Schlüsselfaktoren - Erkenntnisse für Aktientrends!

Karat1

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28. Feb. 2012
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In der Samstags-Ausgabe vom 1.6.2013 der Finanz- und Wirtschaft habe ich ein Interview mit Beat Wittmann, Partner und CEO Dynapartners und TCMG, Zollikon/ZH gelesen.Interessant finde ich seine Aussage zu den nötigen Schlüsselfaktoren, welche die Aktienkurse nach oben "schweben" lassen. Was da wären:1. Billiges Kapital2. steigendes Wirtschaftswachstum3. Unternehmensggewinne4. attraktive Bewertungen5. immer noch mehrheitlich defensiv positionierte InvesteroenDas Gegenteil von oben würde dann wohl fallende Aktienkurse signalisieren. Vermutlich lässt sich diese Liste (und auch die gegenteilige Liste) noch erweitern und verfeinern. Meine Fragen:1. Gibt es zu den obigen Punkten 1 - 5 Kennzahlen, Indikatoren, etc. wie KGV, etc.? Also zum Beispiel: Wann erkenne ich z.B. wann der Markt attraktiv oder überbewertet ist?2. Wie erkenne ich eine(n) attraktiv bewertete(n) Aktie oder Markt?2. Könnten diese 5 Kennzahlen in eine Art Index umgewandelt werden, welcher dann je nach Stand, sinkende oder steigende Kurse signalisiert.3. Welches wären Indikatoren für das Gegenteil der Pkte. 1 - 5 (Signale für fallende Kurse)? Vermutlich wäre es ein sinkender Index gem. Pkt. 1 + 2?4. Daraus könnte dann der Trader-F-Trend-Indikator erstellt werden.Karat

 
Im Moment haben wir gegensätzliche Indikatoren:

1. Billiges Kapital = Niedrige Zinsen. Im Moment sind die Zinsen historisch niedrig. Hier also ein Pluspunkt für Aktien.

2. Steigendes Wirtschaftswachstum gibt es höchstens in den BRIC, wobei die 7.7% Wachstum Chinas wohl Propaganda sein dürften, denn sowohl Exporte als auch Importe gehen zurück. Deutschland hatte den ersten Monat mit negativem Wachstum. Drei Monate in Folge wären per Definition Rezession. Der Rest von Europa ist schon drin. In den USA herrscht ebenfalls wirtschaftlich Stagnation. Das "Wachstum" ist nur deshalb offiziell positiv, weil die Teuerung zu niedrig ausgewiesen wird. Hier also ein Negativpunkt für Aktien.

3. Die Unternehmensgewinne der USA sind rückläufig. Die Schätzungen für 2013 allerdings äusserst hoffnungsvoll.

20130218_eps.jpg


Insofern also neutral als wir noch nicht wissen, in wie weit die hohen Erwartungen erfüllt, übertroffen oder enttäuscht werden. Eher ein Negativpunkt, denn die hohen Erwartungen wurden bereits eingepreist. Hier liegt also mehr Überraschungspotenzial auf der negativen Seite.

4. Bewertungen sind immer abhängig von Zins- bzw. Teuerungs-Niveau. Bei hoher Teuerung erwarten die Anleger auch entsprechend hohe Renditen. Faustregel: Die Renditen sollten immer 1-2% oberhalb der Teuerung liegen.

Das aktuelle KGV liegt mit 18.96 etwas oberhalb des historischen Durchschnitts von 16.

snagprogram0660.png


Billig sind Aktien historisch gesehen also nicht. Allerdings lässt das aktuell niedrige Zinsniveau auch niedrige Renditen zu.

5. Das Motto der Stunde lautet rund um den Globus "Risk-Off". Also ja, die Mehrheit der Anleger ist defensiv positioniert. Sicherheit wird also im Moment höher geschätzt als Rendite. Ich bezweifle allerdings, dass das ein Pluspunkt für Aktieninvestments ist, spricht diese Haltung doch für allgemeine Verunsicherung.

Wenn wir alles zusammenfassen, läuft es auf einen einzigen Indikator hinaus. Und der lautet "Zinsen".

Wenn die Zinsen steigen, werden Aktien im Preis und Wert fallen, weil die Investoren dann (s. Punkt 4) höhere Renditen verlangen werden.

Eine steigende Inflationserwartung bei weiterer Gelddruckerei aber stabilen Zinsen wäre entsprechend positiv für Aktien.

 
Hier ein Hinweis auf eine Seite, welche die Erwartungshaltung auf verschiedene Investitionen aufzeigt. Unklar ist mir, wer und wie diese Zukunftserwartungen erhebt. Trotzdem könnte es gewisse Hinweise auf bevorzugte und auf vernachlässigte Investitionsmöglichkeiten geben. Detail auf der entsprechenden Homepage. Ich habe diesen Hinweis hier im Forum bekommen, allerdings weis ich nicht mehr von wem! Vielleicht kann hier noch jemand etwas mehr dazu sagen bzw. schreiben.http://www.finviz.com/futures_performance.ashx?v=16Karat

 
Hier ein Hinweis auf eine Seite, welche die Erwartungshaltung auf verschiedene Investitionen aufzeigt. Unklar ist mir, wer und wie diese Zukunftserwartungen erhebt. Trotzdem könnte es gewisse Hinweise auf bevorzugte und auf vernachlässigte Investitionsmöglichkeiten geben.
Die Übersicht zeigt weder die Erwartungshaltung noch irgendeine Zukunftserwartung auf. Sie zeigt lediglich die vergangene Performance (1 Tag / 1 Woche / 1 Jahr / usw.) auf und vergleicht diese mit verschiedenen Futures aus verschiedenen Assetklassen ;) Anhang anzeigen 7879
Ich habe diesen Hinweis hier im Forum bekommen, allerdings weis ich nicht mehr von wem! Vielleicht kann hier noch jemand etwas mehr dazu sagen bzw. schreiben.
Ich nehme an das war ich hier viewtopic.php?p=84157#p84157
 
Hier ein Hinweis auf eine Seite, welche die Erwartungshaltung auf verschiedene Investitionen aufzeigt. Unklar ist mir, wer und wie diese Zukunftserwartungen erhebt. Trotzdem könnte es gewisse Hinweise auf bevorzugte und auf vernachlässigte Investitionsmöglichkeiten geben.
Die Übersicht zeigt weder die Erwartungshaltung noch irgendeine Zukunftserwartung auf. Sie zeigt lediglich die vergangene Performance (1 Tag / 1 Woche / 1 Jahr / usw.) auf und vergleicht diese mit verschiedenen Futures aus verschiedenen Assetklassen ;)
Also simpel gesagt, wenn der Kaffeepreis steigt, sinkt der Silberpreis, etc.?Karat
 
Also simpel gesagt, wenn der Kaffeepreis steigt, sinkt der Silberpreis, etc.?
Könnte man jetzt vielleicht aus der Grafik so interpretieren. Das ginge dann aber eher in die Richtung Korrelation / inverse Korrelation. Und dazu würde ich andere Methoden verwenden um das zu messen. Auf der Grafik wird wirklich nur die Performance der verschiedenen Futures über Periode x einander gegenübergestellt.
Ich hatte diese damals im anderen Thread viewtopic.php?f=28&t=1332 eingestellt, weil du da darauf abgezielt hast, was in der Vergangenheit fest gestiegen bzw. gefallen ist.

Günstig kaufen -- Teuer verkaufen!

Bevor man diese Strategie aber fahren kann, muss man zuerst mal genauer abkären, was ist wirklich im Moment im historischen Vergleich super günstig.
Die Interpretation der Grafik oben lautet also schlicht und einfach: Auf die Sicht von einem Jahr sind...
- Kaffee, magere Schweine, Kakao, Nasdaq 100, Soyabohnen Meal, Russel 2000, Schweine-Bäuche, usw. [COLOR= #008000]stark gestiegen[/COLOR]

- Silber, Mais, Gold, Soyabohnen-Öl, Kupfer, AUD, Nutzholz, 30 Year T-Bonds, usw. [COLOR= #FF0000]stark gefallen[/COLOR]

...nicht mehr und nicht weniger.

 
Die [COLOR= #FF0000][SIZE= px]Finanzkrise[/COLOR][/SIZE] hat die Börsen- und Finanzmärkte [SIZE= px]2008 [/SIZE]in dramatische Turbulenzen gestürzt. Hier eine Chronik der wichtigsten Ereignisse aus dem Jahr, in dem die US-Investmentbank Lehman stürzte.

2. Januar: Der Dax rückt mit 8100 Punkten bis auf rund 50 Punkte an sein Rekordhoch vom 13. Juli 2007 heran.

15. Januar: Der Münchener Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) schockiert die Börse mit unerwarteten Abschreibungen. Der Aktienkurs bricht um 35 Prozent ein.

21. Januar: Rezessionsängste lösen an Europas Börsen einen panischen Ausverkauf aus. Der Dax fällt um sieben Prozent - der größte prozentuale Verlust seit den Anschlägen 2001 in den USA.

22. Januar: Noch vor Börseneröffnung in den USA senkt die US-Notenbank (Fed) auf einer Krisensitzung die Zinsen um 75 Basispunkte auf 3,5 Prozent und bremst damit die Talfahrt der Börsen weltweit. Am

30. Januar folgt ein weiterer Zinsschritt auf drei Prozent.

16. März: Die fünftgrößte US-Investmentbank Bear Stearns ist pleite und wird an JP Morgan notverkauft.

17. März: Die Börsen-Talfahrt beschleunigt sich. Die Anleger fliehen in den als sicher geltenden Hafen Gold, dessen Preis mit 1030,80 Dollar ein Rekordhoch erreicht.

18. März: Die Fed senkt den Leitzins um 75 Basispunkte auf 2,25 Prozent. Am 30. April senkt sie weiter auf 2,00 Prozent.

3. Juli: Anders die EZB: Aus Angst vor Inflation erhöht die Notenbank die Zinsen leicht auf 4,25 Prozent.

11. Juli: Der Ölpreis stellt mit 147,27 Dollar je Barrel (159 Liter) US-Leichtöl ein Allzeithoch auf.

15. Juli: Der Euro erreicht mit 1,6038 Dollar einen Rekord.

8. September: Die angeschlagenen US-Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac werden verstaatlicht.

14. September: Die US-Investmentbank Lehman Brothers ist pleite. Der Rivale Merrill Lynch schlüpft in letzter Minute unter das rettende Dach der Bank of America.

15. September: Die großen Notenbanken öffnen die Geldschleusen und schießen Milliarden in den Geldmarkt.

17. September: Mit einem Notkredit über 85 Milliarden Dollar greift der US-Staat dem Versicherer AIG unter die Arme. Der Branchenführer wird quasi verstaatlicht.

29. September: Eine Gruppe deutscher Banken und der Bund sichern vorerst das Überleben der HRE, deren Aktien um 74 Prozent auf 3,52 Euro abstürzen.

4./5. Oktober: Während der deutsche Staat die Garantie für private Einlagen übernimmt, scheitert das Rettungspaket für die HRE. Die Bank steht erneut vor dem Abgrund.

8. Oktober: Die weltgrößten Notenbanken senken in einer abgestimmten Aktion die Zinsen, in der Euro-Zone beträgt er nun 3,75 Prozent und in den USA 1,50 Prozent.

11. Oktober: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy kündigen ein Rettungspaket für die Finanzbranche an. Der Dax schießt den Montag darauf um 11,4 Prozent in die Höhe. Es ist der größte Tagesgewinn seiner Geschichte.

4. Dezember: Die EZB senkt den Leitzins um überraschend 75 Basispunkte auf 2,50 Prozent. Es ist der größte Zinsschritt der Notenbank seit ihrer Gründung 1998.

[COLOR= #0000FF][SIZE= px]Gibt es zum vorstehenden Börsencrash 2008 / 2009 Paralellen zur heutigen Börsenlage im Jahr 2014?[/COLOR][/SIZE]

 
Gibt es zum vorstehenden Börsencrash 2008 / 2009 Paralellen zur heutigen Börsenlage im Jahr 2014?
Ja, gibt es!Kurz zusammengefasst war die Krise 2008 eine Verschuldungskrise. Eine Krise also, die dadurch ausgelöst worden war, weil sich zu viele Private/Firmen/Banken zu hoch verschuldet hatten. Insbesondere im US-Immobilienmarkt, der irgend wann einfach zusammenbrechen musste!

Das interessante an der Krise 2008 war der Dominoeffekt: Eine Bank geht Pleite. Dadurch kommt eine zweite und dritte Bank in Schwierigkeiten, weil sie Ausstände von Bank 1 nicht mehr einfordern kann. Entsprechend kriegen Banken 4, 5, 6 und 7 Probleme, die ihrerseits Forderungen gegenüber Bank 2 und 3 haben ... usw.

Die Prämisse = Verschuldung gilt heute eben so wie 2008. Nur mit dem Unterschied, dass die Verschuldung heute 2-4 mal so hoch ist wie 2008. Entsprechend dürfte auch die nächste Krise weitaus schlimmer werden als jene von 2008. Aber der Reihe nach:

Krisen entstehen immer dann, wenn sich Ungleichgewichte aufgebaut haben (aka. "eine Blase entsteht") und danach der notwendige Bereinigungsprozess crashartig abläuft.

2000 waren es die Überkapazitäten im dotcom-Sektor. Man erinnere sich nur an die astronomischen Beträge, die in Deutschland oder Frankreich für UMTS-Lizenzen bezahlt haben.

2008 waren es die Fehlallokationen im Immobilien-Sektor.

Derzeit sind es die Anleihen, insbesondere die Staatsschulden.

Was ist heute gleich bzw. anders im Vergleich zu 2008?

Gleich wie 2008

* Hoher Anteil von Privatschuden

* Rekord-hoher Anteil von auf Kredit gekauften Aktien

Unterschiede zu 2008

* Die Schuldenlast insgesamt beträgt mehr als das Doppelte von 2008

* Heute: Sinkende Beschäftigungsquote

* Die Blase ist eine andere: Heute die Anleihenblase, 2008 waren es die Immobilien

---

Natürlich wissen wir nicht, ob die aktuelle Blase 2014, 2015, 2016 oder noch später platzt. Es gibt auch Leute, die der Meinung sind, die Schulden seien kein Problem und die Schulden können unendlich lange ausgeweitet werden.

Nun, "unendlich" gibt es in einer endlichen Welt ohnehin nicht. Rein mathematisch betrachtet ist für einen Staat dann "Game-Over", wenn die Zinszahlungen die Steuereinnahmen übertreffen. Der Staat hätte dann kein Geld mehr um seinen eigentlichen Aufgaben nachzukommen und müsste ständig neue Schulden aufbauen, alleine um die Zinsen zu zahlen. Spätestens dann (wahrscheinlich aber schon sehr viel früher) würde der Staat und die Währung an Vertrauen verlieren.

Weiterhin kursiert die Hoffnung, dass die aktuelle Blase statt zu platzen langsam und marktschonend abgebaut werden könnte.

Das hat weder im Jahr 2008 noch im Jahr 2000 geklappt und bei anderen Blasen auch noch nie. Aber - die Hoffnung stirbt zuletzt!

Impliziert Deine Frage die Frage nach "soll ich jetzt Aktien verkaufen?"

Meine Antwort: Ich weiss es nicht! Es ist gut möglich, dass sich die Schuldenblase noch weitere aufbläht und somit auch die Preise für Aktien weiter steigen. Wir werden zwar vermutlich nicht mehr ein Jahr wie 2013 erleben mit +30% Inflation der Aktienpreise aber es kann durchaus noch weiter mit dem Aktienbullen gehen. Bis ... tja, bis es dann nicht mehr weiter geht und die Blase platzt.

Nochmals zur Erinnerung:

2000 war es das Platzen einer Aktienblase, vor allem im Markt der neuen Technologien (Nasdaq, NEMAX). Insofern war es gerechtfertigt, dass die Aktienpreise bachab gingen.

2008 war es das Platzen der Immobilienblase. Also war es nur bedingt gerechtfertigt, dass Aktien bachab gingen. Zumindest: Alle ausser FIRE (Finance, Insurance, Real-Estate)

201? wird es das Platzen der Anleihenblase sein und somit eine Blase, die doppelt so gross ist wie der Aktienmarkt. Die wird aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls den Aktienmarkt um real 50% ins Minus reissen.

Also: Der Aktienmarkt kann noch gut und gerne 10%, 20%, 50% oder gar 100% steigen, bevor die Blase platzt und ihn halbiert. Die Crux ist, wir wissen nicht, ob und wann das passiert.

In einer idealen Welt würden wir den Aktienbullen bis zum Tag X-1 reiten, dann alles verkaufen, das Tief des Crashs abwarten und dann doppelt so viele Aktien zurückkaufen. Aber da wir nicht wissen, wann Tag X eintrifft, bringt uns das leider keinen Millimeter weiter an die Lösung. So wie ich Dich bisher verstanden habe, bist Du als Langfrist-Anleger bereit und gewillt, bis zum bitteren Ende Deine Aktien zu halten und durch den Crash durchzuziehen. Selbst wenn dies im Gegensatz zu 2000/2008 keine kurze Durststrecke von 3 Jahren bedeutet sondern von 10-25 Jahren (letzteres, falls die Zinsen anziehen).

Können wir den Tag X (also das mehrjährige Allzeithoch mit anschliessender brutalen Korrektur) erkennen?

Nein, können wir nicht. Denn wir werden nicht in der Lage sein, zu unterscheiden, ob die Korrektur am Tag X+1 nur eine Korrektur im ansonsten stabilen Bullenmarkt ist oder der Anfang-vom-Ende.

Es wird einen unscheinbaren Auslöser geben, der für die Korrektur verantwortlich gemacht werden wird: Sei es (aus heutiger Sicht) die Integration der Ost-Ukraine in Russland, massiver Verkauf von US-Treasuries durch die Chinesen oder Inder, ein neuer Krieg im Mittleren Osten ... etc.

Die Börsen werden um vielleicht 5-10% in die Knie gehen, was entsprechend kommentiert werden wird als "Übertriebene Reaktion ... , die zittrigen Hände verkaufen, jetzt ist die ideale Gelegenheit, um sein PF aufzumöbeln ..., es hat sich ja fundamental seit letzter Woche nichts verändert ... etc."

Wenn dann drei Wochen später die Börsen 30% unter dem Hoch stehen, kommen Sprüche wie:

* Hätte ich doch vor drei Wochen verkauft

* Jetzt ist es eh zu spät zu verkaufen, jetzt ziehe ich das durch

... (hab' ich alles live miterlebt um 2000+ und 2008+)

Kurz: Die Krise wird uns alle (oder die meisten) überraschen und wir werden die Krise viel zu spät als solche erkennen!

Was meiner Meinung nach bei der nächsten Krise erschwerend hinzu kommt ist, dass es keine Rettungsanker mehr gibt:

Die Krise 2000 konnte von der Fed noch locker aufgefangen werden. Jene von 2008 bereits nicht mehr. Da mussten die Staaten mit ins Rettungsboot gezogen werden. Aber wer rettet die Staaten?

Das heisst, dass nach meiner Einschätzung eben nicht nur einzelne Firmen und Banken in Mitleidenschaft gezogen werden sondern ganze Staaten und Währungssysteme.

Aber eben "meine Einschätzung". Und die ist nicht unbedingt für jedermann nachvollziehbar.

 
Gibt es zum vorstehenden Börsencrash 2008 / 2009 Paralellen zur heutigen Börsenlage im Jahr 2014?
Nein, gibt es nicht, höchstens man konstruiert und phantasiert Parallelen.
Börsencrashs kommen und gehen, keiner sieht sie kommen und keiner sieht sie gehen, das sind Facts! Wer im Jahr 2008/2009 in Panik verfiel, dem entgingen enorme Gewinne. Der Dow legte in USD um über 100% zu, der DAX in EURO ebenfalls um über 100%, der ESTX50 in EURO über 60%, ja selbst der SMI legte in CHF um über 60% zu.

Wir dürfen die Stimmung zu diesem Zeitpunkt nicht vergessen, die Apokalyptiker prophezeiten einen Jahrhundertcrash, wie anno 1929, ein Systemcrash und eine Währungsreform machten die Runde. Das einzig möglich sichere, sei die Flucht in Gold und in Notvorräte hiess es. 5 Jahre und 60% oder 100% Aktiengewinn später sind die meisten Notvorräte verschimmelt und das Gold USD/OZ legte um 48% zu und in CHF/OZ lediglich um etwas über 13%, also erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

Deswegen kann man keine Parallelen ziehen, Aussagen wie die von Marcus:

Entsprechend dürfte auch die nächste Krise weitaus schlimmer werden als jene von 2008.

Das hat weder im Jahr 2008 noch im Jahr 2000 geklappt und bei anderen Blasen auch noch nie. Aber - die Hoffnung stirbt zuletzt!

Die wird aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls den Aktienmarkt um real 50% ins Minus reissen.

Also: Der Aktienmarkt kann noch gut und gerne 10%, 20%, 50% oder gar 100% steigen, bevor die Blase platzt und ihn halbiert. Selbst wenn dies im Gegensatz zu 2000/2008 keine kurze Durststrecke von 3 Jahren bedeutet sondern von 10-25 Jahren (letzteres, falls die Zinsen anziehen).
Sind Rückblicke in die Vergangenheit, gestützt auf diese kann man aber keine Zukunftsausblicke machen, schon gar nicht mit Prozentangaben, dies ist müssig und nicht konstruktiv, denn wenn die Aktien um 100% steigen, um danach 50% zu fallen ist aus heutiger Sicht nichts passiert! Wenn sie um 10% steigen und um 5% sinken immer noch nichts, genauso bei einer Steigerung um 20% oder 50%, wenn sie um 10% oder 25% sinken. 3 Jahre 10 Jahre oder 25 Jahre, warum nicht gleich 100 Jahre? Alles heisse Luft die nichts aussagt als unterschwellig einem "unsicheren" Aktienanleger ein bisschen Angst zu machen.

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Die Börsen werden um vielleicht 5-10% in die Knie gehen, was entsprechend kommentiert werden wird als "Übertriebene Reaktion ... , die zittrigen Hände verkaufen, jetzt ist die ideale Gelegenheit, um sein PF aufzumöbeln ..., es hat sich ja fundamental seit letzter Woche nichts verändert ... etc."

Wenn dann drei Wochen später die Börsen 30% unter dem Hoch stehen, kommen Sprüche wie:

* Hätte ich doch vor drei Wochen verkauft

* Jetzt ist es eh zu spät zu verkaufen, jetzt ziehe ich das durch

... (hab' ich alles live miterlebt um 2000+ und 2008+)
Werden vielleicht und dann drei Wochen später blablabla...
Wenn du das Live miterlebt hast, dann hättest du spätestens im Jahr 2008 deine Lehre daraus ziehen sollen um zu erkennen, dass die Anleger die es durchgezogen haben, nichts falsch gemacht haben, jene die zum Zeitpunkt der grössten Angst noch Aktien dazugekauft haben, sogar alles Richtig gemacht haben.

Noch zum Schluss, beim vielleicht, eventuell, kann sein aber auch nicht, Platzen der Anleihenblase müssen sich vor allem die Goldbugs warm anziehen, denn wenn die Zinsen steigen ist Gold das einzige Anlagevehikel, welches nur belastet und keinen Ertrag generiert, die Anleger sind aber auf Ertrag angewiesen und werden dann, so wie jetzt in Aktien und Unternehmensanleihen umschichten, oder in attraktive Staatsanleihen, denn ein Staat geht nie Pleite!

Dies nur als Kontroverse zu Marcus Parallelenerkennung.

Die einzige Parallele die man ziehen kann, ist folgende: "Niemand kann eine Parallelen ziehen, denn der Markt wird nicht durch Logik bestimmt, sondern durch Ereignisse und die darauf folgenden emotionalen sowie rationalen Entscheidungen der Anleger, ob diese Entscheidungen richtig oder falsch waren, lässt sich erst im Rückblick feststellen."

Den Markt zu timen, ob kurz oder langfristig ist einfach nicht möglich, denn was wir wissen, wir wissen nichts. Es kann sein das Marcus recht hat, genauso kann er aber auch unrecht haben, so wie im 2008 und 2011! Wenn ich schreibe der Goldpreis wird sich um über 50% abwerten und eine lange Durststrecke von über 20 Jahren, wie auch schon, überstehen müssen, wäre das einfach nicht seriös, weil ich es nicht wissen kann, ich kann es annehmen und prophezeien, wahrer wird es dadurch nicht!

 
Börsencrashs kommen und gehen, keiner sieht sie kommen und keiner sieht sie gehen, das sind Facts!
Stimmt nicht. Es gab genügend Warner Ende 1999 und schon vorher wegen der Überhitzung des dot-com Sektors und dass die Immobilienblase eine Gefahr darstellen würde, habe ich selbst schon ab etwa 2004 geschrieben.
Richtig ist allerdings, dass niemand den genauen Zeitpunkt voraussagen kann, wann eine Blase platzen wird.

Wer im Jahr 2008/2009 in Panik verfiel, dem entgingen enorme Gewinne. Der Dow legte in USD um über 100% zu, der DAX in EURO ebenfalls um über 100%,
Nachdem die Kurse zuvor um 50% korrigiert hatten ... ;)
Aber richtig, man kann auch die nächste 50%-Korrektur mitmachen und dann entsprechend warten, bis sie wieder um 100% gestiegen sind, um ein Nullsummenspiel zu erreichen.

Wer 2007 die Gefahr erkannt hat und aus Aktien ausgestiegen ist, um dann im Verlauf von 2009 wieder einzusteigen, hat alles richtig gemacht und viel gegenüber jedem gewonnen, der stur den Crash durchgezogen hat.

 
Also: Der Aktienmarkt kann noch gut und gerne 10%, 20%, 50% oder gar 100% steigen, bevor die Blase platzt und ihn halbiert. Die Crux ist, wir wissen nicht, ob und wann das passiert.

In einer idealen Welt würden wir den Aktienbullen bis zum Tag X-1 reiten, dann alles verkaufen, das Tief des Crashs abwarten und dann doppelt so viele Aktien zurückkaufen. Aber da wir nicht wissen, wann Tag X eintrifft, bringt uns das leider keinen Millimeter weiter an die Lösung. So wie ich Dich bisher verstanden habe, bist Du als Langfrist-Anleger bereit und gewillt, bis zum bitteren Ende Deine Aktien zu halten und durch den Crash durchzuziehen. Selbst wenn dies im Gegensatz zu 2000/2008 keine kurze Durststrecke von 3 Jahren bedeutet sondern von 10-25 Jahren (letzteres, falls die Zinsen anziehen).

Das heisst, dass nach meiner Einschätzung eben nicht nur einzelne Firmen und Banken in Mitleidenschaft gezogen werden sondern ganze Staaten und Währungssysteme.

Aber eben "meine Einschätzung". Und die ist nicht unbedingt für jedermann nachvollziehbar.
Ich bin ja mit dir einig mit der Annahme, dass die Krise 2008 nicht überwunden wurde sondern umrundet.
Die Realität ist nicht immer so dramatisch wie die Logik.

Niemand wurde bisher Schaden zugefügt mit der lockeren Geldpolitik.

Dass die "Krise" nicht überwunden ist, zeigt die einfache Tatsache, dass die ZBs offensichtlich nicht von dieser Krisenbekämpfung loskommen. Dabei ist es nicht normal, dass ZBs Staatsanleihen aufkaufen, dies bleibt doch eine Absurdität wenn Schulden vom eigenen Schuldner aufgekauft werden. Mit was denn?? :mrgreen:

Doch Aktien sind Anteile an "lebendigen" Firmen. Die bleiben ja nicht stehen. Die werden in jeder Situation versuchen zu geschäften. Manchmal geht eine Firma dann pleite oder die Gewinne sinken und dies über lange. Doch wird die Welt im Kapitalismus sich weiter um die Wirtschaft drehen, egal was passiert, die Regierungen und ZBs werden alles versuchen die Wirtschaft am laufen zu halten, gerade in einer Krise.

Wie relativ der Wert einer Aktie ist beschreibst du ja.( Können auch noch bis zu 100% steigen ). Kommt es dann zu einem 50% Einbruch, dann ständen wir hier wo heute. Also wo wäre da der Verlust? Man hatte sogar noch Dividenden.

Die Gefahr eines Systemkollapses ist vorhanden meiner Meinung nach. Doch ist das ja nur ein Wort. Es kann so vieles bedeuten oder auch wenig. Das System welches man definiert ist dabei auch eine Frage. Die grosse Angst dreht sich wohl am Ende um den Abstieg auf der Wohlstandsleiter welche in gewissen Gegenden in Europa bereits im Gange ist. Doch auf der anderen Seite sind viele Regionen aufgestiegen. Eine Verlagerung findet statt. Wie sich die weiterentwickelt ist auch nicht z berechnen, doch sind ja gerade auch viele Schweizer Firmen in diesen aufstrebenden Märkten gut aufgestellt.

Also Risiken sind überall vorhanden, wenn man sie vermeiden will, kann man nie Aktien längerfristig kaufen, weil man dann am unternehmerischen Risiko beteiligt ist.

Der aktuelle Wert einer Aktie sollte nicht der Grund sein, weshalb man sie besitzen will. Längerfristig beteiligt sein will an diesem Unternehmen. Es hat ja mehr mit dem nachhaltigen Wert zu tun.

Ich denke ein crash ist möglich, doch würde es mich schon überraschen er käme in zwei Wochen. Denn was sich unterscheidet von 2008 ist, dass die Zinsen fast immer noch bei ihrem Tief stehen. Somit muss die allfällige Kreditblase nicht platzen sondern hat noch Platz nach oben. :mrgreen:

 
Wer 2007 die Gefahr erkannt hat und aus Aktien ausgestiegen ist, um dann im Verlauf von 2009 wieder einzusteigen, hat alles richtig gemacht und viel gegenüber jedem gewonnen, der stur den Crash durchgezogen hat.
Ja das stimmt, das sind diejenigen welche in die Zukunft schauen können und zum voraus wissen wie die Kurse stehen werden, wie heissen die jetzt wieder, ach ja A.Moshe oder D.Morgan aber auf diesem Niveau sehe ich doch keinen M.Fabian. Im nachhinein weiss es jeder besser und machte eine super Performance.
 
Dabei ist es nicht normal, dass ZBs Staatsanleihen aufkaufen, dies bleibt doch eine Absurdität wenn Schulden vom eigenen Schuldner aufgekauft werden. Mit was denn?? :mrgreen:
DIe Antwort kennen wir beide: Mit frisch gedrucktem Geld. Und das wiederum verwässert den Wert des Geldes irgendwann.
Der aktuelle Wert einer Aktie sollte nicht der Grund sein, weshalb man sie besitzen will. Längerfristig beteiligt sein will an diesem Unternehmen. Es hat ja mehr mit dem nachhaltigen Wert zu tun.
Ganz Deiner Meinung. Allerdings mit der Einschränkung, dass ich nur Aktien von Firmen haben wollte, die etwas sinnvolles produzieren.Aktien von Banken oder Versicherungen will man in einer Finanzkrise nicht besitzen!
 
Also: Der Aktienmarkt kann noch gut und gerne 10%, 20%, 50% oder gar 100% steigen, bevor die Blase platzt und ihn halbiert. Die Crux ist, wir wissen nicht, ob und wann das passiert.
Unser Marcus Fabian sagte das schon vor einem Jahr was Blick heute schreibt:

Starökonom Burkhard Varnholt sagt Börsen-Boom voraus
Der SMI steigt auf 20'000  Punkte!

Boom oder Crash? Der Anlagechef der Bank Julius Bär macht eine glasklare Ansage : Die Börsenkurse werden sich in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln.
Wenn jetzt nicht auch der letzte Blick-Leser sein Sparkonto (und das der Kinder) auflöst und Aktien kauft ... Da ja ein Starökonom und Anlagechef einer renommierten Bank sagt, dass man so einfach sein Geld verdoppeln kann muss es wohl stimmen. Und bei meiner Pension gibt es ein paar ausserordentliche Monatsrenten, da sonst der Deckungsgrad > 200 % würde.

It's party time
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Man beachte übrigens den verklärten Blick des Stars gen Himmel. Da muss er es wohl her haben. Die Hände symbolträchtig ausgestreckt zum Empfang des Mannas (Amen!)

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Starökonom Burkhard Varnholt sagt Börsen-Boom voraus
Der SMI steigt auf 20'000  Punkte!

Boom oder Crash? Der Anlagechef der Bank Julius Bär macht eine glasklare Ansage : Die Börsenkurse werden sich in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln.
Mit dem zitieren ist es so eine Sache.

Ich versuche (meistens) zu trennen, was der Sachverhalt ist, was der Journalist daraus an plakativen Schlagzeilen gemacht hat und was der Forenschreiber daraus macht.

Bei manchen Forenschreibern ist manchmal Skepsis angebracht.

... Nun haben sie wieder etwas an Flughöhe verloren. Und schon stellen manche ängstlich die Frage: Kommt jetzt der Crash? Sind Aktien nicht längst überbewertet?

Für Burkhard Varnholt (47) sind dies Zweifel von «Ewiggestrigen». Natürlich schliesst auch der Anlagechef der Bank Julius Bär Rückschläge oder gar Abstürze nicht aus. So wie im letzten Oktober oder nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses Mitte Januar.

Doch der langfristige Trend zeigt für Varnholt in die andere Richtung: nach oben. Und zwar anhaltend, stabil und ungemein kräftig. «Alles deutet darauf hin, dass sich die wichtigen Börsen in den kommenden fünf Jahren nochmals verdoppeln», sagt Varnholt. Für den SMI bedeutet dies: «20000 Punkte im Jahr 2020 sind möglich.»

Tiefe Zinsen sind der Treiber der Aktienhausse ...
Das schaut doch wesentlich besser aus.

Die Begründung, auch im weiteren Text, ist für mich plausibel.

Unter der Annahme, dass die Zinsen noch lange so tief bleiben wie heute, halte ich das Szenario «20000 Punkte im Jahr 2020 sind möglich.» für wahrscheinlich.

 
Das ändert nichts an der Tatsache, dass Herr Varnholt eine klare Prognose macht ("ALLES deutet darauf hin   ...") und die Leute welche die Aktien als überbewerte ansehen, als "Ewiggestrige" bezeichnet. Der Trend sei sogar "anhaltend, stabil und UNGEMEIN kräftig"

Ich setze mal voraus, dass der Blick-Journalist richtig zitiert hat.

Ich finde es halt ein bisschen fahrlässig, wenn eine Boulevard-Zeitung diese potenzielle Kapitalverdoppelung (dazu kämen ja noch Dividenden!) so als fast sicher darstellt.

Daher meine, möglicherweise etwas zu sarkastische, Kommentierung des Artikels.

Mir soll es allerdings recht sein, wenn die Prognose eintrifft. Meine PK ist zu 60 % in Aktien imvestiert :eek:k:

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Solche Prognosen wie sie Herr Varnholt abgegeben hat, sind doch schlicht unseriös. Der Wahnsinn ist aber, dass sogar die abstrusesten Prognosen auch mal richtig sein können. Dann ist dieser  Prognostiker der grosse Held. Selbstverständlich lese ich auch gerne Prognosen, welche meinen Aktienkursen gut tun. Ich bin aber auch mit meiner langjährigen Präsenz in Aktienanlagen im Klaren, wie schnell der Wind drehen kann. Gute Zeiten, schlechte Zeit wechseln sich an den Aktienmärkten immer wieder ab. Teils durch reale Gründe, was gesund ist aber auch durch irreale Gründe durch Puscherei. Der seriöse Investor lässt sich aber bei Übertreibungen nach oben oder nach unten, nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem der Langfristanleger ist bei unruhigen und ruhigen Zeiten immer gut bedient. Irgendwann kehren die Aktien wieder auf ihren wahren Wert zurück. Vorausgesetzt man hat als Langfristanleger wirklich nur top Aktien, z.B. Aktien von Top-Firmen, gute Dividende, gute Branchen, etc.  im Depot, kann mit diesen Aktien durchhalten und vorübergehende Kurstaucher wieder kompensieren in dem er seine Aktien einfach liegen lässt. Rein schon mit nichts tun verdient der die Kosten von Verkäufen und Käufen. Wer Qualität im Depot hat wird immer wieder die Nase vorne haben. Das bedingt aber, dass er sein Aktiendepot  immer wieder periodisch überprüft, ob seine Depottitel noch immer diesen hohen Anforderungen entsprechen. Karat1