Die Vorwürfe gegen das frühere Management von Autonomy wiegen schwer. So hätten die Manager vor dem Erwerb durch HP die Planungszahlen aufgepumpt, teilte der Hardwarekonzern mit. Investoren und potenzielle Käufer seien arglistig getäuscht worden.Die Bewertung des Unternehmens sei dadurch viel zu hoch gewesen. Die Sache sei aufgeflogen, nachdem sich ein hochrangiger Autonomy-Manager nach dem Abgang des Firmengründers Mike Lynch offenbart habe. HP habe nun die Wirtschaftsprüfer PWC angeheuert, um die alten Autonomy-Bilanzen weiter zu durchforsten.Der frühere Autonomy-Chef Lynch reagierte überrascht auf die Anschuldigungen. Er prüfe derzeit die Veröffentlichungen von HP und werde sich nach einer Telefonkonferenz zu Wort melden, sagte eine Sprecherin.Die Herkulesaufgabe der Meg WhitmanDurch die Abschreibung liegt der Verlust der HP im vierten Geschäftsquartal (August bis Oktober) bei 6,9 Milliarden Dollar, teilte HP am Dienstag überraschend mit. Im Vorjahreszeitraum hatte HP auch nur 239 Millionen Dollar verdient.Hewlett-Packard hatte den Zukauf von Autonomy im August 2011 verkündet. Der damalige Chef Apotheker wollte die Ausrichtung des Technologie-Urgesteins von Hardware zu Software ändern und die PC- Sparte abstossen.Er stiess damit aber bei Aktionären und im eigenen Haus auf wenig Gegenliebe. Nur wenige Wochen später wurde Apotheker gefeuert und die ehemalige Ebay-Chefin Meg Whitman übernahm im September 2011 das Ruder. Bereits im Vorquartal musste sie unter anderem wegen schwacher PC-Verkäufe einen Verlust von 8,9 Milliarden Dollar verkünden.