Gebert Index

Karat1

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28. Feb. 2012
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Viele User kennen ja den Gebert Index noch vom CF her. Ich werden diesen Beitrag hier fortsetzen. Zuerst mal eine kurze Erklägung zur funktionsweise dieses einfachen aber meistens sehr präzise Signale sendenden Index. Die neuen Signale werden per 1.3.2012 fixiert. Ich werde das Signal hier posten sobald ich es gesehen habe.

Treffsicherer Börsenindikator (DAX) von Thomas Gebert:

Bestandteile:

1. EZB-Hauptrefinanzierungszinssatz

2. Inflationsrate

3. Dollar

4. Jahreszeit

Folgende Regeln werden angewandt:

1. Ist der Hauptrefinanzierungszinssatz gesenkt worden ist der Wert 1

1a) Ist er erhöht worden, ist der Wert 0

2. Ist die Inflationsrate unter dem Wert von vor 12 Monaten ist der Wert 1

2a) Ist die Inflationsrate nicht unter Vorjahreswert ist der Wert 0

3. Ist der Dollar höher als vor 12 Monaten ist der Wert 1

3a) Ist er niedriger als vor 12 Monaten ist der Wert 0

4. Ist die Jahreszeit 1.11. - 30.4. ist der Wert 1

4a) Ist die Jahreszeit 1.5. - 30.10 ist der Wert 0

Interpretation:

Ist die Summe der Punkte drei oder vier ist das ein Kaufsignal, welches solange bleibt, bis ein Verkaufssignal auftritt.

Ein Verkaufssignal tritt bei 0 oder 1 Punkt auf. Dies bleibt solange in Kraft bis ein Kaufsignal auftritt.

2 Punkte sind neutral und ändern das aktuelle Signal nicht.

Per 2.1.2012 gingen die Lichter auf grün! Genau zum richtigen Zeitpunkt wie es sich nun gezeigt hat. Die Aktienindexe sind trotz allem verbreiteten Pessimismus

"massiv" gestiegen. Vergleiche Indexstände SMI, DAX, DJ 2.1.12/1.3.12!

So nun warte ich mal auf das neuste Signal per 1.3.2012!

Karat

 
Hallo Karat,Coole Sache mit dem Gebert Index :eek:k: Hast du Erfahrungswerte wie oft beim Gebert Signale ausgelöst werden pro Jahr zB?

 
@ marcello

Hier ein Link zum Gebert-Index. Ich hoffe Du kannst ihn öffnen.

https://spreadsheets.google.com/spreads ... utput=html

Wie Du siehst steht der Gebert Index (ganz aktuell) per 1.3.2012 weiterhin auf Kaufsignal. Dies ganz im Gegensatz zu der allg. Börsen- und Stimmungslage in der Welt. Angst und Ephorie führten an der Börse noch nie zum Ziel. Gerade in Zeit wie diese, ist Besonnenheit gefragt. Rückschläge bieten immer wieder Chancen zu Zukäufen.

Karat

 
Angst und Ephorie führten an der Börse noch nie zum Ziel. Gerade in Zeit wie diese, ist Besonnenheit gefragt.
In der Tat, Karat. (Cool das reimt sich :D )
Danke für den Link zum Gebert. Die Signale scheinen nicht schlecht zu sein. Auch die Idee wie der Index aufgebaut ist macht Sinn. Könnte ein guter Signalgeber sein als übergeordneter Input für Handelssysteme. Auch kurzfristige Handelssysteme könnten das Gebert Signal als Input nehmen und dann nur in diese Richtung Trades ausführen. Muss das mal abchecken wenn ich Zeit habe.

 
So, komme erst jetzt dazu, mich zum Gebert Index zu äussern:Fassen wir mal zusammen: Der Gebert besteht aus 4 Indikatoren, die jeweils digital den Wert 0 oder 1 annehmen können. Es gibt also keine Differenzierung (wie ein strong 1) oder so knapp über fifty-fifty.Das ist ein bisschen schwach auf der Brust, wenn man es mit anderen Indizes vergleicht, wie dem von http://www.bullandbearwise.com/content.asp Jener besteht aus 32 Indikatoren, die jeweils zwischen 0-100 gewichtet in den Gesamtindikator einfliessen.Was charttechnisch so aussieht:http://www.bullandbearwise.com/IndexHistory.asp

 
Die Frage ist, ob so viele Indikatoren, welche zudem noch feiner gewichtet sind, auch bessere Resultate bringen. Beim BullBearWise gibt es soweit ich es gesehen habe, keine Tradingsignale wie dies beim Gebert Index der Fall ist. Ich habe einen Versuch gemacht, den BBW-Index dem SPX (ist ein ES Chart) in der gleichen Periode zu unterlegen. Das Tief im BBW-Index lag gegen Ende April 08 zu einem Zeitpunkt, als der Zerfall richtig begann. Auch im Mai 10 begann der BBW erst zu fallen, als der Index schon unten war. Dagegen hat er das Hoch Ende 07 ziemlich klar nicht mehr bestätigt und auch beim Juli 11 Hoch gab es Divergenzen.

Man müsste nun noch die Signale im Gebert Index grafisch darstellen, um einen besseren Vergleich zu haben, wobei man beim BBW selbst eine Strategie festlegen muss, soweit ich gesehen habe.



 
Die Frage ist, ob so viele Indikatoren, welche zudem noch feiner gewichtet sind, auch bessere Resultate bringen.
Diese Frage stellt sich natürlich immer: Nimmt man zu viele Indis, verwässert sich das Ergebnis. Aber schauen wir uns die 4 Gebert Indizes doch mal genauer an:

Bestandteile:

1. EZB-Hauptrefinanzierungszinssatz

2. Inflationsrate

3. Dollar

4. Jahreszeit
1. Der Refi-Satz ist derzeit nicht aussagekräftig, weil wir in einer Situation sind, wie die letzten 50 Jahre nicht: Nämlich, dass Zentralbanken monetarisieren. Die Gefahr, die von der Monetarisierung ausgeht, wird nicht berücksichtigt.2. Inflationsrate wird mit der vor einem Jahr verglichen. Also ist die Aussage auch bestenfalls langfristig. Der Index sagt aber nichts darüber aus, warum die Inflationsrate steigt oder fällt: ist es ein erhöhter Kapitalbedarf bei anziehender Wirtschaft? Höhere Zinsen wegen Vertrauensverlust in die Währung und/oder die Staatsanleihen?

3. Dollar. Was der damit zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis

4. iGwt würde jetzt sagen: "Sell in May ... " ;)

Fazit: Ich kann mir gut vorstellen, den Gebert zusammen mit anderen Überlegungen ins Kalkül einzubeziehen. Aber ihr allein-seeligmachend in Form von Turtle-Trades zu verwenden, wäre mich zu riskant.

 
Fazit: Ich kann mir gut vorstellen, den Gebert zusammen mit anderen Überlegungen ins Kalkül einzubeziehen. Aber ihr allein-seeligmachend in Form von Turtle-Trades zu verwenden, wäre mich zu riskant.
Ich wollte den Gebert Index nicht als seeligmachenden Indikator preisen, dazu kenne ich ihn zu wenig. Werde bei Gelegenheit die Signale in einen Chart zeichnen, dann kann ich mir ein besseres Bild machen über die Qualität. Das Januar Signal z.B. kam doch reichlich spät, auch wenn es im DAX noch einen schönen Anstieg gebracht hat.
 
Werde bei Gelegenheit die Signale in einen Chart zeichnen, dann kann ich mir ein besseres Bild machen über die Qualität.
Da war einer schneller:
snagprogram0445.png


Link zu grösserem Chart: http://img17.imageshack.us/img17/6850/drawdown.png

Quelle: http://www.tradesignalonline.com/forum/thread.aspx?id=5674 (Posting #640)

 
Seit Eintritt des Kaufsignales gemäss Gebert-Index per 2.1.2012, haben sich die Indexe wie folgt entwickelt!

DAX

+ 981.86 Punkte = + 16,65%

SMI

+ 252.28 Punkte = + 4,25%

DJINDU

+ 704,46 Punkte = + 5,76%

Der massgebende Anstieg begann aber ca. 1 Monat nach dem Kaufsignal, das heisst erst im Februar. Aber egal, Anstieg ist

Anstieg.

Vielleicht weis ja jemand oder jefrau noch eine "einfache" und sinnvolle Ergänzung zur "Verfeinerung" des Gebert-Indexes?

Apropos "jefrau"? Gibt es hier im tf eigentlich auch Frau die sich im Forum engagieren. Wäre eigentlich schön man wüsste wer hier Frauen sind.

Vorallem könnte die weibliche Intuition hier sehr hilfreich sein. Mit "hier" meine ich natürlich das ganze Forum nicht nur in diesen Beitrag.

Karat.

 
Vielleicht weis ja jemand oder jefrau noch eine "einfache" und sinnvolle Ergänzung zur "Verfeinerung" des Gebert-Indexes?
Ist ein guter Punkt. Man müsste irgendwie versuchen, die QE-Programme von Fed und EZB mit einzubeziehen. Der Anstieg im Februar ging ja auf das angekündigte LTRO2 der EZB zurück. Hätte z.B. die EZB das kurzfristig abgesagt und Rückzahlungen von den Banken gefordert, wären die Aktien gesunken. Aber die Geldmenge spielt im Gebert Index keine Rolle. Nur indirekt und auf ein Jahr verzögert über die Teuerung.
 
Da war einer schneller:
..... nur werde ich aus dieser Grafik nicht schlau, alle Linien sind im Minus. :oops:
Habe nun die Kauf- und Verkaufssignale aus der von Karat angegebenen Liste herausgefiltert und eine Liste zusammengestellt, wobei der erste und letzte Wert keine Signale sind (gerechnet mit open des angegebenen Datums). Long funktioniert es scheinbar besser als Short. Die Signale sind meist um einiges nach den Hochs oder Tiefs, wobei die beiden Kaufsignale im 03 und 09 bei den Major-Tiefs um einiges zu früh angezeigt wurden.



 
Geben wir dem Gebert-Index nun mal eine Chance. Ich befasse mich ja auch erst seit kurzer Zeit damit und der Gebert-Index ist bei mir auch erst im Test.Aus den historischen Daten können wir aber sehen, dass der GI in der Vergangenheit die mittel-bis längerfirstigen Trends nicht schlecht signalisiert hat. Wie ich es interpretiere, ist der GI aber sicher nicht für das kurzfristige Traden geeignet. Vorerst würde ich mal so sagen, dass der GI für Langfristanleger geeignet ist, welche gerne bei anziehenden Kursen dabei sein wollen, nicht aber auch jeden negativen Ausschlag mitmachen wollen. Wenn es wieder nach oben dreht, werdensie mit dem GI rechtzeitig, allerdings oder zum Glück nur monatlich, vom GI aufmerksam gemacht. Ich glaube jeder hier, der eine gewisse Börsenerfahrung hat weis,dass es das ultimative Signal für einen Trendwechsel an der Börse nicht gibt. Das wäre ja gar nicht mehr interessant. Um den GI noch zu "verfeinern" oder zu ergänzen suche ich ja noch passende Indikatoren welche die Trends des GI unterstützen oder kurzfristigere Signale senden würden.Das ist aber gar nicht so einfach. Diese Signale und Indikatoren gibt es ja zu hauf, aber eine 100%-Sicherheit gibt eben nirgends. Dazu ist auch die weltpolitische Situationviel zu angespannt. Verschiedene "kochende" Probleme dieser Welt könnten von heute auf morgen in die Luft gehen. Dann ist alle Theorie wieder nutzlos. Wer aber weiterhinan der Börse aktiv ist, hat ja grundsätzlich eine positive Einstellung und ist der Meinung oder hat die Hoffnung, dass wir auch die aktuellen Welt-Probleme wieder abarbeiten werden. Allerdings wird es schon einen Kraftakt benötigen.Wer eine sinnvolle Ergänzug zum GI hat, soll sich melden. Bedingung ist aber, es muss "einfach" bleiben!Karat

 
Aus den historischen Daten können wir aber sehen, dass der GI in der Vergangenheit die mittel-bis längerfirstigen Trends nicht schlecht signalisiert hat.
Was bedeutet "langfristig"?Ich gebe mal ein Beispiel: Mal angenommen, wir haben ab Jahr Null 20 Jahre Bärenmarkt, dann 20 Jahre Bullenmarkt und dann 20 Jahre Seitwärtsmarkt.

Nun "erfindet" jemand im Jahr 10 einen Indikator, der auf den Erfahrungswerten der letzten 10 Jahre beruht. Sprich: Der Indikator funktioniert im Bärenmarkt.

Der Indikator wird weitere 10 Jahre gut funktionieren - er wurde ja für den immer noch andauernden Bärenmarkt optimiert - und immer mehr Anhänger finden.

Nun ändert der Zyklus im Jahr 20 von Bärenmarkt auf Bullenmarkt und der Indikator funktioniert auf einmal nicht mehr.

Wie reagieren die Investoren?

Einige werden den Indikator wohl über Bord werfen und einen neuen suchen. Jene, die schon 10 Jahre lang erfolgreich den Indikator verwendet haben, werden vielleicht noch jahrelang daran festhalten und sich wundern, weshalb er nicht mehr funktioniert; nicht mehr funktionieren kann(!), weil ja der Markt ein ganz anderer ist.

Jeder Charttechniker weiss, dass es Indikatoren gibt, die optimal in bestimmten Marktphasen funktionieren. Einige bei klaren Auf- oder Abwärtstrends, andere in Seitwärtsmärkten. Einige in hochvolatilen Zeiten und andere in ruhigen Zeiten. Entsprechend besteht die Kunst darin, zu erkennen in welcher Art Trend und Vola man sich gerade befindet, um entsprechend die richtigen Indikatoren zu verwenden.

Bei den langfristigen ist das nicht anders. Wir bräuchten entsprechend einen Indikator, der - auf mein Beispiel bezogen - über 60 Jahre getestet und optimiert wurde und sowohl in Bullen- als auch Bären- und Seitwärtsmärkten funktioniert.

Diese 60 Jahre sind nicht einmal so weit hergeholt. Der Kondratieff-Zyklus dauert ja so in der Regel um 70 Jahre (+/- 10). Den sollte man also nicht aus dem Auge verlieren, wenn man sogenannt "langfristige" Indikatoren überprüfen und einsetzen will.

 
@marcelloDann würde ich doch sagen eröffne den neuen Thread! Könnte wirklich interessant werden.Karat

 
Der Gebert - Index sendet weiterhin (per 2.4.2012) mit 3 : 1ein Kaufsignal und ist seit dem 2.1.2012 unverändert. Ich denke jetzt schlägt dann langsam die Stunde der Wahrheit für den Gebert-Index. Meiner Ansicht nach ist nämlich in den nächsten Wochen alles möglich. Rauf, runter oder seitwärts! Für alle 3 Entwicklungen gibt es genüg Gründe. Es kommt einfach auf die zukünftige sichtweise der Anleger an. Dabei ist es aber wie immer wichtig, was die grosse Masse der Anleger, also insbesondere was die "grossen" Anleger, dabei meine ich nicht die über 1.90 grossen, tun werden in den nächsten Wochen. Wir sind ja life dabei und am Ende des Monats sehen wir hoffentlich wieder etwas klarer. Persönlich bin ich zurückhaltend positiv. Meine vorgesehene Aktienquote habe ich im Moment zu ca. 80% ausgeschöpft. Bei grösseren Rückschlägen,was ich eigentlich nicht erwarte, würde ich dann noch "etwas" zukaufen.https://spreadsheets.google.com/spreads ... utput=htmlKarat

 
Mit Spannung warte ich auf den neuen Stand des Gebert-Index. Per 1. od. 2.5.2012 könnte es zu einem Wechsel kommenvon einem Kaufsignal zu einem Verkaufssignal. Würde relativ gut zum aktuellen Geschehen passen. Ich bin mal gespannt.Ich werde aber meine Aktien aber trotzdem nicht verkaufen. Die kommenden Monate sind halt jeweils nicht so gut. Jetzt kommt noch erschwerend dazu, dass viele Gefahren für die positive Entwicklung der Aktien lauern. Aber irgendwann sindauch diese Zeiten wieder vorbei und wenn man jetzt verkauft, ist man wohl auch nicht von Anfang an dabei wenn es wiederaufwärts geht. Aus aktueller Sicht werde ich meine Aktien, alles top Unternehmen, nicht verkaufen. Auch wenn diese natürlich auch leiden werden wenn es abwärts geht. Wenn es wieder anzieht, werden diese Aktien aber auch wieder steigenund eine gute Dividene geben sie allemal. Jedenfalls kommt jetzt wohl der Punkt wo man sich entscheiden muss, ob mannoch aussteigt oder investiert bleibt. Man sollte es aber keinenfalls so weit kommen lassen, dass es später zu Verleider-verkäufen kommt. Karat!