Versorger, REIT-Ersatz und MLP-Ersatz in der Schweiz

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03. Feb. 2013
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Viele langfristig orientierte Portfolios in den Staaten stützen sich zu großen Teilen auf Utilities (Versorger), REITs und MLPs aufgrund ihrer gesetzlichen Rahmenbedingungen und langweiligen, aber stabilen Performance (Wachstum + Ausschüttungen) auch in Krisenzeiten.

Alle drei Investmentvehikel haben in der Regel einen sehr starken regionalen Bezug und sind damit eher Binnenmarkt-Titel. Während ich relativ gemütlich zu einer CocaCola greifen kann, die zwar in USD notiert ist, aber "in sich" eine Währungsdiversifikation durch die internationalen Absatzmärkte hat, so geht dies bei Versorgern, REITs und MLPs nicht so gut. Das Währungsrisiko ist also größer.

Ich möchte mir gerne solche Vehikel ins Portfolio holen und muss deshalb "lokal" Ausschau halten: Welche soliden CH/EU Versorger, REIT-artige Unternehmen (Imobilien AGs?) bzw. MLP-artige Unternehmen kennt Ihr?

Auswahlkriterien für mich sind primär stabile Fundamentaldaten, also gute finanzielle Situation, wenig Schulden, stabile Einnahmen, genügend CashFlow, eine Dividende und moderates Wachstum das ggf. steigende Dividenden zulässt.

Was ich bislang gefunden habe:

Utilities/Versorger

[*:risr0z5v]??? (CH)

[*:risr0z5v]E.ON (EU)

[*:risr0z5v]RWE (EU)… Europäische/Deutsche Versorger sind weitestgehend ein Trauerspiel durch die Energiewende. In der Schweiz könnte das ggf. auch bald so aussehen. Die aktuell historisch niedrigen Preise könnten ein Einstiegszeitpunkt sein, die Zukunft erscheint mir aber super ungewiss und im Gegensatz zu den USA erscheinen die Versorger bei uns alles andere als ein "solides Investment" zu sein.

REIT/REIT-artige Unternehmen

[*:risr0z5v]Swiss Prime Site (CH)

[*:risr0z5v]Hamborner REIT (GER)Die in Deutschland lancierten REITs krebsen noch recht unbedarft vor sich hin. Die teilweise verschärften Auflagen im Vergleich zu den USA, macht die REIT-Rechtsform auch nicht unbedingt attraktiv. In der Schweiz gibt es meines Wissens keine REITs. Es bleiben also Immobilien AGs in CH/EU, welche jedoch nicht die REIT-Vorteile (Vorgaben Ausschüttungsquote und Eigenkapital) bieten. Schwierig.

MLPs/MLP-artige Unternehmen

[*:risr0z5v]??? (CH)

[*:risr0z5v]??? (EU)Hier bin ich komplett ratlos.

 
PSP Swiss Property habe ich noch als Immobilien REIT Ersatz in CH gefunden.Wie sieht's denn mit Versorgern aus? Gibt's da welche die ggf stark in den Alternativen sind mit Investoren freundlichem Profil?

 
Ich möchte mir gerne solche Vehikel ins Portfolio holen und muss deshalb "lokal" Ausschau halten: Welche soliden CH/EU Versorger, REIT-artige Unternehmen (Imobilien AGs?) bzw. MLP-artige Unternehmen kennt Ihr?
Vielleicht eine dumme Frage, was sind bzw. verstehst Du unter MLPs?

Auswahlkriterien für mich sind primär stabile Fundamentaldaten, also gute finanzielle Situation, wenig Schulden, stabile Einnahmen, genügend CashFlow, eine Dividende und moderates Wachstum das ggf. steigende Dividenden zulässt.

Was ich bislang gefunden habe:

Utilities/Versorger

[*:36u6w6o9]??? (CH)

[*:36u6w6o9]E.ON (EU)

[*:36u6w6o9]RWE (EU)… Europäische/Deutsche Versorger sind weitestgehend ein Trauerspiel durch die Energiewende. In der Schweiz könnte das ggf. auch bald so aussehen. Die aktuell historisch niedrigen Preise könnten ein Einstiegszeitpunkt sein, die Zukunft erscheint mir aber super ungewiss und im Gegensatz zu den USA erscheinen die Versorger bei uns alles andere als ein "solides Investment" zu sein.
Das Problem in Deutschland ist, dass Solar- und Windenergie Vorrang vor fossilen Energieträger hat. Ein Gas- oder Kohlekraftwerk kann dadurch nicht mehr gewinnbringend in Deutschland betrieben werden. Darunter leiden die grossen Versorger in Deutschland. Dazu kommt noch der Atomausstieg. Auch wenn diese noch hohe Dividenden ausschütten, dürften diese in den nächsten Jahren deutlich nach unten kommen.


REIT/REIT-artige Unternehmen

[*:36u6w6o9]Swiss Prime Site (CH)

[*:36u6w6o9]Hamborner REIT (GER)Die in Deutschland lancierten REITs krebsen noch recht unbedarft vor sich hin. Die teilweise verschärften Auflagen im Vergleich zu den USA, macht die REIT-Rechtsform auch nicht unbedingt attraktiv. In der Schweiz gibt es meines Wissens keine REITs. Es bleiben also Immobilien AGs in CH/EU, welche jedoch nicht die REIT-Vorteile (Vorgaben Ausschüttungsquote und Eigenkapital) bieten. Schwierig.
Ich persönlich wäre bei Schweizer Immobilienunternehmen etwas vorsichtig. Der Immobilienmarkt in der Schweiz ist zum Teil stark erhitzt. Da könnte es durchaus zu Korrekturen kommen. Immobilienfonds werden teilweise mit Agios von 20% - 30% und teilweise noch mehr gehandelt. Wenn man Experten fragen, wie die Agios zu Stande kommen, kann diese niemand erklären. Da besteht durchaus die Gefahr von raschen Korrekturen. Davon dürften sich auch Immobilienunternehmen nicht entziehen. Zumal man auch sieht, dass auch bei Büroimmobilien teilweise sehr hohe Preise bezahlt werden. Da wechseln Immobilien den Besitzer, der dem neuen Eigentümer vielleicht noch eine Rendite von max. 3% p.a. ermöglicht.
Ausserdem sollte darauf geachtet werden, wo die Immobilien stehen. In den Städten ist dazu eine Stadtflucht feststellbar. Beachte dazu folgenden Beitrag von ECO vom 04. Februar 2013 über "leere Büroflächen an Toplagen": http://www.srf.ch/sendungen/eco/leere-bueroflaechen-privatbahnen-davos-in-kirgistan

 
Vielleicht eine dumme Frage, was sind bzw. verstehst Du unter MLPs?
Master Limited Partnerships als Rechtsform einer Firma http://en.wikipedia.org/wiki/Master_limited_partnership welche idR die Erzeugung, die Verarbeitung oder den Transport von Öl, Gas oder Kohle durchführen. Wenn Du REITs in den USA kennst, dann sind MLPs etwas ähnliches (aber doch ganz anders) – in Deutschland wäre eine KGaA wohl grob vergleichbar.
Das Problem in Deutschland ist, dass Solar- und Windenergie Vorrang vor fossilen Energieträger hat. Ein Gas- oder Kohlekraftwerk kann dadurch nicht mehr gewinnbringend in Deutschland betrieben werden. Darunter leiden die grossen Versorger in Deutschland. Dazu kommt noch der Atomausstieg. Auch wenn diese noch hohe Dividenden ausschütten, dürften diese in den nächsten Jahren deutlich nach unten kommen.
Für den Privatinvestor heisst das also einfach nur Unsicherheit: je nach Lust und Laune des Gesetzgebers kann die Branche stark beeinflusst werden. Ausländische Engagments der Firmen können dies höchstens abfedern.Ich bin grundsätzlich ein Fan von Infrastrukturanbietern (ebenso Telcos), wenn diese a) nachhaltig und langfristig orientiert geführt werden und b) sich in einem "freundlichen" regulatorischem Umfeld befinden. Unseren Strom und unsere Mobilfunkrechnung werden wir ebenso wie unser Essen auch bezahlen, wenn es uns oder der Wirtschaft gerade nicht so gut geht.Leider scheinen weder a) noch b) auf die Mehrheit der Unternehmen im Versorger Bereich zuzutreffen. Ich bin da wirklich überfordert und frag mich, ob ich diesen Investmentbereich vorerst auslassen sollte. Könnte natürlich auch eine Chance sein.
Ich persönlich wäre bei Schweizer Immobilienunternehmen etwas vorsichtig. Der Immobilienmarkt in der Schweiz ist zum Teil stark erhitzt. Da könnte es durchaus zu Korrekturen kommen. Immobilienfonds werden teilweise mit Agios von 20% - 30% und teilweise noch mehr gehandelt. Wenn man Experten fragen, wie die Agios zu Stande kommen, kann diese niemand erklären. Da besteht durchaus die Gefahr von raschen Korrekturen. Davon dürften sich auch Immobilienunternehmen nicht entziehen. Zumal man auch sieht, dass auch bei Büroimmobilien teilweise sehr hohe Preise bezahlt werden. Da wechseln Immobilien den Besitzer, der dem neuen Eigentümer vielleicht noch eine Rendite von max. 3% p.a. ermöglicht.
Vielen Dank für den Hinweis. In der Schweiz scheint sich eine Blase zu entwickeln. Heisst das aber komplett die Finger davon lassen? Sind nicht insbesondere Geschäftsverträge wie sie bei PSP und SPS geschlossen werden idR langfristig abgeschlossene Verträge? Die Unternehmen scheinen ja auch relativ gut durch die Krise gekommen zu sein.Dennoch – auch bei Immos bin ich überfordert und frage mich, ob ich nicht lieber vorerst komplett die Finger davon lassen sollte.
 
Das Problem in Deutschland ist, dass Solar- und Windenergie Vorrang vor fossilen Energieträger hat. Ein Gas- oder Kohlekraftwerk kann dadurch nicht mehr gewinnbringend in Deutschland betrieben werden. Darunter leiden die grossen Versorger in Deutschland. Dazu kommt noch der Atomausstieg. Auch wenn diese noch hohe Dividenden ausschütten, dürften diese in den nächsten Jahren deutlich nach unten kommen.
Für den Privatinvestor heisst das also einfach nur Unsicherheit: je nach Lust und Laune des Gesetzgebers kann die Branche stark beeinflusst werden. Ausländische Engagments der Firmen können dies höchstens abfedern.
Das ist das Problem bei den Versorgern. Diese sind der Lust und Laune des Regulators ausgesetzt. Und in Zeiten klammer Staatskassen wird dann auch gerne auf Versorger zurückgegriffen, welche dann auf einmal eine Sondersteuer bezahlen müssen (Brennelementsteuer lässt grüssen). Ich sehe in der Versorgerindustrie noch ein weiteres Problem. Die Energiewende wird sehr viel Neuinvestitionen mit sich bringen. Auch wenn jetzt in der Schweiz ein neues AKW gebaut würde, benötigen die Versorger sehr viel Geld für die Ersatzinvestition, was die Gewinne in den nächsten Jahren schmälern wird. Das gilt übrigens auch auf die Telekommunternehmen, die sehr viel investieren werden in die neuen Technologien.
Ich persönlich wäre bei Schweizer Immobilienunternehmen etwas vorsichtig. Der Immobilienmarkt in der Schweiz ist zum Teil stark erhitzt. Da könnte es durchaus zu Korrekturen kommen. Immobilienfonds werden teilweise mit Agios von 20% - 30% und teilweise noch mehr gehandelt. Wenn man Experten fragen, wie die Agios zu Stande kommen, kann diese niemand erklären. Da besteht durchaus die Gefahr von raschen Korrekturen. Davon dürften sich auch Immobilienunternehmen nicht entziehen. Zumal man auch sieht, dass auch bei Büroimmobilien teilweise sehr hohe Preise bezahlt werden. Da wechseln Immobilien den Besitzer, der dem neuen Eigentümer vielleicht noch eine Rendite von max. 3% p.a. ermöglicht.
Vielen Dank für den Hinweis. In der Schweiz scheint sich eine Blase zu entwickeln. Heisst das aber komplett die Finger davon lassen? Sind nicht insbesondere Geschäftsverträge wie sie bei PSP und SPS geschlossen werden idR langfristig abgeschlossene Verträge? Die Unternehmen scheinen ja auch relativ gut durch die Krise gekommen zu sein.
Zur Diversifikation eines Portfolios machen Immobilien durchaus Sinn. Aber wie bei allem sollte man schauen, in welche Titel man investiert. Da sind die Regionen, Immobilienart,... wichtig. Die Rendite der Immobiliengesellschaften hängt einerseits von den Mieterträgen und andererseits von der Wertberichtigung der Immobilien. Auch wenn die Mietverträge längerfristig abgeschlossen sind (i.d.R. 5 bis 10 Jahre), bedeutet das nicht, dass man keine Verluste machen kann. Wenn die Immobilie einen tieferen Wert hat, wird das bestimmt einen negativen Einfluss auf den Aktienkurs haben.