Einen ganz interessanten hat Nebukadnezar im CF verlinkt:
The pitchforks are coming
Geschrieben nicht etwa von einem Sozi sondern von Nick Hanauer, Mitbegründer unter anderem von Amazon.com und Multimilliardär.
Der Artikel umfasst 4 Seiten, deshalb fasse ich das wichtigste kurz zusammen:
1. Die Schere zwischen Arm und reich hat sich in den letzten Jahrzehnten extrem ausgeweitet. Während 1980 das reichste Prozent 8% des Vermögens kontrollierte und die unteren 50% 18% des Vermögens, kontrollieren die reichsten nun 20% und die unteren 50% nur noch 12%.
Es gibt kein Beispiel in der Geschichte, wo eine extreme Ungleichverteilung nicht a) zu einem Polizeistaat oder b) zu einer Revolution geführt hätte.
Entsprechend die Schlussfolgerung: Es ist auch im Interesse der Superreichen, auf einen Teil ihrer obszön hohen Vermögen zu verzichten, um ein Austrocknen des Mittelstandes zu verhindern.
2. Unternehmer wollen reiche Kunden aber arme Mitarbeiter. Dabei vergessen sie, dass ihre Mitarbeiter auch ihre Kunden sind.
Henry Ford hat das schon vor 100 Jahren erkannt und ausgerechnet, dass - wenn er die Löhne auf damals sehr hohe $5 pro Tag erhöht - sich jeder seiner Mitarbeiter einen Ford T1 leisten könne.
Entsprechend formuliert er das kapitalistische Credo:
Wenn Arbeiter mehr Geld haben, haben Unternehmer mehr Kunden.
3.
Ein wohlhabender Mittelstand ist nicht Folge einer erfolgreichen Wirtschaft sondern dessen Quelle. Entsprechend ist es Unsinn, zu behaupten, dass höhere Mindestlöhne die Arbeitslosigkeit erhöhen werden. Das Gegenteil ist der Fall.
Ein Beispiel hierzu ist Wal-Mart, das dem Grossteil seiner 1.4 Mio Angestellten knapp den gesetzlichen Mindeslohn von $7.25/Std. bezahlt. Würde Wal-Mart jedem Mitarbeiter $10'000 (oder $5 pro Stunde) mehr bezahlen, wären diese Mitarbeiter nicht mehr von Lebensmittelmarken abhängig, hätten eine anständige Krankenversicherung und könnten bei Wal-Mart mehr T-Shirts kaufen. Wal-Mart würde weiterhin mindestens $15 Mrd. pro Jahr Gewinn vor Steuern abwerfen.
4. Die Mittelklasse hat die Superreichen erschaffen. Nicht umgekehrt!