[COLOR= #FF0000]Ich halte es für sträflichen Leichtsinn, Sparkonten, Aktiendepots und Hypothek bei derselben Bank zu haben.[/COLOR]
Da sollte man trennen. Ich hatte beispielsweise meine Konten bei der CS und meine Hypothek bei der UBS. Natürlich kann man den Spiess auch umdrehen.
Ein befreundeter Bau-Unternehmer hat die Erfahrung gemacht, dass man auch Privat- und Geschäftskonto nicht bei der selben Bank haben darf. Er hatte beides bei der UBS. Als die Firma in finanzielle Schwierigkeiten geriet (Stichwort: Immobilienkrise 1990) hat die UBS kurzer Hand mit seinen Privatkonten die Firmenkonten gedeckt.
Das ist zwar hochgradig illegal aber die UBS hat damals argumentiert: "Verklagen Sie uns doch! Bis es zum Prozess kommt wird es drei Jahre dauern und bis dahin sind sie schon alleine wegen der Anwaltskosten Pleite".
Aber zur eigentlichen Frage: Sowohl CS als auch UBS sind recht fragil. CS bewegt über Hebel-Derivate etwa 1000 Mrd. Franken. UBS etwa 2000 Mrd. Franken. Zusammen also 3000 Mrd.
Zum Vergleich: Das BSP der Schweiz beträgt etwa 600 Mrd., die Spareinlagen bei UBS+CS zusammen etwa 600 Mrd.
(Alle Zahlen stark gerundet.)
Beide Banken zusammen hebeln also das fünffache BSP der Schweiz. Sollte diese Blase platzen, stellt sich die Frage nicht mehr, ob die Schweiz die UBS + CS retten
will oder nicht. Die Schweiz
könnte diese beiden Superbanken gar nicht retten. Selbst wenn sie wollte.
Man kann - und muss auch - darüber sprechen, wie hoch der Schaden beim Platzen der 3000 Mrd.- Blase wäre, denn zum grossen Teil befinden sich Short- und Long-Positionen darin, die sich gegenseitig aufheben (sogenanntes Netting). Ich kann's nicht belegen oder begründen aber Investmentbanker gehen von einem Netting von 1:10 aus. Sprich, der Schaden beim Platzen der Blase wäre dann noch bei Fr. 300 Mrd oder dem halben BSP der Schweiz. Wahrscheinlich würden zur Deckung dieser 300 Mrd. die 600 Mrd. Spareinlagen herangezogen.
Rein mathematisch würden somit alle Kontoinhaber der CS/UBS die Hälfte ihrer Einlagen verlieren.
Ich vermute allerdings stark, dass es ähnlich wie in Zypern ablaufen würde. Dass also Einlagen bis zu Fr. 100'000 nicht oder nur geringer, Einlagen darüber stärker gezypert würden. Aber das ist Spekulation.
Die Schweiz hat ja nicht umsonst im November 2012 ein Gesetz verabschiedet, das genau diesen Fall abdeckt: Dass nämlich die Kreditgeber von UBS/CS für einen Schaden herangezogen werden sollen (also die Kontoinhaber, denn ein Sparkonto bei der CS ist nichts anderes als ein Kredit von Dir an die CS) und nicht mehr der Steuerzahler.
Mit anderen Worten:
Du willst keinesfalls ein Konto mit über 100'000 bei der CS oder UBS haben!
Meine Empfehlung: Wenn Du z.B. 500'000 auf Konten hast, dann eröffne 4 weitere Konten bei Kantonalbank, Raiffeisen ... etc. und schiebe auf jedes maximal 100'000.
Wir haben es in der Familie so gelöst, dass es verschiedene Bankkonten mit jeweils max. Fr. 30'000 gibt. Der grösste Teil des Barvermögens ist seit einigen Jahren in physischem Gold angelegt und somit dem Bankensystem und einem allfälligen "zypern" komplett entzogen.
Konkret zu Deinen Fragen:
Wie sicher sind meine Spareinlagen bei der CS noch?
Wenn es zu einer Krise kommt (aka. Platzen der Derivateblase), wird Dein Konto zur Deckung des Schadens herangezogen. Deshalb weg von Banken, die im grossen Stil in Derivaten investiert sind (UBS/CS) und hin zu kleineren, konservativen, lokalen Banken.
Wie sicher sind die Aktien in meinem Depot bei der CS
Ziemlich unsicher. Die gehören zwar nicht zum Vermögen der CS bzw. sind kein Kredit an die CS. Allerdings ist recht wahrscheinlich, dass die CS die Aktien in Deinem Depot bereits verkauft hat bzw. mit diesen Aktien spekuliert (lies mal das Kleingedruckte im Depot-Vertrag).Und lies auch dieses und die folgenden Postings von TeeTasse:
viewtopic.php?p=88251#p88251
Nehmen mir die Ami's auch meine Hypothekarschulden weg? Vermutlich nicht!
Grundsätzlich können Kreditbriefe gehandelt und somit auch verkauft werden. Es ist also durchaus denkbar (und in Deutschland schon gang und gäbe), dass eine lokale Bank die Hypothek an eine US-Bank verkauft, die dann mit Dir neu verhandelt. Das kann soweit gehen, dass die Bank den Vertrag kündigt und innert 3 Monaten die Restschuld auf dem Tisch haben will. Da gab es schon einige Härtefälle.
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Weiterhin musst Du damit rechnen, dass es im Falle einer Krise zu einem "Bank-Holiday" kommt. Dass also die Schalter für einige Tage bis Wochen geschlossen sind. Somit kommst Du weder an Dein Geld, Deine Aktien, Dein Schliessfach ... etc.