So. Mal ein Comment in ein paar Posts. Auch angeregt durch verwandten Porsche-Thread
http://www.trader-forum.ch/forums/topic/2678-porsche-automobil-holding-se-vz-pah003-de000pah0038/ )
- Was bedeutet die Grundlage über den Austausch von differierenden Positionen in Markteinschätzungen
- Warum kaufe ich, wenn es scheppert im Gebälk / 'Falling knife'
- Wie sehe ich aktuell die VOW-Dramaturgie.
Positionen im Diskurs
Ich habe VOW gehandelt die Tage und dabei auch eine Position als Langfristinvest stehen.
Damit habe ich eine Entscheidung getroffen, wobei ich natürlich in
keiner Weise 'weiss', ob sich das auszahlt.
Erst recht nicht, ob das 'schnell' sein wird. (Wobei das aber auch nie mein Ziel ist.)
V.a. nicht WÄHREND der hitzigsten ersten Tage.
Genauso wenig allerdings wie Leute an der Seitenlinie das wissen.
Letztlich wollen diese meist ihre "Entscheidung" rechtfertigen.
Ja, auch ein 'Flat', ein nicht/niemals/garnix-Eingehen einer Position ist letztlich eine Entscheidung.
In der Form keine, die jemals Profit in irgendeiner Weise erwarten lassen kann.
Aber eben auch keinen Verlust.
Es sind die Nicht-Teilnehmer und Nicht-Handelnden, die so entscheiden.
Viele von ihnen 'entscheiden' einmalig und einfachst im rigorosen "Alles-ohne-mich"/immer-flat.
Ulkigerweise meinen natürlich viele darunter, dennoch ihren Senf zum Geschehen abgeben zu müssen.
Paradebeispiel sind die allseits vertretenen Börsenkommentatoren, Kolumnen-Schreiberlinge etc.
Sie bewegen sich meist auf Boulevard-Niveau. Macht auch Sinn: Sie profitieren niemals von Entscheidungen am Markt, weil sie niemals eine eingehen.
Sie profitieren einzig und allein davon, dass eine möglichst grosse Zahl potentiell interessierter Bevölkerung ihr Geschreibsel liest.That's all.
Wer niemals entscheidet, kann auch nichts falsch machen (wird allerdings auch niemals von Entscheidungen profitieren - nur vom eigenen Geschreibsel, dessen Gehalt so schnell verflogen ist wie des Aroma vom Kaffee, der gleichzeitig konsumiert wird.)
Nehmen wir einmal den in einem anderen, themenverwandten Thread aufgetauchten Artikel eines Herrn Haidt auf der TelebörseSeite von "NTV" - der Bildzeitung in bewegten Bildern zum Markt.
http://www.teleboerse.de/aktien/VW-Aktie-lockt-Optimisten-an-article16000811.html
erschienen am 24.09. (wohlgemerkt lange nach den ersten und wesentlichen Entwicklungen am Markt um VW)
- "Doch Vorsicht! Auch wenn es am Tag nach dem
Rücktritt von VW-Chef Martin Winterkorn leicht nach oben geht,
kann es gut sein, dass die Aktie den
Boden noch nicht gesehen hat." (BLUBB!)
- "
Gut möglich also, dass sich die Aktie in den nächsten Jahren eher zu einem Sorgenkind, als zu einem Renditebringer für antizyklische Anleger entwickelt." (BLUBB!)
- "Wer risikobereit und langfristig orientiert ist, könnte trotz aller Unkenrufe erste Positionen in den Papieren aufbauen. Wer zu kurzfristiger Schlaflosigkeit neigt, sollte lieber abwarten." (NUR-BLUBB!)
"Wenn der Hahn kräft auf dem Mist, ändert sich's Wetter oder's bleibt wie's ist!"
--> Fasst den gesamten Gehalt dieses Artikels (wie den praktisch aller anderen) gut zusammen.
Wer handelt: trifft Entscheidungen!
Das ist es, was uns ausmacht, ob wir 'traden' / 'investieren' oder alles was dazwischen anzusiedeln ist.
Und jede Entscheidung markiert einen Unterschied.
Unterschiede sind in trinärer Codierung anzusetzen zwischen long, short, flat.
Und wer nicht 'dauer-flat' ist wie ein Kolumnen-Schreiberling, handelt eben nach den für ihn massgebenden Wahrscheinlichkeiten.
Damit eine Entscheidung überhaupt in der Zukunft geltend messbar ist gegenüber anderen, sollte sie gewisse Definitionskriterien schon erfüllen können.
Gehen wir einmal nach SMART vor.
...
...
Um überhaupt das Beziehen einer Position im Markt sinnhaltig gegenüber anderen Entscheidungen wiegend werten zu können, bedarf es
klarer Stellungnahmen.
Bei allen.
Ein Börsenkommentator ist dort ganz einfach anzulegen:
Er hat KEIN Ziel im Markt.
Alle anderen, die ein wie auch immer geartetes Ziel im Markt verfolgen, müssen sich dem schon stellen, wenn sie "mitreden wollen"!
Ich fasse mal meine Position zusammen:
Code 'long'
"Ich bin diese Woche eine Position zu Gesamt-Mischkurs von 112,xx € in der VOW VZ (CC ist heute im Wartungsmodus, Beleg wird nachgereicht) eingegangen. (
S) Ich erwarte hierbei auf eine Sicht von 2-8 Jahren (
T) ein Renditeziel von roundabout 45% plus etwa 2-3% p.a. v. Kaufkurs (
A/R). Das würde realisiert durch ein Ansteigen der Aktie in gewähltem Zeitraum um 50 € auf 162 € und eine entsprechende jährliche Dividendenauszahlung. (
M)"
--> Wie eingangs schon erwähnt,
weiss ich in keiner Weise, ob das so aufgehen wird.
Ich handel lediglich meine Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten.
Aber: Ich
entscheide - und das klar.
Dem gegenüber können sich natürlich ganz andere Positionen bilden.
Die Varianzen sind da so vielfältig wie Trader / Anleger.
Damit eine Position aber nur irgendwie mitreden kann, muss sie einfach ähnlich definiert sein!
Es können anders definierte 'longs' sein.
Es können anders codierte sein - Code 'short', Code 'flat'.
Komplett, also genau konträr gegenüber meiner gäbe es nur eine, die etwa heissen würde:
"Ich bin short zu 112,xx und erwarte in den nächsten 2-8 Jahren einen Rückgang der Aktie um 45%. Dazu, dass die Dividenden entweder ganz ausbleiben werden oder aber, dass der Rückgang im Preis insgesamt im Zielbereich durch 2 mal die Dividende p.a. erweitert wird. (Einmal, weil sie als Verlust bei mir entsteht, zum zweiten, weil Dodo sie als Gewinn verbuchen würde - das kann ich nur durch weiteres Kusabsacken erreichen. Beispiel: nach einem Jahr erhält Dodo 2 € pro Aktie Dividende. Mein Kursziel im short muss sich also um 2 mal 2 Euro erweitern.) Das würde also realisiert, wenn der Kurs der Aktie auf mindestens 61,60 abrutschen würde - minus weitere X,xx Divi mal 2 p.a. (in unserem Beispiel also auf 57,60 nach einem Jahr, auf 53,60 nach einem weiteren bei gleichbleibender Dividende von fiktiv gewählten 2,00 € ...)"
Daneben gibt es aber noch unendlichviele andere Möglichkeiten.
Auch in einem Shortszenario, dass durch (
M/A/R/T) ganz andere Zeiträume und Zielmarken etc. erfassen würde.
Unsere Positionen wären dann vielfach auch nicht als Kontrahenten zu sehen.
Was kratzen eine Position eines kurzfritigen Short mit nahen Zielen und meine sich? Praktisch gar nicht.
Ein Code Flat müsste als mitredende Position einen klaren Zusatz definieren.
Zu unterteilen hätten wir:
1) "Flat in diesem Titel für ewig."
Dies würde allerdings bedeuten: Entscheidung auf Nicht-Position.
Und damit implizit definieren, dass
- keinerlei ansprechende Rendite-Chance egal in welche Richtung als erwartbar gelten
- (da dies wiederum einer Gegenüberstellung bedarf und einer Justierung von Renditeanspruch) gegenüber anderen (dann eben auch wieder klar zu benennden) Positionseingängen nach SMART.
2) "Flat - so lange bis ..."
Dies würde einen Zusatz (natürlich ebenfalls wieder in SMART) erfordern, der beschreibt, ab wann man in eine andere Codierung long/short switchen würde und wie genau dann diese Postion nach genannten Kriterien aussähe.
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Die Gegenüberstellung von Markteinschätzungen muss sich so klar erfassen lassen.
ALLES ANDERE IST NUR HEISSE LUFT UND WITZLOS und als Kommentar so viel wert wie eine grüne Bubblegum-Blase
Johns alter Thread
http://www.trader-forum.ch/forums/topic/2127-umfrage-gold-nestle-oder-cash-in-5-jahren/
ist ein gutes Beispiel dafür, wie Stellungnahmen eben wirklich sinnvoll in konkrete Formen gegossen werden können.
k:
Ein Beispiel von vielen.
Wo man ernsthaften Austausch betreiben will auch in der Forenwelt, kenne ich es nur so, dass sich Einschätzungen unter SMART-füllenden Kriterien begegnen - oder eben gar nicht.
(Im reinen 'Trading'-Bereich oft schon klarer:
Jeder irgendwo gepostete Trade, der keinen klaren Entry, Exit, Verlaufsmanagement etc. und bestenfalls gar noch das Moneymanagement - wenn Serien-Darstellung - impliziert, ist nichts anderes als www.-vermüllende Seifenblase.)
So. Ist schon mal ausführlicher aber sicher auch etwas plastischer geworden, was allgemein gelten sollte, damit ma sich sach- und sinnhaltig über "Positionen" austauschen kann.
Im Folgenden will ich dann in einem Post darstellen, warum ich bei solchen Szenarien wie VW im ALLGEMEINEN zuschlage. ... Falling-knife-Situationen.
Und danach folgend auch einmal, wie meine Sichtweise auf die ganze VW-Geschichte aktuell ist.