Untergangs-Webseiten: Das Geschäft mit der Angst

orangebox

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13. Jan. 2012
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Ich habe ja schon mehrmals auf Seiten wie mmnews.de, Hartgeld.com, diverse Goldseiten oder die Deutsche Wirtschaftsnachrichten wie auch Zerohedge verwiesen die mit Gold/FED und Untergangstheorien scheinbar massiv viel Geld generieren.

Nun werden diese verschiedenen Untergangs- Seiten in der renommierte Spiegel Ausgabe "analysiert"

[SIZE= px]Verschwörungstheorien: Das Geschäft mit der Angst[/SIZE]

Dritter Weltkrieg, drohender Staatsbankrott, der Angriff der "Fäkal-Dschihadisten": Buchverlage und Internetportale bedienen die diffusen Ängste der Menschen - und verdienen damit gutes Geld.

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Hamburg - In Rottenburg am Neckar ist fast täglich Weltuntergang. In einer Halle im Industriegebiet am Rande der schwäbischen Kleinstadt verschicken die 60 Mitarbeiter des Kopp-Verlags jeden Tag bis zu 15.000 Bücher in die ganze Republik. Viele der Werke sind harmlos: Launige Bestseller, Historienschinken und Ratgeber gegen Gelenkschmerzen.

Doch was den Verlag so besonders macht, sind die Bücher, die man in der Bahnhofbuchhandlung eher nicht bekommt: In reißerisch beworbenen Werken beschwören die Autoren den "Albtraum Zuwanderung" oder "Das Szenario eines Dritten Weltkriegs" und verkaufen den Lesern ihren "Vorsorgeplan für Staatsbankrott, Zwangsenteignung und Bürgerkrieg".

Mit dem Schüren von Angst lässt sich prima Geld verdienen. Wie viel genau, das sagt der Verlag nicht. Man sei profitabel, erklärt Verlagsgründer Jochen Kopp auf Anfrage. Während andere Buchverlage darben, scheinen die Geschäfte bei Kopp gut zu laufen. Die Nachfrage sei "konstant positiv, mit gesundem Wachstum", so der Verlagschef. 2013 bezog sein Unternehmen ein neues Gebäude. Das alte war zu klein geworden.

Der 48-jährige Kopp ist ein erfolgreicher Unternehmer geworden, der sein Tätigkeitsfeld ständig erweitert. Als sich der ehemalige Polizist vor 20 Jahren mit dem Verlag selbstständig machte, ging es vor allem um Ufos, Geheimbünde und andere Verschwörungen, mittlerweile gehören auch die Euro-Krise und das weltweite Finanzsystem zu den wichtigsten Themen im Kopp-Universum.

Meist geht es auch dabei um Verschwörungen, mal kommen sie von der US-Notenbank Fed, mal von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel, die angeblich den Kollaps des Finanzsystems herbeiführen will, "um die vollständige Kontrolle über die Finanzen der Welt zu erlangen".

Ganzer Bericht:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/versch ... 67704.html

 
@orangebox: Besten Dank für deinen Beitrag!Angst und Hoffnung sind wie Zwillinge, eingebettet in das Menschenhirn. Die einen finden das richtige Mittel sei die Religion (Angst vor Hölle, Hoffnung auf Himmel), andere fallen auf weltliche Geschäftemacher (Versicherung gegen Angst, Lotto für Hoffnung) rein.Der Punkt ist, dass die Menschen Risiken selten objektiv einschätzen (so z.B. wenn ein Raucher Angst vor genveränderten Lebensmitteln hat). Ich finde, jedermann sollte sich mal mit dem Thema "Risk Management" für sich persönlich auseinandersetzen. Denjenigen die glauben, es sei am besten, alle denkbaren Risiken so gut wie möglich zu eliminieren, wünsche ich ein langes und langweiliges Leben und sie sollten immer daran, das Risiko im Bett zu sterben ist relativ gross.

 
Angst und Hoffnung sind wie Zwillinge, eingebettet in das Menschenhirn.
Ich kann deinen Beitrag nur bestätigen, es stimmt mich optimistisch, wenn die Ratio gegenüber den Emotionen die Oberhand behält, wäre dies öfter der Fall hätten wir viel weniger Kriege und Leid auf dieser Welt!
 
Wallstreet Journal aktuell:

http://www.wsj.de/article/SB10001424052 ... 93224.html

[SIZE= px]Das katastrophale Versagen der Crash-Propheten[/SIZE]

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Geschichten vom Untergang der Märkte verkaufen sich fast so gut wie Sex. Sie ziehen die Menschen vor die Mattscheibe, lenken die Blicke auf Internetseiten und verleiten Menschen seit Jahrzehnten zum Kauf von Büchern, in denen es von ökonomischen Katastrophenszenarien wimmelt.

Seit der Finanzkrise und der anschließenden Rezession haben Kassandrarufer an den Börsen Hochkonjunktur. Fast sechs Jahre nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers lässt sich jedoch sagen, dass es längst nicht so schlimm gekommen ist – es sei denn, man betrachtet einen Anstieg des US-Leitindex S&P 500 um 180 Prozent als ein Desaster. Für diejenigen, die den Untergangspropheten geglaubt und von Aktien die Finger gelassen haben, war es das womöglich tatsächlich.

Inzwischen liegen die schwarzen Tage lang genug zurück, um festzuhalten, dass sich einige der schillerndsten Prognosen als grundfalsch erwiesen haben. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die größten Irrtümer der Crash-Propheten:

[SIZE= px]1. Wirtschaft und Aktienmarkt werden einbrechen[/SIZE]

Die Prognosen des bekannten US-Investors und Newsletter-Autor Harry Dent schwanken zwischen Euphorie (in der Vergangenheit rief er ein Kursziel von 35.000 Punkten für den Dow Jones Index aus) und Verzagen. Sein Buch "Große Depression voraus" erschien Anfang 2009). Noch im Jahr 2011 sagte er für den Dow einen Absturz auf 3.000 Punkte voraus und riet Anlegern, in den Jahren 2012 und 2013 dem Aktienmarkt fern zu bleiben. Wer diesem Rat folgte, verpasste eine Rally des S&P 500 um fast 50 Prozent.

[SIZE= px]3. Der Goldpreis steigt auf 5.000 Dollar[/SIZE]

Die überragende Entwicklung des gelben Edelmetalls in den Jahren nach der Jahrtausendwende hat einige Gold-Anhänger aus dem Gleichgewicht gebracht. In ihren Prognosen war der Goldpreis auf dem Weg in neue Sphären von 5.000 Dollar je Feinunze.

Zu den schillerndsten Optimisten zählte Peter Schiff, Vorstandschef von Euro Pacific Capital. Im Dezember 2009 sagte er, es würde ihn nicht überraschen, wenn Gold „in den nächsten Jahren" die Marke von 5.000 Dollar übersteigen werde.

Tatsächlich schaffte es das Edelmetall im September 2011 über 1.900 Dollar, um dann jedoch nach unten abzutauchen. Schiff lässt sich davon allerdings nicht beirren. In einem Interview mit Marketwatch erneuerte er im April seine Wette: „Die Fed wird weiter [Dollar] drucken und Gold wird weiter steigen", sagte Schiff und prophezeite, dass die Fed „einer stockenden Wirtschaft mit noch mehr Quantitative Easing helfen muss. Wenn das passiert, wird Gold hochschießen."

In der Realität fährt US-Notenbankchefin Janet Yellen die zusätzlichen Anleihekäufe der Fed, die als Quantitative Easing (QE) bezeichnet werden, derzeit dagegen zurück. Und sie ist auf bestem Weg, diesen Prozess im Herbst zu beenden.

Und Gold? Hat seit dem Höhepunkt 38 Prozent an Wert eingebüßt. Mittlerweile befindet sich das Edelmetall seit zweieinhalb Jahren in einem Bärenmarkt.

[SIZE= px]4. Die USA stehen vor einer horrenden Inflation[/SIZE]

Die schlechteste aller Vorhersagen in den vergangenen Jahren war die einer galoppierenden Inflation. Die Prognose war omnipräsent, Dutzende Bücher warnten vor einer ausufernden Preisspirale, in den USA ebenso wie in Deutschland.

Zu den prominentesten Inflationswarnern gehörte Marc Faber, Koryphäe aus der Schweiz und Herausgeber eines Newsletters mit dem passenden Namen Gloom Boom & Doom Report. Diese könnte „ihre Wertpapierkäufe auf 150 [Milliarden], 200 [Milliarden] oder eine Billion Dollar monatlich erhöhen", sagte Faber vergangenes Jahr auf CNBC, wo er regelmäßig zu Wort kommt.

Das ist noch etwas verrückter als das, was Faber im Mai 2009 auf Bloomberg sagte: "Ich bin hundertprozentig sicher, dass die USA in eine Hyperinflation hineinlaufen. Nicht morgen, aber das Problem mit den so stark steigenden Staatsschulden ist, dass die Fed dann, wenn die Zeit kommt, in der sie die Zinsen erhöhen sollte, sehr zögerlich sein wird und die Inflation sich daher beschleunigen wird."

Im Wesentlichen geht es hier um eine politische Auseinandersetzung über Schulden. Und wieder zeigt der Realitätscheck, dass die zusätzlichen Mittel der Fed aufgrund schwacher Nachfrage und höherer Kapitalanforderungen in den Bilanzen der Banken bleiben und nicht in der Wirtschaft umherschwirren und Inflation erzeugen: Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ist so niedrig wie seit 50 Jahren nicht mehr.

Und wussten Sie, dass eine Hyperinflation per Definition dann vorliegt, wenn die Preise um 50 Prozent im Monat steigen? In Zimbabwe lag die Inflationsrate im Jahr 2008 bei 79,6 Milliarden Prozent im Monat.

Meine Prognose lautet: Ich bin hundertprozentig sicher, dass die USA in eine Inflation hineinlaufen – wenn sie den Super Bowl auf dem Neptun austragen.

 
Du hast aber etwas ausgelassen von dem Artikel, warum? ;)

Fazit: Wertvolle Zeit verloren, Gewinne verpasstIm Leben passieren schlimme Dinge. Orkane und Tornados zerstören ganze Gemeinden. Ein Atomkrieg und der Klimawandel sind große langfristige Gefahren. Und es wird in Zukunft Bärenmärkte und auch große Depressionen geben. Eine ordentliche Korrektur am Aktienmarkt ist seit langem überfällig. Viele Menschen haben jedoch wertvolle Zeit verloren und die Chance auf gute Gewinne verpasst, weil sie auf die Untergangspropheten gehört haben. Vermutlich möchten sie sich dafür nun selbst ohrfeigen, oder sollten es zumindest. Diejenigen, die sich an den Markt getraut haben, als die Welt am trübsten erschien, machen derweil leise lächelnd einen großen Reibach.
Nun wird jeder Crash- Prophet erwidern, wartet ihr nur, ihr werdet Euch noch wundern und schon hat er wieder ein paar Schaffe die ihm folgen.Dazu passt folgendes Lied.