SMI im Winter 2013/14

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melchior

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17. Feb. 2012
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.Nun da draussen schon Schnee liegt, (……auch da der user Turbo welcher den SMI im Herbst eröffnete, nicht mehr mit diskutieren wird (…R.I.P. … :? …. Hast dich nie in Streitigkeiten verwickelt und berichtetest auch offen von deinen Verlusten, nicht nur von deinen Gewinnen) ) erlaube ich mir ein neues Kapitel zu eröffnen.Daten weisen darauf hin, dass sich die Wirtschaft in USA zunehmend erholt….. die Preise für Immobilien ebenfalls.Auch in Europa zeichnet sich eine Entspannung ab. Auch bei der Schuldensituation?Widersprüchliche Ausgangslage. Denn die Geldpolitik könnte in USA mit Drosselung der Anleihekäufe beginnen Anfang 2014, aufgrund von besseren Arbeitsmarktdaten.Vorderhand scheint der Aufwärtstrend an den Aktienbörsen intakt. Doch: Treiber eines Aufschwungs der Wirtschaft ist die Geldpolitik, nicht etwa Reformen oder Innovationen.Yellen und Draghi erwähnten schon Negativzinsen als Option. Also haben sie schon die Pumpe gefunden falls der Konjunktur die Luft ausgehen sollte.Wie beruhigend. Ist dies die nähere Zukunft? Irgendwann ist ja Ende der Fahnenstange und die Zinsen sind bei Null.Gefahr einer Deflation aufgrund von aufgebauten Überkapazitäten aufgrund der tiefen Zinsen?Es werden ja nicht nur Häuser mit Krediten finanziert, sondern auch Flugzeuge, Bohrinseln, Erntemaschinen, Hotels, Schiffe, Produktionsanlagen usw..Bricht die Nachfrage ein, besteht ein Überangebot von so ziemlich allem.

 
Vorderhand scheint der Aufwärtstrend an den Aktienbörsen intakt.
Der SMI ist ja seit Gestern über 2.5% eingebrochen. Jetzt kommt die entscheidende Frage.Ist das jetzt eine gute Einstiegschance im Hinblick auf eine Jahresendrally?Oder ist das erst der Anfang von einer längeren Baisse?Ich setze auf die erste Variante :) Es hat sich überhaupt nichts geändert in den letzten Tagen, ausser dass die Aktien jetzt wieder günstiger sind.
 
Rein von der Theorie her müssten wir irgendwann in eine Asset- Deflation stürzen, ausgelöst durch das De-Leveraging der Privathaushalte (was zwar durch die Notenpresse verzögert wurde) sowie das De-Leveraging im Finanz- Sektor. Die Frage ist nur, wann dies passiert. Kann gut sein, dass wir noch 2 Jahre lang Party mit Unterbrüchen feiern.Gruss

 
Mike Maloney hat 2005 für die folgenden Jahre folgenden Ablauf skizziert:1. Gefahr einer Deflation2. in der Folge Gelddruckerei3. gefolgt von grosser Reflation (= Versuch, Deflation mit Ausweitung der Geldmenge zu kompensieren).4. gefolgt von echter Deflation5. gefolgt von Hyperinflation(Quelle: zerohedge)Gemäss dieser Liste müssten wir etwa Ende 3 und Anfang 4 stehen.
Ich denke nicht,d ass wir eine Echte Deflation erleben werden. Allerdings erwarte ich eine Asset- Deflation. Ganz einfach, es ist weniger Geld im Umlauf das investiert wird. Stichworte diesbezüglich sind "Überschuldung die abgetragen wird", "Basel III", "Verhaltene Konjunktur- Aussichten". Nach der Asset- Deflation dürften wir in der Schweiz wieder gute Zeiten vor uns haben. Hyperinflation wird es hier nicht geben. In Amerika jedoch kann es sein dass es zu einer Hyperinfla kommt. Grund ist ganz einfach, ich denke dass die FED die Kontrolle verloren hat. Nur, das betrifft uns nicht.Im Falle einer Hyperinflation wird der FX uns retten. Sinkt der USD im Wert, nimmt der FX ab und die hohen Inflations resp. Zinsraten werden nicht importiert. Worst case ist dass die SNB ihre Währungsreserven abschreiben muss. Dies tut natürlich dem Ego weh, ist aber auch nicht problematisch. Ein Verlust der Währungsreseven ist erst dann problematisch wenn mehr Geld aus der Währung fliest als dass investiert wird. In Zeiten einer Hyperinflation haben wir aber genau das Gegenteil.Selbst wenn der CHF FX da Verlust der Währungsreserven kurzfristig abkackt ist dass kein Problem. Import wird dann teurer, export dafür unschlagbar billig. Führt zu einem Wirtschafts- Boom der ev. so 5 bis 6 % Zinsen mit sich führt. Der FX erholt sich durch die unmengen an CHF die in das Land fliessen (da Export) sehr schnell wieder. Insofern als dass die Akteure dies wissen, wird es gar nicht so weit kommen (selbsterfüllende Prophezeiung).Fazit: Irgendwann wird es Zeit in Cash zu investieren - wobei ich mit Cash Bargeld oder Bargeldsubstitute meine. Danach sollte man im Ausland selektiv sein bis sich ein klarer Trend abzeichnet. Sollten die USA die neue Türkei werden (alle sind Millionär), tjoa dann investieren wir halt nicht mehr in USD Oblis.Gruss
 
Ich denke nicht,d ass wir eine Echte Deflation erleben werden. Allerdings erwarte ich eine Asset- Deflation.
Ich vermute, das Mike Maloney genau das gemeint hat. Eine Asset-Deflation (also im Wesentlichen Immos, Anleihen, Aktien).Eine echte Deflation (im Sinn sinkende Geldmenge) kann es in einem Papiergeldsystem kaum geben. Das sehen wir ja aktuell in der Reflation.
Hyperinflation wird es hier nicht geben. In Amerika jedoch kann es sein dass es zu einer Hyperinfla kommt. Grund ist ganz einfach, ich denke dass die FED die Kontrolle verloren hat. Nur, das betrifft uns nicht.
Da bin ich skeptisch. Erinnere Dich an 2008: Die Finanzmärkte sind heutzutage dermassen verhängt, dass eine Krankheit in Amerika unmittelbar auch den Rest der Welt befällt.
 
Yellen und Draghi erwähnten schon Negativzinsen als Option.
Da frage ich mich, wie das funktionieren soll: Der Anleihen-Halter soll Geld dafür bezahlen, dass er dem Staat Geld leihen darf?Da würden die Anleihen-Halter wohl ihre Anleihen verkaufen und in Aktien, Immobilien investieren oder in ausländische Anleihen, wo noch ein positiver Zins gezahlt wird.Von der Idee her sind negative Zinsen durchaus interessant. (Siehe WR-Thread)Aber ich meine, das kann nur klappen, wenn ...a) man ein Schwundgeld-System hatb) der Rest der Welt mitmacht
 
Vorderhand scheint der Aufwärtstrend an den Aktienbörsen intakt.
Der SMI ist ja seit Gestern über 2.5% eingebrochen. Jetzt kommt die entscheidende Frage.Ist das jetzt eine gute Einstiegschance im Hinblick auf eine Jahresendrally?Oder ist das erst der Anfang von einer längeren Baisse?Ich setze auf die erste Variante :) Es hat sich überhaupt nichts geändert in den letzten Tagen, ausser dass die Aktien jetzt wieder günstiger sind.
So aus dem Bauchgefühl tipp ich auch auf erste Variante……bis Jahresende.Darüber hinaus hängt auch ab von den Schritten der Fed. Eine Reduzierung der Anleihekäufe muss nicht zwangsläufig gleich ein grössere Korrektur nach sich ziehen. Aber sicher würd die Euphorie erst mal gebremst. Die Auswirkungen auf den Verlauf der Wirtschaft und der Immobilienpreise muss sich dann erst herauskristallisieren. Sinken die Immopreise in USA, dann könnte es ungemütlich werden.2013 war (bis jetzt :mrgreen: ) ein sehr gutes Aktienjahr. Das sollte man bei Käufen vielleicht nicht verdrängen. Man springt auf einen Zug auf, der schneller fuhr, als Gleise gebaut werden können.
 
die Geldpolitik könnte in USA mit Drosselung der Anleihekäufe beginnen Anfang 2014, aufgrund von besseren Arbeitsmarktdaten.
That's not going to happen :cool: Die Angst vor einem Tapering wird die Märkte noch eine Weile begleiten. Doch wirklich gemacht wird es wohl nicht.Just my 2 cents
 
Yellen und Draghi erwähnten schon Negativzinsen als Option.
Da frage ich mich, wie das funktionieren soll: Der Anleihen-Halter soll Geld dafür bezahlen, dass er dem Staat Geld leihen darf?
Ich glaube Draghis Aussage bezog sich auf Einlagen der Banken bei der EZB. Also müssten Banken Zinsen zahlen, wenn sie Gelder bei der EZB parkieren und würden somit fast gezwungen das Geld anderweitig zu platzieren z.B. als Kredite an die Wirtschaft.Mich wundert es, dass der oberste Notenbanker Europas sich äusserte zu solchen Szenarien, die gar nicht auf dem aktuellen Programm stehen.Er signalisierte doch damit: "Wir haben noch Munition". Als gäbe es daran einen Zweifel. :cool: Übrigens. Fragte gestern in der Bäckerei, wann zum letzten Mal der Brotpreis angehoben wurde. Vor über zwei Jahren sei dies gewesen. (…...Was ja der richtige Zeitpunkt gewesen wäre, Gold in Aktien zu tauschen. :wink2: ) Es zeigt aber auch, dass eben keine wirkliche Inflation stattgefunden hat in dieser Zeit.Im Moment muss man ja sagen, die Schritte der Geldpolitik haben bis jetzt ihre Aufgabe erfüllt. Ich gehöre auch zu den Skeptikern, die eine stärker anziehende Inflation als "Wahrscheinlichkeit" sahen, infolge der Geldmengenausweitung und dies langfristig immer noch so denke. Doch im Moment deutet rein gar nichts auf eine stark anziehende Inflation hin. Eher die Gefahr einer Deflation steht vor der Tür, falls es zu einem Absinken der allgemeinen Nachfrage kommt, da die tiefen Zinsen das Angebot steigern. (….Z.B.:sehr gut zu sehen an der momentanen Bautätigkeit in der Schweiz)Gestern war in NZZ zu lesen, westliche Firmen haben in letzter Zeit die tiefen Zinsen rege benutzt um sich günstige Kredite über Anleihen zu beschaffen, in grossem Ausmass. Von über 8 Billionen Dollar war die Rede. Beim Verfall dieser Anleihen in ein paar Jahren, kann dies dann ein Bumerang sein für hochverschuldete Firmen, wenn die Zinsen dann z.B. höher sind und mann die Kredite refinanzieren muss. Bei höheren Zinsen könnten sich dann einige dieser Firmen nicht mehr refinanzieren.
 
die Geldpolitik könnte in USA mit Drosselung der Anleihekäufe beginnen Anfang 2014, aufgrund von besseren Arbeitsmarktdaten.
That's not going to happen :cool: Die Angst vor einem Tapering wird die Märkte noch eine Weile begleiten. Doch wirklich gemacht wird es wohl nicht.Just my 2 cents
In der Konsequenz würde dies langfristig aber bedeuten, dass die Fed eines Tages alle Staatsschulden der USA aufgekauft hat.(Es sind schon über drei Billionen $ die sie gekauft haben)Also irgend wann müssen sie versuchen zur Normalität zurückzukehren. Ob es überhaupt noch möglich ist, ohne damit Turbulenzen auszulösen?Wenn man einer Katze immer Lachs zum Futtern gibt, fängt sie keine Mäuse mehr.
 
Bei höheren Zinsen könnten sich dann einige dieser Firmen nicht mehr refinanzieren.
Das muss nicht unbedingt schlecht sein: Zu niedrige Zinsen führen dazu, dass Kapital auch in sinnloses "investiert" wird. Bei höheren Zinsen werden Kredite nur noch für lohnende Projekte vergeben. Auch weniger als Konsumkredit. An sich also keine schlechte Variante.

Das Problem ist halt, was mit den bestehenden Schulden wird, wenn die Zinsen steigen.

Also irgend wann müssen sie versuchen zur Normalität zurückzukehren.

Ob es überhaupt noch möglich ist, ohne damit Turbulenzen auszulösen?
Ich meine: Nein. Der Zug dürfte abgefahren sein. Und je weiter die Schulden steigen um so schwieriger wird es, sie wieder herunterzufahren.
Hätte die Fed Tapering durchführen wollen, wäre im Oktober Gelegenheit dazu gewesen. Dabei hätte die Fed nicht von 85 auf 65 herunterfahren müssen (wie es der Markt erwartet hatte) sondern hätte auch eine langsamere Gangart einschlagen können.

Beispiel: Ab Oktober nur noch 83 Mrd. und danach wird die Summe jeden Monat um 2 Mrd heruntergefahren: November 81 Mrd, Dezember 79 Mrd ... etc.

Das wäre eine klare Ansage gewesen, die Kohle wäre nicht stark reduziert worden und die Marktteilnehmer hätten sich darauf einstellen können.

 
In der Konsequenz würde dies langfristig aber bedeuten, dass die Fed eines Tages alle Staatsschulden der USA aufgekauft hat.(Es sind schon über drei Billionen $ die sie gekauft haben)
Nein. Die Lustige Situation um das FED ist dass die bereits auf einem riesen Haufen an Treasuries sitzen. Auf diesen Treasuries bezahlt die Regierung jedoch weiterhin Zinsen. Wird das QE in Zukunft insofern reduziert als dass es nur noch die Zinsen abdeckt die auf den durch die FED gehaltenen Treasuries anfallen - so ist das QE aus Finanz- Politischer Perspektive neutral. Wieso? Im Prinzip kommt es einer Teil- Entschuldung des Staates durch die FED gleich. Der "Schaden" aka dass sich die Regierung "gratis" Verschulden kann ist bereits aufgetreten, das zukünftige Tapering richtet keinen neuen Schaden auf.Bedeutet im Umkehrschluss: Wird das QE auf 0 reduziert, führt die FED implizit ein "Negativ- QE" durch. In der Schweiz wäre dies sicher ne sinnvolle Option - in Amerika wird dies jedoch nie passieren.Meine These ist wie folgt: Das QE wird irgendwann so stark gedrosselt dass es primär nur noch die Zinsen auf FED gehaltenen Treasuries abdeckt. In einem zweiten Schritt werden die durch die FED gehaltenen Treasuries "vernichtet". Dies ist rein ein Buchhalterischer Trick. Der Schaden durch das Geld- Drucken ist bereits entstanden und man muss vor solch einem Schritt folglich keine Angst mehr haben.Was Bernanke aktuell macht nennt sich eine "Entschuldung" der USA. Durch QE sinkt der FX. Dadurch zahlt die Welt, indirekt über den FX, die Staatsschuld der USA. Theoretisch könnte Bernanke dies so lange betreiben bis der Staat nur noch mit 25% Schulden dasteht - was dann wieder ein nachhaltiger Schulden- Level wäre.Der Weg von Bernanke ist an und für sich nicht gefährlich. Das wichtige an solch einer Aktion ist dass man über die Notenpresse nicht zukünftige Neuschulden finanziert sondern ausschliesslich "alt-schulden" (Moral Hazard). Ebenso ist es wichtig dass man die Schulden über einen längeren Zeitraum "neutralisiert" da es sonst FX bedingt zu einer Flucht aus der Währung kommen könnte. Der FX nimmt aktuell in einem Tempo ab das für die Amerikaner selbst nicht beunruhigend ist.Gruss
 
Sorry aber Ihr messt diesem Tapering zu viel Wichtigkeit zu.Yellen wird jegliche Art von Kollateralschäden durch das zurückfahren der FED-Käufe durch neue Instrumente/Massnahmen "abfedern". Die Tapering-Philosophie-Runde erübrigt sich. Die Hausse wird wohl mind. bis weit in's Jahr 2015/2016 weitergehen (müssen). Korrekturen von 10-30% werden nicht fehlen, doch unter dem Strich werden die Notenbanker das Spiel das sie seit 2009 spielen, weiter spielen (können). Und dazu werden sie mind. noch 2 Jahre in der Lage sein. Und die Aktienmärkte werden weiter steigen.Zuerst werden die Geldschleusen für das Fussvolk geöffnet. In den USA sowie in Europa wird dies der Fall sein.Dafür werden neue Instrumente aus den Ärmeln gezogen.Zudem wird Deutschland noch in's Schleudern kommen. Im Zuge dessen wird die EZB legitimiert, weiterhin und stärker, EU-Staaten zu finanzieren.Kurzum: Noch ist die Zeit für den grossen Crash nicht gekommen. Alles was wir sehen werden, auch im Zusammenhang mit dem Fed-Tapering, weden "ganz normale" Korrekturen sein. Taparing hin oder her. Die Katastrophenhausse geht weiter.

 
Wird das QE in Zukunft insofern reduziert als dass es nur noch die Zinsen abdeckt die auf den durch die FED gehaltenen Treasuries anfallen - so ist das QE aus Finanz- Politischer Perspektive neutral.
Oder anders ausgedrückt: Das wäre die Situation eines Schuldners, der nur noch die Zinsen zahlt aber nicht amortisiert. D.h. Die Schuldenbasis bleibt konstant.Einverstanden?Klappt, sofern das US-Gov. keine Netto-Neuverschuldung mehr aufbaut (woran zu zweifeln ist).Und die Zinsen werden dann auf Generationen hinaus von den Steuereinnahmen gedeckt? Na ja ... !
Meine These ist wie folgt: Das QE wird irgendwann so stark gedrosselt dass es primär nur noch die Zinsen auf FED gehaltenen Treasuries abdeckt.
Sprich: Ca. 460-500 Mrd. Pro Jahr oder 40 Mrd. pro Monat ?Wobei die von mir genannten Zahlen die gesamten Treasuries beinhalten (17 Billionen Schulden, ca 460-500 Mrd. Zinsen pro Jahr) und nicht nur die rund 3 Billionen, die die Fed hält.Ich frage mal anders: Wenn die FED QE auf 7 Mrd. pro Monat reduziert (= 80 Mrd. pro Jahr, was als Zins für die 3 Billionen Trs. in Hand der Fed reichen dürfte): Wie bezahlt der Staat dann die Zinsen für die übrigen 14 Billionen Trs?
Was Bernanke aktuell macht nennt sich eine "Entschuldung" der USA. Durch QE sinkt der FX. Dadurch zahlt die Welt, indirekt über den FX, die Staatsschuld der USA.
Sehr schön erklärt! Exakt auf den Punkt! :top: Wobei: ...
Theoretisch könnte Bernanke dies so lange betreiben bis der Staat nur noch mit 25% Schulden dasteht - was dann wieder ein nachhaltiger Schulden- Level wäre.
... und der Rest der Welt dieses Spiel nicht durchschaut und weiterhin Dollar-Inflation importiert, ohne zu rebellieren!!!
Das wichtige an solch einer Aktion ist dass man über die Notenpresse nicht zukünftige Neuschulden finanziert sondern ausschliesslich "alt-schulden" (Moral Hazard). Ebenso ist es wichtig dass man die Schulden über einen längeren Zeitraum "neutralisiert" da es sonst FX bedingt zu einer Flucht aus der Währung kommen könnte. Der FX nimmt aktuell in einem Tempo ab das für die Amerikaner selbst nicht beunruhigend ist.
Genau! Aber seit wann scheren sich die Amis einen Deut um Moral Hazard? So lange die Welt das Spiel mitspielt ist eigentlich alles in Butter."Spiel mitspielen" = Waren, Güter, Rohstoffe liefern gegen billig gedruckte Zettel.Was aber, wenn die Welt nicht mehr mitspielt?
 
... durch neue Instrumente/Massnahmen "abfedern".
Als da wären???Das? :
Zuerst werden die Geldschleusen für das Fussvolk geöffnet. In den USA sowie in Europa wird dies der Fall sein.Dafür werden neue Instrumente aus den Ärmeln gezogen.
Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich Dich richtig interpretiere. Also lass mich das zusammenfassen:Du sagst, wenn ich Dich richtig verstehe, dass Yellen QE3 im Wesentlichen auslaufen lässt und dafür ein QE4 aufsetzt, mit dem das Geld direkt dem Fussvolk (Bürger, Unternehmen, Eigenheimbesitzer) zufliesst. Sehe ich das richtig?Wenn ja, dann entspricht das etwa auch meiner Einschätzung von Yellen und leitet sich aus dem ab, was sie seit 2010 so von sich gegeben hat.Nur: Besteht da nicht die hochgradige Gefahr von Teuerung, wenn das Geld nun auf einmal jenen in den Rachen geschoben wird, die es auch ausgeben?
 
So wie es jetzt seit Langem bergauf geht, klappt's nicht mehr lange. Man muss nicht Rogers oder Faber heissen, um das heisse Eisen zu riechen! Gilt natürlichb auch für den SMI. Auf mehrere Jahre hinweg langfristig betrachtet sowieso eher Abwärtstendenz (fundamental) - die Schweiz wird's sich jetzt wohl auf dem historischen Höhepunkt des Wohlstands sonnen, wohl nicht mehr lange. Der Ofen brennt im Osten, das Eisen glüht im Westen.

 
In der Konsequenz würde dies langfristig aber bedeuten, dass die Fed eines Tages alle Staatsschulden der USA aufgekauft hat.Ob es überhaupt noch möglich ist, ohne damit Turbulenzen auszulösen?
Genau das ist doch das Problem. Stell dir vor die Fed beschliesst an seiner Sitzung im März die Anleihenkäufe um 20 Mrd pro Monat zu drosseln. Das würde einen Crash bei den Aktien auslösen. Und die Yields auf US Treasuries würden nach oben schnellen. Es würde also genau das Gegenteil passieren, von dem was die Fed die letzten Jahre mit ihren unzähligen Programmen anstrebte. Die Fed müsste also umgehend Gegensteuer geben und die Anleihenkäufe wieder erhöhen. Die Aktion hätte also rein gar nichts gebracht, ausser dass die Fed ihre Glaubwürdigkeit verlieren würde.Und das wissen die auch. Von daher glaube ich nicht, dass sie effektiv Tapern werden. Aber lassen wir uns überraschen :)
 
Das Tapering ist noch weit entfernt. Der schwache Dollar spricht eine eindeutige Sprache. Von den Zeitungsschreiberlingen und Änlichen wird täglich ein Grund erwartet warum die Börse 1% gestiegen oder gesunken ist. Der Grund für sinkende Kurse ist abwechselnd Gewinnmitnahmen oder Angst vor Tapering.Zudem sind wir noch weit von den anvisierten 6% Arbeitslosen entfernt.

 
Es gibt ja immer wieder so witzige Chartvergleiche wo zwei verschiedene Zeitabschnitte aus der Historie übereinander gelegt werden um Vergleiche zur aktuellen Lage zu machen. Meistens implizieren diese einen baldigen Crash. Ich habe als Gegensatz auch noch einen gefunden der impliziert, dass wir uns erst etwa in der Mitte eines langen Bullanmarktes befinden. Dez. 1995 - Dez. 1997 hatten wir eine ähnliche Entwicklung wie Dez. 2011 - Dez. 2013. 1998 - 2000 ging es dann nochmals etwa gleich viel rauf. Heisst das jetzt es geht die nächsten zwei Jahre gleich weiter? Natürlich nicht, solche Vergleiche sind sehr weit hergeholt. Aber die Möglichkeit besteht durchaus. Und das sollte man sich einfach bewusst sein, bei all diesen negativen Stimmen ;)

20131205_hendry1_0.jpg


Das Tapering ist noch weit entfernt. Der schwache Dollar spricht eine eindeutige Sprache.
Stimmt der USD-Index ist die letzten vier Wochen gesunken, siehe viewtopic.php?p=75080#p75080. Und der hätte ja eigentlich steigen müssen, wenn effektiv ein Tapering eingepreist würde.

Zudem sind wir noch weit von den anvisierten 6% Arbeitslosen entfernt.
Das Fed hat ja an ihrem letzten Meeting unter anderem besprochen, dass ein Tapering allenfalls auch gestartet werden könnte wenn sich die Wirtschaft nicht entsprechend gut entwickelt. Siehe FOMC Minutes hier viewtopic.php?p=73064#p73064. TeeTasse hat es ein paar Postings später noch übersetzt. Heisst das jetzt, dass es Anfangs 2014 mit Sicherheit ein Tapering gibt? Ich denke nicht, wie oben schon geschrieben. Ich sehe das sogar eher als positiv insofern, dass durch diese Aussage ein Überraschungspotential nach oben besteht ;)
 
Zum Thema Tapering hat Elias im CF folgenden Link vom Tagi gefunden:

Wann gehen endlich die Zinsen rauf?

Wann gehen endlich die Zinsen rauf? Der neuste Konsens deutet darauf hin, dass das Fed im März 2014 mit dem sogenannten Tapering beginnen wird. Tapering bedeutet, dass die US-Zentralbank (Fed) den Aufkauf von Hypothekenpapieren (Quantitative Easing) drosselt und damit die Zinswende langsam einleitet.

Ist März 2014 realistisch? Niemand weiss es, nicht einmal das Fed selbst. Aber es gibt ein starkes Argument dagegen, das sich in einer einzigen Grafik zeigen lässt. Sie sieht so aus:

us-debt-to-gdp-ratio.jpg


...

Ich halte den Vergleich zwischen 1933 und heute allerdings für zweifelhaft. Es werden ja zwei Zahlen verrechnet: Schulden im Zähler geteilt durch GDP im Nenner.

Somit ändert sich die Grafik, wenn sich bei einer der beiden Zahlen etwas dramatisches "tut":

1933 waren die Schulden konstant aber die Wirtschaft war seit 1930 stark eingebrochen.

Heute haben wir eine stagnierende Wirtschaft aber stark steigende Schulden.

Entsprechend war ab 1933 die Lösung, dass sich die Wirtschaft erholen müsse. Das ist ja auch passiert. Für die USA kam auch nach dem Krieg noch als Vorteil hinzu, dass sie als einzige noch produktive Nation ihre Waren in die zerstörten Länder verkaufen konnten. Zumindest bis Mitte der 1950er Jahre.

Übertragen auf heute: Eine Verdoppelung der Wirtschaftsleistung halte ich für ausgeschlossen. Das scheitert schon alleine an der fehlenden Nachfrage. Also kann die Lösung nur in einer Halbierung der Schulden gefunden werden. Und das führt uns auf einen ganz anderen Weg.

 
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