Nach den starken Verlusten an den Finanzmärkten wappnet sich Südostasien gegen neuerliche Turbulenzen. Bei Liquiditätsengpässen soll ein Reservefonds angezapft werden können.
Der Druck auf südostasiatische Währungen und Aktienbörsen hat seit Anfang September zwar wieder etwas nachgelassen. Doch angesichts der erwarteten Zurücknahme der ultra-expansiven Geldpolitik des Fed stellt sich die Region auf neuerliche Turbulenzen ein. Dies gilt insbesondere für die grösste Volkswirtschaft der Region, Indonesien, die von den Verwerfungen der vergangenen Wochen hart in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Asiatischer Reserve-Pool
Indonesien sichert sich unter anderem mit Währungsswaps ab. Wie der Finanzminister Chatib Basri dieser Tage mitteilte, hat man mit bilateralen Swap-Abkommen von über 30 Mrd. $ einen Schutzwall gegen allfällige Turbulenzen errichtet. Eine seit dem Jahr 2003 bestehende Fazilität mit Japan wurde von 6 Mrd. auf 12 Mrd. $ aufgestockt. Im Weiteren verhandelt Jakarta mit China und einem weiteren nicht genannten Land über Swaps. Hinzu kommen Zusagen für kurzfristig abrufbare Kredite multilateraler Institutionen wie der Weltbank und der Asiatischen Entwicklungsbank für insgesamt 5,5 Mrd. $. Zwischen April und Juni 2013 waren Indonesiens Währungsreserven gegenüber dem Vorquartal von 98,1 Mrd. $ auf 92,7 Mrd. $ geschmolzen. Ökonomen warnen vor einer Verschärfung der Krise, sofern sich die Reserven in demselben Tempo verringern, zumal Jakartas Devisenpolster im regionalen Vergleich eher bescheiden ausfällt.
Sollten Indonesien oder andere Schwellenländer noch stärker in Bedrängnis geraten, stünde zudem ein multilateraler Rettungsschirm bereit, der auf die sogenannte Chiang-Mai-Initiative zurückgeht. Nach der Asienkrise von 1997/1998 vereinbarten die zehn Länder des südostasiatischen Staatenbundes (Asean) sowie China, Japan und Südkorea, Mitgliedern im Notfall mit Fremdwährungsreserven auszuhelfen. Der dafür zur Verfügung stehende Reserve-Pool wurde im vergangenen Jahr von 120 Mrd. $ auf 240 Mrd. $ verdoppelt. China und Japan, die beide um Einfluss in Südostasien buhlen, haben am meisten Mittel zur Seite gestellt.
Die in der thailändischen Stadt Chiang Mai verabschiedete Initiative galt bis anhin als ein Papiertiger. Als die globale Finanzkrise 2008 auch in Asien hohe Wellen schlug, blieb der regionale Rettungsschirm jedenfalls unangetastet. Hilfesuchende Staaten wandten sich an andere Partner.
http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wi ... .18151400#
Der Druck auf südostasiatische Währungen und Aktienbörsen hat seit Anfang September zwar wieder etwas nachgelassen. Doch angesichts der erwarteten Zurücknahme der ultra-expansiven Geldpolitik des Fed stellt sich die Region auf neuerliche Turbulenzen ein. Dies gilt insbesondere für die grösste Volkswirtschaft der Region, Indonesien, die von den Verwerfungen der vergangenen Wochen hart in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Asiatischer Reserve-Pool
Indonesien sichert sich unter anderem mit Währungsswaps ab. Wie der Finanzminister Chatib Basri dieser Tage mitteilte, hat man mit bilateralen Swap-Abkommen von über 30 Mrd. $ einen Schutzwall gegen allfällige Turbulenzen errichtet. Eine seit dem Jahr 2003 bestehende Fazilität mit Japan wurde von 6 Mrd. auf 12 Mrd. $ aufgestockt. Im Weiteren verhandelt Jakarta mit China und einem weiteren nicht genannten Land über Swaps. Hinzu kommen Zusagen für kurzfristig abrufbare Kredite multilateraler Institutionen wie der Weltbank und der Asiatischen Entwicklungsbank für insgesamt 5,5 Mrd. $. Zwischen April und Juni 2013 waren Indonesiens Währungsreserven gegenüber dem Vorquartal von 98,1 Mrd. $ auf 92,7 Mrd. $ geschmolzen. Ökonomen warnen vor einer Verschärfung der Krise, sofern sich die Reserven in demselben Tempo verringern, zumal Jakartas Devisenpolster im regionalen Vergleich eher bescheiden ausfällt.
Sollten Indonesien oder andere Schwellenländer noch stärker in Bedrängnis geraten, stünde zudem ein multilateraler Rettungsschirm bereit, der auf die sogenannte Chiang-Mai-Initiative zurückgeht. Nach der Asienkrise von 1997/1998 vereinbarten die zehn Länder des südostasiatischen Staatenbundes (Asean) sowie China, Japan und Südkorea, Mitgliedern im Notfall mit Fremdwährungsreserven auszuhelfen. Der dafür zur Verfügung stehende Reserve-Pool wurde im vergangenen Jahr von 120 Mrd. $ auf 240 Mrd. $ verdoppelt. China und Japan, die beide um Einfluss in Südostasien buhlen, haben am meisten Mittel zur Seite gestellt.
Die in der thailändischen Stadt Chiang Mai verabschiedete Initiative galt bis anhin als ein Papiertiger. Als die globale Finanzkrise 2008 auch in Asien hohe Wellen schlug, blieb der regionale Rettungsschirm jedenfalls unangetastet. Hilfesuchende Staaten wandten sich an andere Partner.
http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/wi ... .18151400#