Sentiment-Indikatoren

[cello]

In letzer Zeit wurden in diesem Forum an diversen Stellen verschiedene Sentiment-Indikatoren angesprochen und besprochen.

Ich eröffne diesen Thread hier im Bereich Trader Talk um all diese verschiedenen Indikatoren zentralisiert zu besprechen und vor allem auch die aktuellen Signale zu analysieren.

Ich freue mich auf eure Inputs.

Hier eine Liste (wird laufend ergänzt) mit Links:

- Put/Call Ratio -> CBOE oder Stockcharts

- ISE Sentiment Index -> ISE

- Fear & Greed Index -> CNN
- NYSE TRIN -> Stockcharts oder Barchart
- CoT Report -> CFTC und Wellenreiter

 

[Hönig]

Finde ich gut, diese Infos zentral zu sammeln.

Zur Vollständigkeit hier noch der Link zu Trin Thread:

Ich finde solche Indikatoren sehr hilfreich. Denn diese geben uns eine weitere Source, um Entscheidungen zu treffen. Meistens hat man ja ein Chart für eine Aktie oder einen Index und darauf Indikatoren, welche aber ebenfalls von den gleichen Roh-Daten erstellt werden. P/C Ratio oder andere Sentiment-Indikatoren geben eine Asset-unabhängige Sicht.

Ich möchte die aktuellen Charts für die CBOE P/C Ratios hier rein stellen. CBOE P/C Ratio ist das Verhältnis der Put zu den Call Volumen an der CBOE. Es gibt auch andere P/C Ratios. Da die CBOE einer der grösseren Optionsplätze ist, werden diese von vielen Markteilnehmer analysiert. donblanco hat diese kürzlich ebenfalls erwähnt (siehe oder ?p=101197)

CBOE liefert die historischen Daten, wie auch die Intra-Day (alle 30 Minuten) Kurse. Es gibt das Equity Ratio (für Einzelaktien und zeigt eher das Sentiment der nicht-professionellen Marktteilnehmer), dann gibts noch den Index Ratio (für den Index und zeigt das Sentiment der "professionals"). Beides zusammen gibt den Total.

Für alle drei gibts bestimmte Bereiche die "üblich" sind. Bei Equity wird von 0.6-0.7 ausgegangen, beim Index Ratio von um 1.2-1.3 (vor allem für Hedging-Zwecke verwendet, deshalb mehr Puts) und für das Total um 1. Bei Total gleicht sich der Überhang der Calls im Equity mit dem Überhang der Puts im Index Ratio wieder aus. Werte ausserhalb werden als Kontra-Indikatoren angeschaut.

Allgemein gibt uns das P/C Ratio ein Gefühl, wie die Marktteilnehmer sich absichern. Solche Indikatoren werden häufig für das Identifizieren der Peaks verwendet - also Extremwerte im P/C Ratio können Übertreibungen signalisieren.

Sources:

Intra-Day Kurse: http://www.cboe.com/data/IntraDayVol.aspx

Historische Kurse: http://www.cboe.com/data/putcallratio.aspx

Stockcharts (http://stockcharts.com/h-sc/ui?s=$CPCI) hat diese auch dabei, Kürzel $CPCE für den Equity, $CPCI für den Index und $CPC für das Total Ratio. Für das Index Ratio sind leider nur ab 2011 Kurse in Stockcharts verfügbar.

Hier habe ich den aktuellsten Index Chart mit dem SPX für 2006 bis 2015:



Hier sehen wir, dass die "professionals" ihre Put Positionen eher am abbauen sind, dass heisst ihre Positionen weniger hedgen. Der aktuelle Wert ist tief im Mehrjahresvergleich und spricht, wenn man diesen Indikator als Contrarian nimmt, für höhere Kurse.

Hier den aktuellsten Equity Chart von Stockcharts von 2006-2015:



Her den aktuellsten Total Chart von 2011-2015:



Das P/C Ratio wird eben falls für den Fear and Greed Index verwendet. Bei diesem werden noch weitere Infos dazu genommen. Beschreibung der einzelnen Indikatoren ist auf der Webseite auffindbar.

Der Index ist hier vorhanden und wird täglich aktualisiert: http://money.cnn.com/data/fear-and-greed/

Gestern war dieser bei 7 - was extrem tief ist und eher bullish zu interpretieren ist:



Bin gespannt, wer von euch diese auch anschaut und zu welchem Zeitpunkt ihr euch wie danach richtet.

Cheers

 

[donblanco]

Hoi ihr zwei,

Vielen Dank für die Eröffnung dieses threads.

Auf Hönigs Frage, wer denn die angesprochenen Sentiments und Indikatoren regelmässig ansieht, kann ich meinen Finger in die Höhe recken.

Es gehört zu meinen allmorgendlichen Routinen, diese Dinge nachzuschlagen und in eine Excel-Checkliste einzutragen.

Regelmässig gemacht, bekommt man auf diese Weise ein sehr gutes Gefühl für das Marktumfeld.

Nach einigen Monaten und Jahren weiss man fast im Schlaf, WIE und WANN welche Indikatoren brauchbar sind und wann nicht.

Die Indices sind für sich genommen zu schwammig.

Ich habe ein System für mich etabliert, mit welchem ich sie quantifiziere und habe für mich ein klares Konzept von

Rot-Gelb-Grün  

( wie bei einer Verkehrsampel )

etabliert.

Rot - Füsse stillhalten, Abwarten, ggf. Inverse ETF's handeln, oder Optionen darauf und einen Blick auf das P/C-Ratio behalten.

Gelb - Laufende Kontrakte auslaufen lassen, ggf. hedgen. Underlyings verkaufen

Grün - Normaler Handel mit Short Put-Strategien, Covered Call Writing, Earnings Trades und FOP Spreads

Sentiments sind nett anzuschauen - sie bringen aber nur dann konkrete Handelsanweisungen, wenn man sie systematisch und diszipliniert regelmässig im Verlauf und im Kontext mit anderen Analysen betrachtet und quantifiziert.

Details führen an dieser Stelle zu weit.

Freu mich aber über weitere Diskussion

Gruss

Don

 

[Hönig]

Ein weiterer Indikator kann der CoT Report sein. Hilft die Positionierung von unterschiedlichen Gruppen zu verstehen. Z.B. ob gewisse Marktteilnehmer, wie Pensionskassen, sich eher auf steigende oder eher auf fallende Kurse einstellen. Welche von den Gruppen am wichtigsten ist, da scheiden sich die Geister: Die Commercials oder die Large Traders, je nach dem wer man fragt.

Der sogenannte Commitment of Traders-Report wird jede Woche am Freitagabend von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), einer US-Regierungsbehörde, veröffentlicht. Der Bericht bietet wertvolle Informationen über Art und Umfang der Positionierung dreier wichtiger Anlegergruppen (Non- Commercials, Commercials und Small Traders). Analysiert werden verschiedene Rohstoffe, aber auch Zinsen, Devisen, und die wichtigsten Aktienmärkte in den USA. Die Positionierungen der genannten Anlegergruppen liefern wichtige Hinweise auf mögliche Trendwechsel in den jeweiligen Märkten.

Es gibt drei Händlergruppen in den Reports: Large Traders (oder auch Non-Commercials genannt), Commercial Traders und die Small Traders.

Die Commercial Traders ist die wichtigste Gruppe: Diese Profis unter den Händlern zeichnen sich durch besondere Marktkenntnisse aus. In den Rohstoffmärkten sind hier die Produzenten vertreten. Es liegt auf der Hand, dass Commercials im Allgemeinen die umfassendsten Kenntnissen über das entsprechende Handelsgut besitzen. An den Finanzmärkten sichern sich Portfoliomanager Pensionskassen, Stiftungen oder Versicherungsunternehmen über den Kauf von Futures gegen mögliche Kursverluste bei Aktien.

Weitere Erläuterungen zu den Gruppen und Quelle obiger Infos: http://www.godmode-trader.de/artikel/mit-den-wissenden-handeln-trendwechsel-mit-cot-daten-erkennen,689409

Weiter sollten die Large Trader Gruppe (meist institutionelle Händler, Hedge Funds) beachtet werden.

Weitere Beschreibungen (auf English) zu den einezelnen Gruppen sind hier vorhanden: http://www.learningmarkets.com/understanding-and-trading-the-cot-report/

Hier ist eine ältere Analyse zu CoT Reports zu finden: http://www.goldseiten.de/artikel/1322--Interpretation-der-aktuellen-Commitment-of-Traders-CoT-Reports.html.

Hier sind verschiedene Charts (Gold, SPX, ...) und die Zahlen in aufbereiteter Form vorhanden: https://www.wellenreiter-invest.de/cot-daten

Trader Forum Thread ist hier Ansonsten waren die CoT Reports und Charts immer mal wieder irgendwo in den Threads erwähnt / verwendet worden (z.B.  http://hier http://www.trader-forum.ch/topic/1832-langfristige-strategie/page-132?hl=cot#entry85735 oder hier einen aktuellen Chart für SP500 )

Weitere Referenz: http://www.cftc.gov/MarketReports/CommitmentsofTraders/index.htm#CurrentReports

Als Beispiel stelle ich hier den aktuellen Gold-Chart rein:



Source: https://www.wellenreiter-invest.de/cot-daten/gold

Im Chart sehen wir, dass die Large Traders (rot) ihre Long-Positionen in den letzten Monaten stark abgebaut, während die Commercials (blau) ihre Short-Positionen verringert haben.

 

[Hönig]

@donblanco Wie interpretierst du den P/C Ratio Chart für den Index (oben von mir gepostet)? Siehst du das auch so, dass das tiefe Ratio eher dafür spricht, dass sich viele Teilnehmer mit höheren Kursen rechnen?

Wie siehst du's z.B. beim Gold Chart für CoT oben? Da Commercials ihre Short Positionen verkleinern, gehen die Produzenten eher von höheren Gold-Preisen aus? Wie gewichtest du die Large Traders vs. Commercials?

Mich interessiert natürlich auch, wie alle anderen diese Charts interpretieren und die Gewichtung der Gruppen einschätzen.

 

[donblanco]

Hoi Hönig,

Nun habe ich eine ellenlange Seite geschrieben und blöderweise hat es sich in den Orkus verflüchtigt.

Ich versuche es nochmal.

Ich hatte es irgendwo zwischengespeichert ..

da ist es..

Hoi Hönig,

Ich bin verblüfft.

Dein umfangreiches Posting hätte fast wörtlich auch von mir verfasst worden sein können.

Du bist offensichtlch jemand, der komplexe Zusammenhänge systematisch angeht, analysiert und eigene Schlüsse zieht.

Aus Deinen Zeilen spricht ein klarer Geist.

Saubere Zitate . - Querverweise - Grafiken, Anregungen, Links ...

CoT Reports:

Auch zu diesem Thema hätte ich gern mehr Diskussion.

Vor einigen Wochen habe ich das Buch von Larry Williams erneut gelesen. 

Ich muss gestehen, dass ich vieles noch immer nicht verstehe. Auch wenn ich schon so manches Jahr im Trading aktiv bin - die CoT Reports waren immer ein Buch mit vielen Siegeln.

Immerhin,

Einige Schlüsse habe ich doch ziehen können:

1. Man muss diese Reports immer in einem mehrwöchigen Zeithorizont betrachten.

2. Sie sind nicht für alle Märkte gleichermassen aussagekräftig

3. Sie gelten nur im Zusammenhang mit anderen Indikatoren und Marktumfeld

Beispiel ist für mich Gold

Über mehrere Wochen stiegen die Verkäufe der large specs, ohne dass es sich im Kurs widerspiegelte. Erst zum Schluss, als der Markt offenbar "dünn" wurde, stiegen die small specs vermehrt ein. Prompt gab es den "Crash", den angeblich nicht die Chinesen, sondern "versehentliche" Orders aus New York ausgelöst haben.

Sei's drum: Die Vola ist hochgeschossen - Es gab Möglichkeiten für Spreads auf der oberen wie auf der unteren Seite.

Beides habe ich genutzt.

Nach unten ist nun (vorerst) Pause. Die 'grossen Jungs' haben ihre Positionen plaziert.

Abgesehen von einigen Zuckungen wird die Vola nun abflauen, bis es im Herbst wieder losgeht.

Heisst für mich: Zuschauen, wie die Prämien dahinschmelzen, die ich dann behalten darf.

 

[donblanco]

Nochmal @hönig

Beim Put/Call Ratio beachte ich die Optionen jener Aktien, die im SP 500 gelistet sind.

- Mein Brot-und-Butter-Geschäft.

Alle anderen sind gewiss von Bedeutung, aber ich mag darüber nicht urteilen, weil es mir in anderen Märkten ehrlich und simpel ausgedrückt an Erfahrung fehlt.

Anders ausgedrückt: Weil ich mit meiner Zeit und meinem Engagement mich konzentriere auf diejenigen Märkte, die mir mit MEINEM Trading-Ansatz lukrativ erscheinen.

Statement von meiner Seite:

Wenn

P/C Ratio  >1,4 UND 1,6 intraday

UND

Squeeze im Chart

UND

Vix Term Structure in backwardation

DANN

PUTS schreiben

ODER

im Index Future Long Positionen aufbauen

Beispiel October 2014

Konkret: In solchen Fällen gehe ich bis zu 50 % meines Kontos long

Solche Ereignisse sind selten - aber wenn sie da sind, dann bieten sie aussergewöhnlich hohes  Gewinnpotential.

Zum Gold hatte ich schon einiges geschrieben.

PC-Ratio ist nach meiner Einschätzung noch nicht extrem genug

und

Diese Greed and Fear Story ist ein netter Gag - good to know ...

mit ihrer Hilfe kann man einen kommenden "Wind Of Change" in die Nase bekommen

Deine Frage

"Siehst du das auch so, dass das tiefe Ratio eher dafür spricht, dass viele Teilnehmer mit höheren Kursen rechnen? "

möchte ich so beantworten:

a) Contango - Ja

b) Avance-Decline positiv ?  - Nein !

c) Advance - Decline in allen Märkten negativ .-Ja

=> keine Long Aktivität zur Zeit

Aus meiner Sicht ist im jetzigen Umfeld das P/C Ratio als ein Indikator für längerfristig weiter fallende Kurse zu sehen

Kurzfristig sicher ein Upmove .. ein Strohfeuer

Downmoves sind aber begrenzt - bin noch der Meinng, dass es wegen des Wahljahres in USA keinen Kollaps geben wird

(hat es noch niemals in Wahljahren gegeben)

Put/Call Ratio allein ist nicht aussagekräftig genug - wenn die Kurse mit zunehmender Dynamik weiter fallen, ist es sogar ein verstärkender Faktor - vergleichbar mit den oftmals falsch interpretierten Bollinger-Bändern

..

Raum für Diskussionen

mit nächtlichen Grüssen

Don

 

[cello]

Danke für die interessanten Inputs k:

Ich habe die Liste im Eröffnungsposting ergänzt und mit den Links versehen. Werde diese Liste laufend ergänzen, wenn neue gute Inputs kommen. Falls ich etwas übersehe, einfach per PN melden.

@CoT Report

Eigentlich genau das was alle immer wissen wollen: Wie sind die Grossen Player positioniert? Doch sieht man das wirklich aus dem Report? Die Positionen können ja auch Hedges sein für Exposures in anderen Instrumenten. Um die CoT Daten in der Praxis anzuwenden, weden sie meiner Meinung nach viel zu spät veröffentlicht. Der Report per Dienstag wird jeweils am Freitag Abend nach US Close veröffentlicht. Das heisst, man kann frühestens am Montag Morgen auf die Daten im Report per Dienstag der vergangenen Woche reagieren. Bis dann hat sich unter Umständen schon wieder einiges geändert.

 

[cello]

Hier der NYSE TRIN im 5-Minuten-Chart über eine Woche mit dem SPX als Overlay. Vielleicht kann da jemand was rauslesen?

 

[cello]

Gestern sind wir nach dem starken Anstieg in einem leicht überkauften Zustand gemäss NYSE TRIN (knapp unter 0.50) aus dem Handel gegangen. Ein erstes Warnsignal.

Heute hat sich der TRIN knapp unter 0.80 eingependelt. Also wieder ein gesund bullisher Zustand. Solange er zwischen 0.50 - 0.80 bleibt, kann das ruhig noch weiter steigen.

 

[Hönig]

Ein weiterer Ratio Indikator ist der ISE Sentiment Index (ISEE): http://www.ise.com/market-data/isee-index/

Aus dem "About US" von der Webseite (http://www.ise.com/about-ise/):

"International Securities Exchange Holdings, Inc. (ISE Holdings) operates two U.S. options exchanges, International Securities Exchange, LLC (ISE) and ISE Gemini, LLC (ISE Gemini)...As part of Eurex Group, ISE and ISE Gemini are combined with Eurex Exchange to form one of the largest transatlantic derivatives marketplaces, with daily trading volumes exceeding 9 million contracts across a growing range of asset classes."

Dies ist ein Call/Put Ratio Index (richtig, ein C/P Ratio, nicht wie der CBOE ein P/C). Und weiter beziehen sich diese Zahlen auf Long Call und Long Put. Und zwar sind die Berechnungs-Details wie folgt:



Es gibt auch hier wieder drei verschiedene Indices: Total, All Equities und Indices & ETF.

Auf der Webseite sind Intraday-Kurse (alle 20 Minuten) ersichtlich, wie auch der historische Verlauf.

Der Verlauf für den Indices & ETF Index für den Zeitraum 2007-2015 sieht folgendermassen aus:



Wir sehen, dass Anfangs 2009 ein Höchststand im 50-day moving average von über 115 erreicht wurde. Dies korreliert mit dem Tiefsstand in den Leitindices. Das zeigt uns, dass Long Call vermehrt gekauft wurden. Mit einem aktuellen Wert von rund 65-70 zeigt es für mich wenig Spezielles. Verglichen mit dem Tiefstwert von rund 30 im 50-day avg im 2007-Hoch sind wir heute schon noch weit von einem stark Long Put lastigen Markt entfernt. Seit dem Tief im April 2015 bei rund 50 wurden in den letzten Wochen wieder mehr Long Calls gekauft.

Wie aussagekräftig der Index ist und welche Roh-Daten genau darunter liegen, ist für mich schwierig zu beurteilen.

Auf jeden Fall sprachen heute die Intraday Zahlen für vermehrte Long Call Aktivität am morgen beim Tagestief in den US Indices und zeigten dann vermehrte Aktivität bei Long Put Positionen gegen Mittag mit dem aktuellen Tageshoch um 11:45-12:00 Uhr.

 

[Hönig]

@CoT Report

Um die CoT Daten in der Praxis anzuwenden, weden sie meiner Meinung nach viel zu spät veröffentlicht. Der Report per Dienstag wird jeweils am Freitag Abend nach US Close veröffentlicht. Das heisst, man kann frühestens am Montag Morgen auf die Daten im Report per Dienstag der vergangenen Woche reagieren. Bis dann hat sich unter Umständen schon wieder einiges geändert.

Deshalb sollten wir diese Zahlen nicht für kurzfristige Entscheidungen zur Hand nehmen, sondern für übergeortnete Bewegungen, längerfristige Entscheidungen. Diese Woche Verzögerung macht für einen Entscheid auf Mehrwochen- bis Monatebasis keinen Unterschied. Die Positionierung der Big Boys sehen wir ja trotzdem genug schnell.

 

[Hönig]

@Marcello and @TRIN

Weitere Erläuterungen für den Indikator mit Beispielen: http://stockcharts.com/school/doku.php?id=chart_school:technical_indicators:trin

Ich hatte mal im 2009 etwas ausprobiert. Und zwar habe ich in einem sehr beschränkten Zeitraum und mit nicht-aussagekräftiger Datenmenge folgendes versucht: Extreme bärische Werte an einem Tag (Vorvortrag) und extrem bullische Werte am Folgetag (Vortag), so nehme ich an, dass am aktuellen Tag der Index tiefer schliesst. Ist doch wie Wolkenlesen, nicht? Das gleiche Spiel kann man mit dem Gegenteil machen. Für mich waren "Extremwerte" für bärische Tage über 1.20 und für bullische unter 0.5.

Auf dieser sehr bescheidenen Datenmenge waren die drei Trades, welche diesen Kritierien entsprachen, Gewinntrades Naja, es geht mir ja nicht darum, eine Gewinn-Stragie darzulegen, sondern eine mögliche Interpretations-Variante für Extremwerte auf Tagesbasis und eine Idee für den TRIN.



Bin gespant, ob und wie andere Interpretationen aussehen und was für Handlungsideen sonst noch mit dem TRIN zu tun haben.

Edith für Ergänzungen: Im Thread "TRIN / ARMS Chart's - Marktbreite!" () vom 2013 wurde genau die Problematik mit historischen Werten besprochen (Marcello, Habi und Karat1). Fazit aus der Diskussion: Es ist eher ein Intraday-Indikator, als ein langfristiger Indikator für historische Analysen.

 

[cello]

Und zwar habe ich in einem sehr beschränkten Zeitraum und mit nicht-aussagekräftiger Datenmenge folgendes versucht: Extreme bärische Werte an einem Tag (Vorvortrag) und extrem bullische Werte am Folgetag (Vortag), so nehme ich an, dass am aktuellen Tag der Index tiefer schliesst. Ist doch wie Wolkenlesen, nicht? Das gleiche Spiel kann man mit dem Gegenteil machen. Für mich waren "Extremwerte" für bärische Tage über 1.20 und für bullische unter 0.5.

Wie du weiter unten erwähnt hast, sehe ich den TRIN eher als Intraday Indikator. Zumindest für Interpretationen aus normalen Werten zwischen 0.5 und 2.00. Dein oben beschriebener Ansatz finde ich aber trotzdem ganz gut. Denn hier geht es um überkaufte bzw. überverkaufte Zustände des Marktes. Diese TRIN-Werte kann man aus meiner Sicht durchaus auch für Interpretationen über den Intraday Bereich hinaus heranziehen. Zudem filterst du mit dem Kriterium von zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit Extremwerten schon einiges an Noise heraus. Finde ich gut ;-)   Einziger Kritikpunkt: baerishe Extremwerte (also überverkaufte Zustände) müsste ein TRIN über 3.00 (oder zumindest über 2.00) sein. Ein Wert zwischen 1.20 und 2.00 gilt als normal (gesund) bearisher Zustand.

Ich würde sagen, wir verfolgen diese Strategie hier mal weiter. Bin gespannt.

Ich denke wichtig ist vor allem, dass man sich nicht zu fest auf nur einen dieser Indikatoren versteift. Man sollte die einzelnen Indikatoren immer im Kontext der aktuellen Marktlage betrachten. Am besten also mehrere verschiedene Indikatoren, welche einem persönlich helfen, zusammen betrachten - als Puzzle, welches zusammengesetzt wird.

 

[Hönig]

Hab mal die letzten drei Jahre angeschaut, es gab nur 6 solche Konstellationen (mit Scenario: 1. Tag zu bärisch, 2. zu bullisch, Folgetag sollte dann tiefer schliessen) und beim SPX zeigte sich, dass 3 von 6 danach auch so waren...also mehr als Glück scheint dieses Spielchen nicht zu sein

2011 - 2012





2013

 

[cello]

Ok, das wird wohl nix. Interesant wäre eine Statistik, wie sich der SPX nach allen Extremwerten (unter 0.50 oder über 3.00) entwickelt hat. Die Frage wäre dann wie viele Tage Entwicklung man nach dem Extremwert betrachten will?

PS: Gestern hatten wir eine schöne Intraday Divergenz. SPX war leicht im plus und der TRIN hat sich nach dem Open zwischen 1.70 - 2.00 eingependelt. SPX hat dann auch prombt noch nach unten abgedreht gegen Ende der Session.

 

[cello]

Aufgefallen: Der NYSE TRIN hat während den beiden Crash Tagen (Do und Fr) nie einen Wert von 2.00 oder höher ausgewiesen. Also noch kein "überverkauft Signal" vom $TRIN.

 

[cello]

Aufgefallen: Der NYSE TRIN hat während den beiden Crash Tagen (Do und Fr) nie einen Wert von 2.00 oder höher ausgewiesen. Also noch kein "überverkauft Signal" vom $TRIN.

Am Dienstag Abend kam dann mit dem Downer vor dem Close auch das überverkaufte Signal vom TRIN. Nice one



Heute nun fast den ganzen Tag ein überkaufter Wert unter 0.50 :? Ich hoffe mal, dass sich das nicht wieder als ein Sell Signal entpuppt für Morgen Freitag.

 

[cello]

Heute nun fast den ganzen Tag ein überkaufter Wert unter 0.50 :? Ich hoffe mal, dass sich das nicht wieder als ein Sell Signal entpuppt für Morgen Freitag.

Auch dieses TRIN Signal hat sich bewährt.

Heute haben wir nun wieder überverkaufte Werte im TRIN!

 

[donblanco]

hi Marcello,
Deine Beobachtung deckt sich mit anderen Betrachtungen.
Am heutigen Dienstag ist nochmal ordentlich Luft aus der Matraze gequetscht worden.

Fürs erste sollte es das gewesen sein.
Immer wieder schön zu sehen, wenn in solchen Märkten um 21,35 die Bullen die letzen Nerven verlieren .. danach die Margin Calls kommen .. dann die Positionen zwangsweise glattgestellt werden ..
und genau 21:43 der untere Peak erfolgt..
Man kann fast blind im future eine "dreiste" Absahner-Order reinlegen -
Ganz kurzfristige steigen um 22:12 wieder aus
Geschenktes Geld