World Economic Forum (WEF) Davos

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26. Dez. 2011
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Kalahari
Davos, für eine Woche im Zentrum der Welt von Wirtschaft und Politik:  Das World Economic Forum 2017

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Davos Wonders If It’s Part of the Problem

Liebe Bündner, keine Sorge, nicht ihr seid Teil des Problems

In its four decades of existence, the WEF has nurtured a broad consensus in favor of globalization and open markets. At its core is the notion that capital, goods, and people should be able to move freely across borders, a principle that can deliver huge benefits to those with education and money but seems terrifying to those without either. For the 3,000 people who will convene in the small Swiss town from Jan. 17 to 20, the 2017 event could be a moment of reckoning. At speakers’ podiums, coffee bars, and the ubiquitous late-night parties, they’ll be asking themselves whether Davos has become, at best, the world’s most expensive intellectual feedback loop—and, at worst, part of the problem.


Nichts als logisch, dass die Trump-Leute dem Treffen fernbleiben
Trump Team Shunning Davos Meeting of World’s Economic Elite

A senior member of Trump’s transition team said the president-elect thought it would betray his populist-fueled movement to have a presence at the gathering in the Swiss Alps.


While Trump and his administration will not be attending, Chinese leader Xi Jinping is set to become the first Chinese president to attend the forum, bringing with him a contingent of China’s wealthiest executives. China is casting itself as an advocate of globalization, in contrast to Trump’s “America First” platform that was critical of free-trade deals.


Als kleine Kompensation werden alle unsere Bundesräte teilnehmen und "ne voulez-vous pas forget que"

Parmelins Debüt

Die Schweizer Armee kooperiere über die Landesgrenzen hinweg, unterstrich der SVP-Magistrat, sei es in der Ausbildung oder im Einsatz.


Auch die weltbeste Armee kann sich der Globalisierung nicht entziehen. Wohl kein Wohlklang in SVP-Ohren.

 
Wie die meisten Veranstaltungen, die einst abseits des Mainstreams begannen, ist das WEF längst selber zum Mainstream geworden und damit uninteressant - siehe diverse Openairs, Filmfestivals, Schwingfester. Davos ist das Dschungelcamp des Wirtschafts- und Politprekariats.

Dass Trump nicht hingeht, spricht - auch wenn's ein bischen wehtut- für ihn. 

 
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Der Geist von Davos ist verraucht

Jetzt kritisiert sogar das WEF den Kapitalismus und die Globalisierung, weil die Zahl der Wohlstandsverlierer in vielen Industriestaaten steigt.
Dieser SonntagsZeitung Titel dürfte die Sache wohl etwas überzeichnen, wenn zum Auftakt einige Kritiker des Kapitalismus und der Globalisierung zu Wort kommen.

Guy Standing, Professor für Entwicklungsstudien an der Universität London wird als Hauptexponent zitiert. Er arbeitete während über 30 Jahren für die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Er ist auch ein Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens und prägte den Begriff Prekariat:

Prekariat ist ein soziologischer Begriff für eine soziale Gruppierung, die durch Unsicherheit im Hinblick auf die Art der Erwerbstätigkeit ihrer Mitglieder gekennzeichnet ist. Die Bewertung dieser Unsicherheit als „prekär“ akzentuiert den Aspekt, dass Lebensverhältnisse schwierig sind, bedroht werden oder zum sozialen Abstieg führen können.[1] Mit dem Begriff Prekariat werden Gruppierungen bezeichnet, die aufgrund ihrer Lebensumstände sozial abgestiegen sind bzw. von einem sozialen Abstieg bedroht sind, wobei diejenigen Eigenschaften und Tendenzen akzentuiert werden, die die Gruppe als prekär konstituieren.
Dass er gemäss Sonntagszeitung "Lehrer in Teilzeitbeschäftigung " u.a. als Beispiel dafür aufführt, dürfte in der Schweiz als Versehen eingestuft werden.

Auf der andern Seite der Prekären stehen

 ... jene .... , die von überdurchschnittlich hohen Einkommen wie Mieteinnahmen, Aktien, Dividenden, Copyright oder Patentrechten leben. Diese Gruppe nennt er «Rentiers», sie zählen zu den Gewinnern der Globalisierung.


In einem offiziellen WEF-Papier (The 5 biggest lies of global capitalism) nennt er die 5 Lügen des Kapitalismus

  1. The first lie is the claim that global capitalism is based on free markets.
  2. The second lie is that strong intellectual property rights are required
  3. The third lie is that strengthening property rights is good for growth
  4. The fourth is that rising profits reflect managerial efficiency and a return
  5. “Work is the best route out of poverty.”
Ich masse mir natürlich nicht an, die Thesen eines Professors zu widerlegen. Dem ersten Punkt könnte ich in Teilaspekten zustimmen.

Punkt 2 möchte ich vehement widersprechen, auch wenn es zweifellos Patente gibt, welche von der Allgemeinheit finanziert und von Privaten versilbert werden.

Zu Punkt 3 behauptet er sogar, dass schwache Eigentumsrechte das Wachstum fördern. Da komme ich nicht mehr mit.

Den Punkten 4 und 5 möchte ich nicht direkt widersprechen.

In diesem Zusammenhang sollte man auch den Begriff Globalisierung und dessen negative Ausstrahlung etwas näher anzuschauen

Der Begriff Globalisierung bezeichnet den Vorgang, dass internationale Verflechtungen in vielen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation) zunehmen, und zwar zwischen Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten.
  Alles schlecht?

 
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Prekariat ist ein soziologischer Begriff für eine soziale Gruppierung, die durch Unsicherheit im Hinblick auf die Art der Erwerbstätigkeit ihrer Mitglieder gekennzeichnet ist.

heisst: Ich bin ein Prekariator. Denn wie ist das mit den Rentnern? Ich habe keine Ahnung wie sich die Art meiner Erwerbstätigkeit entwickeln wird....... Leider allerdings wie sich die meiner Lebenserwartung entwickelt  :-(

 
Swiss Police Are Ready to Blast Drones Out of the Sky at Davos

WEF_1.jpg

Als ich obiges Bild sah, dachte ich zuerst, dass die Drohnen mit Gatling Kanonen abgeschossen würden!

In Wirklichkeit handelt es sich um Störsender (Jammer) der Firma H.P. Marketing & Consulting wo " jedes Gerät in Deutschland in Handarbeit gefertigt wird"-

Gemäss Bloomberg fällt die attackierte Drohne nicht einfach vom Himmel, sondern verharrt wegen des ausgefallenen Funkverkehrs in der aktuellen Position, gefangen von einem unsichtbaren Zaun. Somit können die Scharfschützen das Ding in gewohnter Manier abknallen. Cool, oder?

Pech nur, wenn es eine gescheitere Drohne ist, mit autonomer Steuerung und vorprogrammiertem Flugweg für den Fall eines gestörten Funkverkehrs. Ich könnte mir vorstellen, dass sich ernsthafte Terroristen mehr als nur ein paar Hundert Franken für eine Drohne leisten können.

 
 Die Drohnen, jegwelcher Art, verharren sowieso sofort in Schockstarre vor soviel Polizeipräsenz. Besonders wenn man noch die coole Pistole im Halfter sieht....... :mrgreen:

Oh und das Schenellfeuergewehr mit den Reservemagazinen. Ehrlich, wie soll sich eine Drohne da verhalten. Die stürzt doch von alleine gleich ab :bravo:

 
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  • “Work is the best route out of poverty.”
Wohl eher:  Work is the only route out of poverty.

Eine andere Route gibt's für 98% der Menschheit gar nicht - was nicht bedeutet, dass  work tatsächlich rausführt aus der Poverty. Aber immerhin lesen viele den Wegweiser.  Welche Arbeit wo wieviel Wohlstand schafft, wird meist am anderen Ende der Welt entschieden.
 

A war on wages


This is the key. The income distribution system has broken down. Across the OECD, real wages have been stagnating for three decades. The share of income going to capital has been rising and is much higher than it used to be. And high-income earners are taking a greater share of the income going to labour, further hurting the precariat.


Spot on, Mister Standing!

Bei der Globlisierung geht's drum, dass Unternehmen und Konzerne möglichst günstig zu Ressourcen (Rohstoffe und Personal) kommen und ungehindert ihre Märkte ausdehnen können. That's it. Ist ja auch ok. Was mir auf die Nüsse geht, ist die ideologische Verbrämung und der ganze Schönsprech à la WEF. Ich bin da für spröde Sachlichkeit:

Unternehmen müssen um jeden Preis Profit machen. Sie wolllen möglichst wenig Arbeitsplätze schaffen, möglichst wenig investieren und möglichst keine Steuern zahlen. Sie haben keine soziale Verantwortung.

 

Alles Andere sind Märchen und übermotivierte PR-Officers.


 
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Wohl eher:  Work is the only route out of poverty.

Eine andere Route gibt's für 98% der Menschheit gar nicht - was nicht bedeutet, dass  work tatsächlich rausführt aus der Poverty. Aber immerhin lesen viele den Wegweiser.  Welche Arbeit wo wieviel Wohlstand schafft, wird meist am anderen Ende der Welt entschieden.
 

Spot on, Mister Standing!

Bei der Globlisierung geht's drum, dass Unternehmen und Konzerne möglichst günstig zu Ressourcen (Rohstoffe und Personal) kommen und ungehindert ihre Märkte ausdehnen können. That's it. Ist ja auch ok. Was mir auf die Nüsse geht, ist die ideologische Verbrämung und der ganze Schönsprech à la WEF. Ich bin da für spröde Sachlichkeit:

Unternehmen müssen um jeden Preis Profit machen. Sie wolllen möglichst wenig Arbeitsplätze schaffen, möglichst wenig investieren und möglichst keine Steuern zahlen. Sie haben keine soziale Verantwortung.

 

Alles Andere sind Märchen und übermotivierte PR-Officers.


Zweimal RICHTIG.

Allerdings, für Trump war der Weg aus der Armut eher das Vermögen seines Vaters (oder die Erklärung des Bankrotts). Kann sein, dass für diesen der Wahrspruch zutraf.........

 
Bei der Globalisierung geht's drum, dass Unternehmen und Konzerne möglichst günstig zu Ressourcen (Rohstoffe und Personal) kommen und ungehindert ihre Märkte ausdehnen können. That's it. Ist ja auch ok. Was mir auf die Nüsse geht, ist die ideologische Verbrämung und der ganze Schönsprech à la WEF. Ich bin da für spröde Sachlichkeit:


Ich auch. Ich habe mein Leben lang in Firmen gearbeitet, die praktisch zu 100 % vom Export lebten, global einkauften und Tochterfirmen in verschiedenen Ländern hatten.

Spielt der Markt, werden auch Aus- und Verlagerungen von Ressourcen ihre Grenzen finden. Beispiele: US-Kunden rebellierten, als plötzlich ein mexikanischer statt schweizerischer Servicetechniker auftauchte, die Produktion eines Schlüssteiles wurde aus Indien nach Deutschland zurückverlagert, nachdem eine weitgehende Automatisierung der Produktion möglich wurde.

Unternehmen müssen um jeden Preis Profit machen.


Das heisst im Klartext: Von allen Stakeholdern ist der Shareholder der wichtigse. Siehe dazu ein copy/paste aus einem meiner früheren Beiträge:

Als Besitzer einer Aktie bist du Miteigentümer einer Firma. "Eigentum verpflichtet" hiess es einmal (heute noch im deutschen Grundgesetz Art. 14). Ist mir natürlich auch klar, dass es ein wesentlicher Unterschied ist, ob ich Miteigentümer einer Familienfirma oder Kleinstaktionär der Novartis bin. Trotzdem fand ich es als (damals) jüngerer Mitarbeiter einer grösseren Firma stossend, dass ein Investor plötzlich 25 % der Firma besass und sich einen Dreck darum kümmerte, was die Firma entwickelte und produzierte, wie es den Mitarbeitenden ging etc.Ich wiederhole mich aus einem andern Thread: Eine Firma hat viele Stakeholder (Mitarbeitende, Lieferanten, Kunden, Staat .... und Aktionäre). Die mit der geringsten Bindung an das Unternehmen sind die Aktionäre. In Millisekunden können sie Eigentümer einer Firma werden und Millisekunden später diese wieder verlassen. Es gibt keine andern Stakeholder mit einer derart geringen Bindung an das Unternehmen!


Unternehmen  .......  wolllen möglichst wenig Arbeitsplätze schaffen,


Das wäre aus Eigentümersicht noch zu verstehen, würden damit Kosten gespart.

Ich habe zu diesem Thema vor 2 Jahren geschrieben (Beitrag)

Werner Vontobel hat im Cash geschrieben, dass gewisse Leute den Unterschied zwischen Volks- und Betriebswirtschaftslehre (VWL und BWL) nicht kennen.
Ich bleibe mal bei der BWL und Managementstrategien, die Herr Schwan von der Roche bei seinem Interview im Fokus hatte. Ich wiederhole das Zitat:

Es geht nicht darum, wie hoch die Löhne sind. Entscheidend ist, was die Mitarbeiter dafür leisten. Es geht um die Produktivität, es geht um die Innovationskraft. Wir glauben, dass wir hier in der Schweiz hochqualifizierte, sehr produktive Mitarbeiter finden, die wir auch gut bezahlen.


Leider sind heute bei vielen Firmen "bean counters" (Böhnlizähler) im Management. Die erste Reaktion bei Schwierigkeiten sind immer Kostensenkungsmassnahmen. Da sind Löhne resp. Zahl der MA immer eines der ersten Themen. Der Vorteil von Massnahmen auf der Kostenseite haben folgende 3 Hauptvorteile
1. Sie wirken relativ schnell
2. Sie können präzise, praktisch auf den Hunderstel Rappen genau, nachgewiesen werden
3. Man kann es den Finanzanalysten, meisten auch Böhnlizählern, glaubhaft darlegen.
Bei der Reduktion der MA-Zahl spielte noch eine weiteres, wichtiges Managementwerkzeug eine Rolle: Kennzahlen. damit kann man die Presse und den VR beeindrucken, da beide gerne Firmen vergleichen (fast alle Verwaltungsräte haben mehr als ein Mandat). Bei allen Kennzahlen mit MA's im Fokus ist die Zahl der MA immer im Nennen, d.h. je geringer die MA-Zahl, dest besser die Kennzahl (Umsatz pro MA, Gewinn pro MA). Abbauen, outsourcen sind die Folge.
Bei den MA ist es einfach, die Inputseite (= Kosten) zu beeinflussen. Die Outputseite, die Produktivität im weitesten Sinne, ist schwieriger zu beeinflussen und meistens sehr schlecht messbar.
Vor vielen Jahren gab es in einer grossen amerikanischen Firma (ich glaube es war TWR) eine Untersuchung betr. Softwareingenieuren. Das Resultat war, dass die besten etwa das doppelte der schlechten verdienten, deren Produktivität (brauchbare Programme) aber rund 10x höher war.
Ich behaupte mal, dass eine Lohnsenkung, sagen wir mal um 10 %, die Produktivität um mehr als 10 %  reduzieren wird. Da können die Personalabteilungen (sorry, heissen heute "Human Resources Management Departments") noch lange predigen, der Lohn sei nur einer von vielen Hygienefaktoren und für die Leistung eines MA nicht so wichtig.

Nachtrag: Noch erfahren, dass "bean counter" korrekt als Aerbslizähler ins schwiizerdüütsch übersetzt wird.



 
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Leider sind heute bei vielen Firmen "bean counters" (Böhnlizähler) im Management.


Excel ist ein Krebsgeschwür, das jeden Unternehmer früher oder später überwuchert und zu einem Manager macht.

Leltztlich zählt nur, was zählbar ist, weil sich nur das managen (verwalten) lässt. Deshalb sind Unternehmer und Manager völlig unterschiedliche Tiere.

Und was nicht zählbar ist, wird zählbar gemacht, wie zum  Beispiel die Stimmung in der Belegschaft. Ich habe jedes Jahr das Vergnügen, an einer konzernweiten Online-Umfrage teilnehmen zu dürfen, die dann an Excel verfüttert wird und wunderbare Diagramme produziert, die die Konzernleitung dann analysiert und Massnahmen daraus ableitet. "Meier! Machen Sie gopferdammi doch mal einen Skitag mit anschliessendem Racelette mit ihrer Abteilung!"

Ändern tut zwar nichts, aber das alljährliche Prozedere erhält im Konzernstab mindestens 2 Stellen.  Die können schöne Diagramme.

 
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Hier noch ein interessanter Artikel zum Thema Globalisierung

Will Donald Trump mean the end of global trade?

Ein Beispiel aus diesem Artikel

For example, there was an outcry in 2012 when cheap Chinese tyres flooded into the US market, putting the viability of the domestic producers in question.

President Obama responded with punitive tariffs to get China "to play by the rules".

The protectionist measures were well received in the US, but a study by the Peterson Institute established that the tariffs meant US consumers paid $1.1bn more for their tyres in 2011.

Each job that was saved effectively cost $900,000 with very little of that reaching the pockets of the workers.


Mal angenommen die Zahlen stimmen. Meine Schlussfolgerung: Die Mehrausgaben der Konsumenten landeten zum grössten Teil nicht bei den Arbeitern, sondern bei den Aktionären der amerikanischen Reifenproduzenten.

Konsequenzen des Protektionismus: Die Konsumenten steigern die Aktienkurse von amerikanischen Produktionsfirmen. Also ...