China Wirtschaft

flaix

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25. März 2012
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Enttäuschung über ChinaTrendwende jedoch absehbarChinas Konjunkturabkühlung fällt stärker aus als erwartet. Doch zeichnet sich eine weiche Landung mit einer späteren Trendwende ab.Norbert Hellmann, SchanghaiMit der jüngsten Vorlage von Daten zur chinesischen Wirtschaftsleistung setzt sich das Unbehagen über die Erlahmung der Konjunktur in der zweitgrössten Volkswirtschaft fort. Der Rückschritt beim Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 8,9% im vierten Quartal 2011 auf 8,1% im ersten Quartal sprengt die Erwartungen. Das Gros der Konjunkturbeobachter hatte ein Wachstum von mindestens 8,3% erwartet. Gleichzeitig wurde die niedrigste BIP-Zunahme seit dem ersten Quartal 2009 registriert. Gleichwohl festigt sich die Erwartung, dass etwa zur Jahresmitte die Talsohle erreicht sein dürfte und die chinesische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Wiederbelebung erfahren wird.Angesichts der latenten Schwäche des chinesischen Immobilienmarktes und der spürbaren Zurückhaltung privater Immobilienentwickler scheint der Staat in die Bresche zu springen und öffentliche Wohnungsbauprojekte anzukurbeln, um der Gefahr eines Knicks in der Bauwirtschaft zu begegnen. Wie die neuen Daten vom Freitag zeigen, haben die Anlageinvestitionen als ein besonders wichtiger Treiber des chinesischen BIP im März mit 20,9% etwas verhaltener als in den ersten beiden Monaten des Jahres zugenommen. Dies kann vor allem auf die Abkühlung des Immobilienmarktes und Konsolidierungstendenzen in der Stahlindustrie zurückgeführt werden und stellt für sich genommen noch keinen beunruhigenden Trend dar.Zu den positiven Entwicklungen der chinesischen Wirtschaftsleistung gehört die Entwicklung der akzelerierten Industrieproduktion im März. Mit einem Anstieg um 11,9% gegenüber Vorjahr bestätigt sich die jüngst vom offiziellen Einkaufsmanagerindex angedeutete Aufhellung der Auftragslage bei den vor allem von der Binnennachfrage abhängigen Staatsunternehmen. Während die nicht zuletzt von öffentlichen Aufträgen gestärkten Staatsunternehmen die Produktion auf Touren halten, spürt der chinesische Mittelstand die Auswirkungen der von den jüngsten Aussenhandelsdaten bestätigten schwächeren Exportkonjunktur im Zuge einer anhaltenden Nachfrageschwäche im EU-Raum.Während die Importentwicklung in den ersten drei Monaten Befürchtungen über ein Abflauen der chinesischen Binnennachfrage genährt hat, zeigt die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze mit einem Zuwachs von 15,2% im März weiterhin einen robusten Trend auf. Analytiker sehen abseits der Entwicklung am Immobilienmarkt zumindest keine Vorboten einer Eintrübung der Konsumneigung, die die chinesische Wirtschaft weiter zurückwerfen würde.Nachdem die Regierung Chinas im März das offizielle Wachstumsziel für das Jahr 2012 von 8% auf 7,5% revidiert hat, steht Peking auch nach Veröffentlichung der trüberen Wachstumsdaten zumindest nach aussen nicht unter unmittelbarem Zugzwang für grosse Stimulierungsmassnahmen und dürfte vor allem bemüht sein, die Fortschritte bei der Eindämmung der Teuerung nicht zu kompromittieren. Damit gibt es keinen unmittelbaren Anlass für eine an den Finanzmärkten herbeigesehnte geldpolitische Offensive mit einer starken Rücknahme der Mindestreservesätze oder gar expliziten Zinssenkungen.Quelle: NZZ von 14.4.12

 
Enttäuschung über China
Nun ja, bei einem Wachstum von immer noch 8-9% pro Jahr? Darüber könnten wir uns im Westen freuen. Man rechnet damit, dass China die USA als Wirtschaftsnation #1 im Jahr 2016 überholt haben wird.Es ist richtig, dass China rund 1 Mio. leerstehender Wohnungen hat. Aber - Hallo! - China hat 1.3 Mrd. Einwohner und eine Bewegung vom Land in die Stadt. Diese - ich nenne sie mal "auf Vorrat gebauten Wohnungen" - werden also sehr schnell besetzt sein. Ich weigere mich, meinen Glauben an China zu verlieren, denn:1. China produziert mehr als es konsumiert. Das ist langfristig positiv.2. China kauft mit den Überschüssen Land, Fabriken, Rohstoffminen etc. weltweit. Das sind die richtigen Investitionen in die Zukunft. Auch wenn die eine oder andere Investition sich in derzeitigen Dollars noch nicht rechnet.3. Chinesische Politiker planen langfristig. Auf 5, 10, 20 Jahre hinaus und nicht wie bei uns auf die nächste Legislatur in maximal 4 Jahren. Ich halte es deshalb für sehr plausibel, dass die Chinesen mit ihrer langfristigen Strategie im Endeffekt besser dastehen als unsere kurzfristig denkenden Marktanalysten abzuschätzen vermögen.
 
Enttäuschung über China
Nun ja, bei einem Wachstum von immer noch 8-9% pro Jahr? Darüber könnten wir uns im Westen freuen. Man rechnet damit, dass China die USA als Wirtschaftsnation #1 im Jahr 2016 überholt haben wird.Es ist richtig, dass China rund 1 Mio. leerstehender Wohnungen hat. Aber - Hallo! - China hat 1.3 Mrd. Einwohner und eine Bewegung vom Land in die Stadt. Diese - ich nenne sie mal "auf Vorrat gebauten Wohnungen" - werden also sehr schnell besetzt sein. Ich weigere mich, meinen Glauben an China zu verlieren, denn:1. China produziert mehr als es konsumiert. Das ist langfristig positiv.2. China kauft mit den Überschüssen Land, Fabriken, Rohstoffminen etc. weltweit. Das sind die richtigen Investitionen in die Zukunft. Auch wenn die eine oder andere Investition sich in derzeitigen Dollars noch nicht rechnet.3. Chinesische Politiker planen langfristig. Auf 5, 10, 20 Jahre hinaus und nicht wie bei uns auf die nächste Legislatur in maximal 4 Jahren. Ich halte es deshalb für sehr plausibel, dass die Chinesen mit ihrer langfristigen Strategie im Endeffekt besser dastehen als unsere kurzfristig denkenden Marktanalysten abzuschätzen vermögen.
Betont einseitig...Dann will ich mal einen Ausgleich versuchen und auf folgende Gefahren/Probleme aufmerksam machen:1. Schlechter Schutz von Eigentum, v.a. geistigen2. Zu tiefe Zinsen (unter der Inflation!) und künstlich schwache Währung. Führt zu riesigen Kreditvolumen, sinnlosen Investitionen und Spekulation3. Korruption, v.a. durch kommunistische BeamteTrotzdem auf lange Sicht siehts gut aus, sie sind eines der intelligentesten Völker (stat. IQ) und arbeiten hart für ihr Geld.
 
@marcus: versteh mich nicht falsch - ich glaube auch an China und finde, dass das die Enttäuschung vom prognostizierten Wachstum von "nur" 8% als "Klagen auf hohem Niveau" bezeichnet werden darf. Schlussendlich wird es doch noch übetroffen (wäre ja nicht das erste Mal)Die Anmerkungen von bengoesgreen sind meiner Meinung nach aber auch sehr wichtig. Vor allem Ein kommunistisches System birgt grosse Risiken - betreffend Enteignung und Verstaatlichung.China ist ganz sicher auf einem guten Weg.Ich wollte diesen Artikel einfach als ersten Input angeben, damit hier die Diskussion lanciert werden kann. Interessanterweise war noch nix offen.Bin auf Meinungen/Inputs anderer Forumsteilnehmer auch sehr gespannt

 
1. In den 70er Jahren waren auch die Japaner bekannt für's kopieren. Bis sie dann nicht mehr nur kopiert sondern verbessert haben. Mit China könnte das ähnlich laufen.2. Zinsen unterhalb der Teuerung? Wo ist das nicht der Fall? In den USA, in Westeuropa, in der Schweiz.China ist auf dem Weg der Besserung, die USA auf dem Weg der Verschlechterung. Aber das sind nur die Richtungen. Die USA haben immer noch die höhere Produktivität pro Kopf, die besseren Menschenrechte, weniger Folter und Todesurteile als China etc. aber eben: die Richtung zeigt in den USA zu weniger Demokratie und mehr Staat, in China zu mehr Demokratie und weniger Staat. Dennoch mag es noch Jahrzehnte dauern, bis China die USA im einen oder anderen Bereich aufgeholt oder überholt hat. Bei der Gesamtproduktion wird China die USA 2016 überholt habe. Allerdings mit rund 4x sovielen Menschen.

 
Die Angaben in Prozenten sind manchmal etwas verwirrend.Wenn die Wirtschaft in einem Jahr um 8% gewachsen ist und im nächsten um 7.4%, dann ist das Wachstum in absolutenZahlen das Gleiche.Sobald eine gewisse Grösse erreicht worden ist, ist es einfach gar nicht mehr möglich jedes Jahr 10% Wachstum hinzulegen.Dies gilt für Firmen wie auch für Länder.Länder wie China, Vietnam, Thailand aber auch Südamerikanische Länder werden meines erachtens weiter aufholen.Die Menschen sind gewillt viel und hart zu arbeiten. In der Westlichen Welt sind die Leute Wohlstandsfaul geworden.Die Kommunistischen Länder von heute sind nicht mehr China, Kuba oder Russland sondern Deutschland, Frankreich oder die Schweiz. Der Staat kümmert sich um alles und jeden. Die Unterschriftensammlung für eine Initiative die 2500 Fr. Grundeinkommen für jeden Erwachsenen in der Schweiz Garantiert ist der Anfang.Ob dieser Trend sich allerdings so fortsetzt ist nicht sicher.

 
Der Wachstum wird weiter abnehmen. Nicht desto trotz wird China die U.S.A als Weltmacht Nummer 1 ablösen. Ich werde auf alle Fälle mit Spannung diesen Wechsel beobachten.Hätte mir jemand vor fünfzehn Jahren das gesagt. Ich hätte ihn ausgelacht. Verrückt wie die Welt sich dreht.

 
Die Angaben in Prozenten sind manchmal etwas verwirrend.Wenn die Wirtschaft in einem Jahr um 8% gewachsen ist und im nächsten um 7.4%, dann ist das Wachstum in absolutenZahlen das Gleiche.Sobald eine gewisse Grösse erreicht worden ist, ist es einfach gar nicht mehr möglich jedes Jahr 10% Wachstum hinzulegen.Dies gilt für Firmen wie auch für Länder.
Words of Wisdom ;) Das Wachstum von China ist wirklich immer noch gigantisch. Vielleicht muss sich die ganze Welt mal Gedanken über dessen Erwartungen betr. Wirtschaftswachstum und Unternehmenswachstum machen. Es ist doch nicht gesund und vor allem gar nicht möglich über eine längere Zeit immer wieder aufs neue gigantische Wachstumsraten zu präsentieren.
 
Hab jetzt kurz nicht alles überlesen, aber was mich wirklich interessiert ist das Wachstum 8% vs. Inflation Und wie ich gehört habe, haben die Chinesen eine ziemlich hohe Inflation, somit muss man das nominale Wachstum minus Inflation rechnen, somit kommen sie nur noch auf 3-4% oder?

 
Offiziell hat China eine Teuerung von 3.6% per März 2012. Scheint mir allerdings etwas wenig. Aber das ist bei offiziellen Zahlen ja oft der Fall ;)

 
Ob eine Trendwende absehbar ist, ist noch offen. Aber es gibt immer mehr Anzeichen, dass China eine Lockerung der Geldpolitik vorbereitet. Dazu ein interessanter kurze Abschnitt bei MarketWatch (http://www.marketwatch.com/story/china- ... 2012-04-18 ) Dazu passt auch die Lockerung des Wechselkursbandes. Alles Indizien, dass Chinas Wirtschaftsführung nervöser ist, als sie es offiziell zugibt. Diese monetären Schachzüge können die Aktienkurse nach oben treiben ("Rebubbling"), helfen aber Wirtschaft nur kurzfristig.

 
Auch wenn China im Moment einen kleinen Einbruch erlebt, glaube ich rein aus dem was man so hört, dass sie sich sehr schnell erholen werden. Die Flexibilität die der Staat auf Grund seiner Form hat wird ihn sicher durch dieses Tal wieder auf Kurs bringen.

 
Das sehe ich genau so. Es mal Schmalspur-Ökonomie sein aber wenn ein Land mehr produziert als es verbraucht, gehört ihm eher die Zukunft als einem Land, das mehr verbraucht als es produziert.Deshalb mache ich mir auch über die 1 Mio. leerstehender Wohnungen in China keine Gedanken. Die werden innert kürzester Zeit weg sein ;)

 
Ich kann da nur zustimmen. Die neuen Nationen werden in den nächsten Jahren weiter aufsteigen während sich die U.S.A und die E.U. mit ihrer verschwenderischen Politik weiter absteigen werden. Ich muss sagen es ist eine beunruhigende Entwicklung. Wir werden sehen was die Umverteilung des weltweiten Einflusses noch alles für Konsequenzen haben wird.

 
Die Bank of China hat die Cash Reserve Rate um 50 Basispunkte gesenkt um die Wirtschaft anzukurbeln.Dies war jetzt schon die dritte Senkung in Folge.