Hallo, Ihr!
(Ich hoffe, das Thema ist hier in der richtigen Rubrik - sonst gerne verschieben)
edit Moderator: Thread von "Trader Talk" nach "User zu User" verschoben
Erst einmal: WOW!
Super Forum! Gefällt mir :top:
Mir brennen ein paar Fragen an die Erfahreneren unter Euch, die das Drumherum der Steuern betreffen - wahrscheinlich sind die meisten davon für Euch sehr einfach zu beantworten.
Ich habe leider noch keinerlei eigene Erfahrung, was unsere steuerlichen Modalitäten hier in der Schweiz angeht, wenn man ‚Investitionen‘ bis ‚Trading-Profite‘ versteuern muss.
Was ich bisher weiss:
- Einkünfte durch private Anlagen in Aktie sind steuerbefreit. Ausnahme stellen die Dividenden dar.
- So hat der private Vorsorger in der Schweiz einige Vorteile gegenüber seinen Sparern im Umland – vorausgesetzt, die Aktivitäten werden auch im wachsenden Umfang als ‚privat‘ und nicht berufsmässig angebracht werden können.
- Die Einstufung zum gewerbs- und berufsmässigen Investieren/Spekulieren erfolgt immer individuell und ist sehr vielen Grau-Kriterien unterworfen, die auch nicht kantonal einheitlich scheinen.
… Es wird wohl hauptsächlich geprüft, wie häufig Transaktionen durchgeführt werden, ob diese gehebelt/ auf Margin erfolgen, wie kurz oder lang die Haltefristen sind, wie viel an Kapitalgewinn an Profit anfällt und wie hoch dieser in Relation zum sonstigen Einkommen ist.
… insgesamt: dauert es wohl einige Zeit bzw. müssen mehrere dieser Punkte tatsächlich entscheidend in bestimmte Bereiche vorstossen, damit man tatsächlich in die Versteuerung fällt (habe ich mir so sagen lassen).
… spätestens als aktiver Daytrader mit regelmässigem Einkommen durch die Börse dürfte es so weit sein.
[ich bitte um Korrektur, wenn den Erfahrenen hier etwas auffällt, was so gar nicht richtig erscheint!
]
Jetzt habe ich vor, einerseits beständig private Vorsorge durch Dividendenaktien aufzubauen.
Ich möchte Rente und Altersvorsorge hauptsächlich in die eigene Hand nehmen und so den Grossteil an allen Sparvolumina beständig in Aktien investieren, die nach Möglichkeit auch mindestens 10 Jahre, bestenfalls bis in die Rente im Portfolio bleiben können.
--------------------------------------------------------------------------
Hier ist ein Beispiel in von einem Blogger aus Deutschland, der so verfährt.
Es baut Dividendentitel in Amerika auf.
http://finanzielle-freiheit-dividende-blog.de/
Frage 1 )
a) Muss ich irgendetwas bei uns in der Schweiz beachten, was dem entgegen spricht, so vorzugehen? Die Dividenden werden versteuert. Aber sonst erwartet mich nichts an Abzügen oder eventuellen Hindernissen beim Schweizer Fiskus?
b) Hier bei uns müsste es noch wesentlich lukrativer sein, als Privater so vorzusorgen, weil bei Auflösung durch Verkauf oder bei Teilverkäufe keinerlei Steuern für die Kursgewinne anfallen sollten bei einer rein private Altersvorsorge oder?
------------------------------------------------------------------------
Wie sieht das jetzt alles aus für Personen, die ebenso versuche wollen, durch professionellere & intensivere Tradingaktivitäten einen Teileinkommen – oder später, falls erfolgreich auch einmal als einziges Einkommen, was sehr schwierig ist, ich weiss
– zu erwirtschaften?
Dabei würde mich interessieren:
Jemand, der z.B. durch intensivere Swing- und Daytradingaktivitäten mit Futures (z.B. ES, fdax, Devisen etc.) ein Einkomme erwirtschaftet, dass er gewerbsmässig versteuern muss …
Frage 2)
… muss der dann auch seine gesamte Altersvorsorge im Aktienbereich komplett mitversteuern?
Sprich: Er verliert damit dann automatisch auch die allen sonstigen Berufsgruppen zustehenden Bonitäten in der steuerfreien Altersvorsorge (weil in gewisser Weise 'Fachmann')?
Das wäre ja schon in gewissem Sinne etwas benachteiligend.
Dazu: Muss derjenige ja auch nicht unbedingt wirklich Vorteile in diesem Bereich besitzen.
Jemand, der Handelssysteme in einigen Futuremärkten fährt, muss ja nicht unbedingt mehr Ahnung haben als ein Postbeamter, Krankenpfleger oder Polizist, die sich in privater Vorsorge mit den Aktienanlagen vertraut machen.
Frage 3)
… wie sieht es dabei mit Aktienanlagen aus, die dieser schon vor seiner Tradingtätigkeit erworben hat und nun veräussern möchte – so hat er z.B. einige Jahre Vorsorge in Aktien aufgebaut, die er bisher nicht versteuern musste ausser den Dividenden, also auch im Falle von Veräusserungen in Positionswechseln mit Gewinn steuerfrei.
Diesen Aktienstock trägt er danach mit in seine spätere Tradingtätigkeit als gewerbsmässiges Haupteinkommen – und er muss mit diesem Schlag auf einmal alle seine Veräusserungen versteuern?
Angenommen, er entwickelt die Aktienkapitalanlage wie sei Nachbar, der Postbeamte, auch bis ins hohe Alter, bleibt aber ebenso bis in diese Lebenszeit Trader. Dann muss sein Nachbar seine Vorsorge bei Veräusserung nicht versteuern, er aber schon, weil ja im Finanzgeschäft tätig ist/war?
Frage 4)
… noch interessanter wird es ja, wenn jemand zwischenzeitlich hauptberuflicher Trader war.
Also:
Altersvorsorge in Aktien aufgebaut, dann Trader geworden, einige Jahre davon gelebt. Während dieser Zeit müssen Gewinne in Aktien versteuert werden (?) Danach kehr er wieder in anderen Beruf zurück. Dann wiederum werden alle alten Aktienpositionen nicht mehr versteuert, wenn er sie veräussert?
Sorry, wen ich Euch hier mit sowas überfalle, aber ich habe leider – wie man schnell sieht – noch keine Erfahrungen hier, möchte aber natürlich so viele Fehler wie möglich vermeiden können und auch wissen, was eventuell an Nachteilen auf mich zukommt.
Hier im Forum müssten doch ein paar Teilnehmer sein, die in der ein oder anderen Form hier unter Beschriebenes fallen und daher kurz Tips geben könnten oder?
Wäre klasse! :bravo:
(Ich hoffe, das Thema ist hier in der richtigen Rubrik - sonst gerne verschieben)
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Erst einmal: WOW!
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Mir brennen ein paar Fragen an die Erfahreneren unter Euch, die das Drumherum der Steuern betreffen - wahrscheinlich sind die meisten davon für Euch sehr einfach zu beantworten.
Ich habe leider noch keinerlei eigene Erfahrung, was unsere steuerlichen Modalitäten hier in der Schweiz angeht, wenn man ‚Investitionen‘ bis ‚Trading-Profite‘ versteuern muss.
Was ich bisher weiss:
- Einkünfte durch private Anlagen in Aktie sind steuerbefreit. Ausnahme stellen die Dividenden dar.
- So hat der private Vorsorger in der Schweiz einige Vorteile gegenüber seinen Sparern im Umland – vorausgesetzt, die Aktivitäten werden auch im wachsenden Umfang als ‚privat‘ und nicht berufsmässig angebracht werden können.
- Die Einstufung zum gewerbs- und berufsmässigen Investieren/Spekulieren erfolgt immer individuell und ist sehr vielen Grau-Kriterien unterworfen, die auch nicht kantonal einheitlich scheinen.
… Es wird wohl hauptsächlich geprüft, wie häufig Transaktionen durchgeführt werden, ob diese gehebelt/ auf Margin erfolgen, wie kurz oder lang die Haltefristen sind, wie viel an Kapitalgewinn an Profit anfällt und wie hoch dieser in Relation zum sonstigen Einkommen ist.
… insgesamt: dauert es wohl einige Zeit bzw. müssen mehrere dieser Punkte tatsächlich entscheidend in bestimmte Bereiche vorstossen, damit man tatsächlich in die Versteuerung fällt (habe ich mir so sagen lassen).
… spätestens als aktiver Daytrader mit regelmässigem Einkommen durch die Börse dürfte es so weit sein.
[ich bitte um Korrektur, wenn den Erfahrenen hier etwas auffällt, was so gar nicht richtig erscheint!
Jetzt habe ich vor, einerseits beständig private Vorsorge durch Dividendenaktien aufzubauen.
Ich möchte Rente und Altersvorsorge hauptsächlich in die eigene Hand nehmen und so den Grossteil an allen Sparvolumina beständig in Aktien investieren, die nach Möglichkeit auch mindestens 10 Jahre, bestenfalls bis in die Rente im Portfolio bleiben können.
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Hier ist ein Beispiel in von einem Blogger aus Deutschland, der so verfährt.
Es baut Dividendentitel in Amerika auf.
http://finanzielle-freiheit-dividende-blog.de/
Frage 1 )
a) Muss ich irgendetwas bei uns in der Schweiz beachten, was dem entgegen spricht, so vorzugehen? Die Dividenden werden versteuert. Aber sonst erwartet mich nichts an Abzügen oder eventuellen Hindernissen beim Schweizer Fiskus?
b) Hier bei uns müsste es noch wesentlich lukrativer sein, als Privater so vorzusorgen, weil bei Auflösung durch Verkauf oder bei Teilverkäufe keinerlei Steuern für die Kursgewinne anfallen sollten bei einer rein private Altersvorsorge oder?
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Wie sieht das jetzt alles aus für Personen, die ebenso versuche wollen, durch professionellere & intensivere Tradingaktivitäten einen Teileinkommen – oder später, falls erfolgreich auch einmal als einziges Einkommen, was sehr schwierig ist, ich weiss
Dabei würde mich interessieren:
Jemand, der z.B. durch intensivere Swing- und Daytradingaktivitäten mit Futures (z.B. ES, fdax, Devisen etc.) ein Einkomme erwirtschaftet, dass er gewerbsmässig versteuern muss …
Frage 2)
… muss der dann auch seine gesamte Altersvorsorge im Aktienbereich komplett mitversteuern?
Sprich: Er verliert damit dann automatisch auch die allen sonstigen Berufsgruppen zustehenden Bonitäten in der steuerfreien Altersvorsorge (weil in gewisser Weise 'Fachmann')?
Das wäre ja schon in gewissem Sinne etwas benachteiligend.
Dazu: Muss derjenige ja auch nicht unbedingt wirklich Vorteile in diesem Bereich besitzen.
Jemand, der Handelssysteme in einigen Futuremärkten fährt, muss ja nicht unbedingt mehr Ahnung haben als ein Postbeamter, Krankenpfleger oder Polizist, die sich in privater Vorsorge mit den Aktienanlagen vertraut machen.
Frage 3)
… wie sieht es dabei mit Aktienanlagen aus, die dieser schon vor seiner Tradingtätigkeit erworben hat und nun veräussern möchte – so hat er z.B. einige Jahre Vorsorge in Aktien aufgebaut, die er bisher nicht versteuern musste ausser den Dividenden, also auch im Falle von Veräusserungen in Positionswechseln mit Gewinn steuerfrei.
Diesen Aktienstock trägt er danach mit in seine spätere Tradingtätigkeit als gewerbsmässiges Haupteinkommen – und er muss mit diesem Schlag auf einmal alle seine Veräusserungen versteuern?
Angenommen, er entwickelt die Aktienkapitalanlage wie sei Nachbar, der Postbeamte, auch bis ins hohe Alter, bleibt aber ebenso bis in diese Lebenszeit Trader. Dann muss sein Nachbar seine Vorsorge bei Veräusserung nicht versteuern, er aber schon, weil ja im Finanzgeschäft tätig ist/war?
Frage 4)
… noch interessanter wird es ja, wenn jemand zwischenzeitlich hauptberuflicher Trader war.
Also:
Altersvorsorge in Aktien aufgebaut, dann Trader geworden, einige Jahre davon gelebt. Während dieser Zeit müssen Gewinne in Aktien versteuert werden (?) Danach kehr er wieder in anderen Beruf zurück. Dann wiederum werden alle alten Aktienpositionen nicht mehr versteuert, wenn er sie veräussert?
Sorry, wen ich Euch hier mit sowas überfalle, aber ich habe leider – wie man schnell sieht – noch keine Erfahrungen hier, möchte aber natürlich so viele Fehler wie möglich vermeiden können und auch wissen, was eventuell an Nachteilen auf mich zukommt.
Hier im Forum müssten doch ein paar Teilnehmer sein, die in der ein oder anderen Form hier unter Beschriebenes fallen und daher kurz Tips geben könnten oder?
Wäre klasse! :bravo: