Frauenquote

fritz

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31. Dez. 2011
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Hat der Bundesrat wirklich nichts anderes zu tun, als über Unfug wie die Frauenquote zu diskutieren?

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Diese-Frauenquote-wuergt-die-Wirtschaft-ab/story/16789805#mostPopularComment

http://www.blick.ch/news/schweiz/natalie-rickli-motzt-ueber-frauenquote-bitte-30-prozent-blondinen-in-den-bundesrat-id3312404.html

Dieses ständige Rufen nach Frauenquoten ist doch Schwachsinn. Wie soll das Problem einer angeblichen Benachteiligung damit gelöst werden, dass andere benachteiligt werden?

Die Frauenquote ist eine klassische Loose-Loose-Loose-Situation:

Für die Frauen ist es eine Beleidigung, wenn sie gewisse Stellen nur wegen des Geschlechts bekommen.

Für die Männer ist es eine Diskriminierung, wenn sie gewisse Stellen nur wegen des Geschlechts nicht bekommen.

Für die Wirtschaft ist es unwirtschaflich, die Leute auf den falschen Positionen zu haben.

Warum kann man nicht einfach die Wirtschaft die passenden Kandidaten oder Kandidatinnen aufgrund ihrer Fähigkeiten einstellen lassen? Wenn es für alles Quoten braucht, dann auch eine Vegetarierquote, eine Hundezüchterquote und eine Heterosexuellenquote.

Ist es nicht skandalös, dass bei den Metzgern der Migros sowohl Vegetarier wie auch Hundezüchter absolut untervertreten sind?

Ausserdem ist es ein Rosinen-picken. Oder hat schon mal jemand eine Frauenquote bei der Müllabfuhr oder im Gleisbau verlangt?

Wenn schon überall Frauenquoten sein müssen, dann verlange ich zur Gleichberechtigung endlich eine Männerquote als Verkäufer bei Victorias Secret.

A propos Gleichberechtigung: Da bin ich absolut dafür. Es gibt einige Jobs, bei denen die Frauen das gleiche leisten wie Männer und dann sollen sie auch gleichviel verdienen. Das ist ja heute in der Schweiz auch weitgehend schon so. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber es gibt auch Ausnahmen in die andere Richtung, wo Frauen für gleiche Arbeit mehr verdienen.

gleichberechtigungsfritze

 
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Den schwachsinnigsten Kommentar den ich seit langem gelesen habe vom Tagi-Chefredaktor (warum eigentlich ein Mann?)

Die zweitbeste Lösung

Die beste Lösung ohne Quote hat nicht das beste Ergebnis hervorgebracht. Deshalb spricht vieles dafür, nun die zweitbeste Lösung zu wagen
Die zweitbeste Lösung sei nun logischerweise das Gegenteil von "keine-Quoten", also Quoten.

Ich sage: "Die Gefängnisse für Kriminelle haben das nicht beste Ergebnis hervorgebracht. Deshalb spricht vieles dafür, die zweitbeste Lösung, nämlich keine Gefängnisse zu wagen."  :dumm:  

 
:ironie on:

Die Frauenquote gibt es doch schon lange. Voraussetzung in den 30ern für eine "hervorregende" Rolle in Spielfilmen war 90/50/90 (oder 90/40/90 ?). Blond als Aufbesserung? Gilt doch heute noch immer in Chefetagen........

Na ja, stoppt meist bei der Position Sekretärin mit Begleitfunktion.

:ironie off:

Aber "Spass" beiseite. Hatte im Berufsleben mehrfach elrlebt, wie Frauen, wenn sie denn einmal aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt wurden, eine tolle Rolle gespielt haben. Aber ohne Druck meinerseits hätten sie den Job nicht bekommen, sondern es wäre wieder "ein Berufsmann* eingestellt worden. Wobei dieser wohl den Job ebenfalls zur Zufriedenheit erledigt hätte. Aber eben, die Frauen wären so quasi als ungehobenes Gold irgend in einer untergeordneten Hilfsposition geblieben.

Frage: Was hat es verändert? nowbody knows....... :roll:

 
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Stelle mal ohne weiteren Kommentar ein paar Zeilen rein (Quelle Bundesamt für Statistik)

Frauenanteil der Studierenden an der ETH Zürich

Pharmazie                                                      1980: 63 %        2013:  67 %

Bauwesen + Geodäsie                                  1980: 12 %        2013:  35 %

Maschinen- und Elektroingenieurwesen       1980: 1,2 % (!)  2013: 13 %

 
In irgendwelchen Kommentaren habe ich gelesen (und die genauen Zahlen schon wieder vergessen), dass ungefähr 80% der Firmengründungen und Erfindungen von Männern getätigt werden. Und dort haben Frauen ja wohl die gleichen Möglichkeiten.

Gruss

quotenfritze

Und ausserdem verlange ich vom Bund eine Fritzenquote.

 
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"Unten" scheint alles noch zu stimmen. Der Frauenanteil bei den Maturitätsabschlüssen ist deutlich über 50 % (Tendenz zunehmend  (siehe). Aber dann ...

weiteres Beispiel: Studierende an Fachhochschulen inkl. Pädagogische Hochschulen 2013 (Quelle wie oben, BFS)

Technik und IT:            Frauenanteil 9,1 %

Lehrkräfteausbildung: Frauenanteil: 74 %

 
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http://www.blick.ch/news/politik/bern-und-die-frauenquote-nicht-erfuellt-frau-sommaruga-id3313832.html

Mit sichtlicher Freude vertrat die Justizministerin den Entscheid und betonte, dass es heute ja genug qualifizierte Frauen gebe. «Aber man muss attraktive Bedingungen schaffen, damit sie Lust haben, sich einzubringen», so die Bundesrätin.
Das wird ja immer schlimmer, jetzt muss man die Jobs noch so zurechtbiegen, dass die Damen Lust zur Arbeit bekommen - eventuell mit Schminkspiegel am Computerbildschirm, extrabreiten Direktionsparkplätzen und Begleitung zum Mittagessen von Brad-Pitt-ähnlichen Geschöpfen... :oops:

"Frau Sommaruga, haben Sie keinen Respekt vor den Fähigkeiten der Frauen? Sind Frauen nach ihrer Meinung wirklich so schlecht in der Arbeitswelt, dass man mit Quoten und Lust-Anreizen die Frauen anlocken muss?

Wenn Sie das nicht selber gemerkt haben, kann ich Ihnen aus langer Erfahrung sagen, es gibt viele fähige Frauen, die solch ein Quotengedussel nicht brauchen und für diese Frauen ist das eine Beleidigung."

Ein Job ist einfach so wie er von der Anforderung her sein muss, wer dafür geeignet ist und mit den Bedingungen klarkommt, der soll sich bewerben, egal ob Mann der Frau, und fertig.

Gruss

fritz

 
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eventuell mit Schminkspiegel am Computerbildschirm, extrabreiten Direktionsparkplätzen und Begleitung zum Mittagessen von Brad-Pitt-ähnlichen Geschöpfen... :oops:
:rolling: :rolling: :rolling: :bravo:

Ich schmeiss mich weg!

In den USA gibt es ähnliche Quoten, die ethnische Hintergründe betreffen. Somit ist dann auch die eine oder andere Firma veranlasst, einen Quoten-Neger (sorry für den Ausdruck aber ein besserer fällt mir nicht ein) zu beschäftigen.

Ob der sehr viel Freude und Befriedigung mit seinem Job erfahren wird?

 
Und damit jetzt keiner auf die Idee kommt, dass ich frauenfeindlich sei - genau das Gegenteil ist der Fall!

Bei meinen vielen verschiedenen Jobs, war ich zwei Mal in der Position Leute einzustellen und beide Male waren es mehrheitlich Frauen, weil sie besser in diese Jobs gepasst haben.

Gruss

frauenfritze

 
Die Frauenquote ist eine klassische Loose-Loose-Loose-Situation:

Für die Frauen ist es eine Beleidigung, wenn sie gewisse Stellen nur wegen des Geschlechts bekommen.
Es heißt bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt. Die kriegt den Job nicht wegen des Geschlechts, sondern weil sie qualifiziert ist und zu einem diskriminierten Geschlecht gehört. Ehrlich, das ist voll nicht ungerecht nach all den Jahren Frauendiskriminierung.

 
Aussenstehende können in einem konkreten Fall überhaupt nicht sehen, ob die Qualifikation gleich war. Daher besteht das Risiko, dass eine Bevorzugung wegen des Geschlechts eventuell völlig zu Unrecht angenommen wird. Das Fiese an der Sache ist, dass die Frau sich gar nicht verteidigen kann, weil sie ja die Qualfikation des Mitbewerbers nicht kennt. Viele Frauen in Management-Funktionen lehnen im übrigen eine Quotenregelung ab.

Aus meiner Erfahrung bei Personalselektion würde ich sagen, dass der  Begriff "Qualifikation" alles andere als eindeutig ist. Beispiel: Ich suche einen/eine Ingenieur/Ingenieuse. Es melden sich ein Mann und eine Frau. Beide vor 2 Jahren die gleiche FH absolviert mit im wesentlichen gleichen Noten. Gleiche Qualifikation? Teste die Kandidaten auf zukünftige Aspirationen (Uebernahme einer Führungsfunktion). Erlaubtes Kriterium für Qualifikation? Solche Haltungschecks (attitude checks) sind bei der MA-Auswahl sehr wichtig. Wissen kann man den (meisten) Leuten viel leichter beibringen als "attitude". Vor allem unter diesem Gesichtspunkt ist der Begriff "gleiche Qualifikation" nicht sinnvoll.

Aehnliche Schwierigkeiten ergeben sich beim sicher lobenswerten Grundsatz "gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit" (Art. 8 Abs.3 Schweizerische BV)

 
Ich hatte mal einen Chef (mittlerweile pensioniert), der hat folgende ketzerische wie auch interessante Theorie aufgestellt. Er meinte: "Jede soziale Errungenschaft richtet sich irgend wann gegen diejenigen, die sie eigentlich schützen sollte."

Beispiele hierzu:

Mieterschutz: Betrifft eher Deutschland als die Schweiz. Der Mieterschutz in Deutschland bedeutet, dass ein Mieter - wenn er gegen die Kündigung klagt - bis zu 3 Jahre lang die Kündigung verhindern kann. Ausnahme ist nur, wenn der Vermieter Eigenbedarf an der Wohnung nachweisen kann.

Konsqeuenz: MFH mit Mietern sind schlecht verkäuflich. Gelingt es dem Verkäufer, die Mieter rauszuschmeissen und ein leeres MFH auf den Markt zu stellen, sind die Verkaufspreise weitaus höher. Das hat zur Folge, dass es auch in Gebieten mit knappen Wohnraum Häuser gibt, wo nur noch 1-2 Mieter wohnen und die restlichen Wohnungen leer stehen und auch leer bleiben. Der Hausbesitzer schreibt entsprechend Verluste bis er die hartnäckigen Mieter losgeworden ist.

Mutterschutz: Die Verpflichtung, einer schwangeren Frau den Arbeitsplatz zu erhalten und Mutterschafts-Urlaub zu bezahlen führt dazu, dass Arbeitgeber davor zurückschrecken, Frauen im gebärfähigen Alter überhaupt einzustellen. Und wenn, dann mit entsprechenden Abstrichen beim Lohn.

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Nun zur Frauenquote bzw. der Frage von gleichem Lohn für gleiche Arbeit:

Nehmen wir an, ich bin ein rein kapitalistisch orientierter, herzloser Unternehmer, der nur seinen eigenen Profit sieht. Es geht mir also nur darum, für möglichst wenig Lohn möglichst viel Leistung aus meinen Arbeitnehmern rauszuquetschen.

Unter dieser Prämisse habe ich nun die Wahl: Ich kann einen Mann oder eine Frau anstellen. Die Frau ist billiger. Was also tue ich? Richtig, ich stelle die Frau an. Warum auch nicht? Dass die Frau vielleicht Zweitverdienerin ist und der Mann die Stelle als Erstverdiener nötiger hätte, interessiert mich nicht. Und die Prämisse "gleiche Leistung" sagt mir ja, dass ich gleich viel für weniger Geld bekomme.

Warum also stellen dennoch die Unternehmen eher Männer als Frauen an? Ist es nicht doch die Leistung? Hat das was mit der Gefahr der Mutterschaft (s. oben) zu tun? Damit, dass ein Mann der Firma potenziell treu bleibt bis er pensioniert wird, die Frau nur bis sie ein Kind bekommt?

Warum ist trotz gleicher Leistung der Marktwert für Frauen geringer als der für Männer?

 
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Die Frauenquote ist eine klassische Loose-Loose-Loose-Situation:

Für die Frauen ist es eine Beleidigung, wenn sie gewisse Stellen nur wegen des Geschlechts bekommen.
 Es heißt bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt. Die kriegt den Job nicht wegen des Geschlechts, sondern weil sie qualifiziert ist und zu einem diskriminierten Geschlecht gehört. Ehrlich, das ist voll nicht ungerecht nach all den Jahren Frauendiskriminierung.
Wo heisst es das? Es gibt Firmen, welche aufgrund der Frauenquote grundsätzlich Frauen bevorzugen, unabhängig von der Qualifikation. Wenn eine Frau einen Job aufgrund der Qualifikation bekommt, ist ja alles in Ordnung, aber dann braucht es keine Frauenquote.

Und wie kommst du darauf, dass Frauen in der heutigen Schweiz ein diskriminiertes Geschlecht sind?

Ich würde jetzt aus dem Kurzzeitgedächtnis keinen Beruf kennen, bei dem Frauen bei gleicher Leistung weniger verdienen. Ich kenne aber Berufe, bei denen Frauen grundsätzlich mehr verdienen, sogar viel mehr (Schauspieler/innen in Sexfilmen), oder solche bei denen Frauen bei deutlich kleinerer Leistung gleich viel verdienen (Tennisprofi).

Ich kenne auch keine Berufe, wo Frauen grundsätzlich abgelehnt werden, hingegen kenne ich Berufe, wo Männer nie akzeptiert werden, unabhängig von der Qualifikation (Verkäufer/innen bei Victoria's Secret, Standdekoration beim Autosalon).

Gruss

gleichberechtigungsfritze

 
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Ich bin eine Frau.

Als ich mich vor einigen Jahren bei der MGB für eine Kaderfunktion mit ca. 120 andern Bewerbern vorgestellt habe und bis in die letzte Runde kam, war ich entsetzt.

Ich musste durch diverse Tests, ca. 600 Fragen innert max. 2 h beantworten, mit diversen Personen Gespräche führen.

Beim letzten Gespräch wurde mir mitgeteilt, dass sie meinem männlichen Mitbewerber den Vorzug gäben, obwohl ich sehr geeignet wäre, weil ich mit knapp 30 Jahren sicher an Familienplanung denke und es ihnen wichtig wäre diese Position mit jemanden zu besetzten der länger bleiben wollte.

Sie hatten Recht, ich wollte die Migros auch als Arbeitgeberin, wegen den guten Sozialleistungen und wegen der integrierten Kindergrippe. Das muss wohl bei den Psychotests herausgekommen sein.

Durch Zufall kannte ich meinen Mittbewerber und er hat nach ca. 1 Jahr ein noch attraktiveres Angebot angenommen.

In meiner Berufslaufbahn habe ich oft, mehr und härter arbeiten müssen als meine männlichen Berufskollegen. Es gab Sprüche, warum soll das eine Frau nicht können, wir versuchen es ein Mal. Da ist es nie um Qualifikation gegangen, eher nebst Frau sein um Haarfarbe und Grösse, dass dies durch Quoten geregelt werden muss, finde ich auch schade aber es scheint nötig.

 
Ich musste durch diverse Tests, ca. 600 Fragen innert max. 2 h beantworten,
Ich habe diese 600 Fragen Uebung anlässlich eines ganztägigen Assessment auch machen müssen (war zwar schon angestellt, ging um Beförderung). Wie mir der (firmen-) externe Psychologe anlässlich der Resultatbesprechung erklärte, werden, wenn ich mich recht erinnere, letztlich nur 20 Fragen "beantwortet". Der Trick ist, dass wegen des Zeitdrucks die Teilnehmer nur am Anfang die Kraft haben, sich die Antworten zu überlegen im Sinne: "was wollen die denn gerne hören?" Spätestens nach der 100sten Frage kommen die Antworten ungefiltert heraus.

Fairerweise habe ich eine Kopie des Berichts bekommen (gemäss Psychologe ein Ehrenkodex) und ich muss sagen, wenngleich mir einige Feststellungen zu meinem Charakter nicht positiv waren, der Bericht mich in seiner Genauigkeit überraschte (war auch Meinung meiner Frau: "ich hätte es nicht besser sagen können!" Firma hätte Geld sparen können, hätten sie auch meine Frau gefragt!)

Sie hatten Recht, ich wollte die Migros auch als Arbeitgeberin, wegen den guten Sozialleistungen und wegen der integrierten Kindergrippe. Das muss wohl bei den Psychotests herausgekommen sein.
Dies ist eben der Punkt. Mit diesen Tests werden Einstellungen (attitudes) versucht herauszufinden. Für mich als Chef war die "attitude" (man könnte auch Charakter sagen) eines/r Bewerbers/in mindestens so wichtig wie Wissen und Zeugnisse. Wissen kann man MA's beibringen, den Charakter zu ändern dürfte viel schwieriger resp. unmöglich sein.

In deinem Fall hat der zukünftige Chef vermutlich einen Fehler gemacht (im Nachhinein immer leicht zu sehen). Objektiv gesehen keine Antifrauen-Entscheidung. Vermutlich hätte er genau gleich entschieden, wäre der Bewerber ein alleinerziehender Mann gewesen wäre.

Als ich so in den 30er war, war ich zu 200 % für die Firma da: nachts, Wochenende, kurzfristige Geschäftsreise etc. Frau als Profimutter kümmerte sich um die Kleinen. Im Gegenzug war die Firma auch grosszügig. Ob ich es wieder machen würde? ich weiss es nicht. Für die Firma war ich zweifellos ein geeigneterer MA als einer mit jenen ausserfirmlichen Verpflichtungen (Familie, Vereine, Politik).

Letztlich ist der Arbeitsmarkt halt ein Markt ...

Bin dezidiert gegen Quoten jeglicher Art. Ich sehe, zu was das hier in Südafrika führt (Rassenquoten).

Bei Geschlechterquoten sehe ich ein Hauptproblem in der nicht 50:50 Verteilung der Berufe. Ich hätte damals gerne eine Maschineningenieuse angestellt, hätte es sie gegeben und als Schulpfleger hätte ich gerne auch mal eine männliche Lehrkraft angestellt, wären sie nur nicht so dünn gesät gewesen.

 
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In deinem Fall hat der zukünftige Chef vermutlich einen Fehler gemacht (im Nachhinein immer leicht zu sehen). Objektiv gesehen keine Antifrauen-Entscheidung. Vermutlich hätte er genau gleich entschieden, wäre der Bewerber ein alleinerziehender Mann gewesen wäre.
Das sehe ich genauso. Der/die Arbeitgeber/in muss seine Entscheidungen auch gegenüber dem Betrieb verantworten können, er/sie wird diejenige Person einstellen, die dem Betrieb auf der besagten Position am meisten nützt, dazu gehört auch, dass er/sie denjenigen/diejenige auswählt, von dem er/sie hofft, dass er/sie am längsten bleiben wird. Daran ist es bei mir, als Mann, öfters gescheitert. Das ist nicht geschlechtsspezifisch.

Ob die gewählte Person dann wirklich länger bleibt, kann bei der Einstellung ja keiner wissen. Die dazu nötige Arbeitsmoral und Verpflichtung ist ja bei beiden Seiten weitgehend verschwunden.

Hier mal noch Beispiele einer bundesnahen Firma, die konsequent auf Frauen setzt: die SBB, ich habe dort auch mal gearbeitet und habe immer noch mit denen zu tun, bei der SBB werden Kaderstellen wenn immer möglich mit Frauen besetzt.

Das führt dazu, dass es unterdessen Chefinnen der Lokführer/innen gibt, die noch nie eine Lok bedient haben, aber ihre Lokführer auf ihre fahrerischen und fahrdienstlichen Qualitäten beurteilen müssen. Da steht dann eben in der Qualifikation etwas über die Pünktlichkeit, über den korrekten Sitz der Arbeitsuniform und ob der/die Kandidat/in auf dem Perron raucht. Das fahrerische Können kann nicht beurteilt werden. Ich finde es sinnvoll auf gewissen Positionen branchenfremde Leute einzubringen, aber auf dieser Position nicht. Und dies nur, weil es unbedingt eine Frau sein muss.

Anderes Beispiel: das Zugpersonal, da gibt es den Titel des Zugchefs, das war früher ein geschenkter Titel für langjährige, zuverlässige Arbeit - er ändert nichts an der täglichen Arbeit, es gibt aber mehr Lohn. Obwohl er eigentlich geschenkt ist, müssen sich die Zugbegleiter dafür bewerben, es gab auch schon immer Quoten als Anteil aller Zugbegleiter, wieviel weiss ich nicht. Früher ist man so ab etwa 10 Jahren guter Arbeit dafür in Frage gekommen.

Heute ist es so, dass zum Beispiel in einem Jahr für Zürich aufgrund der Quote acht neue Zugchefs gesucht werden, es bewerben sich dann fünf Frauen und 25 Männer, ausgewählt werden vier Frauen und vier Männer, bei den Frauen zum Teil solche, die erst gerade die Zugbegleiterausbildung abgeschlossen haben. Die bekommen also einen höheren Lohn, einfach nur, weil sie Frauen sind; dies zum Thema, dass Frauen immer weniger verdienen sollen als Männer. Und nochmals: an der täglichen Arbeit ändert sich nichts (respektive so wenig, dass es zu kompliziert wäre, das hier auszuführen).

So, und jetzt habe ich gerade noch folgendes gelesen:

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/Subventionen-fuer-Frauen-Firmen-greifen-nicht-zu/story/12902824

Da bekommen Firmen, die Frauen bevorzugen sogar noch staatliche, finanzielle Unterstützung. Oder etwas spitz formuliert: Mit meinen Steuern bezahle ich dafür, dass ich als Mann meinen angestrebten Job nicht bekommen werde. :sad:

Gemäss dem Bericht ist dieses Projekt aber wenig erfolgreich. Die meisten Firmen wollen weiterhin Gleichberechtigung anstelle Frauen zu bevorzugen.

Gruss

gleichberechtigungsfritze

 
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