Hedonismus (von altgriechisch ἡδονή, hēdonḗ, „Freude, Vergnügen, Lust, Genuss, sinnliche Begierde“
Engl.: Hedonic price index
Hedonismus bei der Berechnung des Bruttosozialproduktes versucht, den Mehrwert einer Ware in Zahlen umzusetzen. Es ist eine Erfindung der USA, obschon auch Deutschland seit 2005 sein BSP hedonistisch berechnet.
Die Idee dahinter ist folgende: Wenn man Waren miteinander vergleicht, stellt man schnell fest, dass auch äusserlich "gleiche" Waren nicht gleich sind. Ein Kilo Orangen aus einem Gewächshaus hat nicht denselben Wert wie ein Kilo Bio-Orangen, die unter freiem Himmel gewachsen sind.
Genau so hat ein Computer Jahrgang 1990 einen geringeren Nutzen als ein Computer Jahrgang 2012.
Demnach wird das Produkt mit einem Faktor für den Nutzen, Qualität (oder Lustgewinn) gewichtet.
Beispiel: Normale Orangen werden mit Faktor 1.0 gewichtet, gentechnisch versaute mit 0.5 und Bio-Orangen mit 2.5
Produziert Amerika nun von jeder Sorte 1 Tonne, haben wir unter Berücksichtigung dieser Faktoren 1.0 + 0.5 + 2.5 = 4.0 Tonnen.
Obschon die USA also nur 3 Tonnen Orangen produziert haben, fliessen in die hedonistische Statistik 4 Tonnen ein, weil ja eine Tonne Bio-Orangen soviel zählt wie 2.5 Tonnen normaler Orangen.
Besonders makaber wird der Hedonismus bei Computern. Wie wir alle wissen, verdoppelt sich die Speicherleistung etwa alle 6 Monate und die Rechenleistung alle 3 Jahre. Wegen dieser gesteigerten Nutzleistung wird ein $1000 Computer vom Herbst 2003 höher bewertet als sein gleich teures Vorgängermodell vom Frühling 2003.
Merke: Das hedonistische Verfahren versieht also Güter, die qualitativ besser oder bei gleicher Leistung billiger werden mit einem Gewichtungsfaktor.
Ich will mich jetzt nicht darüber auslassen, ob eine Sekretärin heute einen Brief schneller schreibt als 2000 oder 1995 aber Tatsache ist folgendes:
Zwischen 1995 und 2000 wurden in den USA Computer im Wert von $64 Mrd. produziert, die mit $240 Mill. in die Statistik einflossen. Die effektiven Verkäufe wurden also mit einem "hedonistic price index" von nahezu 4.0 multipliziert.
2007 lag der Multiplikationsfaktor für Computer bereits bei 8. Sprich: Verkäufe von $100 wurden statistisch im BIP als $800 gewichtet.
Fragt mich aber bitte nicht, wie hoch der Faktor jetzt, im Jahr 2012 ist. Bei 12? Wäre realistisch.
Entsprechend würde eine Umsatzzahl im Sinn von "Die USA haben Computer im Wert von 1200 Mrd. Dollar verkauft", nichts anderes bedeuten, dass effektiv nur Computer für $100 Mrd. verkauft wurden, diese Zahl aber mit dem hedonistischen Faktor 12 multipliziert wurde.
Zahlen aus den USA sind hedonistisch. Zahlen aus anderen Ländern nicht.
Wenn wir also lesen, Amerika hätte 2011 Elektronik im Wert von $200 produziert und Japan nur für $100 kann durchaus berechtigt angenommen werden, dass die Japaner mehr Elektronik produziert haben als die Amerikaner.
Engl.: Hedonic price index
Hedonismus bei der Berechnung des Bruttosozialproduktes versucht, den Mehrwert einer Ware in Zahlen umzusetzen. Es ist eine Erfindung der USA, obschon auch Deutschland seit 2005 sein BSP hedonistisch berechnet.
Die Idee dahinter ist folgende: Wenn man Waren miteinander vergleicht, stellt man schnell fest, dass auch äusserlich "gleiche" Waren nicht gleich sind. Ein Kilo Orangen aus einem Gewächshaus hat nicht denselben Wert wie ein Kilo Bio-Orangen, die unter freiem Himmel gewachsen sind.
Genau so hat ein Computer Jahrgang 1990 einen geringeren Nutzen als ein Computer Jahrgang 2012.
Demnach wird das Produkt mit einem Faktor für den Nutzen, Qualität (oder Lustgewinn) gewichtet.
Beispiel: Normale Orangen werden mit Faktor 1.0 gewichtet, gentechnisch versaute mit 0.5 und Bio-Orangen mit 2.5
Produziert Amerika nun von jeder Sorte 1 Tonne, haben wir unter Berücksichtigung dieser Faktoren 1.0 + 0.5 + 2.5 = 4.0 Tonnen.
Obschon die USA also nur 3 Tonnen Orangen produziert haben, fliessen in die hedonistische Statistik 4 Tonnen ein, weil ja eine Tonne Bio-Orangen soviel zählt wie 2.5 Tonnen normaler Orangen.
Besonders makaber wird der Hedonismus bei Computern. Wie wir alle wissen, verdoppelt sich die Speicherleistung etwa alle 6 Monate und die Rechenleistung alle 3 Jahre. Wegen dieser gesteigerten Nutzleistung wird ein $1000 Computer vom Herbst 2003 höher bewertet als sein gleich teures Vorgängermodell vom Frühling 2003.
Merke: Das hedonistische Verfahren versieht also Güter, die qualitativ besser oder bei gleicher Leistung billiger werden mit einem Gewichtungsfaktor.
Ich will mich jetzt nicht darüber auslassen, ob eine Sekretärin heute einen Brief schneller schreibt als 2000 oder 1995 aber Tatsache ist folgendes:
Zwischen 1995 und 2000 wurden in den USA Computer im Wert von $64 Mrd. produziert, die mit $240 Mill. in die Statistik einflossen. Die effektiven Verkäufe wurden also mit einem "hedonistic price index" von nahezu 4.0 multipliziert.
2007 lag der Multiplikationsfaktor für Computer bereits bei 8. Sprich: Verkäufe von $100 wurden statistisch im BIP als $800 gewichtet.
Fragt mich aber bitte nicht, wie hoch der Faktor jetzt, im Jahr 2012 ist. Bei 12? Wäre realistisch.
Entsprechend würde eine Umsatzzahl im Sinn von "Die USA haben Computer im Wert von 1200 Mrd. Dollar verkauft", nichts anderes bedeuten, dass effektiv nur Computer für $100 Mrd. verkauft wurden, diese Zahl aber mit dem hedonistischen Faktor 12 multipliziert wurde.
Zahlen aus den USA sind hedonistisch. Zahlen aus anderen Ländern nicht.
Wenn wir also lesen, Amerika hätte 2011 Elektronik im Wert von $200 produziert und Japan nur für $100 kann durchaus berechtigt angenommen werden, dass die Japaner mehr Elektronik produziert haben als die Amerikaner.