GD (Gleitender Durchschnitt)

xpert

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06. März 2012
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Der GD (Gleitender Durchschnitt) oder englisch MA (Moving Average) gehört zur Familie der Trendfolgeindikatoren. Hier eine kurze Erklärung:

Was ist der GD (Gleitender Durchschnitt)?

Ein GD (Gleitender Durchschnitt) stellt den Durchschnittskurs einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum dar. Der GD wird bei jeder neuen Kursinformation neu berechnet und graphisch als Linie dargestellt. Je nach Periodenlänge (z.B. 200 Tage oder 38 Tage) glättet der GD den Kursverlauf unterschiedlich stark, um das Chartbild übersichtlich zu gestalten und den Kurstrend klarer zu erkennen. Kombiniert man mehrere unterschiedliche GD, so läßt sich feststellen, ob ein Trend noch intakt ist (siehe TBI (Trendbestätigungs-Indikator)).

Für viele Anleger besitzen die GD eine Widerstands- und Unterstützungsfunktion. Beobachtet man nämlich den Abstand des GD zu den Aktienkursen, so kann man oft eine gleichbleibende Entfernung feststellen. Man kann diesen Abstand als eine Parallele zum GD im Chart einzeichnen. Eine Abweichung der Kurse von diesem Normalabstand ergibt ein Signal, das weiter beobachtet werden sollte. Hieraus können Kauf- bzw. Verkaufssignale abgeleitet werden. Für deren Bestimmung bedient man sich technischer Instrumente, wie Unterstützungs- und Widerstandslinien sowie Formationsbegrenzungen.

Wann entstehen Kauf- bzw. Verkaufssignale bei einem GD (Gleitender Durchschnitt)?

Hierbei sind zwei Varainten zu unterscheiden:

- Es liegt eine ansteigende GD-Linie (Gleitender Durchschnitt) vor :

1a) Lagen die Kurse bisher über der GD-Linie, und wird diese nun im Kursverlauf nach unten geschnitten, so liegt ein schwaches Verkaufssignal vor.

1b) Lagen die Kurse bisher unter der GD-Linie, und wird diese nun im Kursverlauf nach oben geschnitten, so liegt ein deutliches Kaufsignal vor.

1c) Steigen die Kurse über der GD-Linie weiter an, d.h. der Abstand zur GD-Linie vergrößert sich weiter, so besteht eine "Überhitzungsgefahr", in deren Verlauf die Aktienkurse bis auf die GD- Linie zurückfallen können.

1d) Fallen die Kurse weiter unter der GD-Linie, d.h. der Abstand zur GD-Linie vergrößert sich weiter, so besteht die Gefahr einer Trendwende, in deren Verlauf die Aktienkurse weiter zurückfallen können. Es besteht aber auch eine Chance auf eine Erholung der Aktienkurse bis zur GD-Linie.

gd_1.gif


- Es liegt eine fallende GD-Linie (Gleitender Durchschnitt) vor:

2a) Lagen die Kurse bisher über der GD-Linie, und wird diese nun im Kursverlauf nach unten geschnitten, so liegt ein deutliches Verkaufssignal vor.

2b) Lagen die Kurse bisher unter der GD-Linie, und wird diese nun im Kursverlauf nach oben geschnitten, so liegt ein schwaches Kaufsignal vor.

2c) Fallen die Kurse unter der GD-Linie weiter ab, d.h. der Abstand zur GD-Linie vergrößert sich weiter, so entsteht eine "Überverkauft-Situation", in deren Verlauf die Aktienkurse bis auf die GD- Linie steigen können. Es besteht somit eine Chance auf eine Trendwende nach oben.

gd_2.gif


Wie lautet die Formel des GD (Gleitender Durchschnitt)?

GD = (C1 + C2 + C3 + ... Cn) / n

C = Schlußkurs

n = Anzahl Perioden

Quelle: chartundrat.de

Was sind eure Erfahrungen mit dem Gleitenden Durchschnitt? Irgendwelche Tipps?

 
Für den Gleitenden Durchschnitt gibt es verschiedene Einstellungen:

- Simple

- Exponential

- Smoothed

- Linear Weighted

Die Berechnungsformel für den normalen GD (Simple) ist wie folgt:

GD = (C1 + C2 + C3 + ... Cn) / n

C = Close (Schlußkurs)

n = Anzahl Perioden
Wir nehmen also die Schlusskurse der entsprechenden vergangenen Kerzen, zählen sie alle zusammen und teilen sie dann durch die Anzahl Perioden. Also ein ganz simpler Mittelwert. Jetzt gibt es aber noch andere Berechnungsmethoden bei welchen dann die Gewichtung der einzelnen Schlusskurse angepasst wird.
Machen wir ein Beispiel mit den verschiedenen MA Methoden:

EUR/USD im Stunden-Chart mit dem GD von 14 Perioden (Stunden)

Simple Moving Average (SMA)

masimple.png


Exponential Moving Average (EMA)

maexpo.png


Die Formel hier ist etwas komplizierter. Bei der EMA geht es einfach darum, dass die verschiedenen Schlusskurse mit einer abnehmenden Gewichtung versehen werden je weiter zurück sie gehen. Das heisst die erst kürzlich vergangenen Schlusskurse fallen mehr ins Gewicht.

Smoothed Moving Average (SMMA)

masmootehd.png


Bei der Smoothed Moving Average wird der GD noch mehr geglättet wie wir im Chart oben sehen können.

Linear Weighted (LWMA)

malinearweighted.png


Bei der Linear Weighted Moving Average wird ähnlich wie bei der Exponential Moving Average mehr Gewicht auf die erst kürlich vergangenen Schlusskurse gelegt. Hier wird die Gewichtung einfach linear vorgenommen.

Es gibt keine Regel welche der verschiedenen Anwendungsformen jetzt besser ist. Ich denke es macht Sinn, die Einstellungen jeweils auf das Instrument (DAX, Crude Oil, Gold, UBS,...) und auch auf den verwendeten Timeframe (1 Stundenchart, 4 Stundenchart, Tageschart,...) anzupassen. Am besten man testet die verschiedenen Methoden jeweils kurz durch für einen aussagekräftigen vergangenen Zeitraum.

 
Was sind eure Erfahrungen mit dem Gleitenden Durchschnitt? Irgendwelche Tipps?
Für mich sind ja die üblichen Indikatoren Spielzeugs. Aber Durchschnittslinien finde ich ein gutes Werkzeug, welches vom PC berechnet wird. Ich nehme immer den Simple Moving Average.Um den Durchschnittspreis seit einem Trend zu erhalten (Hauptrend, Subtrend usw.), rechne ich die Kerzen (Handelstage) von diesem markanten Hoch/Tief zum jetztigen Kurs und erhalte somit den Trendpreis. Gibt mir zusätzlich zu den einfachen Trendlinien einen Anhaltspunkt in welchem Trend sich der Markt befindet.Z.b. Im Silber:Wenn ich den Durchschnittspreis des Downtrends seit dem 37.50er Hoch bestimmen will, dann berechne ich die Handelstage seither bis heute, ergibt bei mir 49 Handelstage also SMA 49 der bei $32.01 notiert heute. Der Kurs befindet sich noch klar darunter, der Trend ist intakt.Für einen Aufwärtstrend müsste ich vom Low 26.13 vom Dezember 2011 rechnen, das sind 93 Handelstage, der SMA kommt auf $32.17. In diesem Trend sind wir aktuell (noch) nicht, aber wenn Silber die 32 nehmen würde, wäre klarer das der mögliche Uptrend vom 26.13 Low im Gange ist.Ich glaube der VWAP der Brian Shannon www.alphatrends.net benutzt ist was ähnliches, wahrscheinlich noch genauer weil er die Volumen mit berücksichtigt.