Läuft super, bereits +15%. Aktuell 17.80.-
Mal schauen wie lange das weitergeht.
Der Chef der Actelion-Abspaltung hat kräftig Anteile seines Unternehmens zugekauft. Der Aktiekurs hat stark zugelegt, doch es gibt auch warnende Stimmen.
(AWP) Das Geheimnis hinter den jüngsten Management-Transaktionen beim Börsen-Neuling Idorsia (
IDIA 17.7 8.26%) ist gelüftet. Wie aus einer aktuellen Beteiligungsmeldung hervorgeht, hält das Ehepaar Jean-Paul und Marine Clozel seit dem 21. Juni eine Beteiligung von 22,84% an der Abspaltung der von Johnson & Johnson (
JNJ 133.82 -0.88%) übernommenen Actelion (
ATLN 268.75 0%).
Nach dem 16. Juni, dem Tag als die Idorsia-Aktien erstmals an der SIX gehandelt wurden, gab es einige grössere Management-Transaktionen, die auf umfangreiche Zukäufe durch Mitglieder des Managements hinwiesen.
Jean-Paul und Martine Clozel hatten bereits per 16. Juni eine Beteiligung von 15,12% gemeldet. In den folgenden Tagen gab es verschiedene Zukäufe durch Mitglieder des Managements mit sehr hohen Volumen, die zwischen 1,5% und 4,5% des ganzen Aktienbestandes ausmachten. Wie Marktteilnehmer bereits gemutmasst hatten, waren es nun also die Clozels, die zukauften.
Aktienkurs explodiert
Zu den grösseren Anteilseignern gehört neben den Clozels der US-Konzern Johnson & Johnson selbst mit 32%. Aber auch namenhafte US-Hedgefonds wie derjenige von Matthew Sirovich und Jeremy Mindich oder auch von John Paulson hatten gleich zu Beginn grössere Beteiligungen an Idorsia gemeldet.
Sirovich/Mindich haben ihren Anteil von zuvor 3,02% mittlerweile bereits wieder auf unter 3% reduziert. Auch John Paulson hat bereits wieder Aktien verkauft und hält (per 21.6.) noch 3,33% nach anfänglich gemeldeten 5,46%.
Der Idorsia-Aktienkurs ist seit dem ersten Handelstag förmlich explodiert und schloss am Vortag bereits fast zwei Drittel über dem ersten offiziellen Kurs von 10,00 Fr. vom 16. Juni.
Pipeline mit Potenzial
Dass Investoren bei Idorsia beherzt zugreifen, ist für einige Marktteilnehmer nicht wirklich überraschend. «Mit Idorsia konnte eine entstandene Lücke an den Finanzmärkten weiter aufgefüllt werden» kommentiert etwa ein Händler gegenüber AWP. «Aussichtsreiche und günstig bewertet Biotechnologieunternehmen sind derzeit kaum mehr auffindbar.»
Darüber hinaus zielt der Börsianer noch auf die Pipeline von Idorsia ab. Sie biete eine Vielzahl von Kandidaten in den unterschiedlichsten Indikationen und unterschiedlichen Entwicklungsphasen. «Diese zukünftige Produkt-Mixtur und das professionelle Management lassen dem Unternehmen eine aussichtreiche Zukunft entgegensehen», lautet sein Fazit.
Ähnlich freundlich äussert sich auch der Analyst Peter Welford von Jefferies. Er hat die Bewertung der Idorsia-Aktien mit einer Buy-Empfehlung und einem Kursziel von 20 Fr. aufgenommen.
Das Unternehmen biete «grosse Träume, eine starke Pipeline und eine grosse Kostenbasis», schreibt der Experte. Gleichzeitig schränkt er mit Blick auf die Pipeline aber ein, dass einige der Kandidaten durchaus mit einem erheblichen Risiko behaftet seien.
Vorsichtige Stimmen
Analyst James Gordon von JPMorgan steht Idorsia deutlich vorsichtiger gegenüber. Er hat die Bewertung der Papiere mit einer «Neutral»-Einstufung und einem Kursziel von 7,50 Fr. aufgenommen.
Die Pipeline sei zwar breit aufgestellt, er sehe diese Tatsache aber bereits im Kurs enthalten. Vielmehr werde der Titel mittlerweile mit einem Aufschlag von aktuell mehr als 100% gegenüber seinem zuvor errechneten fairen Wert von 7 Fr. gehandelt.
Angesichts der laufenden Programme rechne er damit, dass Idorsia die Barmittel innerhalb von fünf Jahren aufgebraucht habe – selbst wenn es zu Meilensteinzahlungen komme. Profitabilität dürfte dagegen nicht vor 2025 erreicht werden. Und selbst das bezeichnet er schon als ein zuversichtliches Szenario.
