Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV (P/E Ratio)

cello

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26. Dez. 2011
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Svizzera
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), englisch Price-Earnings-Ratio (P/E Ratio), ist eine der wichtigsten Kennzahlen aus der Fundamentalanalyse zur Bewertung von Aktien. Das KGV errechnet sich wie es der Name schon sagt:

KGV = Kurs der Aktie / Gewinn pro Aktie

Der langjährige Durchschnitt des P/E Ratio aller S&P500 Titel liegt bei 14.50.

Das aktuelle P/E Ratio (per 19.07.13) liegt bei 19.56.

Ich stelle hier mal den Chart für das S&P500 P/E Ratio rein. Die Daten werden jeweils täglich angepasst. Das aktuelle Ratio wird jeweils von den letzten bekannten Resultaten und dem aktuellen Marktpreis berechnet:

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Quelle: http://www.multpl.com/

Aktuell sind die Aktien also über dem historischen Durchschnitt bewertet. Das muss aber nicht heissen, das die Kurse nicht noch höher steigen können. Wie wir auf der Grafik oben erkennen, wurden die Aktien in den Jahren 2001 und 2009 noch weitaus höher bewertet.

Das KGV kann entweder aus historischen bekannten Zahlen oder auf Basis der zukünftig erwarteten Zahlen berechnet werden. Hierzu zwei Beispiele aus wikipedia:

Beispiel 1

Der aktuelle Kurs einer Aktie betrage 50 €. Im letzten Geschäftsjahr ist ein Gewinn von 4 € je Aktie erzielt worden. Es ergibt sich also:

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Diese Kennziffer sagt aus, mit welchem Vielfachen des Ergebnisses des letzten Geschäftsjahres eine Aktie an der Börse zurzeit bewertet wird.

ODER:

Das KGV gibt an, wie viele Jahre es dauert, bis das Unternehmen den Wert seiner Aktien als Gewinn erwirtschaftet hat. In diesem Fall 12,5 Jahre. Würde das Unternehmen jedes Jahr 4 Euro Gewinn pro Aktie erwirtschaften, würde es 12,5 Jahre dauern, bis 50 Euro (Wert einer Aktie) erwirtschaftet wären. Das wäre z. B. der Fall, wenn das Unternehmen 16 Mio. Gewinn erwirtschaftet und 4 Mio. Aktien ausgegeben hätte. Folglich ist für einen Aktienkauf das KGV umso besser, je kleiner es ist.

Beispiel 2

Der aktuelle Kurs einer Aktie betrage 50 €, während Analysten für das kommende Geschäftsjahr einen Gewinn von 5 € je Aktie erwarten. Es ergibt sich also:

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Diese Kennziffer sagt aus, mit welchem Vielfachen ihres erwarteten Ergebnisses eine Aktie an der Börse zurzeit bewertet wird.
Hier noch die Fallstricke im Zusammenhang mit dem KGV, ebenfalls aus wikepedia:

Das KGV ist heute eine der meist gebrauchten Kennziffern zur Aktienbewertung. Seine Anwendung ist jedoch komplizierter, als es die oben wiedergegebene Formel vermuten lässt.

-Gewinne können nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden. Konjunkturzyklische Schwankungen sind ebenso zu berücksichtigen wie Auswirkungen innerbetrieblicher Veränderungen sowie Veränderungen im Wettbewerb, im Verbraucherverhalten, der Zinsentwicklung und Produktlebenszyklen etc. Auch völlig unberechenbare Faktoren wie Wetter und politische Entscheidungen spielen in manchen Branchen eine Rolle.

-Einmalige, außerordentliche Erträge und Aufwendungen sind ebenso zu ignorieren wie vorübergehende Schwankungen des Steuersatzes.

-Bei unsicherer Schätzung sind Risikoabschläge vorzunehmen. Bei sicheren Wachstumsperspektiven ist dagegen ein KGV-Aufschlag möglich.

-Gewinne sind in gewissen Grenzen durch Bildung und Auflösung stiller Reserven sowie durch Veränderung von Zahlungsbedingungen manipulierbar. Eine zusätzliche Analyse des Cash-Flow kann hierüber Aufschluss geben.

-Das KGV beschreibt die aktuelle Ertragslage des Unternehmens, nicht die zukünftige. Möglicherweise hat ein Unternehmen, das heute wenig Gewinn erwirtschaftet, weil viel Geld in die Produktentwicklung fließt, eine bessere Zukunftperspektive, als ein ähnliches Unternehmen, das zwar mehr Gewinn erwirtschaftet, aber die Produktentwicklung vernachlässigt.

-Aktiengesellschaften weisen in Pressemeldungen unterschiedliche Gewinnkennzahlen aus. Gerne wird „vergessen“, den Gewinnanteil Konzernfremder abzuziehen. Manchmal wird nur der Gewinn vor Steuern oder vor Steuern und Zinsen (EBIT) genannt. Für das KGV ist jedoch der Gewinn je Aktie relevant, nach Abzug von Zinsaufwand, Steuern und konzernfremden Gewinnanteilen.

-Für einen sinnvollen Vergleich der Berechnungen ist es wichtig, dass angegeben wird, welcher Aktienkurs bei der Berechnung verwendet wurde (Durchschnittskurs, Höchstkurs, Kurs zu Jahresende, Kurs zu Jahresanfang).
 
Um ein aussagekräftigeres KGV zu erhalten sollte man das KGV einer Aktie auf mehrere Jahre berechnen. Zum Beispiel auf die durchschnittlichen Gewinne der letzten 7 Jahre. So werden ausserordentliche Gewinne oder Abschreibungen etwas geglättet.Mit dem KGV auf die von Analysten erwarteten Gewinne für das laufende oder sogar nächste Jahr wäre ich sehr vorsichtig.