Journalismus und die Wahrheit...

tukaka

New member
04. Jan. 2012
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Habe mich schon oft über Artikel von Philipp Löpfe im Tagesanzeiger aufgeregt.Heute ein weiteres Beispiel eines miserablen und tendenziösen Artikels mit dem Titel "Die Verachtung der Armen"Im Lead schreibt Löpfe: "Der mögliche US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner Mitt Romney sagt offen: «Die Ärmsten sind mir egal.» Das hat im Angelsächsischen Tradition."Ohne ein grosser Fan von Mitt Romney zu sein. Die Aussage von ihm war: "I’m not concerned about the very poor. We have a safety net there. If it needs a repair, I will fix it,”Ein schönes Beispiel wie man etwas aus dem Zusammenhang reissen kann. Anschliessend laufen die ganzen Kommentarschreiber "schriftlich Amok"!

 
den beitrag von SP politiker wehrmut gestern in der AZ hätte man sich auch sparen können.sein text in einem satz zusammegfasst: "Die Schweiz braucht dringend mehr Asylanten" :lol: :lol: :lol: :lol: :sell:

 
"I’m not concerned about the very poor. We have a safety net there.”
Meint er damit die Einkaufsnetze, in denen die Obdachlosen ihren ganzen Haushalt herumtragen? Wobei das nur die Mittelschicht der Obdachlosen machen, die ganz Armen haben gar nichts, und die Oberschicht der Armen fährt seinen Haushalt grosskotzig im Einkaufswagen von Walmart durch die Gegend. :oops:
Gruss

fritz

 
Gutes Thema. Sollte einfach Journalismus und seine Auslegung der Wahrheit heissen. :) . Ich entschuldige mich bei den seriösen der Gattung.

 
Die Wahrheit ist unwichtig geworden. Viel mehr geht es um Provokation.Gutes Beispiel war letztens die Meldung über einen 17 Jährigen der im RS6 vom Vater/Kollegen/was auch immer... einen Unfall gebaut hat.Schlagzeile: Junger verunfallt im 400PS AudiDiskussion welche entstanden ist: müssen solche Boliden verboten werden?Schlagzeile die HÄTTE stehen müssen: 17 Jähriger ohne Fahrausweis verunfallt.Diskussion: wer hat da nicht aufgepasst etc..Später wird das ganze natürlich heimlich korrigiert. Aber hauptsache man hat mal was provokatives geschrieben..Gruss

 
Also Hosen runter: WER von Euch Verteidigern der Spritfresser fährt auch einen solchen............ :schlag:

 
Ich fahr das kleine hässliche, lass aber an der Ampel (fast) jeden Stadttraktor stehen. Dafür steh ich wieder früher auf dem Parkplatz. Sorry, möchte niemandem an den Karren fahren ( :D ), aber grosse Autos, sofern nicht als Nutzfahrzeug gebraucht (Lieferwagen / Family / Geländewagen), sind im Normalgebrauch einfach doof.

 
Ich nehme mich nicht aus.Hatte vom TR4 über Ford Taunus zum Chrysler Imperial (8l Hubraum) und zum Pontiac Firebird alle Sünden mitgemacht. Nun fahre ich im Moment einen gemieteten Nissan Micra....Und ärgere mich, dass das Miniauto tatsächlich über 5 l/100km frisst. Absolut lächerliche Technik.

 
Ich besitze kein Auto und besass auch noch nie eines. Grund: Geldmangel :eek:k: ich steh aber nicht auf Spritfressende Jumbojeeps. Schon eher auf schnelle, am liebsten ohne Dach :D

 
Absolut lächerliche Technik.
Das haben leider die meisten Autos so an sich. Meiner schluckt zwar "nur" 4.5l, was beim Kauf im Vergleich zu anderen relativ gut war, aber um eine Person ohne Gepäck von A nach B zu bewegen ist das einfach viel zu viel.Im Moment überleg ich mir gerade, den hier zu kaufen:http://www.volvocars.com/de-CH/campaign ... fault.aspxGefällt mir vom Design und ein Kombi muss es sein. Vom Verbrauch (Mehrgewicht) her überzeugt mich Hybrid aber nicht wirklich...
 
Ich habe mich letzte Woche mit einem befreundeten Journalisten unterhalten. Ihn nervt es, dass die Auslegung der Wahrheit dem klassischen Journalismus schadet. Die Konkurrenz ist sehr gross und deshalb greifen wahrscheinlich einige zu diesem Mittel. Ist irgendwo auch verständlich.

 
Das schaut auch arg nach einem PR-Artikel aus, das Wichtigste sind nun kranke Kinder:http://www.blick.ch/news/wirtschaft/1-m ... 89430.htmlDas war mal anders, es ging bei New Venturetec um möglichst hohe Renditen in verschiedenen Sektoren (was für eine Venture-Gesellschaft auch legitim ist, tönt aber nicht so gut für einen Blick-Artikel):http://schweiz.think-systems.ch/ch/w-re ... _bluff.htmAuch die Bildlegende:

Börsenlegende Peter Friedli hat gut investiert.
NEV hat seit vielen Jahren nur Verluste gemacht, Aktie ist momentan unter 3 CHF, NEV kostete vor dem Boom 1997 einmal 33 CHF beim IPO:
Im Börsenhype des Jahres 2000 kletterte der Titel auf über 250 Franken und die Firma war ein Milliardenunternehmen.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/14203500Prochymal ist momentan nur in Kanada zugelassen (zudem Klumpenrisiko bei NEV mit ca. 50% in Osiris; wenn man an die Behandlungsmethode glaubt, sollte man wenn schon direkt in Osiris investieren meiner Meinung nach.)
 
A propos Ringier, aus dem Link oben; das funktionierte auch früher gut für Firmenporträts:

«Wir haben bei uns in der Bank darüber diskutiert, ob von Müller ein Hochstapler sei», erzählt Bachmann. «Und wir waren geteilter Meinung. Ich habe geglaubt, dass er es macht. Er war gebildet, hochintelligent und ein absoluter Spitzenverkäufer. Und er war anständig.» Irgendwie waren sich die zwei, von Müller und Bachmann, in vielem ähnlich. Beide waren sie virtuos, wenn es darum ging, andere zu überzeugen. Ausserdem hatte man einen ähnlichen Lebensstil gewählt, der sehr viel Zeit auf einem Boot unter gleissender Sonne einschloss.

Der Nasdaq erreichte schliesslich am 9. März 2000 seinen absoluten Höchst- stand von 5046 Punkten erreichte. Allein in den vier Monaten davor hatte er 2000 Punkte oder 70 Prozent zugelegt. Bis zehn Tage vor dem Think- Tools-IPO am 24. März verlief alles normal. Think Tools war nur einer von 14 IPOs, bei denen Vontobel im Jahr 2000 mitmischte. Besonders war nur das unüblich kleine Budget für PR und Werbung. «Wir können uns das Geld sparen», erklärte von Müller dem IPO- Team. «Ich habe besonders gute Beziehungen zu Ringier. Wir bringen das dort im redaktionellen Teil unter.» So gelang es von Müller und der Bank Vontobel mit perfekten Shows (auch unter Instrumentalisierung von Altbundesrat Flavio Cotti - einem der Paten des Collegium Helveticums ) und perfektem Timing, die Aktien der Think Tool über ihre eigenen Erwartungen von 270 Franken pro Aktie auf 1300 Fr. hochzutreiben.

.... «Finanz- und Wirtschaft» schrieb als Aufmacher «Think Tools zu billig verkauft», Friedli wurde tatsächlich Fehlverhalten vorgeworfen, weil er deren Aktien zu billig verkauft habe. Die übrige Presse blökte mit, da überkam Friedli ein schales Gefühl. Doch von Müller liess sich auf seiner Jacht im tiefblauen Wasser von Antibes auf seiner in der «Schweizer Illustrierte» ablichten und liess verkünden, sein Tageshonorar betrage 100'000 Dollar. Der Journalisten Harry Bredies würdigte ihn als «Meister des Understatements» und unterstrich damit seine Glaubwürdigkeit als «genialer Denker» und «blitzgescheiten Philosophen». Hampi Bachmann rief in Antibes an: «Albrecht, das kommt nicht gut», sagte er ihm: «Das sind die falschen Zeichen». Von Müller liess sich nicht beirren und kündigte das baldige «Zünden der den zweiten Stufe» und sechs Joint Ventures an, um so die Erwartungen noch weiter hochzuschrauben.
http://schweiz.think-systems.ch/ch/w-re ... _bluff.htm
( PS: Die ThinkTools-Geschichte ist hier gut aufgearbeitet, da haben viele Medien/Journalisten eine sehr unrühmliche Rolle gespielt:

http://pre.vmk.zhdk.ch/~huebler/seminar ... ktools.htm )

Heute ist das System bei Ringier weiter verfeinert, aktuelles Beispiel ist die Vermarktung von Gölä als Gesamtpackage im Konzern:

http://medienkritik-schweiz.ch/2012/05/ ... alist-bin/

ab Minute 1:45+ hier als Video:

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=8 ... c0aecb636c

Sehr interessant finde ich, wie offen Ringier bzw. der neue CEO von Ringier diese Vermarktung kommuniziert.