Wo wäre eigentlich der tiefst mögliche Hypothekarzins erreicht?
Diese Frage hat sich wohl schon jeder Hausbesitzer und jeder der es noch werden will, in den letzten Jahren und Monaten schon gestellt. Einfach gesagt, sobald die Banken ihre benötigte Marche nicht mehr erzielen können. Jeder Liegenschaftsbesitzer steht ja teilweise monatlich, aber mehrheitlich jährlich, alle 2, 3, 4, 5, Jahre, je nach Art seiner Hypothek, wieder vor der Entscheidung, ob er jetzt den günstigsten Moment für die Verlängerung seiner Hypothek erwischt oder ob er noch mit der Fixierung warten soll. Ebenso muss die Laufzeit der neuen Hypothek festgelegt werden.
Dazu ist heute in der Hauseigentümer-Zeitung ein kurzer Beitrag von
Peter Bannwart, Leiter HEV Hypothek, HypothekenZentrum AG:
"Die Zinssätze für Festhypotheken scheinen immer günstiger zu werden. Ich frage mich, ob es einen absoluten Tiefzins für Festhypotheken gibt oder ob ich heute ohne spätere Reue eine Festhypothek abschliessen soll?"
Die meisten Banken finanzieren ihre Hypotheken grösstenteils durch Spargelder und Obligationen. Dafür zahlen sie aktuell Zinsen um die 0,25 Prozent für Spargelder und - je nach Laufzeit - 0,2 bis 1,0 Prozent für Kassaobligationen. Theoretisch könnten die Banken die Zinsen auf Null Prozent reduzieren.
Noch weniger - also Minuszinsen - sind hingegen nicht möglich, weil die Anleger ihr Geld dann von der Bank abziehen und als Bargeld zu wenistens null Prozent horten könnten.
Demnach ist der tiefst
mögliche Hypothekarzins
null Prozent plus eine bankübliche Hypothekarmarge von 0,8 bis 1.2 Prozent.
Gegenüber heute könnten [COLOR= #008040]
die Zinssätze für Festhypotheken so nochmals um rund 0,25 Prozent bis 0,5 % sinken[/COLOR]. Allerdings ist [COLOR= #FF0000]
ein solches Szenario sehr unwahrscheinlich[/COLOR], weshalb Sie heute
beruhigt eine Festhypothek abschliessen können. (
peter.bannwart@hev-hypothek.ch)
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Anmerkung von Karat
Das ist vermutlich eine berechtigte optimistische Einschätzung von P.B. v. HEV. Mich erwarten da aber eher noch eine kleine Zitterpartie. Meine Festhypotheken haben folgende Ablaufsdaten:
(haben jetzt schon tiefe Zinsen, aber es würde aktuell noch mehr gehen)
1.
Fix-Hyp.: Ablauf 30.03.2013; Hier wird die Verlängerung wohl vorzüglich klappen, mit immer noch super tiefen Zinsen.
2.
FIX-Hyp.: Ablauf 09.01.2014 (noch 14 Monate); Hier sehe ich die Verlängerung nicht so optimistisch, nochmals zu wirklich sensationellen Tiefszinsen verlängern zu können. Ausgeschlossen ist es aber auch nicht ganz. Es könnte aber eine Zitterpartie geben. Grosse Druckmittel habe ich nicht gegen die Bank. Dafür ist mein Wertschriftendepot leider zu klein. Ich hoffe einfach die Hyp.-Zinsen bleiben noch so lange (14 Mte.), sehr, sehr tief! Total unmöglich ist es ja nicht. Vermutlich muss ich da etwas kombinieren mit einem vorzeitgen Abschluss. Jedenfalls sind die Zinstendenzen intensiv zu beobachten.
3.
Flex-Hyp.: Ablauf 04.10.14(noch 24 Monate); Zur Zeit 0,70%! Es handelt sich um eine 1-Monats-Flex-Hyp. Seit einem Jahr ist der Zins mit 0,70 % extrem tief. Allerdings ist die Tranche mit Fr. 100'000.00
auch nicht hoch. Hier habe ich vor den Zinsverlauf täglich im Auge zu behalten und allenfalls vorzeitig von der FLEX - auf eine langfristige Festhypothk umzusteigen.
Für Nervenkitzel ist also gesorgt. Aber grundsätzlich bin ich für weiter positive eingestellt, dass die Hyp.-Zinsen noch lange tief bleiben. Insbesondere wenn jetzt die aufkeimende Immobilienblase noch so weit aufgeblasen wird, bis sie mit Getöse platzt. Gut Immobilienblasen hat es schon immer wieder mal gegeben wenn übertrieben wurde. Allerdings wird sie diemal wohl eine ganz andere Dimension haben als die bisherigen. Das öffnet aber anderen auch die Möglichkeit, zu einem annehmbaren Preis eine Liegenschaft zu kaufen. Aber Verlierer dürfte es viele geben. Vorallem da wo auch noch ein erheblicher Teil des Vorsorgekapitals weg ist!
Karat