MYRIAD GROUP N (MYRN)

Powerdau

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02. Jan. 2012
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Zürich (awp) - Der Handysoftware-Hersteller Myriad will die englische Synchronica plc übernehmen. Synchronica ist ein global tätiger Dienstleister für den Bereich Mobile Messaging. Die Akquisition würde die Position als Weltmarktführer im Bereich Handy-Software ausbauen, wie Myriad am Mittwoch mitteilt. Finanzielle Angaben zu der Transaktion werden keine gemacht.Gemeinsam hätten die beiden Unternehmen über 100 Operatoren im Bereich Mobilfunk sowie über 20 Hersteller von Handsets als Kunden. Myriad sieht in einer gemeinsamen Zukunft "signifikante Synergien". Die Technik von Synchronica sei zu derjenigen Myriads komplementär, was das gemeinsame Wachstum unterstützen werde.Myriad will mit dem Management von Synchronica mit Blick auf eine erfolgreiche Übernahme zusammenarbeiten, um für die Shareholder, die Kunden und für die Mitarbeiter Mehrwert zu generieren.

 
Mittlerweile konzentriert sich ja MYRN vornehmlich auf ihre Messenger-Software namens MSNGR (jedenfalls wird dies so kommuniziert).

Hier meine kritischen Einschätzungen zur neuen Strategie und zum rasanten MYRN-Anstieg der letzten Monate:

1. Ausgangslage

MSNGR ist stark (wenigstens auf dem Papier, siehe unten in Abschnitt 2. zu aktive vs registrierte User und Nutzermessung) bei Messenger-Software auf aufgemotzten Featurephones in Lateinamerika.

Vorweg. Wer kauft heute noch Featurephones? Leute, die sich keine Smartphones leisten können oder aus anderen Gründen nicht an ausgefeilten Telefonen interessiert (Technikmuffel, Rentner etc., ich vereinfache hier bewusst) sind.

Es wird meiner Meinung bis ca. 2020 keine solchen "dummen" Telefone mehr geben für Kundensegmente, die eine minimale Kaufkraft haben, welche sie für Werbung, mobile Bezahlung oder Premiumfeatures etc. interessant macht (da wären wir bei Demografie und Umsatz /User bzw. was die Telcos an MYRN zahlen für den Dienst, siehe dazu Abschnitt 2.).

Der Zerfall der Hardwarepreise ist leicht vorherzusehen über diesen Zeitraum von 3-5 Jahren: Es gibt dann Telefone für $35-75 mit Android, heute sind wir schon bei etwa $80-100 angelangt. Siehe Test im Blick vor kurzem, das vorgestellte Gerät ist bereits 2014 Realität:

http://www.blick.ch/life/digital/das-wiko-ozzy-im-test-was-taugt-ein-smartphone-fuer-79-stutz-id3004700.html

Da läuft ein aktuelles Android 4.xy drauf für 80 Franken, also ist auch jeder Messenger installierbar! Wer kauft dann noch ein Featurephone, auf dem (nur) MYRN vorinstalliert ist? Auf Android lässt sich bekanntlich jeder Messenger wie Whatsapp etc. installieren.

Dazu gibt es Studien, die zeigen wie wichtig das "richtige" Mobiltelefon bei jungen Leuten ist. Auch in westlichen Ländern sparen Jugendliche bei Kleidung, Essen etc. um sich das beste oder neueste Smartphone leisten zu können (nur sind es hier die Topgeräte von Apple, Samsung etc. für einige hundert $). Ob sinnvoll oder nicht, sei dahingestellt. Es ist eine Tatsache.

Natürlich wird es immer (auch 2020 noch) Segmente wie Rentner (damit meine ich nicht alle Rentner, es gibt auch Rentner mit Smartphones) geben, die freiwillig nur ein Featurephone wollen. Nur sind diese Segmente für Werbung oder Monetarisierung etc. völlig uninteressant und beim Thema "Messenger" denken sie wohl noch an das gute alte SMS.

Wer jetzt einwendet: Dann werden die User MSNGR auf Smartphones brauchen! Im PlayStore kann man jederzeit die Download-Zahlen sehen...

Installationen

500.000–1.000.000

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.msngr.chat

Vergleicht nun diese Zahl mit den Installationen von Whatsapp, LINE etc., ebenfalls im Play Store ersichtlich.

(Ich zähle hier nur Android, da MSNGR momentan keine weiteren Apps anbietet meines Wissens. Die Konkurrenz ist fast immer auch auf Windows8-Phone und iOS vertreten, der zahlenmässige Vorsprung der Konkurrenz auf Smartphones mit kaufkräftigen Benutzern ist also noch grösser! MSNGR für iOS kommt erst noch, noch nicht fertig).

Bei der grossen MYRN-Konkurrenz stehen alleine auf Android ein paar Nullen mehr vor dem Komma bei Installationen und Benutzern.

Falls MYRN in ein paar Monaten verkauft wird und die Aktionäre den Jackpot holen könnt Ihr Euch freuen am Gewinn und das alles vergessen.

Falls aber kein Verkauf von MYRN stattfindet/gelingt und die Bewertungen an der NASDAQ kippen in nächster Zeit (die Börse geht nicht mehr ewig nach oben, die Rally seit 2009 wird älter und älter...) sehe ich schwarz.

MYRN schreibt seit 2007 Verluste und ist sehr hoch bewertet inkl. Verwässerung durch Kapitalerhöhung.

Mein Fazit zur Ausgangslage:

Die allermeisten User sind nur via Telco Kunden bei MYRN, ein bedeutender Unterschied zu den MSNGR-Konkurrenzdiensten, wo sich der User aus freien Stücken für eine App entscheidet. Nicht der User entscheidet sich für MYRN, sondern die Telco - und das zwangsweise, weil auf Billigtelefonen kein richtiges Smartphone-OS wie Android installiert werden kann.

Die Mehrheit der aktuellen Nutzer wird sich, sobald sie das Geld zusammenkriegem, ein vollwertiges Android-Telefon kaufen in Afrika, Lateinamerika und Asien. Diese gibt es von chinesischen Anbietern wie erwähnt bereits für unter $100 und die Preise sinken weiter.

Wer dort das Rennen macht ist offen. Jeder User kann sich dann das "richtige" Facebook-App und jeden beliebigen Messenger herunterladen...und ist ab sofort nicht mehr in den Zwängen einiger vorinstallierter Apps von MYRN und Co.

Wie sieht also das Geschäftsmodell von MYRN in 3-5 Jahren aus? Ich sehe da nicht durch.

2. Kritische Einschätzung zur MYRN-Kommunikation (etwa "registrierte" User)

Dazu drei wichtige Punkte:

Erstens: Die täglich/monatlich aktiven User will MYRN bisher scheinbar nicht veröffentlichen (oder sonst bitte Links hier im Forum einstellen, danke), die kotierte Messenger-Konkurrenz von MYRN wie FB veröffentlicht solche Zahlen aber jedes Quartal...etwas komisch, oder?

Und wieviel Umsatz wird mit Werbung oder "Zusatzfeatures" pro User erzielt bei MYRN?

Auch das ist unbekannt, die Zahlen dürften aber momentan sehr nahe bei Null sein - mit unklarer Aussicht in die Zukunft.

Jedes lokale Print-Käseblatt in der Schweiz veröffentlicht solche Daten zur eigenen Leserschaft (monatliches Einkommen, Lesedauer etc.). Das ist ein wichtiges Angebot für Werbetreibende zur Qualität der Kontakte ebenso wie auf der Kostenseite der Tausenderpreis.

Solange MYRN nicht ähnlich transparent kommuniziert wie die grosse Konkurrenz (TWTR, FB...) würde ich persönlich nicht investieren.

Warum MYRN die Zahlen der aktiven Nutzer und die Demografie der User bisher nicht genauer kommuniziert oder kommunizieren kann dürfte rasch einleuchten.

Zweitens: Ja, MYRN kann möglicherweise aufgekauft werden in den nächsten Monaten, daran arbeiten die Grossaktionäre wohl.

Denn die BZ Bank, Ebner und Co. werden nach Verlusten seit 2007 und der Kapitalerhöhung im 2013 nicht mehr ewig Geduld haben, die wollen meiner Meinung nach den Exit so rasch als möglich - der gegenwärtige Messenger und Social Media-Hype in den USA (meiner Meinung Phantasie-Bewertungen) soll helfen. Das wäre das positive Szenario, das ich früher beschrieben hatte.

Drittens muss aber dieses positive Szenario ("Verkauf an einen reichen Götti") nicht eintreffen, dann fallen die Kursfantasien abrupt weg. Was dann? Wie ich schrieb ist MYRN in diesem Fall mit konstant hohen Verlusten seit 2007 fundamental nicht mehr hoch zu bewerten. Ein Absturz wäre sehr wahrscheinlich wenn man keinen Käufer findet oder das reale aktive User-Wachstum bzw. der Umsatz pro User nicht den Wunschvorstellungen entspricht. Messenger-Dienste mit vielen Gratis-Usern gibt es wie Sand am Meer.

3. Unklares Geschäftsmodell (Ertragsmechanik)

Ein User schrieb positiv zu MYRN ein einem anderen Forum:

"A) Myriad entwickelt ein Msngr Chat-App welches aktuell 50 Mio Nutzer hat. Tendenz steigend. Siehe Studie BZ Bank!

B) Break-even aktive Nutzer müsste bei 20 Mio sein. Die Zahl ist von Myriad noch nicht bekannt gegeben worden. .."

Meine Antwort dazu:

Zu A) nochmals: Glaube niemals blind einer Studie einer Bank die proppenvoll mit Aktien dieser Firma ist oder das IPO begleitet hat. Die BZ Bank und Martin Ebner haben bei MYRN alles Interesse an steigenden Kursen und schönen Szenarien. Zu den User-Zahlen: Ich verweise wieder auf registrierte vs wirklich aktive Nutzer.

B) Break-Even? Das wären keine Gratisnutzer mehr, irgendwie muss man diese 20 Millionen direkt (Stickers, Avatars oder andere kostenpflichtige Premiumfeatures...) oder indirekt (Werbung...) monetarisieren.

Bei MYRN wohl noch etwas komplizierter, da teils kein direkter Kontakt zum Endkunden besteht (Gebührensplitting etc. mit der Telco oder Umsatz durch Software-Lizenz an Telco?). Wieder taucht die alte Frage auf: Wer ist überhaupt der Kunde von MYRN und wem gehören die Endkunden wenn die Software via eine Telco vorinstalliert ist?

Mit B) ist folgendes verbunden: Aermere Benutzer ohne Kaufkraft kann man viel schlechter oder gar nicht monetarisieren, sei es direkt oder indirekt.

Der simple Dreisatz: "Weil Whatsapp und Snapchat x und y Wert sind/User, muss MSNGR auch x oder y Wert sein/User" funkioniert meiner Meinung also nicht, zudem scheinen mir die aktuellen Bewertungen von Whatsapp und Snapchat bereits völlig überrissen.

Zusammengefasst: Ich schrieb hier nicht was man am nächsten Tag kaufen oder verkaufen soll, sondern beschrieb die zwei Szenarien zu MYRN über die nächsten Monate - das positive und das negative.

Das positve (Aufkauf) hat ein Verfalldatum meiner Meinung:

Der NASDAQ ist bald wieder beim Stand vom Jahr 2000 angelangt. Blasenbildung vor allem auch im Bereich Social Media ist offensichtlich...passt wie die Faust aufs Auge mit den Kapriolen bei MYRN.

Bei einer fundamental (meine Meinung) nicht wertvollen Aktie wie MYRN sollte man sich der Gefahren bewusst sein falls das positive Szenario nicht eintrifft - die Wahrscheinlichkeiten kann jeder für sich festlegen:

Trader/Zocker sollen bei MYRN tun was sie wollen und sich die heisse Kartoffel MYRN im Minutentakt weiterreichen, (langfristige) Anleger sollten meiner Meinung die Finger von solchen Aktien lassen.

PS: Diese Posts hatte ich ähnlich im C-Forum eingestellt.

 
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Am 22.9 kommuniziert MYRN übrigens die Zahlen (eventuell auch wieder tolle Zahlen zu "registrierten" Usern), deshalb wollte ich diese Posts noch vorher hier einstellen:

http://www.finanzen.ch/aktien/Myriad_Group-Aktie

Man beachte die Explosion im Chart zeitgleich mit offensiver Kommunikation zu MSNGR-Userzahlen seit Q1 2014.

Auffallend auch die Pusherei an den einschlägigen Orten. Nachfolgend zitierter Autor scheint wie so viele andere auch registrierte MYRN-Nutzer mit den aktiven Nutzern der Konkurrenz zu verwechseln:

"Speziell gespannt wird man auf die neuen Nutzerzahlen aus Südamerika sein: Hier sind im Best-Case-Szenario mehr als 100 Millionen neue User möglich – und dies innerhalb von weniger als zwei Jahren. Bestätigt sich die aktuelle positive Tendenz, dann fällt die Bewertung der aktuellen «monthly actual user» ins Bodenlose gegenüber Facebook. Klare Konsequenz: Die Myriad Group, obwohl aktuell Verlust schreibend, wird wohl unweigerlich ins Blickfeld von Mark Zuckerberg und Konsorten geraten. "

http://www.schweizamsonntag.ch/ressort/geld/faites_vos_jeux_mit_myriad/

Wie in meinem langen Post oben detailliert besprochen hat MYRN (aus welchen Gründen auch immer) aber nie daily/monthly active users kommuniziert.

Für die spätere Monetarisierung zählen aber nur diese aktiven User (und ihre Kaufkraft, diese ist bei Käufern von Featurephones mehr als fraglich). Registrierte User können voller Karteileichen sein, die die App vor Monaten einmal kurz angeschaut haben...

Erfrischend nüchtern hat dagegen die NZZ im März zu MYRN berichtet, die nackten Zahlen 2012-2014 sind auch erschreckend:

http://www.nzz.ch/wirtschaft/unternehmen/myriad-group-blutet-aus-1.18267205

Es scheint mir offensichtlich, dass die Messenger-Strategie dazu dient, die Fassade für einen gutgläubigen Käufer möglichst rasch schön zu streichen und die Fundamentalzahlen vergessen haben.

Die PR-Meldungen und die Aktionärsstruktur 2014 scheinen (siehe vorherigen Kommentar für Details) nur ein Ziel zu haben: Das hässliche Entlein MYRN als schönen Schwan herauszuputzen und möglichst rasch zu verkaufen...bevor die Social Media-Blase an Schwung verliert.

 
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Natürlich wird es immer (auch 2020 noch) Segmente wie Rentner (damit meine ich nicht alle Rentner, es gibt auch Rentner mit Smartphones) geben, die freiwillig nur ein Featurephone wollen. Nur sind diese Segmente für Werbung oder Monetarisierung etc. völlig uninteressant und beim Thema "Messenger" denken sie wohl noch an das gute alte SMS.
Da musste ich natürlich schon etwas grinsen. Ich habe ein sogenanntes Smartphone hier in der Schublade. Leider passt es nicht in meine Jeanshosentasche. Jacke trage ich auch nicht. Wo, um himmelswillen steck ich das Ding hin? Gesässtasche? Da kracht es, wenn ich ins Auto steige. Haben die Smartphönler ein Handtäschli?

Mein Samsung Phone GT-E1080i passt in die Hosentasche. Ich kann damit telephonieren, SMSen, mich wecken lassen, es als Taschenlampe und Taschenrechner brauchen und ich lade es einmal in der Woche auf. Es kostete umgerechnet Fr. 12.50 (ohne SIM-lock!). 

Kurz gesagt: ich investiere nicht in MYRN

Vielleicht noch eine Bemerkung zu den Preisen. Ich nehme mal, dass die Herstellkosten (HK) meines dummen Phones so um die USD 5 max. betragen. Da die HK eines Elektronikhaufens etwa proportional zum Gewicht sind, darf man getrost annehmen, dass die HK eines Smartphones unter USD 20 sind (bei Stückzahlen von x Millionen). Da ist auf jeden Fall bei den Apples und Samsung noch viel Luft drin.  Die HK eines Hemdes von M-Budget und von Gucchi dürften sich auch kaum unterscheiden

Im übrigen herzlichen Dank für den umfassenden und fundierten Beitrag.

 
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Heute durfte (wohl eher musste) Facebook in ihren SEC-Filings die Zahlen zu Whatsapp präsentieren:

http://www.nasdaq.com/symbol/fb/sec-filings

Ein Blutbad ohne viel Umsatz, die 2014 Zahlen für die ersten 6 Monate (Jan - Jun) in Millionen:

Revenue
$
15,291
 
Total costs and expenses
$
247,572
 

 
Net loss
$
(232,508)
 
Das nur als Beispiel. Es bleibt abzuwarten wie man mit Messengern Geld verdient. FB kann sich solche Eskapaden leisten, aber MYRN und kleinere Konkurrenten?
 
Ich will nicht nochmals wiederholen was ich schon zu MYRN schrieb. Hier sieht man einfach nochmals anschaulich in Zahlen wie wenig hinter den Messaging-Umsatzphantasien steckt (und mehr Umsatz bedeutet entweder mehr Werbung oder höhere Kosten/Abos für die User, das heisst diese User würden zu einem anderen Anbieter wechseln...)

 
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Hier ein Interview vor zwei Wochen mit einem Schweizer Fonds-Manager warum MYRN eine interessante Aktie sein soll:

http://tablet.fuw.ch/article/myriad-wird-vermutlich-bald-ein-ubernahmeziel/

Was er im Interview sagte schrieb ich hier im Forum vor einigen Wochen ebenfalls:

Es gibt Plan A (Verkauf an einen reichen naiven "Sugar Daddy") oder Plan B (Monetarisierung auf eigene Faust):

- Plan A ist ein Wettlauf gegen die Zeit wie ich schon damals schrieb: Facebook und Co. haben sich schon lange eingedeckt mit Whatsapp etc., die Filetstücke am Markt sind weg. Es gibt nicht viele solche Firmen weltweit als reiche "Sugar Daddys", die MYRN für 1-2 Milliarden USD übernehmen könnten und wollen.

Zudem ist die ganze Techblase wohl bald vor dem Ende falls die FED die Geldzügel anzieht in den USA 2015. Die Milliarden für solche Uebernahmen werden in dem Fall nicht mehr so locker sitzen.

FB zahlte übrigens über 15 Milliarden $ an Goodwill! Man muss kein Controllingspezialist sein um diesen Riesenabschreiber bei Whatsapp vorauszusehen:

https://twitter.com/jyarow/status/527197272606773249

Da MYRN zudem wie erwähnt mit registrierten und nicht mit wirklich aktiven Nutzerzahlen hausiert, muss man einen sehr naiven Sugar Daddy suchen - besonders weil man bei MYRN fast keine kaufkräftigeren User auf Android und iOS vorweisen kann.

- Plan B ist meiner Meinung illusorisch, siehe Zahlen von Whatsapp (mein vorheriger Kommentar, siehe oben) und die dort mögliche Quersubventionierung durch FB.

PS: Uebrigens hat Urs Becks neuer Fonds keine gute Performance in diesem Jahr verglichen mit dem SMI (der zudem weniger volatil ist und bekanntlich als günstiger ETF zu einem Bruchteil der Kosten gekauft werden kann). Ich finde es immer "toll" wenn Fonds-Manager ihre Picks in den Finanzblättchen vorstellen dürfen und nicht regelmässig den Index schlagen :)

Seine Aussagen zur Bewertung von MYRN verstehe ich nach wie vor nicht, wie ich in einem früheren Kommentar schrieb:

"Benutzer ohne Kaufkraft kann man viel schlechter oder gar nicht monetarisieren, sei es direkt oder indirekt.

Der simple Dreisatz: "Weil Whatsapp und Snapchat x und y Wert sind/User, muss MSNGR auch x oder y Wert sein/User" funkioniert meiner Meinung also nicht, zudem scheinen mir die aktuellen Bewertungen von Whatsapp und Snapchat bereits völlig überrissen."

PPS: Plan A ist natürlich nicht völlig illusorisch. Es gibt es eine Chance, dass ein reicher Käufer das Geld für MYRN hinlegt und sich blenden lässt. MYRN-Aktien zu kaufen ist nicht mehr als ein Lottoschein auf das Gelingen von Plan A in den nächsten Monaten. Das schrieb ich vor einigen Wochen und ich bleibe bei meiner Meinung. MYRN bleibt eine Roulettekugel für mich. Faites vos jeux!

 
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Nochmals zu den grossen Message-Apps:

Es gibt Dutzende davon mit teils sehr interessanten Features von Threema, Kakao, WeChat über LINE bis Whatsapp um nur ein paar grosse und einen kleinen mit Schwerpunkt Schweiz zu nennen. Das Rennen ist längst gelaufen, da ist man Jahre zu spät.

Und wie steht es mit der Ertragsmechanik? Die wenigsten (u.a. LINE mit Stickern und Spielen: http://thenextweb.com/apps/2013/08/08/whatsapp-knows-about-stickers-and-asian-chat-apps-it-doesnt-care-about-them-and-it-doesnt-have-to/) haben auch nur im Ansatz ein Geschäftsmodell um ihre User zu monetarisieren, die restlichen sind alle quersubventioniert und schreiben teils hohe Verluste.

Die Zahlen zu Whatsapp nochmals im folgenden Link. Dort stopft nun Daddy Zuckerberg die Finanzlöcher:

http://techcrunch.com/2014/10/28/whatsapp-revenue/

15 Milliönchen Umsatz in 6M? Da könnten viele Schweizer KMU locker mithalten mit besseren Nettoresultaten.

PS: Marktanteile hier, Bild aus dem ersten Link:

http://cdn1.tnwcdn.com/wp-content/blogs.dir/1/files/2013/08/Global-Messaging-Report-1.png

 
Seht ihr noch aufwärtspotenzial für MYRN? Ich könnte mir einen Aktienpreis von 7.70 - 10 CHF vorstellen bevor es dann wieder abwärts geht.

 
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Seht ihr noch aufwärtspotenzial für MYRN? Ich könnte mir einen Aktienpreis von 7.70 - 10 CHF vorstellen bevor es dann wieder abwärts geht.
Meine negative Haltung zu MYRN kennt man ja (siehe meine langen Posts oben).
Mittlerweile ist auch ein bekannter Short-Seller auf den Zug aufgesprungen...

https://mobile.twitter.com/GothamResearch/status/616279306843648000

Vorsicht ist geboten, vor allem wenn Gotham noch detailliertere Infos als diesen Tweet präsentiert.

Näheres zu Gotham Research etwa hier:

http://www.ft.com/intl/cms/s/0/6427f08c-05f2-11e4-89a5-00144feab7de.html

 
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Seht ihr noch aufwärtspotenzial für MYRN? Ich könnte mir einen Aktienpreis von 7.70 - 10 CHF vorstellen bevor es dann wieder abwärts geht.
Meine negative Haltung zu MYRN kennt man ja (siehe meine langen Posts oben).
Mittlerweile ist auch ein bekannter Short-Seller auf den Zug aufgesprungen...

https://mobile.twitter.com/GothamResearch/status/616279306843648000

Vorsicht ist geboten, vor allem wenn Gotham noch detailliertere Infos als diesen Tweet präsentiert.

Näheres zu Gotham Research etwa hier:

http://www.ft.com/intl/cms/s/0/6427f08c-05f2-11e4-89a5-00144feab7de.html
Ist schon ein heisses Eisen, vorallem weil ich überhaupt nicht an den Erfolg eines solchen Messengerdienstes glaube. Das heisst aber nicht, dass die Aktie nicht dennoch auf CHF 10.- kommt. Vielleicht auch von 3.- auf 5.-. Mal sehn wie es von hier aus weitergeht. Aktuell sind wir bei CHF 4.35. Danke für den tweet.

 
(AWP) Das Technologieunternehmen Myriad (MYRN 2.37 0.85%) hat im Geschäftsjahr 2016 erneut weniger Umsatz erzielt. Dafür wurde der Verlust gegenüber dem Vorjahr deutlich eingedämmt. Die Nutzerzahlen für die Social-Media-App Versy, die im letzten Frühling lanciert worden ist, liegen zu Beginn des Jahres 2017 unter den Erwartungen.

Der Umsatz ging um gut 46% auf 14,7 Mio. $ zurück, wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilt. Dies sei insbesondere auf den anhaltenden Rückgang in der Legacy Device Solutions Division, auf die noch nicht anfallenden Umsätze von Versy sowie auf den anhaltenden Preisdruck zurückzuführen.

Der operative Verlust auf Stufe Ebit wurde auf 28,2 Mio. $ von 65,5 Mio. im Vorjahr deutlich reduziert. Das Vorjahresergebnis wurde durch nicht-Cash-relevante Kosten in der Höhe von 47,5 Mio. $ belastet, unter anderem etwa durch Wertberichtigungen auf die 2012 übernommene Synchronica. Der Reinverlust verringerte sich auf 29,2 von 67,9 Mio. $. Der Cash-Bestand per Ende 2016 lag noch bei 19,2 Mio. $, nach 30 Mio. per Ende Juni 2016.

Die Userzahlen von Versy fielen im vierten Quartal 2016 auf gut 1 Mio. von 1,2 Mio. per Ende September 2016 zurück.

Im Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr heisst es, 2017 biete «exzellente Möglichkeiten, nachdem 2016 ein Jahr des Übergangs gewesen sei».

 
Myriad: Im ersten Halbjahr sank der Umsatz des Technologieunternehmens 12% auf 6,9 Mio. $, während der Verlust von 12,6 auf 6,9 Mio. $ abnahm. Myriad (MYRN 1.18 -0.84%), die noch 30 Mio. $ Barmittel hat, plant eine Kapitalerhöhung und erwägt auch ein Delisting von der Schweizer Börse SIX für das nächsten Jahr.