SMi im Sommer 2013

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Marcus Fabian

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27. Dez. 2011
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Zürich
Versuchen wir mal festzuhalten, wo wir derzeit stehen, welche Szenarien derzeit gespielt werden und wie die Reise weitergehen könnte.

Dieses Post ist sozusagen eine Zusammenfassung dessen, was wir in den letzten Wochen an Informationen bereits gepostet haben. Also nichts neues aber vielleicht dennoch nützlich als Zusammenfassung.

Das wohl wichtigste Ereignis des letzten Monats war die Rede von Bernanke nach dem FOMC-Meeting vom 22. Mai.

Zusammengefasst spielt die Fed mit dem Gedanken, QE3 ab Herbst 2013 zurückzufahren und ggf. per 2014/15 ganz zu stoppen.

Konkret spielt der Markt derzeit das Szenario, dass QE3 von derzeit 85 Mrd. pro Monat auf 65 Mrd. im Oktober 2013 zurückgefahren wird.

Die Gelddruckerei geht also weiter, allerdings wird die Geschwindigkeit reduziert. Bernanke steigt nicht auf die Bremse aber er geht vom Gas.

Bernanke macht die Reduktion allerdings von der wirtschaftlichen Entwicklung der USA abhängig. Massgebende Pivots sind eine Arbeitslosenquote von 6.5% (derzeit noch 7.6%) sowie ein Wirtschaftswachstum von 2.6% 2013 bzw. 3.5% 2014

Aber bleiben wir vorerst noch in der Gegenwart: Die Rede Bernankes war wie gesagt am 22. Mai und am 24. Mai haben die Aktienmärkte ihr letztes Hoch markiert. Seither preisen die Märkte eine Straffung der US-Geldpolitik ein. Anleihenmarkt, Aktienmärkte, Rohstoffe, Gold sind seither im Sinkflug und preisen steigende Zinsen ein.

Betrachten wir das in globalem Zusammenhang der wichtigsten Währungen

Europa: Hier steht das OMT (Outright Money Transaction) Programm vor der Einführung. Die Bundesbank dürfte mit ihrer Klage gegen die EZB wohl scheitern. Damit würde die EZB nach LTRO, ESM und EFSF die Buchstabensuppe um ein weiteres Element erweitern. Bei OMT würden direkt Staatsanleihen und evtl. auch Aktien von der EZB aufgekauft. Man spricht von einem Volumen von 500 Mrd. Euro. Europa folgt also dem Weg, den die USA mit QE3 eingeschlagen haben und setzt sogar noch einen drauf.

--> Steigende Euro-Geldmenge schwächt den Euro

Japan: Das wohl extremste Beispiel der letzten Jahre. Die Geldmenge soll praktisch verdoppelt werden. Ziel: Die Inflation auf 2% zu treiben. Verglichen mit einem Kampfflugzeug würde die Analogie mit dem Nachbrenner passen. Entsprechend hat der Yen seit Anfang Jahr 20% auf den Euro und 22.5% auf den Dollar eingebüsst.

--> Starke Ausweitung der Geldmenge, starke Schwächung des Yen.

Grossbritannien: Der bestehende Zentralbankchef Sir Mervyn Allister King wird durch den kanadischen Investmentbanker (ex. Goldman Sachs und zuletzt Chef der Zentralbank Kanadas) Mark Joseph Carney ersetzt. Carney hat in Kanada ganz bewusst eine Immobilienblase aufgebaut, um die kanadische Wirtschaft zu stabilisieren. Vergleich Carney King (youtube) siehe

Es ist zu erwarten, dass er diese Politik auch für GB einsetzen wird.

--> Ausweitung der Pfundmenge, Schwächung des Pfund

USA: Entgegen den drei anderen grossen Währungsräumen will Bernanke den gegenteiligen Weg gehen. Also QE3 reduzieren wie oben erwähnt.

--> Geschwindigkeit der Ausweitung der Dollarmenge sinkt, Stärkung des Dollar

Schweiz: Da der Franken eng an den Euro geknüpft ist, siehe oben, Europa.

Gold: Wird vielleicht nicht mehr sehr viel weiter unter $1300 sinken, bleibt aber weiterhin unter Druck.

--> Geschwindigkeit der Ausweitung der Goldmenge weiterhin Konstant bei 1.5 bis 1.7% pro Jahr.

Bis hierher bedeutet das, dass für die nächsten Wochen und Monate und bis obenstehende Szenarien vollständig eingepreist sind, der Dollar das wohl einzig steigende Investment sein wird. Der Dollar wird Anleihen, Aktien, Gold outperformen.

Spannungen im Geldmarkt

Während GB, EU, J nun auf Inflation der Geldmenge setzen, gehen die USA vom Gas. Das erzeugt Spannungen. Gehen wir's mal durch:

Wir sehen für die USA einen steigenden Dollar und steigende Zinsen.

Ein steigender Dollar ist schlecht für den US-Export. Steigende Zinsen werden zusätzlich die Selbstkosten für US-Produkte erhöhen. Hinzu kommt, dass bei steigenden Zinsen die Zinszahlungen des stark verschuldeten Staates (16 Billionen Schulden, ca. 450 Mrd. Zinszahlungen pro Jahr, 21% der Steuereinnahmen) sowie der ebenso stark verschuldeten Bundesstaaten, Städte und Gemeinden steigen werden. Jedes Prozent Zinserhöhung erhöht die Zinslast des Staates um weitere 160 Mrd. oder knapp 8% der Steuereinnahmen.

Es stellt sich somit die Frage, wie der Staat mit dieser Situation umgehen wird. Zur Auswahl stehen:

* Höhere Neuverschuldung, was die Situation allerdings langfristig verschlimmert.

* Reduktion des Staatshaushaltes durch Sparen. Hier stellt sich die Frage, wo gespart wird. Wenn Beamte und Staatsangestellte entlassen werden, wirkt sich das negativ auf den Konsum aus (Arbeitslose fallen ja weitgehend als Konsumenten aus). Einsparungen beim Militär und in der Rüstung wären weniger dramatisch als beispielsweise die Reduktion von Feuerwehr, FBI und Polizei.

* Steuererhöhungen für Reiche (> 450'000 Jahreseinkommen) würde Geld in die Staatskasse spülen, ohne den Konsum nennenswert einbrechen zu lassen. Hier besteht allerdings die Gefahr der Steuerflucht.

Steigende Zinsen = sinkende Aktien- und Anleihenpreise.

Das ist schlecht für bestehende Besitzer von US-Aktien und Anleihen. Sobald sich hier die Preise allerdings ausgekotzt (= auf niedrigerem Niveau stabilisiert) haben, bieten sie einen guten Einstieg vor allem für nicht-US Investoren. Die profitieren dann nämlich sowohl von höheren Renditen als auch von einem stärkeren Dollar im Vergleich zu ihrer Heimatwährung.

US-Exporte werden wegen des steigenden Dollars vermehrt unter Druck kommen. US-Importe werden aber billiger. Da die USA immer noch netto ein Importland sind (= Handelsdefizit) dürfte die Rechnung unter dem Strich zum Vorteil der USA als Ganzes gereichen. Es gilt dann zu beobachten, ob die USA irgendwie einen Ausgleich schaffen zwischen dem Profit im Import und dem Leiden im Export.

Surprise, Surprise!

Der Markt geht von einer Reduktion von 85 auf 65 Mrd. per Oktober aus. Das wird derzeit eingepreist. Entsprechend besteht Potenzial in beide Richtungen, wenn die Fed dereinst QE3 auf ein tieferes Niveau als 65 Mrd. reduziert oder QE3 nur auf 75 Mrd. reduziert bzw. gar nicht. Im ersten Fall würden die Märkte weiter sinken, im zweiten Fall würden sie steigen. Mit Überraschungen ist also zu rechnen.

Meine Vermutung ist, dass die Fed mit diesem noch unverbindlichen "Statement of direction" einen Versuchsballon gestartet hat, um die Reaktion der Märkte zu testen.

Sollten die Märkte zu stark sinken, die Zinsen zu stark ansteigen, kann die Fed immer noch zurückkrebsen und einen anderen Weg einschlage. Sie kann sogar QE3 erweitern. Bernanke hat sich noch nicht festgelegt und alles offen gelassen.

In der Zwischenzeit dürfte er allerdings dem Druck der US-Exportindustrie - insbesondere der sehr starken Automobil-Lobby - ausgesetzt sein, die unter dem sinkenden Yen noch mehr leidet als unter dem starken Dollar. Kurz: Toyota und Honda werden ihre Position in den USA weiter ausbauen, solange der aktuelle Trend (JPY sinkt, Dollar steigt) anhält.

Ich vermute mal (Achtung, Verschwörungstheorie!), dass sich die Fed intern gewisse Limiten gesetzt hat, bis zu welchem Preis sie den Anleihen oder dem S&P500 zu sinken erlaubt, bevor sie eine Kehrtwende macht und die Gelddruckmaschine wieder anwirft. Sollte sie dazu gezwungen werden, würde das das Vertrauen in die Fed zumindest ankratzen. Es wäre dann ein Eingeständnis, die wirtschaftliche Entwicklung in den USA überschätzt zu haben. Alles in allem also ein heisser Lauf!

Szenarien

Das aus Sicht der Fed ideale Szenario: Die Märkte reagieren zwar negativ auf die angekündigten QE-Reduktionen aber die Reaktion bewegt sich innerhalb der Toleranzgrenze. Entsprechend kann die Massnahme dann durchgesetzt werden.

Aber auch hier gilt es weiterhin die Grenzwerte zu beobachten. Sollte der Markt all zu negativ reagieren, wird QE einfach wieder nach oben gefahren, die Märkte reagieren entsprechend positiv und alles ist im Lot.

Das Hauptproblem der Fed dürfte sein, die Zinsen zwar steigen (und die Märkte absinken) zu lassen, ohne dass dabei die Teuerung überhand nimmt. Denn ein Vertrauensverlust in den Dollar ist das letzte, was die Fed will! Szenario: Die Zinsen steigen, die Teuerung steigt, der Dollar kann immer weniger kaufen und gleichzeitig gehen Wirtschaft und Konsum in die Grütze.

Ein weiteres Problem der Fed dürfte sein, dass sie nicht 100% Kontrolle über den Anleihenmarkt hat. Sie kann zwar US-Staatsschulden selbst aufkaufen aber sie hat keine Kontrolle darüber, was ausländische Halter von US-Schuldpapieren wie China oder Indien mit ihren Papieren machen. Sollten die US-Schuldpapiere (US-Treasuries) weiter im Preis sinken, könnten China, Indien, Russland, Arabien und andere Länder durchaus auf die Idee kommen, diese Papiere zu verkaufen. Würden sie dies tun, würden deren Preise entsprechend sinken bzw. die Zinsen steigen. Die einzige Chance der Fed, hier Paroli zu bieten, falls der Zinsanstieg zu hoch ist wäre, diese Papiere aufzukaufen, was einer Ausweitung von QE gleichkäme. Oder aber sie lassen den freien Marke entscheiden und laufen Gefahr, dass die Zinsen unangenehm hoch steigen.

Wäre die Fed nun gezwungen, als Gegenpartei für von Chinesen verkaufte Staatsanleihen aufzutreten und QE3 entsprechend auf 100 Mrd. oder noch mehr auszuweiten, wäre das psychologisch ein negatives Signal für die Märkte. Die Mär vom Wirtschaftsaufschwung wäre nämlich nun ad-absurdum geführt und die Fed müsste eingestehen, dass ihre Prognosen für die Tonne sind.

Im Extremfall würden sich in die Phalanx der Verkäufer auch US-Pensionskassen und andere Halter von US-treasuries begeben und die Fed hätte nun echt Mühe, alles aufzukaufen. Täte sie es dennoch, könnte das fatale Auswirkungen auf das Vertrauen in den Dollar haben. Und da bekanntlich der Wert einer Fiat-Währung nur vom Vertrauen abhängig ist, könnte das zum Kollaps des Dollars führen.

Generell ist es so, dass jeder weiss, dass die USA ihre Staatsschulden niemals in Kaufkraft werden bedienen können. Die Schulden rollen jedes Jahr einfach in neue Schulden. Niemand weiss, wie lange sich dieses Ponzi-Schema noch ausweiten kann, bevor es kollabiert. Für Euro, Yen, GBP und abhängige Währungen gilt das natürlich auch.

Fed: QE Stoppen oder nicht?

Widmen wir uns der Frage, wie hoch die Chancen sind, dass die Fed den Markterwartungen folgt und QE3 per Oktober von 85 auf 65 Mrd.$ reduziert:

Dagegen spricht wie gesagt die Spannung, die zwischen der expansiven Geldpolitik von EZB, BoJ, BoE einerseits und der Fed andererseits entstehen würde. Die USA sind an einem zu starken Dollar schlicht nicht interessiert.

Die Fed möchte ihre Entscheidung von der Beschäftigungslage in den USA abhängig machen und zieht dazu die Arbeitslosenquote zu Rate, die auf 6.5% fallen müsste.

Nun, die Arbeitslosenquote sagt nur wenig über die Beschäftigungslage aus, denn sie berücksichtigt die Arbeitslosen nicht, die es aufgegeben haben, nach Arbeit zu suchen. Betrachten wir mal beides:

Hier die offizielle Arbeitslosenquote:

employment-a-quote-einjahr.gif


Zum Vergleich die Erwerbsquote. Also die Anzahl der arbeitsfähigen zwischen 16-65 jährigen, die ihre Arbeitskraft der Wirtschaft zur Verfügung stellen. Sei es, indem sie Arbeit haben oder indem sie gezielt Arbeit suchen:

employment-erwerbsquote.gif


Vergleichen wir beide Grafiken lässt sich unschwer erkennen, dass sowohl die Arbeitslosenquote als auch die "Labor Partizipation Rate" sinkt.

Mögliche Erklärungen:

a) Es gibt mehr Frauen, die aus dem Berufsleben freiwillig aussteigen und sich ganz der Familie widmen, weil das Einkommen des Mannes ausreicht.

b) Es gibt vermehrt Langzeitarbeitslose, die es aufgegeben haben, aktiv nach Arbeit zu suchen und die deshalb aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen.

Sollte Option b) zutreffen - was ich vermute - hilft das zwar der offiziellen Arbeitslosenstatistik, nicht aber der Wirtschaft. in den USA werden Arbeitslose ja bekanntlich nicht so gut finanziell versorgt wie in Europa und fallen deshalb in weitaus höherem Masse als Konsumenten aus.

Böse formuliert: Sollte es ein Grossteil der aktuell noch offiziell als "Arbeitslose" registrierten Arbeitslosen aufgeben, nach Arbeit zu suchen, würden sie aus der Arbeitslosenstatistik herausfallen. Damit würde weiterhin die Beschäftigungsrate sinken, gleichzeitig aber auch die Arbeitslosenquote. Statistisch sauber, wenn auch etwas Realitätsfremd.

Das zweite Kriterium der Fed für eine allfällige Aussetzung von QE neben der Arbeitslosequote ist das Wirtschaftswachstum.

Wie ich bereits hier berichtet habe, dürfte das Wirtschaftswachstum der USA alleine aufgrund von statistischen Manipulat...... - ähhhh - Anpassungen gut 1% höher sein als es unter normalen Umständen wäre. Von daher gehe ich davon aus, dass das angestrebte Wirtschaftswachstum von 3.5% von den USA locker erreicht wird.

Wenn nicht, kann immer noch der BIP-Deflator nach unten geschraubt werden, um die Statistik zum Passen zu bringen. :p

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Fazit

Eine Reduktion von QE3 wird im Moment vom Markt eingepreist. Ob es Realität wird oder nicht, wissen wir noch nicht. Sollte QE3 tatsächlich reduziert werden und die Anleihenmärkte sinken zu stark wird QE3 wieder erhöht mit Vertrauensverlust in die Fed. Sollten sich die Verluste in Grenzen halten, wird QE3 weiter reduziert oder gehalten. Allerdings mit realwirtschaftlich negativen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft.

Unabschätzbar sind die Reaktionen, der Chinesen, Inder, Russen, Araber, die grosse Depots an US-Staatsanleihen halten. Wir wissen nicht, wie die reagieren werden, wenn die Anleihenpreise sinken.

Im besten Fall halten sich die Verluste in Grenzen, im zweitbesten Fall kann die Fed notfalls die Verluste begrenzen, im dümmsten Fall kommt es zum Anleihen-Crash.

Alles in allem sieht die Zukunft der nächsten Monate oder Jahre für die USA nach einer Durststrecke aus. Wir müssen als Anleger den Anleihen und Aktien einen Absturz zugestehen, um am Boden einzusteigen und von steigenden Renditen zu profitieren.

Sollte ein neuer Zinszyklus bevorstehen, so dürfte es in etwa 10-15 Jahren einen guten Einstieg in US-Anleihen geben. In Aktien etwas früher.

So lange die Zinsen steigen, werden Anleihen im Preis fallen. Werden die steigenden Zinsen nicht durch steigende Teuerung kompensiert, fallen auch Aktien, Rohstoffe und Gold.

Dass die Zinsen steigen, ist bereits Realität. Ob die Teuerung ebenfalls steigen wird, ist reine Spekulation. Fundamental begründet wäre, dass die Teuerung im Rahmen der Zinserhöhung steigt. Aber wissen tun wir's nicht ;)

Wer auf steigende Teuerung setzt, setzt auf Aktien und Edelmetalle, um die Teuerung (zumindest teilweise) auszugleichen.

Wer auf konstant niedrige Teuerung trotz steigender Zinsen spekulieren will, hält sich an Anleihen und Cash.

Happy Trading!

Marcus

 
THX MarcusUnglaublich die Mühe die du dir gibst und die Zeit die du dazu opferst.Aus meiner Sicht gibt es eben noch eine deflationäre Variante und die scheint mir fast noch angebrachter. Was mir zusätzlich noch Probleme macht, ist das der bis anhin wichtigste Motor China langsam ins stottern gerät, was mir gar nicht gefällt. Generell zeigen die BRIC Staaten Wachstumsverlangsamungen auf, was mich vorsichtig macht.Aus meiner Sicht scheint im Moment Cash oder die Shortseite für die Mutigen, die bessere Variante zu sein, denn auch Gold wird weiter unter Druck geraten.

 
Der Markt geht von einer Reduktion von 85 auf 65 Mrd. per Oktober aus. Das wird derzeit eingepreist. Entsprechend besteht Potenzial in beide Richtungen, wenn die Fed dereinst QE3 auf ein tieferes Niveau als 65 Mrd. reduziert oder QE3 nur auf 75 Mrd. reduziert bzw. gar nicht. Im ersten Fall würden die Märkte weiter sinken, im zweiten Fall würden sie steigen. Mit Überraschungen ist also zu rechnen.
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Diese Ankündigung der Fed halte ich für ziemliches blabla. Ja Versuchsballon. Wenn der nur nicht platzt. Denn sollten die Wirtschaft abkühlen und die Börsen einbrechen bevor man zur Tat schreiten konnte, wird daraus nichts. Im Gegenteil. Man wird das Pulver zusammenkratzen müssen, um überhaupt gegenzusteuern. Vielleicht hat man Angst vor den Blasen die sich bildeten und will, dass sie etwas Luft ablassen.....aber nicht zu viel.Turbo erwähnt die Risiken in den aufstrebenden Wirtschaften. Dies könnte ein unangenehmer Faktor werden für die Börsen und die Konjunktur. Ich denk da braut sich was zusammen................Die Risiken sind Giga. Wieder einmal :mrgreen: Im crash da ist cash kein trash. Blöde nur wenn die Bank hops geht auf der es liegt. Gold wird erwachen, wenns kracht. Ist nun mal die ultimative Krisenwährung.Doch wenn ich schwarzmale, so mache ich dies nur um meine Gewichtung zu steuern. Denn ich gehe nie davon aus, dass ich die Zukunft kenne und viel schlauer sein muss als der Markt. Auch nicht von einem Weltuntergang, einem total-Kollaps oder einer WR gehe ich aus, wenn ich Geld anlege oder etwas umschichte. Denn ich kann dies nicht beeinflussen. Mach in Tat und Wahrheit wenig. Es kommt ja eher darauf an das Richtige zu machen. Die Bandbreite der Szenarien, welche ich mir vorstellen kann, ist schon weit genug. Boom, Rallye, Crash, Inflation, Deflation, Stagflation, Einbruch, Aufbruch, Abbruch, Beinbruch, Halsbruch, Erholung, und so weiter. Darüber hinaus macht es für mich keinen Sinn meine Hirnzellen abzunutzen. Das banale Leben ist kompliziert genug.
 
Aus meiner Sicht gibt es eben noch eine deflationäre Variante und die scheint mir fast noch angebrachter. Was mir zusätzlich noch Probleme macht, ist das der bis anhin wichtigste Motor China langsam ins stottern gerät, was mir gar nicht gefällt. Generell zeigen die BRIC Staaten Wachstumsverlangsamungen auf, was mich vorsichtig macht.Aus meiner Sicht scheint im Moment Cash oder die Shortseite für die Mutigen, die bessere Variante zu sein, denn auch Gold wird weiter unter Druck geraten.
Mit dieser Zusammenfassung bin ich durchaus einverstanden, wobei ich nicht ganz verstehe, wie Du den Begriff "deflationär" meinst. Sinkende Geldmenge? Sinkende Preise?Sinkende Preise generell oder nur in Bezug auf Aktien, Anleihen?Von allen Wirtschaftsräumen machen mir die BRIC am wenigsten Sorgen. Weniger also, als die USA und Europa. So wie ich das beurteile sind die BRIC mehr und mehr in der Lage, auch Hochtechnologie selbst zu entwickeln und zu bauen. Die Abhängigkeit von Importen aus dem Westen nimmt also ab. Weiterhin haben meines Wissens alle BRIC-Staaten eine positive Handelsbilanz, was bedeutet, dass die mehr produzieren als sie selbst verbrauchen. Schlussendlich sitzen alle auf grossen Beständen von US-Staatsanleihen, die sie als Reserve halten und jederzeit aktivieren könnten, um z.B. Infrastrukturprojekte, Forschung oder Wirtschaftsförderung zu finanzieren. Oder schlicht, um Rohstoffe zu kaufen. Ein Beispiel ist der Ausbau des indischen Strassennetzes, das Indien vor einigen Jahren mit dem Verkauf von US-Staatsanleihen finanziert hat.Vielleicht kannst Du etwas tiefer in die Materie vordringen und uns etwas über die Situation in Asien erzählen? Du bist ja dort vor Ort.
 
Vielleicht hat man Angst vor den Blasen die sich bildeten und will, dass sie etwas Luft ablassen.....aber nicht zu viel.
Nicht nur "Vielleicht" sonder "ganz sicher" hat man in den Zentralbanken Angst. Auch wenn Zentralbanken nie offen über solche Ängste sprechen, um die Meinung des Marktes nicht negativ zu beeinflussen.Interessant sind Aussagen von Zentralbänkern oder andere Führern immer dann, wenn sie ihren Job verlassen haben. Greenspan ist so ein schönes Beispiel. Erst nachdem er die Führung an Bernanke abgegeben hat, hat er offen über Probleme und Fehler der Fed gesprochen. Die grösste Angst der Fed dürfte ein Platzen der Anleihenblase sein. Hätte Europa nicht ähnliche Probleme, hätte der Euro vielleicht den Dollar als Weltleitwährung bereits abgelöst. Wer weiss?Der Versuch, eine Blase langsam abzubauen, um sie nicht platzen zu lassen, ist nicht neu. Greenspan hat das mit der Dot-Com Blase versucht, ist aber gescheitert. Die Blase ist geplatzt.Bei der Immobilienblase wurde meines Wissens kein Versuch gemacht, sie langsam abzubauen. Bernanke hat gar nicht erkannt, dass es überhaupt eine Immobilienblase gab. Zumindest ist das seine Aussage aus Interviews. Siehe hierzu
Die Anleihenblase (oder Schuldenblase) wird mit grösster Wahrscheinlichkeit genau so platzen, wie die Dot-Com-Blase und die Immobilien-Blase vor ihr. Natürlich mit entsprechend grösseren Auswirkungen als die weitaus kleineren Vorgänger-Blasen. Aber natürlich wissen wir nicht, wann. Interessant ist auch, dass der Markt im Vorfeld nie das Platzen einer Blase antizipiert hat. Sowohl Anfang 2000 wie auch 2007 war die Stimmung des Marktes euphorisch für DotComs bzw. US-Immobilien. Vielleicht liegt das in der Natur der Sache: Sobald der Markt eine Blase als solche erkennt, platzt sie, weil alle gleichzeitig aussteigen.Die geplante Reduktion von QE3 könnte genau jener Trigger sein, der die Anleihenblase zum Platzen bringt. Nicht nur in den USA sondern weltweit. Warten wir es ab. Auf alle Fälle sind in den nächsten Monaten die Zinsen von Anleihen ein weitaus spannenderes und wichtigeres Thema als die Index-Stände von SP500, SMI oder der Goldpreis.
 
Sinkende Preise MarcusThailand hat wie ganz Asien sehr gute Jahre hinter sich und auch dieses Jahr brummt es weiter. Dennoch höre ich auch das im Monat Mai dieses Jahr weniger Wohnung verkauft wurden. Dies hat noch nichts zu bedeuten, aber wenn ich sehe wie hier Wohnhäuser aus dem Boden schiessen, frage ich mich schon, wer kauft das alles. Habe einen Freund der hat 6 Wohnungen zum Vermieten und 6 Wohnungen ab Plan gekauft, welche 2014 bezugsfähig sind. So wie er hat es hier in letzter Jahren viele Spekulanten, die Wohnungen gekauft und hoffen dann bei Fertigstellung teurer zu verkaufen. Dann heisst es dann zu 70% sind alle Wohnugen schon verkauft. Aber eben effektiv sieht das anders aus. Aber eben auch dieses Spielchen geht ein paar Jahre gut und den letzten beissen dann die Hunde. Und zuerst werden dann die Preise fallen mit all ihren Auswirkungen.Irgendwie scheint dieser Punkt näher zu rücken, genau gleich wie eben die Wachstumsverlangsamung in den BRIC Staaten. Jeder Boom hat ein Ende und der Börse genügen Gerüchte wie zum Beispiel das FED könnte seine Anleihkäufe verkleinern, was letzten Mittwoch offiziel bestätigt wurde, um kräftig zu korrigieren. Sollte Chinas Wachstumsverlangsamung sich bestätigen, werden die Börsen noch weiter fallen und ebenso wird das Preisniveau ins Rutschen geraten. Die Halbjahreszahlen und vor allem die Aussichten der Unternehmen werden sicher mit Argus Augen begutachtet.Nestle Zahlen und Aussichten sehe ich zum Beispiel als guten Richtungsgeber an. Ich warte auf jeden Fall ab und bleibe im Cash im Moment.

 
Mit dieser Zusammenfassung bin ich durchaus einverstanden, wobei ich nicht ganz verstehe, wie Du den Begriff "deflationär" meinst. Sinkende Geldmenge? Sinkende Preise?Sinkende Preise generell oder nur in Bezug auf Aktien, Anleihen?Von allen Wirtschaftsräumen machen mir die BRIC am wenigsten Sorgen.
Deflation hat ja Teetasse beschrieben wie sie zustande kommen kann trotz steigen der Geldmenge. Den Prozess verstehe ich selber auch nicht genau. Es gibt dazu eine ganze Anzahl Theorien, welche sich teilweise widersprechen. Doch wird er von verschiedener Seite als eine anzunehmende Möglichkeit gesehen. Sinkende Preise/fallende Gewinne. Zum Beispiel: Der Konsum und die Investitionen gehen zurück. Die Löhne sinken, die Arbeitslosigkeit steigt etc. Die Schulden werden heruntergefahren und die Staaten sparen.Im Prinzip findet dies ja statt. Auch wenn es nicht Deflation genannt wird. Die angestrebte Teuerung liegt unter der Zielgrösse von 2% in USA, trotz all der geschöpften Geldmenge. Es kann zu einer regelrechten Kreditklemme kommen. Die Banken wollen/können kein Geld mehr ausleihen. Japan hat eine Deflation und konnte sie nicht beseitigen. Die mögliche Folge einer Deflation in den westlichen Wirtschaften wäre eventuell eine sehr starke Inflation. Darüber haben wir ja schon diskutiert. Zu den Wirtschaftsräumen. Ich weiss ja nicht was du liest. Aber China und Brasilien könnten ernsthafte Probleme bekommen. Die sind zu schnell gewachsen und auch dies mit Krediten von Banken. Wenns die Banken verjagt hat jede Volkswirtschaft ernste Probleme. Am Donnerstag kam der Interbankenmarkt in China fast zum Stillstand. Dies ist doch ein ziemlich gravierendes Indiz, dass dort nicht alles glänzt was nach Gold aussehen sollte.Die haben sich mit faulen Kredite und Hypotheken vollgesogen.
 
Sehr gute Zusammenfassung, Danke!

FazitEine Reduktion von QE3 wird im Moment vom Markt eingepreist. Ob es Realität wird oder nicht, wissen wir noch nicht. Sollte QE3 tatsächlich reduziert werden und die Anleihenmärkte sinken zu stark wird QE3 wieder erhöht mit Vertrauensverlust in die Fed. Sollten sich die Verluste in Grenzen halten, wird QE3 weiter reduziert oder gehalten. Allerdings mit realwirtschaftlich negativen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft.
Ist irgendwie eine ausweglose Situation in welcher sich die Fed hier befindet. Zuerst muss man aber mal festhalten, dass die Fed mit ihrer Geldpolitik in den letzten Jahren eigentlich wirklich grosses geleistet hat. Ich behaupte jetzt mal, dass es das Bankensystem wie wir es heute kennen, nicht mehr geben würde, wäre damals die Fed nicht subito eingeschritten. Und jetzt ist ja eigentlich alles wieder im Lot wenn man die Aktienpreise anschaut. Von daher, good job guys :eek:k: Die Fed macht sich ja auch ihre Gedanken, was den Zerfall des USD betrifft. Ist ja nicht so, dass die das nicht merken würden bzw. sich der Gefahr nicht bewusst sind. Das ist einfach ein Thema, welches (verständlicherweise) nicht öffentlich kommuniziert werden kann/darf/sollte. Ich frage mich also, will diese Fed-Ära wirklich in die Geschichte eingehen als diejenige, welche für das Ende des USD verantwortlich ist? Dies würde ja eigentlich eher wieder für eine Schmälerung der Bilanz sprechen.Auf der anderen Seite will die Fed aber den doch etwas auf dünnen Beinen aufgebauten Wirtschaftsaufschwung nicht abkühlen lassen. Dies spricht dann eher wieder für eine weiter extrem lockere Geldpolitik. Denn das ganze wurde ja darauf aufgebaut.Ist also wirklich eine Zwickmühle in welcher sich der arme Tropf befindet. Und der liebe Greenspan schaut von dir Tribüne aus zu, mit Popcorn :greespan: Echt schwierig abzuschätzen, welchen Weg sie einschlagen werden.Ich denke aber, dass sie munter mit dem Anleihenaufkauf weiter machen werden. Denn der Punkt mit dem Zinsdruck auf den Staat überwiegt aus meiner Sicht alle Argumente:
Jedes Prozent Zinserhöhung erhöht die Zinslast des Staates um weitere 160 Mrd. oder knapp 8% der Steuereinnahmen.
Andersrum, wenn die Fed die Anleihen nicht aufkauft, dann geht die USA durch die hohe Zinslast recht schnell definitiv bankrott und mit ihr auch der USD. Ich denke nicht, dass die Amis das zulassen werden. Ihr eigenes Land bankrott gehen lassen. Die Weltmacht USA ist bankrott. Nee, ich glaube nicht, dass sie diesen Weg wählen werden. Da ist der Stolz zu gross.Trotzdem müssen wir uns auf alle Szenarion einstellen. Wir sind ja felxibel und können uns anpassen. Ist ja nicht so, dass wir nur alle paar Monate auf die Kurse schauen und den Crash verpassen. Einfach aufmerksam sein und die Entwicklungen verfolgen.
Aus meiner Sicht gibt es eben noch eine deflationäre Variante und die scheint mir fast noch angebrachter.
Solange Bernanke noch auf dem Stuhl sitzt, werden wir keine Deflation sehen. Das ist sein grösster Feind.
 
Deflation hat ja Teetasse beschrieben wie sie zustande kommen kann trotz steigen der Geldmenge. Den Prozess verstehe ich selber auch nicht genau. Es gibt dazu eine ganze Anzahl Theorien, welche sich teilweise widersprechen. Doch wird er von verschiedener Seite als eine anzunehmende Möglichkeit gesehen. Sinkende Preise/fallende Gewinne.

Zum Beispiel: Der Konsum und die Investitionen gehen zurück. Die Löhne sinken, die Arbeitslosigkeit steigt etc. Die Schulden werden heruntergefahren und die Staaten sparen.
Ich finde den Satz: "Den Prozess verstehe ich selber auch nicht genau" bemerkenswert, denn mir geht es oft auch so:Es werden hochkomplexe Theorien aufgestellt, die ich nicht nachvollziehen kann. Aber soll ich die deshalb glauben?

Wenn es mir zu kompliziert wird, gehe ich gedanklich gerne zurück zum absolut simplen Ausgangspunkt.

Reden wir also über Deflation und zwar im Sinne von sinkender Geldmenge:

Wir haben in der realen Welt auf der einen Seite Güter auf der anderen Seite Geld.

Güter müssen im Schweisse des Angesichts erarbeitet werden. Sie haben also einen inneren Wert, der sich aus den Lebenskosten des Arbeiters und den Kosten für die Rohstoffe zusammensetzt. Und auch die Rohstoffe müssen erst gefördert, verfeinert ... werden. Bei Dienstleistung ist es dasselbe, auch wenn da mehr Köpfchen als Schweiss gefragt ist.

Auf der anderen Seite das Geld, das heutzutage innert Sekunden, ohne Aufwand und in beliebiger Menge sehr schnell generiert werden kann.

Wenn wir also von einer monetären Deflation (Die Löhne sinken, die Arbeitslosigkeit steigt etc. Die Schulden werden heruntergefahren und die Staaten sparen.) ausgehen, dann bedeutet das nichts anderes als dass das Geld knapp wird und entsprechend die Entgelte für Rohstoffe, Arbeit in Geld gerechnet sinken. Der Arbeiter bekommt für seine Arbeit weniger Geld und kann sich weniger leisten. Für Rohstoffe muss weniger Geld hingeblättert werden. Aber entscheidend: Es fehlt das Geld, um die aktuelle Geldmenge zu verzinsen. --> Reise nach Jerusalem!

In so einer Situation sind die Pappnasen, die unser Land regieren vor folgende Frage gestellt:

a) sollen wir das Volk leiden und die Wirtschaft und den Staat vor die Hunde gehen lassen, weil wir den bunt bedruckten Zetteln namens "Geld" einen so hohen Stellenwert einräumen? Selbst im Wissen, dass wir damit unsere eigene Wiederwahl in Frage stellen?

b) sollen wir statt dessen einem Mitarbeiter unserer Zentralbank den Auftrag geben, sich mal für 10 Minuten an den PC zu setzen und eine satte Portion Geld zu generieren?

Unser User "kojak" hat es vor x-Jahren mal sinngemäss so formuliert: "In einem Fiat-Money System kann es keine Deflation geben, denn Geld lässt sich jederzeit problemlos und in beliebiger Menge drucken." Deshalb lässt sich die aktuelle "Deflation" auch nicht mit jener von 1930-37 vergleichen, denn damals war der Dollar an Gold gekoppelt und seine Menge physisch begrenzt. Heute gibt es diese Begrenzung nicht mehr.

Ich meine deshalb, dass die Aussage von kojak heute genau so stimmt wie damals: Politiker gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Das heisst: Wird Geld knapp, wird es einfach gedruckt. So primitiv und einfach das klingt ist es auch!

Auch in der bisherigen Realität wurde Option b) seit 2009 in die Tat umgesetzt: Wir haben zu wenig Geld, also erschaffen wir es. QE1, QE2, QE3, LTRO, ESFS. ESM, OMT ...

Würde man nun die Geldmenge reduzieren, wäre das weitaus schlimmer als wenn man bereits 2008 die Rezession/Depression zugelassen hätte. Es wäre ausserdem ein Eingeständnis, dass man die letzten 5 Jahre eine falsche Geldpolitik verfolgt hat und das dürfte das Vertrauen in besagte Pappnasen weiterhin schmälern.

Das schlimmste an Deflation, das ich mir vorstellen kann ist, dass dieser Versuch der Austerität bis zu einem gewissen Grad zugelassen wird. Aber eben nur so lange, wie die Grenze des Erträglichen nicht überschritten wird. Und danach kommt die ultimative Gelddruckaktion.

Nichts desto trotz spielt der Markt im Moment dieses Szenario und deshalb sind sich ja Turbo und ich auch darüber einig, dass Cash und insbesondere Dollars im Moment ein guter Parkplatz sind.

Zu den Wirtschaftsräumen. Ich weiss ja nicht was du liest. Aber China und Brasilien könnten ernsthafte Probleme bekommen. Die sind zu schnell gewachsen und auch dies mit Krediten von Banken. Wenns die Banken verjagt hat jede Volkswirtschaft ernste Probleme.
Auch hier ein "Back to the Roots":Ein Volk, das mehr produziert als es verbraucht, hat langfristig und nachhaltig keine Probleme.

Brasilien kenne ich nicht aber von China weiss ich, dass es auf 3 Billionen Dollar US-Staatsanleihen sitzt. Es sind also alles in allem genügend grüne Zettel vorhanden. Eine Kreditkrise kann ich da nicht erkennen. Aber die wäre wie gesagt auch nicht relevant, denn so lange mehr produziert wird als man verbraucht ...

Was die Chinesen auf alle Fälle tun sollten ist, den Binnenmarkt zu stärken. Es macht ja wenig Sinn, die eigene Produktion gegen bedruckte Zettel, die regelmässig an Wert verlieren, einzutauschen, wenn das eigene Volk genau diese Produktion brauchen könnte.

Chinas Problem sind nicht die bedruckten Zettel. Chinas Problem ist, das Volk mit genügend Nahrungsmitteln zu versorgen. Dazu ist China aus geographischen Gründen nämlich nicht in der Lage.

Es macht deshalb aus Sicht der Chinesen durchaus Sinn, dass sie in Afrika Landwirtschaft aufbauen, um die Lebensmittelversorgung sicherzustellen. Es macht ebenso Sinn, sich der Rohstoffminen zu versichern, denn die Produktionsmaschinerie Chinas muss mit Rohstoffen versorgt werden.

Theoretisch wäre es für China am sinnvollsten, jene 3 Billionen US-Schuldpapiere gegen Rohstoffe, Minen und Ländereien zu verkaufen. Das geht zwar nicht auf einen Schlag, denn das würde einen Anleihencrash der US-Treasuries auslösen und chinesische Dollar-Assets vernichten aber ich bin überzeugt davon, dass die Chinesen langfristig genau dies tun. Einfach langsam, unmerklich und marktschonend.

Wenn die Chinesen also Rohstoffe auf Halde kaufen oder Wohnungen bauen, die noch gar nicht benötigt werden, dann sehe ich das nicht so kritisch.

Ich habe kürzlich mal gelesen, dass China 1 Mio leerstehender Wohnungen habe. Na und? Auf die Bevölkerung Chinas bezogen ist das weniger als ein Promille.

Wenn China Schuldpapiere gegen Rohstoffe eintauscht und Rohstoffe in Projekte verballert, ist das langfristig nicht zwingend dumm. Auch wenn es im Moment dafür keinen ROI gibt.

Die chinesische Führung mag langsamer und weniger flexibel sein als die Führungen hier im Westen. Aber man muss ihnen zu Gute halten, dass sie in Zeitrahmen von 10 oder 20 Jahren denken und nicht nur kurzfristig auf die max. 4 Jahre bis zur nächsten Wahl.

Fazit:

Ich habe hier wieder mal in der mir eigenen Art übertrieben und überspitzt, um meinen Punkt klar zu machen.

Ich möchte darauf hinaus, dass Geld nicht so wichtig ist, wie wir immer meinen. Geld ist ultimo-ratio eine Definition, wie wir untereinander Waren, Dienstleistungen und Arbeitskraft tauschen und wie wir bestehende Arbeitskraft für die Zukunft speichern.

Wenn ein Volk weniger Nahrungsmittel produziert als es isst, dann hat das Volk nachhaltig ein Problem. Egal, ob es jetzt mehr oder weniger dieser "Zettel mit Clowns drauf" (frei nach TeeTasse) druckt.

Wenn dieses Volk es nun schafft, durch Umwandlung von Rohstoffen und Arbeitskraft in hochwertige(re) Wirtschaftsgüter einen Überschuss zu produzieren und diesen in Regionen wie USA, Europa, Kanada, Afrika gegen Nahrungsmittel und Rohstoffe einzutauschen, dann ist das der richtige und nachhaltige Weg.

Ein Land hingegen, das mehr verkonsumiert als es selbst produziert hat nachhaltig ein Problem. Da hilft es auch nicht, wenn es mehr Zettel mit Clowns drauf produziert.

Das hilft höchstens kurzfristig und nur so lange, wie Länder mit Überschuss bereit sind, ihre Überschüsse gegen die Zettel mit Clowns zu tauschen.

Und was, wenn die Überschuss-Länder eines Tages sagen: "Wir liefern Waren nur noch gegen Waren und nicht mehr gegen Zettel mit Clowns drauf" :?:

 
Nichts desto trotz spielt der Markt im Moment dieses Szenario und deshalb sind sich ja Turbo und ich auch darüber einig, dass Cash und insbesondere Dollars im Moment ein guter Parkplatz sind.
Interessant zu lesen dein Sommer 2013 Thread, da ist einiges an Überlegung und Arbeit dahinter.
Meiner Meinung nach viel Theorie und Vermutungen, aber auch widersprüchliches, zu deinen ursprünglichen Aussagen in einem anderen Thread, wie zum Beispiel.

Ich behaupte, den meisten Lesern geht es darum, kein Geld zu verlieren, egal was da komme. Wir können nun natürlich jeden Monat eine Diskurs führen, der da lauten würde:

MF: Eine Währungsreform kann jederzeit kommen

JD: Ja, aber letzten Monat ist sie nicht gekommen und mit Asset xy liesse sich so-und-so-viel verdienen.

MF: Ja, aber gilt das auch noch für den nächsten Monat?

Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich mit meiner Haltung, gegen Papiergeld und Papierversprechen zu spekulieren, am Mainstream vorbeilaufe. Aber schlussendlich zählt das Endresultat und ich zweifle, dass all die Papierspekulanten dereinst rechtzeitig den Umstieg von Papier in Sachwerte schaffen werden.
Erkennst du den Widerspruch?
Stell dir vor, wenn so wie du schreibst jeder Zeit eine WR kommen kann und man hat sein Geld in US Dollar drin. Einerseits misstraust du dem Papiergeld und den Politikern, anderseits findest du es für den Moment geeignet, darin zu investieren.

Nun fragt JD: Ja, aber gilt das auch noch für den nächsten Monat? Und JD sagt: Eine Währungsreform kann jederzeit kommen, so sagt MF!

;)

 
Erkennst du den Widerspruch?
Stimmt. Du hast recht.Aber betrachten wir den Zeitrahmen. Wenn ich von einer aktuellen Dollar-Hausse spreche, dürfte die die nächsten 2-3 Monate andauern. Dass in dieser Periode eine WR kommt, ist extrem unwahrscheinlich. Die Dollar-Hausse wird so lange andauern, bis die erwartete QE-Senkung vollständig eingepreist ist oder es in dieser Beziehung eine Überraschung gibt. Eine Überraschung, die für mich allerdings keine ist: Nämlich, dass die Fed frisch fröhlich ihr Austeritätsprogramm aufgibt und statt dessen Abenomics und Paul Krugman folgend eine Japan-ähnliche Geld-Bazooka startet.

Ich betrachte Deine durchaus berechtigte Kritik als Hinweis, dass ich es diesmal versäumt habe, den Zeitrahmen abzustecken.

Die Fed wird das Experiment mit der QE-Reduktion sicher noch durchspielen wollen.

Eine WR würde dann drohen, wenn das Experiment schief geht. Wenn also die Halter von US-Staatsanleihen ihre Papieren auf den Markt werfen - und zwar panikartig. Und wenn dies so schnell und in so hohem Volumen passiert, dass die Fed die Kontrolle verliert und den Fall nicht mehr aufhalten kann. Eben: Anleihencrash.

Im Moment ist das Szenario des "steigenden Dollars gegen alles" am wahrscheinlichsten. Nichts desto trotz werde ich mich aus dieser Spekulation raushalten und auch kein Gramm Gold verkaufen. Das Problem mit einem Anleihencrash ist, dass es sehr schnell - innert Stunden - das Finanzsystem in den Abgrund reissen kann. Was dann bedeuten würde, dass die vergleichsweise bescheidenen Gewinne, die man mit Dollar-Long über Wochen aufgebaut hat, innert Minuten verschwunden sind und ins Negative drehen würden.

Deshalb auch hier: Es ist ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten. Soll ich einen allfälligen Dollar-Gewinn von 5%, bei einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 90% eingehen, wenn ich andererseits bei 10% Eintrittswahrscheinlichkeit einen Verlust von einem hohen zweistelligen Prozentwert in Betracht ziehen muss?

(@JD: Ja, die 90%/10% sind reine Bauchgefühle, Phantasiezahlen und nicht begründbar)

Unter dem Strich gehe ich nach wie vor davon aus, dass es erst dann einen nachhaltigen Wirtschafsaufschwung und somit eine nachhaltige Aktien-Hausse geben kann, wenn die Schuldenkrise gelöst oder die Schuldenblase geplatzt (worden) ist.

Es verbleiben die beiden Fragen, die ich im Langfrist-Thread an gloomboomdoom gestellt und auf die ich noch keine Antwort bekommen habe:

1) Nenne mir bitte irgend eine ungedeckte Papierwährung, die mehr als 50 Jahre überlebt hat. Meines Wissens ist der aktuelle Dollar mit seinen 42 Jahren (seit seiner Entkoppelung vom Gold im Jahr 1971) der bisherige Rekordhalter.

2) Kannst Du mir aus der Geschichte einen einzigen Fall nennen, wo Gelddrucken, der Aufbau neuer Schulden, nachhaltig das Schuldenproblem eines Landes gelöst hat? Und wenn nicht: Was ist in bisher allen Fällen passiert?

Tja, wann platzt die Schuldenblase? Wann kommt die Währungsreform? Welche Schneeflocke löste die Lawine am bereits gefährdeten Hang aus?

 
Wenn wir also von einer monetären Deflation (Die Löhne sinken, die Arbeitslosigkeit steigt etc. Die Schulden werden heruntergefahren und die Staaten sparen.) ausgehen, dann bedeutet das nichts anderes als dass das Geld knapp wird und entsprechend die Entgelte für Rohstoffe, Arbeit in Geld gerechnet sinken. Der Arbeiter bekommt für seine Arbeit weniger Geld und kann sich weniger leisten. Für Rohstoffe muss weniger Geld hingeblättert werden. Aber entscheidend: Es fehlt das Geld, um die aktuelle Geldmenge zu verzinsen. --> Reise nach Jerusalem!

Unser User "kojak" hat es vor x-Jahren mal sinngemäss so formuliert: "In einem Fiat-Money System kann es keine Deflation geben, denn Geld lässt sich jederzeit problemlos und in beliebiger Menge drucken." Deshalb lässt sich die aktuelle "Deflation" auch nicht mit jener von 1930-37 vergleichen, denn damals war der Dollar an Gold gekoppelt und seine Menge physisch begrenzt. Heute gibt es diese Begrenzung nicht mehr.

Ich meine deshalb, dass die Aussage von kojak heute genau so stimmt wie damals: Politiker gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Das heisst: Wird Geld knapp, wird es einfach gedruckt. So primitiv und einfach das klingt ist es auch!
Nach diesem Muster müssten wir da nicht schon eine galoppierende Inflation sehen? Denn es wurde ja der Finanzkrise und ihren Folgen begegnet mit steigender Geldmenge und sinkenden Zinsen. Nun hat dies aber keine Inflation erzeugt. Eine gewisse Inflation ist ja gewollt und notwendig und die gibt es. Doch nicht die, auf Grund welcher z.B. der Goldpreis über viele Jahre gestiegen ist um einer möglichen Inflation zu entsprechen.

Dann vergiss auch nicht all die Renten. Die sind für die Politiker nicht unwesentlich. Also eine galoppierende Inflation will niemand. So leichtfertig sind die Notenbanken nicht. Eine galoppierende Inflation ist nämlich für so ziemlich alle eine schlimme Enteignung. Im Extremfall auch für Aktienbesitzer und Immobesitzer, weil es eine allgemeine Krise bedeutet.

Einzig die Goldbesitzer können hoffen, dass ihnen das Gold nicht einfach vom Staat abgenommen wird. Wenn du schon Zimbabwe als Beispiel bringst für eine WR, so scheint mir Japan für eine Deflation mindestens so realistisch zu sein. Also wie ist das? In einem Flat-Money System kann es keine Deflation geben? Ich weiss, dass ich nichts weiss. Also verlasse ich mich nicht auf absolute Aussagen. Der Goldpreis sollte ja gezeigt haben, dass es nicht nach Drehbuch läuft.

Das System und die Konjunktur und die Länder verändern sich ständig. Zur Zeit rätst selbst du zu cash. Was ja heisst, auch du gehst min. von einer Asset-deflation aus.

Nach meinem Dafürhalten wird die Inflation die Folge sein, der Geldpolitik der letzten Jahre. Ja, das glaube ich auch auf längere Sicht. Zudem denk ich die Schulden der westlichen Länder können nur so bereinigt werden eines Tages. Aber ich weiss es nicht. Daher schraube ich einzig an den Gewichten von cash/Aktie/Gold. Mach das schon einige Jahre und bin von diesem System insofern überzeugt, dass es durch zwei grosse Turbulenzen funktionierte. Klar gibt es superhirnis die besser und erfolgreicher investieren können. Aber mit denen mess ich mich nicht und würd es den Wenigsten empfehlen es zu tun. :mrgreen: Denn Panik ist ansteckend.

 
Also die meisten Staaten pumpten so viel Kohle ins System wie noch, doch die schon lange angekündete Inflation ist nicht eingetreten. Muss doch einen Grund geben dafür. Hauptgrund sagen viele ist das das Geld nie ins System geflossen ist. Wenn das so ist, kann man es auch wieder entnehmen ohne das einen Einfluss auf das Sytem hat oder nicht MF?Die BRIC Staaten und Asien waren in den letzten Jahren für die USA und Europa eingesprungen und haben dafür gesorgt, das das Weltwirtschaftswachstum weiter anhält. Doch genau von dort droht eben nach Jahren des Wachstums aus meiner Sicht die grösste Gefahr, denn Europa und die USA konnten ihre Haushalte in den letzten Jahren noch nicht in Ordnung bringen und ein Einbruch des Wachstums der BRIC Staaten hätte daher gravierende Folgen für das ganze System. Die Preis der Rohstoffe fallen jetzt schon eine Weile und bei den Stahlproduzenten geht es auch schon Berg ab. Und es ist auch keine Wende in Sicht. Auch sind die Margen in den letzten Jahren massiv gesunken und eben auch die Preise sämtlicher elektronischen Güter oder eben auch der Autos massiv gefallen, was sicher auch ein Grund ist, das die Inflation nicht gestiegen ist. Ich glaube eben die deflationäre Variante nimmt immer mehr Gestalt an, da hilft auch kein Gelddrucken wenn nicht konsumiert wird.Man darf nie vergessen in der Wirtschaft gibt es viele Theorien aber eben keine die nicht durch anderes Verhalten der Menschen ausgehebelt werden kann. Wir befinden uns schon lange in einer wirtschaftlichen Situation, die es vorher noch nicht gab und daher kann auch jeder schreiben jetzt kommt die Infaltion, Stagnation oder eben Deflation, niemand weiss es genau. Für mich ist im Moment die deflationäre Variante die Wahrscheinlichste und ich bleibe im Moment dem Cash treu und warte mit Ungeduld auf die Halbjahrezahlen oder besser gesagt auf die Aussagen der Unternehmen zu ihren Zukunftsaussichten.

 
Also die meisten Staaten pumpten so viel Kohle ins System wie noch, doch die schon lange angekündete Inflation ist nicht eingetreten.
Von den Umständen her (Finanzkrise, Immobilienkrise, Deleveraging bei den Banken, ...) hätten wir wahrscheinlich eine deftige Deflation gehabt bzw. hätten sie immer noch. Durch die ganze Kohle welche ins System gepumpt wurde, konnte diese verhindert werden und wir haben wieder eine akzeptable Inflation. Also hat das ganze Pumpgeld einfach eine Verschiebung von Defla nach normaler Infla ausgelöst. Unter normalen Umständen hätte sie aber schon eine hohe Inflation ausgelöst- Wäre doch auch eine Erklärung?
 
Also die meisten Staaten pumpten so viel Kohle ins System wie noch, doch die schon lange angekündete Inflation ist nicht eingetreten. Muss doch einen Grund geben dafür. Hauptgrund sagen viele ist das das Geld nie ins System geflossen ist. Wenn das so ist, kann man es auch wieder entnehmen ohne das einen Einfluss auf das Sytem hat oder nicht MF?
Das Geld fliesst nicht in die Unternehmen. Die Unternehmen haben entweder genügend Geld oder sie haben keine Lust zu investieren, weil ihre Produktionskapazitäten noch nicht ausgeschöpft sind und sie nicht mit grossem Umsatzwachstum rechnen.Den privaten Konsumenten stehen die Schulden bist zum Hals oder noch höher. Der Reichtumseffekt durch den steigenden Wert des Hauses gibt es nicht mehr und bei vielen ist der Wert des Hauses niedriger als die Hypothek. Die Privaten können und wollen keine weiteren Schulden. Im Gegenteil, sie sind am Sparen und Schuldenabbau.Somit bleibt als einziger Treiber der Teuerung der Staat, der als Schuldner eingesprungen ist. Das meiste Geld ist von der Fed über die Banken wieder zur Fed geflossen und wird dort als Reserve parkiert. Es fragt also keine Güter nach und wirkt somit nicht preistreibend.Die Idee, das Geld hätte beim Drucken keinen positiven Einfluss auf die Wirtschaft gehabt, also würde es auch beim Vernichten keinen negativen EInfluss haben, hatte ich auch. Aber ich habe den Gedanken verworfen, denn er scheitert an den Zinsen: Die Zinsen für die Pumpenkohle müssen nämlich durch die reale Wirtschaft erarbeitet werden. Die Wirtschaft hat also nichts von dem Geld, muss dafür aber die Zinsen erarbeiten. Die sind im Moment allerdings noch sehr niedrig. Denkbar wären negative Zinsen auf den Einlagereserven der Fed. Dann wären die Banken gezwungen, das bei der Fed parkierte Geld abzuziehen und an anderer Stelle zu investieren. Allerdings ist mittlerweile potenziell so viel Geld vorhanden, dass bei zu grossen Umschichtungen durchaus eine Ketchup-Inflation entstehen könnte. Es wäre nicht das erste mal, dass aus einer Deflation sehr schnell eine hohe Inflation wird.
 
Von den Umständen her (Finanzkrise, Immobilienkrise, Deleveraging bei den Banken, ...) hätten wir wahrscheinlich eine deftige Deflation gehabt bzw. hätten sie immer noch. Durch die ganze Kohle welche ins System gepumpt wurde, konnte diese verhindert werden und wir haben wieder eine akzeptable Inflation. Also hat das ganze Pumpgeld einfach eine Verschiebung von Defla nach normaler Infla ausgelöst. Unter normalen Umständen hätte sie aber schon eine hohe Inflation ausgelöst- Wäre doch auch eine Erklärung?
Das ist durchaus eine Erklärung. Der Fachbegriff lautet ReflationSiehe auch: viewtopic.php?p=49957#p49957

 
Das FED kauft ja Anleihen im Markt und stützt so das tiefe Zinsniveau aber die Zinsen erwirtschaften die Unternehmen und müssen ja so dem FED diese Zinsen bezahlen und sie im Markt verdienen. Jetzt wo das Zinsniveau wieder ansteigt, kann doch das FED diese Anleihen mit Gewinn wieder verkaufen oder durch den Verkauf das Zinsniveau wieder drücken. Die ganze Pumpenkohle wurde doch nur gebraucht um das Vertrauen in das Wirtschaftssystem wieder herzustellen. Die steigenden Immobilienpreise und das leichte Wachstum der amerikanischen Wirtschaft, ermöglicht es eben jetzt dem FED den Markt sich wieder sich selbst zu überlassen und daher sollte der Rückzug des FEDs im Prinzip keinen grossen Einfluss haben. So das im Endeffekt die Angst der Anleger vor einem Rückzug des FEDs übertrieben ist, da das Geld nie in der Wirtschaft ankam sondern nur zur Sicherung des Systems gebraucht wurde, um eine Panik zu vermeiden.Wie gesagt mir macht mehr das Wachstum der BRIC Staaten Sorge.Dass jetzt die Brasilianer auf die Straße gehen, mag damit zusammenhängen, dass die Wirtschaft nach einer langen Phase des Aufschwungs anfängt zu schwächeln. Viele Brasilianer sind besorgt, weil die Preise spürbar steigen. So rechnet der Internationale Währungsfonds für dieses Jahr mit einem Wachstum von drei Prozent und einer Inflation von rund sechs Prozent!!Keine Statistik könnte anschaulicher darstellen, dass es neben der globalen Konjunkturflaute auch hausgemachte Gründe dafür gibt, dass Russlands Wirtschaft in eine gefährliche Situation geraten ist. Dass sie nämlich nach zuletzt ohnehin schwachen Wachstumsraten in eine ernste Krise rutscht, wird selbst von der politischen Führung inzwischen nicht mehr geleugnet .Das Wirtschaftsministerium hat die Wachstumsprognose von zuvor 3,6 Prozent auf 2,4 Prozent korrigiert. Für einen BRICS-Staat komme dies längst einer Stagnation gleich, betont Ex-Finanzminister Alexej Kudrin. Dabei könnte es noch schlimmer kommen: Wirtschaftsminister Andrej Belousow zufolge könnte das Wachstum 2013 unter zwei Prozent fallen.Indien mit niedrigstem Wirtschaftswachstum seit zehn Jahre. Die Wirtschaft des aufstrebenden Schwellenlandes Indien ist im abgelaufenen Finanzjahr mit 5,0 Prozent so schwach gewachsen wir zuletzt vor einem Jahrzehnt. Das ging aus den am Freitag veröffentlichten Regierungsstatistiken zum Finanzjahr 2012/2013 hervor, das am 31. März endete. Schwächer war das Wachstum zuletzt 2002/2003 ausgefallen, als es bei 3,99 Prozent gelegen hatte. Danach war es rasant auf den Spitzenwert von 9,57 Prozent im Jahr 2006/2007 angestiegen. Bereits 2011/2012 lag das Wachstum nur noch bei 6,5 Prozent.Die Zeichen für Chinas Wirtschaft stehen auf Abkühlung. Während die Welt mit Sorge zur US-Notenbank schaut, warnen Experten, dass die wahre Bedrohung für die Aktienmärkte im Reich der Mitte lauert, auch meine Meinung. Der Analyst geht nach den jüngsten Daten davon aus, dass der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal weiter zurückgeht und die Wirtschaft nur noch um 7,5 Prozent wachsen könnte. Der von der britischen Bank HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex deutet auf eine weitere Abkühlung hin. Er sank vorläufigen Daten zufolge von 49,2 Punkten im Mai auf zuletzt 48,3 Zähler und damit stärker als von Analysten erwartet. Im Mai war der Frühindikator erstmals seit Oktober 2012 unter die Schwelle von 50 Punkten gefallen. Über dieser Grenze zeigt der Index Wachstum an, liegt er darunter, kann von einem schrumpfenden Industriesektor ausgegangen werden.

 
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