von Oktober bis Dezember wieder eine Zunahme.

Unklar ist die Situation im Dezember, der 2011 zwei Arbeitstage weniger hatte als im Vorjahr. Insgesamt stagnierten die Exporte, arbeitstagsbereinigt dagegen wären die Exporte um 9,2% angeschwollen. Erstmals stieg auch das Preisniveau der Exportgüter wieder an, und zwar um 2,2%.

Trotz des Trendumschwungs im Dezember sanken die Exportpreise 2011 um 5,5%, wobei die Pharmabranche die Preisentwicklung stark prägte. Die Preisveränderungen bei Medikamenten und Wirkstoffen herausgerechnet wäre das Preisniveau um 3,6% gestiegen.

HANDELSBILANZ MIT REKORDÜBERSCHUSS

Die Importe in die Schweiz beliefen sich 2011 auf 137,7 Mrd CHF und bewegten sich damit praktisch auf dem Niveau des Vorjahres (-0,1%). Seit Frühling gehen die Waren- und Gütereinfuhren gemäss Aussenhandelsstatistik aber zurück.

Das Preisniveau der Importwaren sank 2011 um 2,1%, wodurch der theoretische Wert der Importe zu konstanten Preisen im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% stieg. Gegen Ende des Jahres waren die Einfuhren aber auch preisbereinigt rückläufig.

Die höheren Exporte und die ganz leicht gesunkenen Importe führten in der Handelsbilanz der Schweiz zu einem Rekordüberschuss. Mit 24 Mrd CHF fiel dieser sogar noch 4 Mrd CHF höher aus als 2010, wie die Oberzolldirektion mitteilte. Nach Branchen spülte die Chemie- und Pharmaindustrie am meisten Geld ins Land, derweil der Import von Fahrzeugen und von Öl und Gas für die höchsten Branchendefizite in der Handelsbilanz sorgten.

mk/ra

 
Bern (awp) - Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ist im Januar 2012 gegenüber dem Vormonat um 3'655 Personen gestiegen und lag damit Ende Monat bei 134'317. Die Arbeitslosenquote stieg damit auf 3,4% von 3,3%, die saisonbereinigte Ziffer verharrt auf 3,1%. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen aber um 9,7% oder 14'467 Personen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch mitteilte.Die Zahlen fielen damit im Rahmen der Erwartungen aus. Von AWP befragte Ökonomen hatten für den Berichtsmonat einen Wert von 3,3% bis 3,5% geschätzt, für die saison-bereinigte Ziffer wurde ein Wert von 3,1% bis 3,2% prognostiziert.Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) erhöhte sich um 559 Personen oder 3,0% auf 19'417. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Rückgang um 3'033 Personen (-13,5%).Insgesamt wurden im Januar 187'417 Stellensuchende registriert, 1'711 mehr als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode sank diese Zahl damit um 23'499 Personen (-11,1%). Die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich derweil um 2'437 auf 17'471 Stellen.Im November waren 6'357 Personen von Kurzarbeit betroffen, entsprechend 24,4% oder 1'245 Personen mehr als im Vormonat. Die Anzahl der betroffenen Betriebe erhöhte sich um 103 Einheiten (+22,4%) auf 562. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 69'410 (+26,8%) auf 328'613 Stunden zu. In der entsprechenden Vorjahresperiode (November 2010) waren 393'320 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 7'277 Personen in 948 Betrieben verteilt hatten.Ferner kam es im November gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen zu 2'669 Aussteuerungen von Personen, welche ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats November 2011 ausgeschöpft hatten.

 
CH/BFS: Zum Vormonat stabile Produzenten- und Importpreise im JanuarNeuenburg (awp) - Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) in der Schweiz ist im Januar 2012 gegenüber dem Vormonat stabil geblieben auf dem Stand von 97,7 Punkten (Basis Dezember 2010 = 100). Innert Jahresfrist ging der Index allerdings um 2,4% zurück.Zwischen den einzelnen Produktgruppen gab es zum Vormonat unterschiedliche Tendenzen. So verzeichneten Erdöl (roh), Gas, Mess- und Kontrollinstrumente, medizinische Apparate und Materialien steigende Preise, während Milch und Milchprodukte, Mineralölprodukte und Elektrizität zu tieferen Preisen verkauft wurden, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Die Zahlen lagen insgesamt etwas tiefer als die Schätzungen.Der Produzentenpreisindex, der die Preisentwicklung der im Inland hergestellten Produkte zeigt, blieb im Januar 2012 gegenüber dem Vormonat ebenfalls unverändert bei 97,8 Punkten, im Vergleich zum Vorjahr lag das Preisniveau um 2,3% tiefer. Preisrückgänge registrierte man laut BFS für Schlachtrinder, Rohmilch, Milchprodukte, Mineralölprodukte, Gusserzeugnisse, Geräte und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik und Elektrizität. Höhere Preise verzeichneten dagegen Leistungen der Oberflächenveredlung und Mechanik, Mess- und Kontrollinstrumente, Uhren, medizinische und zahnmedizinische Apparate und Materialien, Gas und Schrott.Für das verarbeitende Gewerbe und die Industrie sanken die Preise beim Inlandabsatz gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1%, während die Exportpreise um 0,2% zunahmen. Im Vergleich zum Vorjahr lag das Preisniveau für den Inlandabsatz um 0,6% tiefer, während der Rückgang bei den Exportpreisen mit 3,7% wesentlich stärker ausfiel.Der Importpreisindex blieb gegenüber dem Vormonat ebenfalls unverändert bei 97,4 Punkten, im Vergleich zum Vorjahr lag das Preisniveau hier um 2,6% tiefer. Preiserhöhungen beobachtete man insbesondere bei Erdöl (roh) und Benzin. Dasselbe gilt für Armierungsstahl, Kupfer und daraus hergestellte Produkte, Schneidwaren und Werkzeuge, Personenwagen, Nutzfahrzeuge sowie medizinische und zahnmedizinische Apparate und Materialien. Tiefere Preise zeigten demgegenüber vor allem Diesel, Flugpetrol und Heizöl. Billiger wurden auch pflanzliche und tierische Öle und Fette, Flachprodukte aus Stahl, Stahlrohre, verarbeiteter Stahl, Geräte und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik sowie optische und fotografische Instrumente und Geräte.

 
Wir sollten nicht vergessen, dass es uns im Vergleich zu anderen immer noch sehr gut geht. Ich finde wir konnten uns trotz der weltwirtschaftlichen Probleme sehr gut halten. Die Bankenkrise war für niemanden sehr Vorteilhaft, diese Erfahrung sollte unseren Wirtschaftsführern als Warnung dienen.

 
SECO - Vertrauen kehrt langsam zurück – anziehendes Wachstum erst im 2014

[COLOR= #FF0000]Bern, 18.03.2013 [/COLOR]- Konjunkturprognosen der Expertengruppe des Bundes – Frühjahr 2013*. Im Frühjahr 2013 spürt die Schweizer Wirtschaft den Rückenwind von den internationalen Finanzmärkten und der sich anbahnenden weltwirtschaftlichen Belebung. Angesichts einer weiterhin stabilen Inlandkonjunktur und des sich aufhellenden Ausblicks für die Exportwirtschaft stehen die Chancen für ein anziehendes Wirtschaftswachstum im Verlauf dieses und des nächsten Jahres gut. Die Expertengruppe rechnet für 2013 mit einem noch relativ moderaten BIP-Wachstum von 1,3% und für 2014 mit einer Beschleunigung auf 2,1%. Trotz der wieder erwachenden Konjunkturzuversicht sind indes die Risiken nicht verschwunden. Die dauerhafte Bewältigung der Schuldenkrise im Euroraum stellt eine schwierige Aufgabe dar. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, trotz der tiefen Wirtschaftskrise in den südlichen Euroländern und der daraus resultierenden Risiken für die politische Stabilität, den sozialen Zusammenhalt in diesen Ländern nicht zu gefährden. Darüber hinaus muss das wieder gewonnene Vertrauen der Finanzmärkte noch weiter gestärkt werden, damit die Grundlage für dauerhaftes Wachstum in der Eurozone geschaffen wird.

Staatssekretariat für Wirtschaft

http://www.news.admin.ch/abo

 
Finde das noch ein spannende Studie der CS...

Herr Maurer, Sie sagen, die Schweiz befinde sich im «Super-Zyklus». Was meinen Sie damit?Die hiesige Wirtschaft profitiert momentan von zwei selbst verstärkenden Prozessen: einerseits von der Zuwanderung, andererseits von den tiefen Zinsen. Beide Faktoren lösen positive Rückkopplungseffekte aus. Die Zuwanderung schafft Arbeitsplätze, und diese Stellen ziehen mehr Zuwanderer an. Die tiefen Zinsen befeuern den Immobilienboom, der weitere Stellen fördert, die wiederum Zuwanderer anziehen, welche Wohnraum nachfragen.Die Schweizer Wirtschaft steuert auf ein Wachstum von rund 2 Prozent im Jahr 2014 zu – ein komfortabler Wert. Relativiert sich das Bild, wenn man die Wirkung des Super-Zyklus mit berücksichtigt?Wir wollen die Leute tatsächlich etwas wachrütteln. Ein Wachstum von 2 Prozent entspricht etwa dem Potenzialwachstum. Aber angesichts des aktuellen Zyklus könnte die Schweiz eigentlich viel stärker wachsen. Natürlich leidet die Exportwirtschaft unter dem weltwirtschaftlichen Umfeld. Doch die hiesige Volkswirtschaft wird vielfach mystifiziert. Es gibt einige Illusionen in Bezug auf ihren Zustand (Anm. d. Red.: siehe Bildstrecke oben).In welcher Hinsicht?Die Schweizer Privathaushalte gehören zu den höchstverschuldeten auf der ganzen Welt. Bei der staatlichen Schuldenlage zeichnen sich dunkle Wolken am Horizont ab, so wird die Schuldenbremse ihre Zähne erst noch zeigen müssen. Sozialpolitische Reformen sind ein weiteres Thema: Während Staaten wie Italien, Dänemark oder Norwegen das Rentenalter auf 67 erhöht haben, wird hierzulande über das Alter 65 diskutiert. Auch beim Produktivitätswachstum hinkt die Schweiz dem Ausland hinterher.
http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunkt ... y/15925597Originalfile: 20130910_Monitor_Schweiz_DE.pdf (gibts bei der Credit Suisse)
 
Wir sollten nicht vergessen, dass es uns im Vergleich zu anderen immer noch sehr gut geht. Ich finde wir konnten uns trotz der weltwirtschaftlichen Probleme sehr gut halten. Die Bankenkrise war für niemanden sehr Vorteilhaft, diese Erfahrung sollte unseren Wirtschaftsführern als Warnung dienen.
Präziser, dieses Land ist immernoch auf der Spitze aller anderen. Top, Nummer 1 in der Wettbewerbsfähigkeit. Weckt mich wenn wir mal Platz 4 erreichen, so in 20 Jahren möglicherweise. Vieleicht fange ich dann damit an, mir Sorgen zu machen. Während irgendwo anders, in einem anderen Kaff. Menschen nicht mal sauberes Trinkwasser haben. Bis dahin gönne ich mir hier, auf meinen Sessel, im Land das auf Platz 1 ist. Mein Bier, und frage mich, über was hier eigentlich diskutiert wird :mrgreen: Es gibt halt nur einen einziegen Platz 1, Sorry lieber Eidgenossen, Platz 0 oder -1 gibt es noch nicht.
 
Jahresend-PK der SNB:

Drei Punkte waren an der Pressekonferenz der Nationalbank besonders brisant: Die Einschätzung des Immobilien- und Hypothekarmarktes, jene zu den Kapitalpuffern der Grossbanken und zur weltwirtschaftlichen Lage.
Wie erwartet, hat die SNB keine Änderung ihrer Geldpolitik beschlossen: Keine Erhöhung des Zinsbandes, das sich für den 3-Monatslibor zwischen 0 und 0,25 Prozent bewegt und keine neue Kommunikation zur Untergrenze des Eurokurses von 1.20 Franken.

Die wichtigste Botschaft der Pressekonferenz war aber die Einschätzung des Immobilienmarktes in der Schweiz. Die SNB hält die Lage hier und im Hypothekarbereich nach wie vor für gefährlich. Zur Forderung nach einem höheren Kapitalpuffer liess sie sich nicht in die Karten blicken, doch die Kommunkation dazu obliegt ohnehin dem Bundesrat. Die Wortwahl des SNB-Direktoriums lässt aber vermuten, dass eine solche Erhöhung bald anstehen dürfte.

Ernüchternd war schliesslich auch die Einschätzung der Notenbank zur Lage an den Finanzmärkten und der Weltwirtschaft. Die Aufhellung der Stimmung gehe mehr auf die Massnahmen der Notenbank zurück, als auf das Wachstum der Realwirtschaft, hat Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg erklärt. Die Stimmung könne daher auch wieder kippen.

Präsident Thomas Jordan machte auch klar, dass die SNB den Franken nach wie vor für überbewertet halte. Eine Aufgabe der Euro-Franken-Untergrenze ist daher auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/15170903
PS: Spezifisch zu den Immobilienpreisen Schweiz hatte ich über die letzten Monate separat im Thread "Immobilien (Andere Anlagen)" gepostet.

 
Die Schweiz geht mit Elan ins 2014

Die Schweiz gehört zu den wenigen westlichen Ländern, die in den zurückliegenden Jahren auf ein solides Wachstum zurückblicken konnten. Und die Konjunkturaussichten für 2014 sind ausgesprochen gut.

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Kein Konsumboom

Zweifellos haben die hohe Einwanderung, die negative Teuerung, das niedrige Zinsniveau sowie die solide Situation am Arbeitsmarkt dabei massgeblich zur Ankurbelung des Binnenmarktes beigetragen. Gemäss Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) sind die privaten Konsumausgaben in den vergangenen fünf Jahren in der Schweiz trotz Wirtschaftskrise jährlich um 2% expandiert. Und dennoch kann nicht von einem Konsumboom die Rede sein. Wichtige Treiber hinter der robusten Konsumdynamik waren nämlich das mit der Zuwanderung einhergehende Bevölkerungswachstum sowie die steigenden Gesundheitskosten infolge der Überalterung und des zunehmenden Wohlstandes. Unter Ausklammerung dieser beiden Faktoren hätte der Konsum (pro Kopf) in den zurückliegenden fünf Jahren annualisiert um bescheidene 0,3% zugelegt.

Es lässt sich darüber streiten, wie gesund und nachhaltig ein von der Einwanderung sowie steigenden Gesundheitskosten getragenes Wachstum ist. Gleichwohl haben unbestrittenermassen auch Faktoren wie der flexible Arbeitsmarkt oder die vergleichsweise niedrige Staatsverschuldung der Schweiz dazu verholfen, die Krise glimpflich zu überstehen. Und auch für das Jahr 2014 sind die Aussichten für die Volkswirtschaft ausgesprochen gut. Die Hoffnungen der Ökonomen ruhen dabei auf der an Schwung gewinnenden Weltkonjunktur sowie vor allem auf den USA, welche die Folgen der Immobilien- und Schuldenkrise verdaut zu haben scheinen.

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Arbeitsmarkt hinkt hinterher

Dass auch der Welthandel gemäss Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) allmählich anziehen und Wachstumsraten wie im vergangenen Jahrzehnt erreichen wird, ist für die kleine, offene Volkswirtschaft eine erfreuliche Nachricht. So haben die vorerst noch fragile Erholung der Weltkonjunktur und die Stabilisierung in Europa bereits zu einer Belebung der Schweizer Exporte beigetragen. Glaubt man den Prognosen der Ökonomen, werden die Ausfuhren im kommenden Jahr etwa dreimal stärker wachsen als 2013.

Dies dürfte auch den Ausrüstungsinvestitionen Schub verleihen, die unter den unsicheren Wirtschaftsaussichten und der niedrigen Kapazitätsauslastung gelitten haben. Sie waren bisher eine empfindliche Schwachstelle des Konjunkturmotors und tendieren nach wie vor deutlich unter ihrem Vorkrisenniveau. Dies könnte sich nun ändern.

Damit dürften die Unternehmen auch wieder vermehrt einen Ausbau ihres Personals ins Auge fassen. Betrachtet man die Prognosen zum Arbeitsmarkt, wird die Erholung jedoch langsam verlaufen. So wird die Arbeitslosenquote gemäss den Seco-Experten voraussichtlich erst 2015 einen signifikanten Rückgang aufweisen.

Die vorsichtige Einschätzung der Auguren hängt nicht zuletzt mit dem vermuteten «Missmatch» zwischen Arbeitsnachfrage und -angebot zusammen. Auf eine solche Divergenz lässt zumindest die gegensätzliche Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung schliessen. Während die Arbeitslosenquote im laufenden Jahr saisonbereinigt nämlich leicht gestiegen ist, sind innert Jahresfrist 48 000 Stellen geschaffen worden. Die Erklärung hierfür lautet, dass die Qualifikationen der Arbeitssuchenden oftmals nicht mit den Profilen der ausgeschriebenen Stellen übereinstimmen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden einige Arbeitslose auch in Zukunft nicht vom Stellenwachstum profitieren.

Beharrliche SNB

Keine grossen Veränderungen zeichnen sich 2014 bei der Inflationsentwicklung ab. Nach zwei Jahren negativen Teuerungsraten dürfte allerdings der preissenkende Effekt des starken Schweizerfrankens (über sinkende Importpreise) mehrheitlich verschwunden sein. Gleichwohl wird die Inflation voraussichtlich weiterhin bescheiden ausfallen. Dafür sprechen die nur langsam voranschreitende Konjunkturaufhellung in Europa sowie auch die weiterhin geringe Kapazitätsauslastung in der Schweiz.

Entsprechend sehen die meisten Ökonomen vorderhand für die Schweizerische Nationalbank (SNB) keinen Grund, von ihrer bisherigen Geldpolitik abzurücken. Auch dürften die Währungshüter noch einige Zeit an ihrer Wechselkursuntergrenze festhalten, zumal der Franken gemäss den meisten Schätzungen nach wie vor «überbewertet» ist. Gemäss Berechnungen von Economiesuisse dürfte es noch rund drei Jahre dauern, bis der Wechselkurs mit der tatsächlichen Kaufkraftparität übereinstimmen wird. Anders sieht man dies allerdings bei der Credit Suisse: Im Urteil der Ökonomen der Grossbank gibt es in der Realwirtschaft derzeit keine Hinweise mehr dafür, dass die hiesige Währung bei Fr. 1.20 gegenüber dem Euro überbewertet ist. Die Verteidigung der Untergrenze wird deshalb ihrer Ansicht nach im kommenden Jahr möglicherweise nicht mehr so problemlos verlaufen wie 2013. Allerdings befindet sich die Credit Suisse mit ihrer Ansicht unter Schweizer Ökonomen derzeit in der Minderheit.

Überraschungspotenzial

Mehrheitsfähig ist demgegenüber das Urteil, dass die lockere Geldpolitik für den Schweizer Immobilienmarkt eine wachsende Gefahr darstellt. Betrachtet man die weiterhin stetig steigenden Häuserpreise und das hohe Expansionstempo bei den Hypothekarkrediten, so war die Wirkung der Anfang Jahr beschlossenen Aktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers bisher bescheiden. Es ist deshalb anzunehmen, dass die SNB die Schraube bei den Banken stärker anziehen wird (NZZ 10.12.13).

Eine harte Landung am Immobilienmarkt hätte für die Schweizer Volkswirtschaft einschneidende Folgen. Die boomenden Häuserpreise und Hypothekarkredite sind aber nur ein Beispiel für die grossen Ungleichgewichte, welche die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken hervorgebracht hat. Ein Ausstieg könnte an den Finanzmärkten schwerwiegende Turbulenzen – wie erneute Devisenabflüsse aus Schwellenländern, starker Anstieg der langfristigen Zinsen, Einbruch an den Aktienmärkten – nach sich ziehen. Neben den ungelösten Strukturproblemen Europas stellen die möglichen Nebenwirkungen des – von der US-Notenbank bereits zaghaft angekündigten – Exits derzeit wohl eines der grössten Konjunkturrisiken dar. Aber auch eine weitere Abschwächung in den Schwellenländern würde der Weltkonjunktur einen empfindlichen Dämpfer versetzen.

Trotz erheblichen Gefahren betonen die Ökonomen allerdings erstmals seit längerer Zeit wieder, dass die konjunkturelle Entwicklung auch deutlich besser verlaufen könnte als erwartet. So würden eine kräftige Erholung in den USA, eine starke Belebung der Unternehmensinvestitionen oder die Stabilisierung des angeschlagenen europäischen Bankensystems der Weltwirtschaft zusätzlichen Schub verleihen. Wie immer ist jedoch die Wahrscheinlichkeit gross, dass die Ökonomen auch mit Blick auf das Jahr 2014 mit ihren Prognosen daneben liegen werden.

Quelle: http://www.nzz.ch/wirtschaft/unternehme ... .18212939#

 
Wie die Abzockerinitiative GVs beeinflusst aus cash.ch

Spannend werde jedoch, wie das Vergütungssystem für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung festgehalten werde, sagt Greber. Die Aktionäre können entweder den Löhnen und Boni für das Management und den Verwaltungsrat vorgängig zustimmen, bevor klar ist, wie das Jahresresultat aussehen wird. Oder sie segnen die Vergütungssumme erst im Nachhinein ab.

Darüber, dass bei Schaffner nächste Woche über die fixen sowie die variablen Vergütungsbestandteile im voraus abgestimmt wird, zeigte sich Greber wenig erfreut.
Das ist doch nicht zu fassen oder versteh ich das wieder einmal nicht? Als Aktionär soll ich über die Erfolgsprämie des Managements abstimmen bevor ich weiss, wie die gewirtschaftet haben?
 
Wie die Abzockerinitiative GVs beeinflusst aus cash.ch

Spannend werde jedoch, wie das Vergütungssystem für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung festgehalten werde, sagt Greber. Die Aktionäre können entweder den Löhnen und Boni für das Management und den Verwaltungsrat vorgängig zustimmen, bevor klar ist, wie das Jahresresultat aussehen wird. Oder sie segnen die Vergütungssumme erst im Nachhinein ab.

Darüber, dass bei Schaffner nächste Woche über die fixen sowie die variablen Vergütungsbestandteile im voraus abgestimmt wird, zeigte sich Greber wenig erfreut.
Das ist doch nicht zu fassen oder versteh ich das wieder einmal nicht? Als Aktionär soll ich über die Erfolgsprämie des Managements abstimmen bevor ich weiss, wie die gewirtschaftet haben?
Im Sinne von: Die Börse läuft der Wirtschaftssituation 6 Monate voraus...... :lol: