Der Schlüssel zum langfristigen Anlageerfolg

Der Schlüssel zum langfristigen Anlageerfolg

  • Andere, nicht erwähnte

    Stimmen: 1 6,7%
  • Strategie (Buy & Hold, Aktive oder Passive Anlagestrategie, etc.)

    Stimmen: 4 26,7%
  • Auswahl der Titel

    Stimmen: 2 13,3%
  • Vermögensaufteilung (Asset Allocation)

    Stimmen: 0 0,0%
  • Timing

    Stimmen: 9 60,0%

  • Umfrageteilnehmer
    15
Vorbote

v. Nouriel Roubine

"[COLOR= #FF0000]Eine neue Phase der Unsicherheit und Volatilität hat begonnen, und sie dürfte zu stürmischen Zeiten für Volkswirtschaften und Märkte führen. Tatsächlich könnte den Finanzmärkten ein umfassenderer Zyklus des Risikoabbaus ­bevorstehen."[/COLOR]

Nouriel Roubini ist Chairman von Roubini Global ­Economics und Professor für Ökonomie an der Stern School of Business der New York University. © Project Syndicate, 2013

Karat
Wenigstens im Konjunktiv geschrieben ;) Professor hin oder her, vielleicht hat er recht vielleicht aber auch nicht. Ich gebe schon lange nichts mehr auf solche "Experten"-Kommentare. Ich handle was ich sehe und nicht was ich vermute, dass es sein könnte.
 
Der langfristige Anlageerfolg setzt sich aus einer Mischung deiner 4 Optionen und weiteren zusammen.Etwas vom wichtigsten hast du allerdings nicht erwähnt. Der Zinseszinseffekt, welcher sich aus reinvestierten Dividenden ergibt. Der Kurs einer Dividendenaktie sehe ich als Nebensächlich an, wenn die Dividenden stabil sind und/oder sich leicht erhöhen. Der Kurs ist nur beim Kauf und allfälligem Verkauf wichtig. Die Dividendenrendite auf mein eingesetztes Kapital ändert sich ja nicht, wenn die Aktie steigt oder sinkt!Dividenden sind die wahre Rendite an der Börse. Kursgewinne sind meist Verluste eines anderen. Dividenden hingegen sind Gewinne die in Cash ausbezahlt werden!

 
Dividenden sind die wahre Rendite an der Börse. Kursgewinne sind meist Verluste eines anderen. Dividenden hingegen sind Gewinne die in Cash ausbezahlt werden!
Absolut einverstanden. Wir können das auch ausweiten: Es geht langfristig um regelmässig erhaltene Renditen, die zum Einkommen gezählt werden können. Dividenden aus Aktien, Coupons von Anleihen, Mieteinnahmen bei Immobilien.
[SIZE= px]Aber![/SIZE]

Wer z.B. vor 10 Jahren ein Vermögen von $10 Mio in Staatsanleihen investiert hatte, die 4% rentierten, konnte ohne zu arbeiten mit den Zinsen von $400'000 ein angenehmes Leben führen.

Mittlerweile sind die Renditen von Staatsanleihen auf vielleicht 1% gesunken und somit sein arbeits-loses Einkommen auf $100'000 pro Jahr. Das bedeutet schon mal Einschränkung.

Wer heute Aktien des S&P im Wert von $10 Mio hält, bekommt dafür knapp 2% oder $200'000 Rendite pro Jahr. Er ist also besser gestellt als der Kollege, der Staatsanleihen hält.

Problematisch wird es dann, wenn die Teuerung über 2% steigt, er aber nach wie vor nur 2% Rendite bekommt. Dann wird er real entreichert.

Phantasiebeispiel:

Nehmen wir an, die Zinsen verdoppeln sich und die Aktienpreise halbieren sich.

Wer 10 Mio in Aktien hat, hat nunmehr nur noch ein Vermögen von 5 Mio. die Rendite bleibt allerdings für ihn dieselbe: 2%.

Hätte er allerdings diesen Absturz vorausgesehen, hätte er seine Aktien vor dem Absturz verkauft und 10 Mio erlöst. Nach dem Absturz kauft er für diese 10 Mio doppelt so viele Aktien zurück wie zuvor. Ergebnis: 4% Rendite statt 2%.

Ich halte es deshalb durchaus für plausibel und vernünftig, wenn sich Aktionäre nicht nur Gedanken über die Rendite sondern auch über den Preis von Aktien machen.

Kernpunkt ist: Aktien zahlen im historischen Schnitt 7% Rendite. Im Moment ist das allgemeine Zinsniveau noch derart niedrig, dass man mit 2% Rendite bereits auf der Gewinnerseite ist. Das kann sich aber sehr schnell ändern, wenn die Zinswende kommt. Meiner Meinung erleben wir sie gerade.

Wer sich heute noch über eine Rendite von 2% freut, wird relativ unglücklich sein, wenn die Teuerung bei 5% liegt und Aktien von ihrem Basispreis aus gerechnet 7% rentieren. Er wird sich dann in den Ar... beissen, dass er 3* so viel für die Aktie bezahlt hat als sie heute kostet.

 
Dividenden sind die wahre Rendite an der Börse. Kursgewinne sind meist Verluste eines anderen. Dividenden hingegen sind Gewinne die in Cash ausbezahlt werden!
Absolut einverstanden. Wir können das auch ausweiten: Es geht langfristig um regelmässig erhaltene Renditen, die zum Einkommen gezählt werden können. Dividenden aus Aktien, Coupons von Anleihen, Mieteinnahmen bei Immobilien.
[SIZE= px]Aber![/SIZE]

Wer z.B. vor 10 Jahren ein Vermögen von $10 Mio in Staatsanleihen investiert hatte, die 4% rentierten, konnte ohne zu arbeiten mit den Zinsen von $400'000 ein angenehmes Leben führen.

Mittlerweile sind die Renditen von Staatsanleihen auf vielleicht 1% gesunken und somit sein arbeits-loses Einkommen auf $100'000 pro Jahr. Das bedeutet schon mal Einschränkung.

Wer heute Aktien des S&P im Wert von $10 Mio hält, bekommt dafür knapp 2% oder $200'000 Rendite pro Jahr. Er ist also besser gestellt als der Kollege, der Staatsanleihen hält.

Problematisch wird es dann, wenn die Teuerung über 2% steigt, er aber nach wie vor nur 2% Rendite bekommt. Dann wird er real entreichert.

Phantasiebeispiel:

Nehmen wir an, die Zinsen verdoppeln sich und die Aktienpreise halbieren sich.

Wer 10 Mio in Aktien hat, hat nunmehr nur noch ein Vermögen von 5 Mio. die Rendite bleibt allerdings für ihn dieselbe: 2%.

Hätte er allerdings diesen Absturz vorausgesehen, hätte er seine Aktien vor dem Absturz verkauft und 10 Mio erlöst. Nach dem Absturz kauft er für diese 10 Mio doppelt so viele Aktien zurück wie zuvor. Ergebnis: 4% Rendite statt 2%.

Ich halte es deshalb durchaus für plausibel und vernünftig, wenn sich Aktionäre nicht nur Gedanken über die Rendite sondern auch über den Preis von Aktien machen.

Kernpunkt ist: Aktien zahlen im historischen Schnitt 7% Rendite. Im Moment ist das allgemeine Zinsniveau noch derart niedrig, dass man mit 2% Rendite bereits auf der Gewinnerseite ist. Das kann sich aber sehr schnell ändern, wenn die Zinswende kommt. Meiner Meinung erleben wir sie gerade.

Wer sich heute noch über eine Rendite von 2% freut, wird relativ unglücklich sein, wenn die Teuerung bei 5% liegt und Aktien von ihrem Basispreis aus gerechnet 7% rentieren. Er wird sich dann in den Ar... beissen, dass er 3* so viel für die Aktie bezahlt hat als sie heute kostet.
Wer so investiert wie es du hier beschreibst, verdient auch keine höhere Rendite.
Wer 10 Jahre lang in Schweizer Dividendenpapiere investiert hat, hat bestimmt eine Dividendenrendite von 5-6% im Jahr und die Durchschnittlichen kaufkurse sind im Schnitt bestimmt Tiefer als die heutigen Kurse.

 
ich habe mir lange überlegt, ob dieses Thema nun hier oder in einem anderen langfrist-Thread besser aufgehoben ist. Egal nun ists hier platziert. Für mich persönlich ist ein wichtiger Schlüssel zum langfr. Anlageerfolg "Geduld" (nicht kaufen, einfach dass ich gekauft habe). Viele Leute möchten immer investiert sein, es muss immer was laufen. Die führt früher oder später m. E. zu Verlusten. Ich gehöre eher zu den Contrarian oder in die Ecke der Value Investoren. Führe 6 bis 10 Aktientrades im Jahr aus. Mit dieser Strategie konnte ich in den letzten sechs Jahren ansehnliche Renditen erwirtschaften. Es gibt immer wieder günstige Aktien auch in einem gewöhnlichen Aktienumfeld. Ich möchte ein paar Beispiele nennen: Lonza gabs vor einem Jahr für 35.- (was machen die heute besser??) der Preis hat sich verdoppeltAutoneum niemand wollte sie, für 40.- konnte man sie monatelang haben, der Preis hat sich verdoppeltHewlettPackard Anfangs Jahr 11 - 13 Dollar sieben Monate später, viel hat sich nicht verändert, Aktienkurs wiederum verdoppelt. Klar, dass sind jetzt Extrembeispiele. Aber schlussendlich geht es darum, dass diese Aktien zwar gewisse Probleme am Markt hatten und gnadenlos abgeschossen wurden von den Investoren... Aber es handelt sich am Schluss um gute solide Unternehmen.Im jetzigen Umfeld wird's schwieriger. Meine Watchlist ist praktisch leer und solche Aktien sind nur noch rar. Für mich heisst ein solches Szenario auch, dass die Märkte langsam ausgereizt sein könnten. mein letzter Kauf: Charles Vögele CHF 7.51 (Alltime Low 7.00) => zwar eine Aktie mit Problemen; die Probleme sind sogar sehr gross. Ich möchte die Aktie auch nicht als solid bezeichnen, dies ist eher ein Turnaround-Kandidat. Aber die Bewertung insbesondere KBV ist ein Witz. Zudem gibt es immer wieder Fantasien um die Aktie. Ein Anstieg gegen CHF 12.- würde mich nicht überraschen. Evtl. gibt es auch weitere Investoren hier im Forum, welche solche Strategien befolgen. weitere Meinungen zu dieser Thematik werden folgen...

 
Für mich persönlich ist ein wichtiger Schlüssel zum langfr. Anlageerfolg "Geduld" (nicht kaufen, einfach dass ich gekauft habe). Viele Leute möchten immer investiert sein, es muss immer was laufen. Die führt früher oder später m. E. zu Verlusten. Ich gehöre eher zu den Contrarian oder in die Ecke der Value Investoren. Führe 6 bis 10 Aktientrades im Jahr aus. Mit dieser Strategie konnte ich in den letzten sechs Jahren ansehnliche Renditen erwirtschaften. Es gibt immer wieder günstige Aktien auch in einem gewöhnlichen Aktienumfeld.
Du sprichst mir aus der Seele. Genau deiner Meinung.
Ich möchte ein paar Beispiele nennen: Lonza gabs vor einem Jahr für 35.- (was machen die heute besser??) der Preis hat sich verdoppeltAutoneum niemand wollte sie, für 40.- konnte man sie monatelang haben, der Preis hat sich verdoppeltHewlettPackard Anfangs Jahr 11 - 13 Dollar sieben Monate später, viel hat sich nicht verändert, Aktienkurs wiederum verdoppelt.
Gute Beispiele, habe 2 im Depot.
Im jetzigen Umfeld wird's schwieriger. Meine Watchlist ist praktisch leer und solche Aktien sind nur noch rar. Für mich heisst ein solches Szenario auch, dass die Märkte langsam ausgereizt sein könnten.
Geht mir ähnlich. Gibt nur noch sehr wenige unterbewertete Aktien, möglichkeiten sehe ich fast nur noch bei Versorgern.
Evtl. gibt es auch weitere Investoren hier im Forum, welche solche Strategien befolgen. weitere Meinungen zu dieser Thematik werden folgen...
Freue mich auf deine Ausführungen...
 
Geht mir ähnlich. Gibt nur noch sehr wenige unterbewertete Aktien, möglichkeiten sehe ich fast nur noch bei Versorgern..
Eine Aktie welche ich im Fokus habe, da ich schon lange ein paar habe, aber sie nun seit zwei Jahren abwärts läuft, ich aber eher ans Aufstocken denke als ans aussteigen im antitrend-Sinn.Deutsch-schweizer Energieproduzent Energiedienst. 100% Wasserkraft. Dividendenrendite z:Z. rund 4%. Problembereich: Stromhandel, welchen sie neben dem Produzieren von Strom betreiben.Muss allerdings noch etwas recherchieren bevor ich zugreife bezüglich Verschuldung etc. Doch macht es den Anschein als wären sie im Sog der Probleme der grossen Versorger mit ihren AKWs, abgestraft worden. Nun mir gefällt halt auch der Gedanke mich an nachhaltiger Energie zu beteiligen. Würd mich auch völlig zufrieden geben dabei, wenn es bei der Dividende bleibt und der Kurs seitwärts läuft. Doch sehe ich darin gewisse defensive Qualität. So hat sich die Aktie relativ gut geschlagen in der Finanzkrise.
 
Ich verfolge ja eine andere Anlagestrategie aber auch fuer mich ist Geduld sehr wichtig, denn Timing ist bei meiner Strategie das A und O!Und fuer die Langfristanleger da ja die Versorger eigentlich guenstig sind, kann ich RWE empfehlen. Habe mir sogar unter technischen und Timing Ueberlegungen eine Option auf RWE gekauft.

 
Deutsch-schweizer Energieproduzent Energiedienst. 100% Wasserkraft. Dividendenrendite z:Z. rund 4%. Problembereich: Stromhandel, welchen sie neben dem Produzieren von Strom betreiben.Muss allerdings noch etwas recherchieren bevor ich zugreife bezüglich Verschuldung etc. Doch macht es den Anschein als wären sie im Sog der Probleme der grossen Versorger mit ihren AKWs, abgestraft worden. Nun mir gefällt halt auch der Gedanke mich an nachhaltiger Energie zu beteiligen. Würd mich auch völlig zufrieden geben dabei, wenn es bei der Dividende bleibt und der Kurs seitwärts läuft. Doch sehe ich darin gewisse defensive Qualität. So hat sich die Aktie relativ gut geschlagen in der Finanzkrise.
Von welcher Unternehmung sprichst Du? Ein Elektro- Versorger ohne AKW und Windkraft / Solar- Exposure täte meine Portfolio gut. Ausser bei der Nebenwerte- Börse Bern resp. Zürich finde ich aber nix. Was hab ich da verpasst?Gruss
 
Deutsch-schweizer Energieproduzent Energiedienst. 100% Wasserkraft. Dividendenrendite z:Z. rund 4%. Problembereich: Stromhandel, welchen sie neben dem Produzieren von Strom betreiben.
Von welcher Unternehmung sprichst Du? Ein Elektro- Versorger ohne AKW und Windkraft / Solar- Exposure täte meine Portfolio gut. Ausser bei der Nebenwerte- Börse Bern resp. Zürich finde ich aber nix. Was hab ich da verpasst?
http://www.finanzen.ch/Aktien/Energiedienst-AktieEine Aktie welche sich in einem Abwärtstrend befindet. Die Aussichten sind kurzfristig auch alles andere als gut. Also pressiert es hier wohl nicht :mrgreen: . Das KGV ist mit ca. 15 immer noch anspruchsvoll und wird sich erhöhen, da der Gewinn trotz Steigerung des Stromausstosses, zurückgeht.Doch das Spezielle hier, ein Stromproduzent der sich auf Wasserkraft konzentriert und mehrere Wasserkraftwerke betreibt. Z.B. Laufenburg und Rheinfelden. http://www.energiedienst.de/cms/unterne ... twerke.php
 
Ich habe das letzte Mal die Geduld als ein Faktor für langfristigen Erfolg bezeichnet. Ein ebenfalls ganz wichtiger Faktor scheint mir Emotionen/Psychologie (Behavioral Finance). Literatur etc. über dieses Thema gibt’s genug. Ich empfehle jedem einmal ein paar Zeilen im Internet darüber zu lesen. Eine kurze Geschichte hierzu. Viele Leute auch Kollegen von mir sind ca. 2005/2006 in die Börse eingestiegen, haben drei Jahre später den Crash in vollem Ausmass miterlebt. Nie mehr Aktien, nie mehr solche „komischen“ Produkte wie barrier reverse convertible etc. war der Tenor. Drei bis vier Jahre später, die Börse hat sich verdoppelt, einige Aktien ein x-faches zugelegt, möchten diese auf einmal wieder investieren. Für mich ein klassisches Beispiel von Marktpsychologie. Ich bin mir sicher, solche Leute gibt es auch hier im Forum… Als nicht-professionelle Investoren sehen wir uns diesen psychologischen Faktoren wahrscheinlich noch stärker ausgesetzt. Die Psychologie ganz abschalten, werden wir nie können. Um es jedoch auf ein Minimum zu reduzieren, habe ich mir die folgenden Regeln auferlegt. - Asset Allocation (Core-Depot, erweitertes Depot, und Risikotrades) fixe Prozentzahlen => ist ein Gefäss voll gibt’s nichts mehr - Die Strategie wird in normalen Marktphasen festgelegt. => der Kopf ist frei. In volatilen oder sogar extremen Marktphasen wird man zu sehr von Angst oder Gier getrieben- Die Aktien werden nur mit Limiten gekauft oder verkauft => so muss ich nie entscheiden, soll ich nun den Kauf-Button drücken oder nicht. Wer hat nicht schon erlebt, eine Aktie verliert konstant an Wert und man hat täglich die Hoffnung, dass die Aktie wieder dreht und es die Aktie dann dennoch nicht macht…Zugegeben nicht immer funktioniert es wie gewollt, einige Aktien gingen aufgrund von Stopp-Loss zu früh raus und andere Aktien wurden nicht gekauft. Aber ich bleibe der Linie und meiner Strategie treu. Wohl ein weiterer Punkt für den Erfolg: eine klare Strategie zu haben und umzusetzen.

 
Lonza gabs vor einem Jahr für 35.- (was machen die heute besser??) der Preis hat sich verdoppeltAutoneum niemand wollte sie, für 40.- konnte man sie monatelang haben, der Preis hat sich verdoppeltHewlettPackard Anfangs Jahr 11 - 13 Dollar sieben Monate später, viel hat sich nicht verändert, Aktienkurs wiederum verdoppelt.
Autoneum, nicht mal einen Thread gibts dazu, unerkannt +108% YTD :greespan: Ging mir auch völlig unter dem Radar durch...
 
Mit einer Contrarian-Strategie war in diesem Jahr viel Geld zu verdienen. Ich werde versuchen in den nächsten Tage mal ein paar Gedanken zu diesem Thema zu verfassen. Diese Strategie macht bei mir bisweilen bis zu einem Drittel des Portfolios aus. Aktuell bereitet mir Charles Vögele enorm Freude.

 
Die Konträre Anlage-Strategie – antizyklisch investierenNeben einem Kerndepot investiere ich oft einen Teil als Contrarian in vernachlässigte und meist unterbewertete Aktien. Börsenanleger verhalten sich oft irrational, was zu Kursausschlägen nach unten und oben führen kann. Solche Übertreibungen versuche ich auszunutzen, wobei ich bisher ausschliesslich Long gegangen bin. Entscheidend für eine erfolgreiche Aktienauswahl und somit erfolgreiche Strategie ist die Analyse der Unternehmung. Man muss die Spreu vom Weizen trennen. Ich analysiere hierfür jeweils die Aktien nach folgenden Aspekten: - KGV (interessante Zahl, jedoch darf sie nicht isoliert betrachtet werden, da zu schwankungsanfällig)- KBV (Substanzwert)- Free Cashflow (Cash is fact)- Umsatz (zeigt Entwicklung im Markt)- Eigenkapitalbasis (wichtig, aufgrund gesetzlicher Sanierungsmassnahmen Art. 725 OR)- Verlustentwicklung/Gewinnentwicklung (Einschätzung, ob sich um strukturelles Problem handelt oder einmalig)- Cash!!! (siehe oben, cash is fact => umso wichtiger bei Unternehmen im Turnaround)Danach gibt es ein Rating von 1=Value gut 2=ok 3=Risiko hoch. Petroplus als Beispiel versagte bei allen Kriterien, die Cash und Eigenkapital betrafen. Meine Meinung damals schon, Finger weg oder „Casino-Investment“. Anderes Beispiel Charles Vögele KGV: negativ, da VerlustKBV: 0.41 (für einen Value Investor stark unterbewertet)Free-Cashflow: 14.69 Mio. (2012: positiver Freecashflow)Umsatz: Rückläufig (dies ist jedoch klar, wenn man unrentable Stellen schliesst)Eigenkapital: 40% (keine hohe Verschuldung, intaktes EK)Verlustentwicklung: Strukturelles Problem liegt vor, jedoch rückläufigLiquidität je Aktie: Fr. 10.35 (der Aktienkurs lag unter diesem Wert) (Achtung die Zahlen sind eine Mischung aus 31.12.2012 und aktuellem Abschluss und gelten nur als Annäherung, im Kern aber korrekt)Es geht mir hier weniger um die einzelnen Titel, sondern vielmehr um die Strategie. (Von diesem Titel hatte ich die Zahlen gerade noch präsent). Aber es soll zeigen, wie man als Contrarian eine eigene Analyse durchführen kann. Denn wenn es für ein Contrarian-Kauf interessant ist, wird kaum ein Analyst ein „Buy“ herausgeben oder die Zeitungen positiv darüber schreiben. Es braucht deshalb Mut gegen den Strom zu schwimmen. Es braucht Geduld, tiefere Kurse auszusitzen und an seiner Strategie festzuhalten oder es braucht Geduld bis der Titel möglicherweise wieder in die andere Richtung fliegt. Deshalb kaufe ich praktisch nur Aktien (und weniger Optionen), da ich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einen Anstieg erwarte, jedoch nicht sagen kann wann dies geschieht.

 
Super Zusammenfassung much :eek:k: Zu Berücksichtigen gilt vielleicht noch, das die zugänglichen Zahlen nicht immer eine klare Analyse zulassen, bei deinem Beispiel von Vögele ist es sehr schwierig herauszueruieren mit wieviel Hypotheken die Liegenschaften belastet sind und oder ob sie als Sicherheit für Auslandtransaktionen erhalten müssen. Darum kann eine noch so gute Analyse nicht immer zum unmittelbaren erhofften Erfolg führen, deswegen finde ich diesen Zusatz von dir sehr wichtig.

Es braucht Geduld, tiefere Kurse auszusitzen und an seiner Strategie festzuhalten oder es braucht Geduld bis der Titel möglicherweise wieder in die andere Richtung fliegt. Deshalb kaufe ich praktisch nur Aktien (und weniger Optionen), da ich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einen Anstieg erwarte, jedoch nicht sagen kann wann dies geschieht..
Der Kursverlauf und dein Mut zum Risiko haben dir aber Recht gegeben, dies schreib ich nicht ganz uneigennützig auch ich profitiere ein wenig vom Kursanstieg der Vögele. In vernachlässigte und oder unterbewertete Aktien zu investieren kann sehr spannend und erfolgreich sein, aber es bedarf einen intensiven Zeit und Wissensaufwand gepaart mit Erfahrung. Wem das durchpauken von Zahlen und Bilanzen zu anstrengend ist kann es auch delegieren und es Spezialisten überlassen, die den ganzen Tag nichts anderes machen als nach unterbewerteten Unternehmen zu suchen. ;)
 
Die Frage ist nur, welchen Spezialisten du die Analyse überlassen willst. Meines Wissens gibt es keine solche detaillierte Publikationen über Aktien oder kennst du eine Website mit solchen Analysen. Zudem kommen die Kursziele und Meinungen meistens immer erst, wenn die schönste Performance bereits gespielt wurde. Deshalb mache ich das bei kleineren und eben im Contrarian-Bereich selber. Wenn ich einen Blue-Chip kaufe, dann fällt die Analyse etwas weniger detailliert aus....

 
Die Frage ist nur, welchen Spezialisten du die Analyse überlassen willst.
Ich werde hier keine Werbung dafür machen aber ich meine damit Anlagefonds, welche sich über mindestens ein Jahrzehnt bewährt haben und eine markante Überperformance gegenüber dem Gesamtmarkt erwirtschaftet haben müssen.

Diese könnte wie folgt ausgesehen haben:

Fonds = Gesamtrendite der letzten 15 Jahre [COLOR= #0000FF]325.9%[/COLOR] Annualisierte Rendite [COLOR= #0000FF]9.8%[/COLOR] bei einer Volatilität von 25.7%

der MSCI = Weltaktienindex in CHF hatte in dieser Zeit eine Performance von[COLOR= #0000FF] 32.9%[/COLOR] Annualisierte Rendite [COLOR= #0000FF]1.8%[/COLOR]

bei einer Volatilität von 21.1%

der Schweizer SPI = hatte in dieser Zeit eine Performance von [COLOR= #0000FF]91.3% [/COLOR]Annualisierte Rendite[COLOR= #0000FF] 4.3%[/COLOR]

bei einer Volatilität von 19.2%

Das sind reale Zahlen und kein Phantasieprodukt man beachte die Volatilität, welche die Kursschwankungen und damit auch das Risiko ausdrücken, welches natürlich bei einem derartigen Anlagestill markant höher ist, als wie bei erstklassigen Bluechips Aktien.