SMI im April 2012

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Marcus Fabian

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27. Dez. 2011
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Zürich
Statistisch gesehen - damit meine ich den Dow Jones seit 1930 - ist der April der zweitbeste Monat des Jahres. Die #1 ist der Dezember, die #3 der Juli.

Allerdings ist es recht unwahrscheinlich, dass Börsen 7 Monate in Folge steigen. Und mit dem März haben wir bereits 6 positive Monate in Folge.

(ge-guttenbergt von Robert Rethfeld: http://www.rottmeyer.de/die-signale-fur ... e-quartal/ )

Ich habe Mitte März mal darauf hingewiesen, dass ich ein Abflachen der Aktienpreise erst erwarte, nachdem die LTRO-Pumpenkohle der EZB ausgegeben wurde.

Das hat in der ersten Märzhälfte ja auch recht gut funktioniert.

Aber was ist das?

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Ich hätte ein weiteres Absinken der bei der EZB hinterlegten Gelder entsprechend dem gelben Pfeil erwartet. Nicht jedoch, dass die Banken Gelder in die Einlagenfaszilität der EZB einzahlen.

Wir erinnern uns: Der Zins auf den LTRO-Krediten beträgt 1%. Auf der Einlagenfaszilität zahlt die EZB aber nur 0.25% Zins. Entsprechend machen die Banken 0.75% Verlust auf diesen Geldern. Warum in Dreiteufelsnamen zahlen sie dann hier Geld ein?

Hauptgrund dürfte wohl sein, dass sich die Banken gegenseitig weiterhin nicht vertrauen. Dass sie das Geld lieber mit Verlust bei der EZB parkieren statt in die haussierenden Aktienmärkte zu investieren, mag ein Indikator dafür sein, dass die Party der Aktienmärkte vorerst vorbei ist. Die Banken verlassen die Party, solange sie noch schön ist und bevor die ersten anfangen zu kotzen. Nach 6 aufeinander folgenden Monaten mit steigenden Kursen wäre eine Konsolidierung auch durchaus angebracht. Offenbar scheint eine steigende Anzahl Anleger genau damit zu rechnen, wie man an abnehmenden Volumen in den Aktienmärkten erkennen kann.

Entscheidend wird somit sein, dass wir weiterhin sehr genau beobachten, wie sich die Einlagefaszilitäten entwickeln, was die Banken also mit den LTRO-Geldern anstellen werden. Die Kredite sind ja nicht zweckgebunden und die Banken könnten diese Gelder auch dazu verwenden, spanische und portugiesische Anleihen zu shorten, wenn es ihnen Gewinn verspricht. Bei Griechenland haben sie es ja genau so gemacht.

Spätestens ab Mai rechne ich allerdings mit einer Korrektur der Aktienmärkte. Schliesslich hat sich "Sell in May" in den letzten Jahren bewahrheitet. Politisch gesehen wäre eine Korrektur von Mai bis Juni oder Juli durchaus wünschenswert, denn dann könnten die Märkte in Hinblick auf die US-Präsidentenwahlen ab Juli/August wieder steigen und für eine positive Stimmung sorgen.

Was weiterhin im Raum steht: Ein allfälliges QE3 der Fed. In seiner Rede vom 25. März hat Bernanke zwar die leichte Erholung im US-Arbeitsmarkt begrüsst, gleichzeitig aber klargestellt, dass die Fed die Politik des leichten Geldes beibehalten wolle und die Probleme um den Arbeitsmarkt noch nicht gelöst sind:

"Wir können nicht sicher sein, dass das jüngste Tempo der Verbesserung am Arbeitsmarkt anhält"

Quelle: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bernanke- ... 62196.html

So lange die Entwicklung in den USA verhalten positiv verläuft und die Aktienmärkte nicht all zu weit absinken, wird die Fed diesen Schritt wohl nicht für nötig erachten. Anders sähe es aus, wenn die Aktienmärkte um 20% oder mehr absinken und sich eine bärische Stimmung breit machen würde. Aber davon sind wir meilenweit entfernt.

Für das nächste Fed-Meeting vom 25. April sehe ich deshalb noch kein QE3. Die nächsten folgenden Meetings finden am 20. Juni und 31. Juli statt. Je nach Kursentwicklung bis dann, könnten wir ein QE3 um die Jahresmitte bekommen. Aber eben. Dazu müssen wir erst mal die weitere Entwicklung der Aktienmärkte abwarten.

Kommt QE3, wird es ablaufen wie bisher: Schwächung des Dollars und somit steigende Preise von allem: Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle.

Ohne das jetzt an einem genauen Zeitpunkt festmachen zu wollen, erwarte ich eine grössere Korrektur in den Aktienmärkten um 15-20% beginnend im April oder spätestens Mai, gefolgt von einem QE3 der Fed und danach wieder nominal steigende Kurse bis zu den Präsidentschaftswahlen.

Da der April statistisch noch zu den guten Aktienmonaten zählt, rate ich noch nicht zum Ausstieg und schon gar nicht zum Shorten. Wohl aber dazu, seine Aktiendepots nach unten abzusichern.

Iran-Konflikt

In Hinblick auf die kommenden Präsidentschaftswahlen halte ich einen Iran-Krieg dieses Jahr für immer unwahrscheinlicher. Wenn schon, dann erst nächstes Jahr oder zumindest nach den Wahlen. Natürlich wissen wir nicht, wie weit Netanjahu auf die Amis hören und vielleicht einen Alleingang gegen den Iran wagen wird. Schliesslich wird in Israel der Ruf nach Krieg immer lauter. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass sich Israel ohne Rückendeckung der USA in so ein Abenteuer stürzen wird.

Wir werden sehen. Mein Eindruck ist, dass der Iran-Konflikt etwas aus dem Fokus der Medien verschwunden ist. Die USA werden auch mehr und mehr Mühe haben, das Embargo gegen den Iran durchzusetzen, nachdem China offen klar gemacht hat, dass es sich am Embargo nicht beteiligen und weiterhin Öl im Iran kaufen wird. Japan und Indien - die beiden anderen grossen Ölabnehmer Irans werden dem chinesischen Beispiel wohl folgen. Die USA selbst haben ohnehin nie Öl im Iran gekauft, für sie ist es also ein leichtes, ein Embargo auszurufen.

Europa

Ansonsten hat sich an der wirtschaftlichen Lage wenig verändert: Die Schulden steigen weltweit weiter. In den USA ebenso wie in GB und der EU. Die Banken haben aus den Erfahrungen der letzten 3 Jahre kaum etwas gelernt (zumindest nicht in Europa) und sind weiterhin "too big to fail". Griechenland ist nach dem dritten Schuldenschnitt aus den Medien etwas verschwunden, Spanien und Portugal haben es noch nicht in die Medien geschafft, also herrscht hier vorerst Ruhe und wir dürfen jetzt darüber spekulieren ob es die spanische oder portugiesische Sau sein wird, die als nächstes PIIGS durch's Dorf getrieben wird. Ich tippe auf Portugal, denn dort liegen die Zinsen für 2 jährige Staatsanleihen immer noch knapp bei 10% (derzeit 9.91%) …

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(Quelle: http://pigbonds.info/ )

… während die spanischen noch bei 2.5% liegen:

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Portugal befindet sich bereits in einer Rezession: Das BIP des Q4 2011 ist um 2.8% eingebrochen. Das BIP 2011 um 1.6% gegenüber 2010 und für 2012 rechnet die EU Kommission mit einem Minus von 3.3%

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Italien sieht zwar besser aus, ist aber mit einem Minus von 0.7% im Q4 2011 ebenfalls auf dem Weg nach unten:

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Hier Deutschland: -0.2%

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Offiziell also noch keine Rezession (die gäbe es erst nach 2 aufeinander folgenden negativen Quartalen) aber auf dem Weg dort hin.

Fazit: Aktienpreise und wirtschaftliche Entwicklung gehen auseinander. Die aktuellen Aktienpreise werden meist mit dem niedrigen KGV der Firmen begründet. Nun muss man allerdings wissen, dass die KGV 2012 auf Gewinnschätzungen basieren. Gewinne, die die Firmen erst noch erzielen müssen. Und das wird im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld immer schwieriger. Ich vermute deshalb, dass uns in den nächsten Monaten eine Flut von Gewinnwarnungen und nach unten korrigierten Prognosen ins Haus steht. Und dann - sind die KGV's auf einmal für die Tonne!

Happy Trades

Marcus

 
Ich hätte ein weiteres Absinken der bei der EZB hinterlegten Gelder entsprechend dem gelben Pfeil erwartet. Nicht jedoch, dass die Banken Gelder in die Einlagenfaszilität der EZB einzahlen.Wir erinnern uns: Der Zins auf den LTRO-Krediten beträgt 1%. Auf der Einlagenfaszilität zahlt die EZB aber nur 0.25% Zins. Entsprechend machen die Banken 0.75% Verlust auf diesen Geldern. Warum in Dreiteufelsnamen zahlen sie dann hier Geld ein?Hauptgrund dürfte wohl sein, dass sich die Banken gegenseitig weiterhin nicht vertrauen. Dass sie das Geld lieber mit Verlust bei der EZB parkieren statt in die haussierenden Aktienmärkte zu investieren, mag ein Indikator dafür sein, dass die Party der Aktienmärkte vorerst vorbei ist. Die Banken verlassen die Party, solange sie noch schön ist und bevor die ersten anfangen zu kotzen. Nach 6 aufeinander folgenden Monaten mit steigenden Kursen wäre eine Konsolidierung auch durchaus angebracht. Offenbar scheint eine steigende Anzahl Anleger genau damit zu rechnen, wie man an abnehmenden Volumen in den Aktienmärkten erkennen kann.
Hallo MarcusFabianBesten Dank für Dein Eröffnungsthread, der, wie immer, sehr interessant ist.
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Wie siehst Du eigentlich die Gefahr von Inflation im Euro-Raum? Wenn die Banken von den 1 Billion EUR LTRO-Krediten den grössten Teil der Kredite bei der EZB parkieren, dann besteht vorläufig keine Gefahr, dass deswegen die Inflation steigt. Kann es nicht sein, dass die Banken die LTRO-Kredite bei der EZB parkieren, um im Notfall über genügend Liquiditätsreserven verfügen? Wie Du schreibst, trauen sich die Banken nicht und leihen entsprechend sehr wenig bis gar kein Geld untereinander aus. Aus Risikoüberlegungen wären dann die 0.75% Zinsdifferenz als eine "Versicherungsprämie" zu sehen, um das Risiko einer Liquiditätsklemme zu verringern. Schliesslich kann gerade die fehlende Liquidität dazu führen, dass eine Bank Pleite geht. Und ich denke, jeder Verantwortlicher will gerade das verhindern, dass er als Kapitän dafür verantwortlich ist, dass das Unternehmen unter ihm untergeht.
 
Ich hätte ein weiteres Absinken der bei der EZB hinterlegten Gelder entsprechend dem gelben Pfeil erwartet. Nicht jedoch, dass die Banken Gelder in die Einlagenfaszilität der EZB einzahlen.

Wir erinnern uns: Der Zins auf den LTRO-Krediten beträgt 1%. Auf der Einlagenfaszilität zahlt die EZB aber nur 0.25% Zins. Entsprechend machen die Banken 0.75% Verlust auf diesen Geldern.
Die Tatsache, dass die Banken den Grossteil der LTRO Gelder immer noch bei der EZB parkieren als Verlustgeschäft, kann wirklich nichts gutes bedeuten. Auf jeden Fall sind die Banken so für eine erneute Rezession gut kapitalisiert. Es ist also viel freie Liquidität vorhanden um allfällige Anspannungen an den Kreditmärkten abzufedern. Vielleicht ging es eben auch genau darum bei den LTRO Aktionen.
Charttechnisch steht alles noch auf Buy. Die wichtigen Marken haben gehalten bis jetzt. Solange das so weitergeht, können wir auch noch mitspielen. Einfach mit Vorsicht und nicht übermütig werden ;)

Der SMI steht noch immer im steigenden Trendkanal drin, letzte Woche schön angelaufen und gehalten. Von oben kommt langsam aber sicher die sinkende Trendlinie seit Anfangs 2010 näher. Momentan steht diese bei ca. 6'345

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@buf

Da hatten wir genau die gleichen Gedanken betr. LTRO. Wurde beim verfassen unterbrochen und habs erst danach gesehen :)

 
Wie siehst Du eigentlich die Gefahr von Inflation im Euro-Raum? Wenn die Banken von den 1 Billion EUR LTRO-Krediten den grössten Teil der Kredite bei der EZB parkieren, dann besteht vorläufig keine Gefahr, dass deswegen die Inflation steigt.
Die Banken werden die LTRO-Kredite nicht sehr lange bei der EZB parkieren. Schliesslich machen sie damit ja Verluste. Also stellt sich die Frage, was sie damit machen werden. Und genau das wissen wir eben nicht. Man kann vermuten, dass viel davon in europäische Staatsanleihen fliessen wird. Die zahlen allerdings auch nicht sonderlich gut. Sinnvoll wäre - aus heutiger Sicht - der Kauf von DAX-Unternehmen, die eine relativ hohe Dividende ausschütten. Immerhin im Moment rund 3.5%, was einem KGV von 12 entspricht und knapp unterhalb des langfristigen Durchschnitts liegt.Gut möglich ist aber auch, dass die Gelder vermehrt als Konsum- und Unternehmenskredite vergeben werden. Dann wären sie umgehend inflationär.Oder aber man vergibt die Kredite in andere Länder - z.B. die BRIC Staaten - dann wirken sie zwar auch inflationär aber nicht bei uns sondern dort. Banken sind unberechenbare Unternehmen. Sie investieren dort, wo sie das beste Chancen-Risikoverhältnis für die Zukunft vermuten. Und ja: Im Moment gibt es nicht wirklich viele Investment-Möglichkeiten, die gute Renditen versprechen. Im Moment scheint deshalb der Tenor vorzuherrschen, sein Geld einigermassen sicher über die bevorstehende Krise/Rezession zu bringen, um es danach in den Aufschwung hinein zu investieren. Und wenn man dabei einen überschaubaren Verlust von 0.75% hinnehmen muss, dann nimmt man den halt in Kauf.Das Problem aus Sicht der Zentralbanken ist: Man kann die Banken mit Geld fluten. Aber danach hat man keinerlei Kontrolle darüber, was die Banken mit dem Geld anfangen. Ob sie es sinnvoll oder sinnlos anlegen, ob damit Probleme gelöst oder neue geschaffen werden. Die Kredite sind ja nicht zweckgebunden.In diesem Zusammenhang verweise ich auf ein sehr interessantes 32Min video, das ich selbst erst vor einer Stunde (also nach dem Schreiben des Eröffnungsthreads) entdeckt und erst vor 5 Minuten fertig angeschaut habe:
Es ist etwas trocken aber doch sehr interessant und aufschlussreich.
 
Hab mal die Daten der EZB zur Deposit Facility Usage dem DAX gegenübergestellt.

Zeitraum: Januar 2010 bis heute

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Eigentlich sollte es ja so laufen wie im 2010 & 2011. Die Banken ziehen ihr Geld ab von der EZB (grün) und der DAX steigt (blau). Und umgekehrt, die Banken schieben ihr Geld wieder zur EZB und der DAX sinkt.

Doch seit LTRO 1 Ende 2011 läuft es anders wie wir oben sehen können. Die Banken machen im grossen Stile gebrauch von der Deposit Facility der EZB und der DAX steigt trotzdem weiter an. Was sagt uns das? Es wurde zuviel Geld ins System gepumpt. Und für was ist das gut? Um die Banken besser zu kapitalisieren.

Den Vergleich von buf mit dem Verlust welchen die Banken mit diesem Geschäft einfahren mit einer Versicherung finde ich gut.

Kann es nicht sein, dass die Banken die LTRO-Kredite bei der EZB parkieren, um im Notfall über genügend Liquiditätsreserven verfügen? Wie Du schreibst, trauen sich die Banken nicht und leihen entsprechend sehr wenig bis gar kein Geld untereinander aus. Aus Risikoüberlegungen wären dann die 0.75% Zinsdifferenz als eine "Versicherungsprämie" zu sehen, um das Risiko einer Liquiditätsklemme zu verringern. Schliesslich kann gerade die fehlende Liquidität dazu führen, dass eine Bank Pleite geht. Und ich denke, jeder Verantwortlicher will gerade das verhindern, dass er als Kapitän dafür verantwortlich ist, dass das Unternehmen unter ihm untergeht.
 
Ohne das jetzt an einem genauen Zeitpunkt festmachen zu wollen, erwarte ich eine grössere Korrektur in den Aktienmärkten um 15-20% beginnend im April oder spätestens Mai, gefolgt von einem QE3 der Fed und danach wieder nominal steigende Kurse bis zu den Präsidentschaftswahlen.

Da der April statistisch noch zu den guten Aktienmonaten zählt, rate ich noch nicht zum Ausstieg und schon gar nicht zum Shorten. Wohl aber dazu, seine Aktiendepots nach unten abzusichern.
Ein Link, der MarcusFabian's Rat unterstreicht:
Aktien sind nach Ansicht einer französischen Bank anfällig für eine technische Korrektur. Sie rät aber nicht zu Gewinnmitnahmen, sondern zu einem anderen Vorgehen. Eine bemerkenswerte Reihe von positiven Konjunkturüberraschungen hat die Kurse von risikoreichen Vermögenswerten angeschoben und die makroökonomischen Erwartungen nach oben getrieben, schrieb Alain Bokobza, Chef-Stratege bei der Société Générale, in einer aktuellen Mitteilung an Kunden.

Er rät dazu, risikoreiche Positionen (Aktien, Kredite und Rohstoffe) durch Optionen im Portfolio abzusichern. Die Aktienvolatilität erscheine attraktiv und notiert derzeit im Einklang mit der Marktrally unter 15 Prozent.

Die Renditen zehnjähriger Treasuries hinken dem S&P 500 hinterher, da die Aktien-/Anleihemärkte seit der Krise 2008 eine negative Korrelation aufweisen, schreibt Bokobza. US-Staatsanleihen seien weiterhin lohnend mit einem Fair-Value von 2,75 Prozent - trotz des neuerdings von höherem Risikoappetit gekennzeichneten Umfelds.

(Bloomberg)

Quelle: http://www.cash.ch/news/front/aktienral ... 151832-449

 
Fazit: Aktienpreise und wirtschaftliche Entwicklung gehen auseinander. Die aktuellen Aktienpreise werden meist mit dem niedrigen KGV der Firmen begründet. Nun muss man allerdings wissen, dass die KGV 2012 auf Gewinnschätzungen basieren. Gewinne, die die Firmen erst noch erzielen müssen. Und das wird im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld immer schwieriger. Ich vermute deshalb, dass uns in den nächsten Monaten eine Flut von Gewinnwarnungen und nach unten korrigierten Prognosen ins Haus steht. Und dann - sind die KGV's auf einmal für die Tonne!
Gemäss dem Chart von Bloomberg unten sind die Corporate Insider heftig am verkaufen. Dies unterstützt deine Befürchtung, dass in den kommenden Monaten Gewinnwarnungen der Unternehmen vor der Türe stehen.
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Quelle: http://www.zerohedge.com/news/chart-week-who-selling

Muss aber nicht heissen, dass die Börsen jetzt sofort abstürzen. Als das Corporate Selling das letzte Mal so hoch war im 2011, blieben die Börsen auch noch eine Weile oben.

 
jaja heute war wiedermal ein schöner tag ;)bin bei allen meinen investitionen im moment deutlich im minus (z.T. -30%) - aber ich mach mir da keinen kopf, ich behalte meine investements die nächsten drei jahre - nur nicht die nerven verlieren ;)

 
Ohne das jetzt an einem genauen Zeitpunkt festmachen zu wollen, erwarte ich eine grössere Korrektur in den Aktienmärkten um 15-20% beginnend im April oder spätestens Mai, gefolgt von einem QE3 der Fed und danach wieder nominal steigende Kurse bis zu den Präsidentschaftswahlen. Da der April statistisch noch zu den guten Aktienmonaten zählt, rate ich noch nicht zum Ausstieg und schon gar nicht zum Shorten. Wohl aber dazu, seine Aktiendepots nach unten abzusichern.
Also sollten wir den kleinen Dip der letzten Tage nutzen um wieder zuzukaufen.Oder war es das schon gewesen mit der Rally? Ich denke nicht. Das wird alles wieder hochgekauft :D
 
Also sollten wir den kleinen Dip der letzten Tage nutzen um wieder zuzukaufen.
Nein. Bitte genauer lesen!Ich sprach von einem Absinken von 15-20% bis etwa Juni/Juli und steigenden Kursen nach QE3 in die Präsidentschaftswahlen hinein (also so grob zwischen Juli/August bis Oktober/November).
 
Die Schulden steigen weltweit weiter. In den USA ebenso wie in GB und der EU. Die Banken haben aus den Erfahrungen der letzten 3 Jahre kaum etwas gelernt (zumindest nicht in Europa) und sind weiterhin "too big to fail". Griechenland ist nach dem dritten Schuldenschnitt aus den Medien etwas verschwunden, Spanien und Portugal haben es noch nicht in die Medien geschafft, also herrscht hier vorerst Ruhe und wir dürfen jetzt darüber spekulieren ob es die spanische oder portugiesische Sau sein wird, die als nächstes PIIGS durch's Dorf getrieben wird. Ich tippe auf Portugal, denn dort liegen die Zinsen für 2 jährige Staatsanleihen immer noch knapp bei 10% (derzeit 9.91%) …
Die Märkte haben verschnupft reagiert, dass nicht gleich wieder Ankündigungen folgen, wie die Geldschleusen weiter geöffnet werden. Bedenklich. Die Preise für Rohwaren, Anleihen und Aktien sind scheinbar nur noch von den Zentral-Banken abhängig.Glaube, Italien wird seine angekündigten Sparziele, auch kaum erreichen.
 
Die Preise für Rohwaren, Anleihen und Aktien sind scheinbar nur noch von den Zentral-Banken abhängig.
Sehr schön auf den Punkt gebracht. Genau so ist es leider. Die Märkte reagieren wie ein Alkoholiker, der in Depression fällt, wenn die Fed sich weigert, die nächste Kiste Schnaps zu sponsern. :cheers:
 
Die Preise für Rohwaren, Anleihen und Aktien sind scheinbar nur noch von den Zentral-Banken abhängig.
Sehr schön auf den Punkt gebracht. Genau so ist es leider. Die Märkte reagieren wie ein Alkoholiker, der in Depression fällt, wenn die Fed sich weigert, die nächste Kiste Schnaps zu sponsern. :cheers:
Trifft jedoch genauso auf Gold zu das ebenfalls wie ein Alkoholiker in eine Depression stürzt sobald der Stoff (FED) fällt.Ich habe mir mal einige alte Postings durchgelesen von dir und auch von vielen anderen Usern im Cash Forum NIEMAND hätte auf die Entwicklung der USA bis jetzt nur anhauchweise angedeutet.Muss eingestehen ich selbst auch nicht obwohl ich die USA was das Aufpeppen nach dem Zusammenbruch immer der EU vorgezogen habe. (Demografische Entwicklung ,Leitwährung etc).Wie nachhaltig die aktuelle Situation in den USA ist, ist mehr als nur fragwürdig und sehr sehr schwer einschätzbar.
 
Die USA haben im März nur 120'000 Jobs hinzugefügt. Erwartet wurden 200'000 oder mehr!Das ist grottenschlecht und wird den SMI am Dienstag auch runterreissen.Die US Futures haben sofort regiert :cool:

 
NIEMAND hätte auf die Entwicklung der USA bis jetzt nur anhauchweise angedeutet.
Stimmt. Selbst Paul C Martin hat im "gelben Forum" vor einigen Jahren mal sinngemäss geschrieben: "Würden die USA ihre Schulden monetarisieren, wäre innert kürzester Zeit 'Game Over' und die Anleihenpreise würden kollabieren. --> Währungsreform".Dass es der Markt einige Jahre lang hinnimmt, dass Zentralbanken ungehemmt Geld drucken, um eigene Schulden zu kaufen und dass der Markt darauf alles andere als panisch reagiert, obschon die Erfahrung aus der Geschichte doch ganz klar aufzeigt, wohin das führt - das hätte wirklich niemand für möglich gehalten.Anders ausgedrückt: Die Märkte sind doch nicht ganz so intelligent, wie man immer annimmt. Sie spielen das vorgegebene Spiel bis Ultimo mit.
 
Kurz: Bernanke sagte, er werde ein QE3 nur aufsetzen, wenn das US Wirtschaftswachstum nachlässt [SIZE= px]und[/SIZE] die Inflation unter 2% bleibt.

Meine Frage hierzu: Was macht Bernanke, wenn das Wirtschaftswachstum nachlässt, die Inflation aber weiterhin über 2% bleibt?

Der offizielle CPI per 16. März beträgt 2.9%
Die haben sich die Türen offen gelassen indem sie eben nicht gesagt haben "...wenn das Wirtschaftswachstum nachlässt" [SIZE= px]und [/SIZE]"Inflation unter 2% bleibt" sonder sie haben eben ein [SIZE= px]oder [/SIZE]dazwischengesetzt:

A couple of members

indicated that the initiation of additional stimulus could

become necessary if the economy lost momentum [SIZE= px]or[/SIZE] if

inflation seemed likely to remain below its mandateconsistent

rate of 2 percent over the medium run.

FOMC Minutes vom March 13 Meeting
Diese Schlaumeier :)
...und wie du in einem anderem Thread geschrieben hast können sie sowiso A sagen und B machen.

Die FED will vorerst keine weiteren Stimulus Massnahmen ergreifen,
Irgendwie erinnert mich das fatal an:Walter Ulbricht - Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten - 15. Juni 1961
Nichtsdestotrotz ist es eben doch ein Zeichen wenn die FED sagt, dass sie vorerst keine weiteren Stimulus Massnahmen ergreifen werde. Bis jetzt wurde immer darauf geachtet, dass nur gute und positive Signale von der FED gesendet wurden. Und mit diesem Statement mussten sie damit rechnen, dass die Märkte enttäuscht reagieren. Dafür wurden jetzt die Erwartungen runtergeschraubt und wenn dann die nächste Stimulus Aktion kommt, dann wird diese umso positiver überraschen, ist doch auch schön. Dies wird voraussichtlich nach Juni der Fall sein wenn die aktuelle "Operation Twist" ausläuft ;)
 
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