SMI im Februar 2013

Marcus Fabian

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27. Dez. 2011
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Zürich
Ein ausserordentlich erfolgreicher grüner Monat liegt hinter uns. Vor allem die Halter von SMI und DJ-Titeln dürften vor Euphorie geradezu aus dem Häuschen sein.

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[SIZE= px]Rückblick[/SIZE]

Voraussagen für den Januar habe ich eigentlich keine konkreten vorgenommen. Es ging mir ja wie immer im ersten Posting eines Jahres darum, den Blick auf das ganze Jahr 2013 und somit das übergeordnete Bild, das "big picture" zu richten.

Einzig als Nachtrag:

Im SMI im Januar 2013 schrieb ich:

Derzeit, 30. Dezember 2012, ist noch nicht bekannt, was die Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern zum "fiscal cliff" ergeben werden.

Nun, mittlerweile ist bekannt, dass dass die Ausweitung der Schuldengrenze bis Ende Februar erweitert wurde und mittlerweile sogar bis Ende Mai. Ich habe auch keine Sekunde etwas anderes erwartet, denn die USA können sich Sparmassnahmen auch gar nicht leisten. Nicht bei der aktuellen Wirtschafts- und Schuldenlage.

Ich möchte in diesem Februar-Thread zwei Themen aufgreifen. Währungskrieg und Langfrist Anlage in Aktien. Ich beginne mit dem Währungskrieg, der zwar nicht neu ist, aber die Basis dafür bietet, wie der Aktionär damit am besten umgeht.

[SIZE= px]Währungskrieg[/SIZE]

Ich haben im Januar-Thread ja bereits das Thema in Zusammenhang mit dem in Japan geplanten QE von umgerechnet 1 Billion Franken aufgegriffen.

Aber man kann das Thema durchaus auch abstrahieren und das tue ich schon seit Jahren in diversen Postings:

Ganz allgemein formuliert: Wenn Land A seine Währung gegenüber der Währung von Land B schwächt, kann es billiger produzieren und somit seiner Exportindustrie einen Vorteil verschaffen. Natürlich muss Land A wegen seiner schwächeren Währung nun mehr für Rohstoffe bezahlen. Aber die machen nur einen Bruchteil der Produktionskosten aus (die Löhne sind ja immer in Landeswährung) und selbst wenn,vergeht doch eine gewisse Zeit, bis Teuerung über höhere Preise importiert wird.

Entsprechend wird nun über kurz oder lang Land B dazu getrieben, seine Währung wiederum gegen die Währung von Land A zu schwächen, was die ursprüngliche Schwächung der Währung von Land A wieder aufhebt. Es ist ein Abrüstungswettlauf zwischen verschiedenen Währungsräumen, bei denen schlussendlich der Sparer, jener, der Vermögen in der Währung A oder B hält, die Arschkarte gezogen hat.

Wir erleben das derzeit konkret am Beispiel Japans und der USA: Da der Yen gegenüber dem Dollar seit Dezember 2012 über 10% verloren hat, können Toyota, Honda, Mitsubishi, Nissan etc. ihre Autos gut um 10% günstiger anbieten als ihre Konkurrenten aus USA, Frankreich oder Deutschland. Entsprechend rennen die nun heulend zu ihren Politikern und Zentralbanken und verlangen ihrerseits eine Schwächung der Heimatwährung gegenüber dem Yen.

Dieses Spiel läuft bereits in dieser Form seit Jahren:

Angefangen haben die USA mit ihren ersten Dollar-Schwächungsaktionen in den Jahren 2001 und 2002.

Briten und Europäer haben Jahre später darauf reagiert und ihre Währungen entsprechend zum Dollar geschwächt.

Als für die Schweizer der Euro zu schwach (bzw. der Franken zu stark wurde) haben auch sie den Franken geschwächt, schlussendlich sogar eine Untergrenze des Euro/CHF implementiert.

Die Japaner sind im Moment lediglich die letzten, die eine neue Phase dieses Abwertungswettlaufes eingeläutet haben.

Das Spiel an sich ist aber durchaus bereits knapp über 10 Jahre alt. Die Begründung ist überall und immer dieselbe: "Wir müssen unsere Währung gegenüber x schwächen, weil im Moment die Produkte von x zu billig sind und wir gegenüber x wieder konkurrenzfähig sein müssen."

Wie wird das weitergehen? Ganz einfach: Die USA werden den Dollar mittels neuem QE gegen den Yen schwächen, die Europäer entsprechend nachziehen, um den Euro gegen Dollar zu schwächen und BoE und SNB entsprechend auch hier nachziehen. Vielleicht nicht ganz in dieser Reihenfolge aber das ist das Spiel. So läuft es.

Die einzige Währung, die nicht inflationiert wird und die auch nicht inflationiert werden kann, ist Gold. Es gibt ja auch kein Land, das Gold als Währung hat und dessen Exportindustrie entsprechend vom Goldpreis abhängig ist.

Halten wir das mal im Hinterkopf für das nächste Kapitel:

[SIZE= px]Aktien langfristig[/SIZE]

Noch bis tief in die 1990er hinein gab es für Pensionskassen, Lebensversicherungen nur drei Möglichkeiten, die Spargelder ihrer Mitglieder sicher und ertragreich anzulegen: Aktien, Anleihen oder Immobilien. Und das im eigenen Land!

Wenn wir Immobilien als komplexes Thema mal ausklammern, ergibt sich ein Kampf ums Anlegerkapital zwischen Aktien und Anleihen.

In Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs wird dabei von Anleihen in Aktien umgeschichtet, weil sich mit Aktien mehr verdienen lässt.

Entsprechend schichten die Fonds von Aktien in Anleihen um, wenn sich die wirtschaftlichen Wolken verdunkeln, denn schliesslich gelten Anleihen ja als sicherer als Aktien.

In den letzten 7 Jahren (seit 2006) wurde massiv von Anleihen in Aktien umgeschichtet, wie die nachfolgende Grafik zeigt:

Momentum_Hartnett_Jan13.jpg


Quelle

Teilweise haben Lebensversicherer ihren Aktien-Anteil auf bis zu 2% gekürzt.

Es dürfte nun jedem klar sein, was wohl mit den Anleihen- und Aktien-Preisen passieren wird, sollten die Fonds ihre Position wieder drehen und von Anleihen in Aktien umschichten!

Richtig: Die Aktienpreise würden langfristig und nachhaltig steigen. Es gäbe einen neuen Bullenmarkt in Aktien.

Was dem gegenübersteht sind die steigenden Zinsen, die ein Verfall der Anleihenpreise nach sich ziehen würde und die - wie wir schon festgestellt haben - Druck auf die Aktienpreise ausüben würden.

Weiterhin wären steigende Zinsen schlecht für die Wirtschaft. Aber wie wir in den letzten 2-3 Jahren hautnah miterleben, haben Aktienpreise nicht wirklich etwas mit der Wirtschaft zu tun. Schliesslich steigen die Aktienpreise trotz Rezession.

Es ergibt sich also ein Mischmasch der Signale für Aktienanlagen:

+ Immanente Umschichtung von Anleihen in Aktien

- Steigende Zinsen

- Stagnierendes bis sinkendes Wirtschaftswachstum

+ Währungskrieg und somit spielen Aktien Inflationsschutz aus.

Kombinieren wir all diese Aspekte und ordnen sie ein nach kurz-, mittel- und langfristigen Risiken und Chancen ein, ergibt sich folgendes mögliches Bild:

Bei steigenden Zinsen kurz- bis mittelfristig Einbruch bei den Aktienpreisen. Gefolgt von langfristigem nachhaltigem Anstieg.

Wer hauptsächlich in Aktien investiert ist, hat ohnehin folgendes Problem zu lösen.

Angenommen, er sieht die Gefahren eines mittelfristigen Einbruchs der Aktienpreise. Was soll er tun?

Aktien verkaufen? Vielleicht, aber was soll er mit dem Erlös anfangen?

* Anleihen? Sicher nicht!

* Andere Aktien? Zirkelschluss.

* Augen zu und durch? Langfristig profitabel, wenn man ein paar schlaflose Nächte mit einkalkuliert und bereit ist, einige Jahre auf seinen EP zu warten.

* Geld in Papierwährung? Sicher auch nicht, siehe oben "Währungskrieg". Als Alternative bleibt als einziger Cash die Währung "Gold", die am Währungskrieg nicht beteiligt ist.

Fazit: Für langfristige Aktien-Anleger sehe ich nur zwei Wege: Entweder von aggressiven in defensive Papiere umzuschichten oder einen Teil der Aktien mit Gold abzusichern. Oder natürlich, wie John Doe es tut, beides zu kombinieren.

Anleihen sind genau so wenig eine Alternative wie Papiergeld.

[SIZE= px]Kurzfristige Prognose Februar[/SIZE]

Nachdem der SMI 8 Monate in Folge gestiegen ist, würde es mich nicht überraschen, wenn er nun mal Pause einlegt.

Die grossen Preistreiber dürften eingepreist sein: Franken-Schwächung, Weihnachtsgeschäft, "Lösung der Eurokrise", Japan-Billion, Lösung um das US "fiscal cliff", QE4 vom 12. Dezember 2012)

Sollte es nicht noch ein QE5 der USA geben oder eine ähnliche - noch ungeplante - Gelddruckaktion von EZB oder SNB, dürfte das positive Momentum erst mal verschossen sein. Von einem QE5 würden allerdings neben den Aktien auch die Edelmetalle preislich profitieren.

Wobei das streng genommen falsch formuliert ist, denn es würden weder die Aktien noch die Edelmetalle wertvoller. Lediglich das Geld in dem sie bezahlt werden, würde an Wert einbüssen ;)

Sollte - im Gegenteil - der Fokus auf den Wirtschaftsdaten liegen, dürften die Kurse auch gut und gerne um 10% oder mehr korrigieren, wenn auch nicht innerhalb des Februar alleine.

Es gilt also weiterhin, die Augen und Ohren offen zu halten mit Fokus auf

1. Die Zinsen

2. Allfällige QE-Programme

3. Die Wirtschaftsdaten

Und zwar von der Priorität her in dieser Reihenfolge.

Happy Trading

Marcus

 
In den letzten 7 Jahren (seit 2006) wurde massiv von Aktien in Anleihen umgeschichtet, wie die nachfolgende Grafik zeigt:meinst du oder ?

 
Hallo MF

Zuerst einmal besten Dank für Deinen interessanten Eröffnungsthread.

Das Spiel an sich ist aber durchaus bereits knapp über 10 Jahre alt. Die Begründung ist überall und immer dieselbe: "Wir müssen unsere Währung gegenüber x schwächen, weil im Moment die Produkte von x zu billig sind und wir gegenüber x wieder konkurrenzfähig sein müssen."

Wie wird das weitergehen? Ganz einfach: Die USA werden den Dollar mittels neuem QE gegen den Yen schwächen, die Europäer entsprechend nachziehen, um den Euro gegen Dollar zu schwächen und BoE und SNB entsprechend auch hier nachziehen. Vielleicht nicht ganz in dieser Reihenfolge aber das ist das Spiel. So läuft es.

Die einzige Währung, die nicht inflationiert wird und die auch nicht inflationiert werden kann, ist Gold. Es gibt ja auch kein Land, das Gold als Währung hat und dessen Exportindustrie entsprechend vom Goldpreis abhängig ist.
Nur mal so ne Frage, wenn alle ihre Währungen schwächen, was bringt das, ausser vielleicht einen kurzfristigen Zeitvorteil, bis die andere Zentralbank reagiert? Dies fördert ja nur die Inflation und am Schluss sind die Nutzer der entsprechenden Währungen, also wir alle, die Verlierer. Fehlt da den Zentralbankern diese Weitsicht oder gibt es in ihren Reihen stets Abweichler, die bei einem Agrement zwischen den einzelnen Zentralbanken, auf Abwertung der eigenen Währung zu verzichten, torpedieren?
Vielleicht werden wir eines Tages, anstelle von wertlosen Banknoten, wie folgt unsere täglichen Einkäufe (in Kombination mit Silber) tätigen:

degussa_goldbarren_50_gr_fs_1_s.jpg


 
Nur mal so ne Frage, wenn alle ihre Währungen schwächen, was bringt das, ausser vielleicht einen kurzfristigen Zeitvorteil, bis die andere Zentralbank reagiert?
Ganz so kurzfristig ist der Zeitvorteil nicht. Der liegt bei vielleicht 1-4 Jahren und damit nützt er den Politikern, die die Lösung eines Problems von heute auf die nächste Legislatur bzw. ihre Nachfolger verschieben können.Den Zentralbanken nützt es auch, denn die haben ein akutes Problem erstmal vom Tisch. Ebenso die Exportindustrie, die nun Zeit hat, sich auf die höheren Importpreise einzustellen.Unter dem Strich hast Du natürlich recht, dass kurzfristige Lösungen, die ein Problem langfristig verschlimmern, keine Lösung sind. Aber eben: Der Politiker will wiedergewählt werden. Der Zentralbankchef ebenso und beide haben nur einen Zeithorizont von maximal 4 Jahren bis zur nächsten Wahl.Otto Normalverbraucher, der einen Zeithorizont von vielleicht 10 oder 20 Jahren bis zu seiner Pensionierung hat, wird nicht gefragt. Er denkt auch nicht so weit und er glaubt, was ihm die Politiker, Banker und Medien erzählen.Solange dieser Aufschrei von Otto Normalverbraucher aber ausbleibt, gibt es nicht den geringsten Grund für die Politiker ihre Kurzzeit-Politik anzupassen.
 
Danke für die Eröffnung Marcus :eek:k:

Voraussagen für den Januar habe ich eigentlich keine konkreten vorgenommen. Es ging mir ja wie immer im ersten Posting eines Jahres darum, den Blick auf das ganze Jahr 2013 und somit das übergeordnete Bild, das "big picture" zu richten.
Doch hast du:

Mittelfristig dürfte eine Short-Spekulation auf den Yen ein lohnendes Geschäft werden.
Das war klar und deutlich, also eine konkrete Voraussage. Na dann schauen wir uns doch mal den JPY an. Hier der YEN Index, also ein Korb aus allen Währungspaaren mit dem JPY:
yenindexmf.png


Zum Zeitpunkt deiner Voraussage am 31.12.2012 stand der YEN Index bei 89.10. Jetzt steht er bei 83. Das nenn ich mal eine gelungene Ansage ;)

Wer über Währungspaare wie zB den EUR/JPY auf die Abwertung des YEN spekuliert hat, konnte sogar noch mehr einfahren.

 
Was dem gegenübersteht sind die steigenden Zinsen, die ein Verfall der Anleihenpreise nach sich ziehen würde und die - wie wir schon festgestellt haben - Druck auf die Aktienpreise ausüben würden.Weiterhin wären steigende Zinsen schlecht für die Wirtschaft.
Interessant zu lesen und verständlich formuliert. :top: Doch verstehe ich dich richtig, dass du von der Möglichkeit ausgehst, dass Anleihen, Aktien und Währungen alle gleichzeitig an Wert einbüssen?
 
Doch verstehe ich dich richtig, dass du von der Möglichkeit ausgehst, dass Anleihen, Aktien und Währungen alle gleichzeitig an Wert einbüssen?
Ja, das ist durchaus denkbar: Normaler Weise laufen ja Anleihen und Aktien in die entgegengesetzte Richtung. In den letzten Jahren sind beide parallel gestiegen. Was also spricht dagegen, dass mal beide eine Zeitlang fallen?Mit den Währungen verhält es sich nicht anders: Wir haben in den letzten 10 Jahren eine durchschnittliche Geldmengen-Inflation von rund 16.7% ohne nennenswerte Teuerung. Was spricht dagegen, das mal Teuerung einsetzt und die auch erhalten bleibt, wenn die Geldmenge nicht mehr steigt?
 
Doch verstehe ich dich richtig, dass du von der Möglichkeit ausgehst, dass Anleihen, Aktien und Währungen alle gleichzeitig an Wert einbüssen?
Ja, das ist durchaus denkbar: Normaler Weise laufen ja Anleihen und Aktien in die entgegengesetzte Richtung. In den letzten Jahren sind beide parallel gestiegen. Was also spricht dagegen, dass mal beide eine Zeitlang fallen?Mit den Währungen verhält es sich nicht anders: Wir haben in den letzten 10 Jahren eine durchschnittliche Geldmengen-Inflation von rund 16.7% ohne nennenswerte Teuerung. Was spricht dagegen, das mal Teuerung einsetzt und die auch erhalten bleibt, wenn die Geldmenge nicht mehr steigt?
Es würde bedeuten, dass das Gesamtvermögen schrumpft. Was vielleicht eine Korrektur einer Vermögensblase wäre welche sich aufgeblasen hat. In so einem Szenario wäre dann Gold mit ziemlicher Sicherheit eine Fluchtwährung.Aber steigende Zinsen führen ja nicht automatisch zu sinkenden Aktienkursen. Es sei denn sie würgen der Wirtschaft die Luft ab.Ein grosses Risiko bei der ungelösten Schuldenproblematik könnten also steigende Zinsen sein. Doch wäre nicht auch ein deflationärer Schock denkbar. Wider der Logik von gestiegener Geldmenge. Einfach weil zu viele Sachwerte in den Markt fliessen, z.B. auch Immobilien und steigende Arbeitslosigkeit die Löhne drückt?
 
Es würde bedeuten, dass das Gesamtvermögen schrumpft. Was vielleicht eine Korrektur einer Vermögensblase wäre welche sich aufgeblasen hat.
Kommt drauf an: Wenn Aktien schneller im Preis steigen als das Geld an wert verliert, ist alles im grünen Bereich. Und vor allem wäre man dann als Aktionär immer noch besser gestellt als jemand, der Cash in Papiergeld hält oder Anleihen.

Aber steigende Zinsen führen ja nicht automatisch zu sinkenden Aktienkursen. Es sei denn sie würgen der Wirtschaft die Luft ab.
Stimmt. Es kommt auf den Zyklus an und auf den Grund für steigende Zinsen:

In wirtschaftlichem Aufschwung steigen Aktien wie auch Rohstoffe. In einem echten Boom (etwa 1945-54) können Aktien, Zinsen und Wirtschaft gleichzeitig steigen. Voraussetzung dafür ist allerdings auch, dass die Schulden allgemein sehr gering sind und das Wirtschaftswachstum die Zinsen mehr als wett macht. Davon sind wir allerdings derzeit weit entfernt.

Steigen die Zinsen hingegen während die Wirtschaft stagniert oder gar sinkt, sinken die Aktienpreise unweigerlich. Ebenso die Anleihenpreise. Dann können nur Rohstoffe und Edelmetalle als Inflationsschutz dienen. (Beispiel 1971-81)

Ein grosses Risiko bei der ungelösten Schuldenproblematik könnten also steigende Zinsen sein.

Doch wäre nicht auch ein deflationärer Schock denkbar. Wider der Logik von gestiegener Geldmenge. Einfach weil zu viele Sachwerte in den Markt fliessen, z.B. auch Immobilien und steigende Arbeitslosigkeit die Löhne drückt?

 
:danke: für die interessante Eröffnung!!!
Fazit: Für langfristige Aktien-Anleger sehe ich nur zwei Wege: Entweder von aggressiven in defensive Papiere umzuschichten oder einen Teil der Aktien mit Gold abzusichern. Oder natürlich, wie John Doe es tut, beides zu kombinieren.
In defensive Aktien umzuschichten sehe ich nicht als Lösung. SGS, Nestle, Novartis, Lindt und Sprüngli, u.s.w. sind schon zu hoch bewertet.Persönlich habe ich meine Cash-Position von 5% auf 10% erhöht und möchte sie noch auf 25% erhöhen. Das heisst Titel die gut gelaufen sind zum Teil zu verkaufen.Vor steigenden Zinsen mache ich mir keine Sorgen. Die sollten noch eine gute Weile tief bleiben.Aktien mit Gold abzusichern sehe ich als ziemlich spekulativ an, da beides gemeinsam sinken kann.Da halte ich lieber Cash.Überlege mir einen suksessiven Einstieg mit Put-Optionen, vieleicht auf den SMI oder einzelne Titel.
 
Da halte ich lieber Cash.Überlege mir einen suksessiven Einstieg mit Put-Optionen, vieleicht auf den SMI oder einzelne Titel.
@ marcusImmer wieder interessant deine Monatsthreads auch von mir ein :top: @ migelitoDas fiese an der jetzigen Wirtschaftslage ist in meinen Augen folgender Punkt; die Inflation kann, muss nicht, aber kann, gleich einem Stausee, bei welchem der Damm bricht über uns hereinstürzen. Es kann dann sein, dass wir unser Bargeld nicht schnell genug in Sicherheit bringen können, sprich sinnvoll investieren. Es besteht diese Möglichkeit, wegen den enormen Schulden, welche die meisten Länder angehäuft haben, das Ganze kann glimpflich ablaufen und ich war zu vorsichtig! Aber, wenn auch nur schon eine, wie auch immer prozentual gelagerte Chance besteht, das meine Befürchtungen eintreffen, dann ist mein Goldengagement eine Versicherungsprämie, die ich bezahle habe, sollte das Gold wegen nicht eintreffen meiner Befürchtungen an Papiergeldwert sinken.Im Gegensatz zu Orangebox, schlafe ich sehr gut mit meinem Gold im Tresor, mit meinen Aktien sowieso, denn selbst, wenn diese sinken, langfristig gesehen sind diese Unternehmen in die ich investiert habe die Gewinner, ich brauche nur die Nerven zu behalten eine Baisse durchzustehen, da ich deren schon manche erlebt habe, traue ich mir das zu.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Inflation auf uns zu kommt.Infaltion entsteht ja, wenn viel Geld auf wenige Güter kommt. Z.B. wenn mehr Leute ein Auto kaufen wollen, als es Autos gibt. Dann steigt der Preis des Autos bis Angebot und Nachfrage wieder im Lot sind.Da in Europa immer mehr Leute keine Arbeit haben und immer weniger Geld zur verfügung steht um Güter zu erwerben hätte ich mehr Angst um eine Deflation. Die wird aber von der EZB nicht zugelassen.Infaltion sehen wir in Ländern wo die Wirtschaft brummt und die Menschen praktisch nicht verschuldet sind und genügend Geld verdienen um es auszugeben.

 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Inflation auf uns zu kommt.Infaltion entsteht ja, wenn viel Geld auf wenige Güter kommt. .
Ich weiss was du meinst, ich denke da sehr einfach „Inflation entsteht, wenn die Zentralbank die Geldmenge zu stark ausweitet“ als waschechter Wiener ist mir natürlich die Wiener Schule sehr nahe, die da schreibt: Auszug aus Wiener Schule der Ökonomie. „Wirtschaft wirklich verstehen“Vertreter der Wiener bzw. österreichischen Schule verstehen unter Inflation die Ausweitung der ungedeckten Geldmenge. Neu geschaffenes Geld gelangt von der Zentralbank zu Marktteilnehmern, die mit diesem neuen Geld Güter nachfragen. Diese zusätzliche Nachfrage wird in steigenden Preisen sichtbar. Die Ursache für Inflation ist damit in der Schöpfung von Scheingeld so wie in gesetzlich privilegierten Institutionen des Bank- und Finanzwesens zu finden. Aus dieser Sicht geht auch hervor, dass die Inflation sich nicht gleichmäßig in allen Preisen widerspiegelt, sondern durch Cantillon-Effekte beeinflusst wird. Demnach können Institutionen und Unternehmen die der Zentralbank nahe stehen, und demnach das neue Geld zuerst bekommen, die Preise der von ihnen nachgefragten Güter hoch bieten, noch bevor sich die Ausweitung der Geldmenge im allgemeine Preisniveau widerspiegelt.Dies beobachte ich im Moment!
 
Dies beobachte ich im Moment!
Wo beobachtest du das?Meines Erachtens floss das erschaffene Geld vorallem in die Banken um Liquiditätsengpässe zu vermeiden und um Zeit zu haben die neuen Eigenkapitalvorschriften zu erfüllen. Ich glaube kaum, dass mit diesem Geld Güter nachgefragt wurden.Oder wie siehst du das?
 
Dies beobachte ich im Moment!
Wo beobachtest du das?
Ich beobachte und sehe es so, die Banken und die Politik stehen der Zentralbank am nächsten und die bekommen das Geld, momentan bleibt es im internen Kreislauf, wehe, wenn es unters Volk gebracht wird und es der Zentralbank nicht gelingt das Geld wieder zurückzuziehen. Wie gesagt, ich kann mich irren, das ganze System ist so komplex, das niemand mehr wirklich durchblickt, ich sicher auch nicht, aber ich bin vorsichtig und stelle mich mal auf alles ein, was da so kommen könnte.
 
Nur mal so ne Frage, wenn alle ihre Währungen schwächen, was bringt das, ausser vielleicht einen kurzfristigen Zeitvorteil, bis die andere Zentralbank reagiert?
Ganz so kurzfristig ist der Zeitvorteil nicht. Der liegt bei vielleicht 1-4 Jahren und damit nützt er den Politikern, die die Lösung eines Problems von heute auf die nächste Legislatur bzw. ihre Nachfolger verschieben können.Den Zentralbanken nützt es auch, denn die haben ein akutes Problem erstmal vom Tisch. Ebenso die Exportindustrie, die nun Zeit hat, sich auf die höheren Importpreise einzustellen.
Ich bin jetzt schon ein wenig überrascht über die doch längere Zeit. Ich dachte, dies würde eher im Bereich von maximal einem halben Jahr liegen. Wenn die FED die Zinsen senkt, dann folgen in der Regel alle anderen Zentralbanken der FED und senken ihre Zinsen auch. Dies gibt es auch bei Zinsanhebungen zu beobachten.
Unter dem Strich hast Du natürlich recht, dass kurzfristige Lösungen, die ein Problem langfristig verschlimmern, keine Lösung sind. Aber eben: Der Politiker will wiedergewählt werden. Der Zentralbankchef ebenso und beide haben nur einen Zeithorizont von maximal 4 Jahren bis zur nächsten Wahl.Otto Normalverbraucher, der einen Zeithorizont von vielleicht 10 oder 20 Jahren bis zu seiner Pensionierung hat, wird nicht gefragt. Er denkt auch nicht so weit und er glaubt, was ihm die Politiker, Banker und Medien erzählen.Solange dieser Aufschrei von Otto Normalverbraucher aber ausbleibt, gibt es nicht den geringsten Grund für die Politiker ihre Kurzzeit-Politik anzupassen.
Vielleicht ist das, was Du hier schreibst, das Grundproblem der Demokratie, das man nur kurzfristig denkt. In einer Führungsposition, sei es in einem Unternehmen oder eines Staates, sollte das Entwickeln einer Vision, einer Strategie und das motivieren von Menschen sein. Durch das kurzfristige Denken wird das viel zu oft torpediert. Vielleicht wird es mal Zeit, dass der Otto Normalverbraucher sich erhebt und von der Politik eine Langzeit-Politik fordert, die seine Ersparnisse schützt. Wenn dann die Inflation gekommen ist und der Otto Normalverbraucher alles verloren hat, dann ist es zu spät, wenn er seine Stimme erhebt.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Inflation auf uns zu kommt.

Infaltion entsteht ja, wenn viel Geld auf wenige Güter kommt.

Z.B. wenn mehr Leute ein Auto kaufen wollen, als es Autos gibt. Dann steigt der Preis des Autos bis Angebot und Nachfrage wieder im Lot sind.
Das Problem - wie ich es sehe - ist nicht, dass das Angebot an Gütern sinkt, oder dass die Nachfrage nach Gütern steigt.Das Problem ist, dass das Angebot an Geld enorm gestiegen ist. Stärker als die Menge an Gütern.

Simbabwe hatte ja auch nicht eine Hyperinflation, weil alle gleichzeitig neue Autos kaufen wollten oder sonst mehr Güter nachgefragt haben sondern weil zu viel Geld in Umlauf war.

Das Geld hat also an Wert verloren. Denn ja, auch bei Geld wird der Wert durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

Ich glaube kaum, dass mit diesem Geld Güter nachgefragt [COLOR= #FF0000]wurden[/COLOR].

Oder wie siehst du das?
Die Betonung liegt auf dem Wort "wurden", Vergangenheit.Wer garantiert Dir, dass nicht morgen oder nächsten Monat oder nächstes Jahr aus irgend welchen uns unerfindlichen Gründen die ersten dieser Geldbesitzer auf die Idee kommen, das Geld statt in Staatsanleihen in Land oder Rohstoffe zu investieren?

Es genügt ein kleiner Anlass, dass die ersten grossen Fonds sich aus Anleihen verabschieden und in Sachwerte umschichten. Dann sinken die Anleihenpreise und sehr schnell folgen alle anderen nach. Wenn wir vom globalen Anleihenmarkt sprechen, meinen wir $60 Billionen, was dem doppelten Welt-GDP entspricht.

 
Die Betonung liegt auf dem Wort "wurden", Vergangenheit.Wer garantiert Dir, dass nicht morgen oder nächsten Monat oder nächstes Jahr aus irgend welchen uns unerfindlichen Gründen die ersten dieser Geldbesitzer auf die Idee kommen, das Geld statt in Staatsanleihen in Land oder Rohstoffe zu investieren?Es genügt ein kleiner Anlass, dass die ersten grossen Fonds sich aus Anleihen verabschieden und in Sachwerte umschichten. Dann sinken die Anleihenpreise und sehr schnell folgen alle anderen nach. Wenn wir vom globalen Anleihenmarkt sprechen, meinen wir $60 Billionen, was dem doppelten Welt-GDP entspricht.
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...................habe soeben dieses smiley entdeckt. Also ich habe einige Monate mich überhaupt nicht mehr um Geldanlagen gekümmert. Lies alles so liegen, wie es war. Aktien+Gold und etwas cash. Doch jetzt habe ich mich wieder etwas durchgelesen in den Medien, und dann auch in den Foren CF und TF. Deine Thesen welche du erklärst sind plausibel. Nach wie vor. Ich zumindest finde nichts womit ich im Grunde widersprechen könnte. Gut, sich das wieder einmal vor Augen zu führen.In der Konsequenz will ich es mir nicht so genau vorstellen, was die Folgen sein werden der Geldpolitik, der vergangenen Jahre. Doch finde ich es bemerkenswert mit welcher Konsequenz du deine Aspekte und Argumente auf verständliche Weise erklärst. :repsekt:Der Markt kann ja sehr irrational sein von Zeit zu Zeit und die Zukunft kenne ich nicht. Es kann Entwicklungen geben, mit welchen z:Z. niemand rechnet. Doch denke ich schon, dass auf lange Sicht die Logik recht bekommt. Was aber eher unbequem ist angesichts der Aussichten, beziehungsweise der Ausgangslage. Gold hat ja auch den Übernamen "Krisenwährung".
 
Die Betonung liegt auf dem Wort "wurden", Vergangenheit.Wer garantiert Dir, dass nicht morgen oder nächsten Monat oder nächstes Jahr aus irgend welchen uns unerfindlichen Gründen die ersten dieser Geldbesitzer auf die Idee kommen, das Geld statt in Staatsanleihen in Land oder Rohstoffe zu investieren?Es genügt ein kleiner Anlass, dass die ersten grossen Fonds sich aus Anleihen verabschieden und in Sachwerte umschichten. Dann sinken die Anleihenpreise und sehr schnell folgen alle anderen nach. Wenn wir vom globalen Anleihenmarkt sprechen, meinen wir $60 Billionen, was dem doppelten Welt-GDP entspricht.
Die ganz grossen Player können nicht einfach so aus Anleihen aussteigen. Pensionskassen, AHV, Säule 3a sind laut Gesetz verpflichtet Anleihen zu kaufen. Andere Grosse wie Nationalbanken werden den Markt auch nicht einfach so in den Abgrund reiten.
 
Niemand geht aus Anleihen raus, vorallem Staatsanleichen sind eine wohlmilchlegende Sau.