Hochpreisinsel Schweiz

Die Ricola-Verkäuferin verdient in der Schweiz auch das Doppelte. Man sollte denen mal den Lohn kürzen, damit ich mir wieder mal Ricolas leisten kann.

Gruss

fritz


Wenn die Ricola-Verkäuferin bei der Kiosk AG arbeitet (Franchise-System?) so bin ich sicher, dass sie eher auf Basis Mindestlohn entlöhnt wird und der bewegt sich nicht auf doppelter Höhe gegenüber der Verkäuferin in D.

Und bitte, nicht wieder die unseelige Diskussion um den Nettolohn, Bruttolohn mit  und ohne Steuern, Krankenversicherungs, Mieten, Strassenbahn, Auto- und sonstige Versicherungsprämine und und und

Es führt einfach zu nichts.

Sinnvoll wäre, wenn endlich die Schweiz den Markt spielen lassen würde, wie es die Bürgerlichen doch immer so lauthals herausposaunen. Und endlich, endlich Parallel-Importe erlauben. Dann sehen wir ja, wie sich die Lohn/Preis - Balance einstellt. Oder eben nicht........

 
Ist es eine Coop-Verkäuferin, so hat sie gemäss dem GAV zwischen Coop und Unia einen Mindestlohn.

Einen allgemeingültigen GAV für den Detailhandel gibt es nicht.

Einen gesetzlichen Mindestlohn à la USA gibt es in der Schweiz nicht.

 
Der Mindestlohn in der Schweiz ist im Falle einer Kiosk AG Verkäuferin der mindeste Lohn den sich diese Firma gerade noch leisten kann, damit überhaupt jemand für sie arbeitet.......

Gilt im übrigen allgemein als Leitsatz für einige miese Firmen allüberall auf der Welt.

Klar ich weiss, negative Sicht der Dinge. In Wirklichkeit sind wir alle froh, dass wir Mars und Co. sowie die geschützte Branche der bunten Presse durch die soziale Marktwirtschaft überhaupt noch kaufen können. Denn bei anständigen Löhnen müssten wir CH Konsumenten ja unsere Kiosk-Artikel welche wir noch nicht übers Internet und per Quadrokopter direkt vor die Haustüre geliefert erhalten per Billigflug in China selbst direkt abholen, was ntürlich etwas mühsam werden könnte. Vielleicht wäre dann eine Einkaufsgenossenschaft sinnvoll......

 
Ah ja, da gibt es ja noch den Bretzelkönig. Die Bretzel seien gut haben Tests ergeben. Die Franchise-Verträge etwas weniger. Aber was solls, solange die Breztel so gut ist.......

 
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Also bei den Parallelimporten soll die Marktwirtschaft spielen, aber bei den Löhnen nicht...  :?

Das nennt man "den Foifer unds Weggli" wollen, lieberCrashGuru...

Gruss

fritz

 
Also bei den Parallelimporten soll die Marktwirtschaft spielen, aber bei den Löhnen nicht...  :?

Das nennt man "den Foifer unds Weggli" wollen, lieberCrashGuru...

Gruss

fritz


Du willst damit aber doch wohl nicht behaupten, dass die Löhne in der Schweiz reguliert sind?? Minimale Regulierungen sind im Obligationenrecht verankert, wobei diese nur Rahmenbedingungen darstellen. Regulierungen sind bestenfalls in einigen Branchen über (frei verhandelte) Verträge zwischen Gewerkschaften und Unternehmensverbänden vorhanden.

Im Gegensatz dazu besteht ein geschützter Wirtschaftsraum der einige Branchen bevorzugt behandelt, resp. ungleiche Spiesse verteilt. Bauern? Importeure? Pharma?

Was hast Du gegen Parallelimporte? Du hattest doch auch so etwas ähnliches im Sinn mit Deinen Möbeln, wenn ich mich recht erinnere?

 
Du willst damit aber doch wohl nicht behaupten, dass die Löhne in der Schweiz reguliert sind??


Nein, wie du sagst, teilweise reguliert, aber wie ich verstehe, hättest du das gerne so.

Was hast Du gegen Parallelimporte?


Gar nichts, finde ich gut. Was ich bei den Möbeln gemacht habe, war aber kein Parallelimport, weil die sonst keiner in der Schweiz angeboten hat, es war einfach Direktimport, ohne Zwischenhändler.

'tschuldigung, ging etwas lange mit der Antwort, aber der weisse Sand am Strand blendet so stark, dass ich kaum etwas auf dem Bildschirm lesen kann.  :cool:

Gruss

fritz

 
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Kein Problem, Sandstrand ist wichtiger!

Nein ich bin gar nicht der Ansicht, dass das eine sein soll und das andere nicht. Aber die Wirtschaft hatte schon immer den Wunsch, dass ihr (den Unternehmern) keine Vorschriften und keine Kontrollen ihre Handlungen einschränken sollen. Wäre kein Problem, wenn Ethik und Verantwortungsbewusstsein ein Grundgedanke des Handels wäre. Ist es aber nicht.

Und da die Wirtschaft die Macht hat, gestalten deren Protagonisten die Rahmenbedingungen so, dass die Vorteile bei ihnen liegen. Ich weiss nicht, wie die Situation heute auf dem Arbeitsmarkt wäre, hätten nicht jahrzehntelang Gewerkschafter, teilweise unter Lebensgefahr, dafür gesorgt, dass die Ausgangsbasis für die heutige globalisierte (Arbeits-)Welt eine Andere wäre.

Kann sein, dass dann zwar keine Auslagerung von Arbeit in Billiglohnländer stattfinden würde, weil die Arbeitsbedingungen auch in der Schweiz diesen menschenunwürdigen entsprechen würden.........und vielleicht würden dann die Schweizer/Eruopäer nach Asien fliehen und als Wirtschaftsflüchtlinge abglehnt und zurück in "sichere Herkunftsländer" geschickt werden.

 
hätten nicht jahrzehntelang Gewerkschafter, teilweise unter Lebensgefahr, dafür gesorgt, dass die Ausgangsbasis für die heutige globalisierte (Arbeits-)Welt eine Andere wäre.


Das mag teilweise so stimmen und früher mehr als heute, denn heute geht es vielen Gewerkschaftlern nur um Selbstdarstellung, ähnlich wie bei den Politikern, da geht es nicht mehr um das Wohl der Masse. Mir gefällt schon deren Sprache nicht, da geht es immer um "Kampf". Warum soll ich meinen Arbeitgeber bekämpfen, der mir jeden Monat den Lohn auf das Konto bezahlt? Ich würde eher sagen, es geht um "Lösungen suchen", solche Worte benutzt ein Gewerkschaftler aber kaum.

Oft fallen die Gewerkschaften den eigenen Arbeitgebern in den Rücken, nur zur Selbstprofilierung, das ist kontraproduktiv, die Gewerkschaften schaden zum Teil unserer Wirtschaft, was zu Schliessungen führt und dann sind sie wieder am Jammern - eigentlich jammern die immer, das scheint wohl die Hauptaufgabe zu sein. Oder hat schon mal jemand einen zufriedenen Gewerkschafter erlebt?

Und das sagt fritz, der schon als Angestellter in Gross- und Kleinfirmen gearbeitet, sowie in führender Position in einem mittelgrossen Betrieb, und auch als Sebständiger.

Gruss

fritz

 
Kann ich nicht zustimmen. Es wurde in meiner Zeit immer das Gespräch und eine Lösung gesucht. Aber da die Ziele (die Echten) halt teilweise weit auseinander lagen, gab es halt eher Kampf als Siegesfeiern.

Man sollte nicht übersehen, dass obwohl laut Arbeitgebern die Forderungen IMMER zu hoch waren, die Angebote laut Gewerkschaft (und Arbeiterschaft!) IMMER zu tief und die ausgehandelten Resultate immer deutlich unter den verlangten Limiten lagen, die Vermögen stetig dem Produktionsfortschritt weit voraus angestiegen sind.

Komisch, wenn doch die Gewerkschaften immer so unverschämt waren.......

Und bitte, sag jetzt nicht, das sei der Leistung der Führungselite mit ihren Lohn- und Bonus-Steigerungen zu verdanken, sonst verdirbst Du mir die Ostern ;-)

 
Also, nur ein aktuelles Beispiel: Die Gewerkschaften kämpfen im Moment für sogenannt "bessere, geregelte Arbeitszeiten" im Gastgewerbe. Falls das durchkommt, darf es z.B. Schichten in einer Berghütte, mit morgens vier Stunden und abends nochmals sechs Stunden nicht mehr geben.

Dann müssten wohl einige Berghütten schliessen, die entsprechenden Angestellten wären arbeitslos und die Gewerkschaften wären wieder am jammern. Die entsprechenden Angestellten waren sich der Arbeitszeiten bewusst, als sie den Vertrag unterschrieben haben und waren damit einverstanden.

Ich hatte auch mal eine Zeit, wo ich regelmässig 10 bis 14 Stunden am Tag gearbeitet habe, manchmal mit einem freien Tag in der Woche, manchmal ganz ohne, wohlgemerkt als Angestellter bei einer Schweizer Firma. Mir war das bei Vertragsabschluss klar und ich war damit einverstanden. Gemäss den Gewerkschaften hätte ich meinen eigenen Arbeitgeber bekämpfen müssen, was dazu geführt hätte, dass diese Stelle gestrichen worden wäre. Zugegeben, da gab es andere Punkte, die ich nicht gut fand, aber insgesamt war ich mit dem Job zufrieden und hätte bedauert, diesen nicht auszuführen zu dürfen.

Es gäbe noch weitere Beispiele, aber ich will dir jetzt nicht Ostern verderben. Osterhasen haben ja gar keine Gewerkschaft. ;-)

Gruss

osterfritze 

 
In meinen jungen Jahren war ich während fast eines Jahrzehnts Mitglied einer (betriebsinternen) Angestelltenvertretung und habe da einige praktische Erfahrung zum oben angeschnittenen Themenkreis.

Ich war zu Beginn eigentlich immer Gegner von betriebsfremden AN-Organisationen (Gewerkschaften, Angestelltenverbände) und Befürworter von firmenspezifischen Regelungen im Rahmen des übergeordneten Gesamtarbeitsvertrages.

Ich möchte hier nur einen Punkt vorbringen: Wir waren als Angestelltenvertreter praktisch absolut frei in unseren Forderungen/Konzessionen und nicht an irgendwelche Vorgaben nationaler Verbände gebunden. Ich musste aber mit Erstaunen feststellen, dass die Arbeitgeber sich sehr an die Vorgaben ihres Arbeitgeberverbandes zu halten hatten. Wie ich dank Insiderinfo erfahren konnte, konsultierte der Personalchef bei vielen Anliegen/Forderungen vor der Sitzung seinen Verband und erbat sich einen "Rat" wie weit er gehen konnte, ohne sich Aerger einzuhandeln. Zum Thema Löhne hatten die Firmen der ganzen Branche "einen sehr engen Kontakt", wie mir ein Personalmensch bestätigte. Man kann es daher m.E. den AN auch nicht verargen, wenn sie sich ihrerseits organisieren.

 
Es ist halt so, dass Gewerkschafter normalerweise einen Input von ihren Mitgliedern bekommen und darauf reagieren. Dass der Input sich fast immer auf negative Dinge des Arbeitslebens bezieht scheint jedem einzuleuchten? Dass Gewerkschafter in Verhandlungen IMMER erfahren, dass sie über den Tisch gezogen werden sollen ist leider ebenfalls Tatsache. Bestenfalls müssen sie feststellen, dass sie als Vertreter einer "Minderheit" einfach meistens mit Argumenten keine grossartigen Verhandlungsergebnisse erzielen können. Einziges "Machtmittel" ist die Streikdrohung. Und diese hat (besonders in der Schweiz) schon lange ihre Zähne gezogen erhalten.

Sollte jemand der Meinung sein, dass dies nicht so ist, dann bitte ich um den Beweis des Gegenteils.

Dass jeder Arbeitgeber (der Begriff ist ja umstritten) nur bereit ist jemandem Arbeit anzubieten, durch den er dann direkt oder indirekt sein eigenens Einkommen erhöhen kann, sollte eigentlich auch jedem einleuchten. Dass "Arbeitsplätze schaffen" NIE ohne Eigennutz passiert steht (für mich wenigstens) ausser frage. Dass Arbeitsplätze vernichten an erster Stelle steht, wenn es darum geht der Aktie einen Schub zu verleihen beweist diese Aussage......

Und dass Gewerkschafter auch "A....löcher" sein KÖNNEN steh auch ausser Frage. Sind nämlich auch nur Menschen. Was aber bei Arbeit"gebern" komischerweise immer ausgeklammert wird. Die sind scheinbar alles ethisch korrekte Unternehmer die ihrer gesellschaftlichen Verantwortung immer bewusst sind und nur das Wohl "ihrer" Angestellten im Auge haben. Dass die Vermögen interessanterweise doch eher in der Hand dieser Gruppe von Menschen stetig überproportional steigen liegt daran, dass sie vieeeeeeeel mehr arbeiten als andere Menschen.

Tja, wie auch immer. Ich meine, man sollte einfach unterscheiden, ob man Einzelfälle betrachtet oder das ganze Spektrum berücksichtigen will/muss.

 
Nun, ein Beispiel hast du ja schon bekommen. Da dir das nicht genügt, es gibt noch viele, die ich zum Teil selber erlebt habe.

Ich habe mal bei der SBB gearbeitet und habe immer noch mit denen zu tun. Dort ist die Gewerkschaft traditionell sehr stark und hat in der Vergangenheit auch einiges zum Guten der Arbeitnehmer rausgeholt, aber jetzt geht es meistens nur noch um Selbstprofilierung.

Zum Beispiel haben sie erreicht, dass Arbeitnehmer ein bestimmte Anzahl Sonntage pro Jahr frei bekommen. Obwohl das nicht unbedingt nötig ist, denn bei Vertragsunterschrift wissen alle, dass sie auch am Sonntag arbeiten müssen. Trotzdem ist das Recht auf freie Sonntage doch angenehm, die Gewerkschaft will das aber als Pflicht für freie Sonntage sehen. Jeder, der nochsogerne am Sonntag arbeitet, soll das nicht dürfen, obwohl das eigentlich eine Win-Win-Lösung ist, die einen wollen frei, die anderen arbeiten, so sollte jeder zufrieden sein - aber nicht die Gewerkschaftler.

Als die Billetpflicht im Fernverkehr eingeführt wurde (die leider nicht mehr zu umgehen war), haben sie dem Personal Protestkarten abgegeben, um unter den Kunden zu verteilen und so eine miese Stimmung zu generieren. Was soll den das? Und in den Medien haben sie überall erzählt, dass dies für das Personal nicht zumutbar sei. Ein paar Monate später haben alle gemerkt, dass dies eine relativ problemlose Umstellung war, im Nahverkehr wurde das ja auch schon seit Jahren praktiziert. Sowieso sind sie bei jeder Änderung in den Medien präsent, um gegen alles zu protestieren.

Zugegeben, bei der SBB ist vieles nicht so, wie es sein sollte, aber ganz sicher nicht die Arbeitsbedingungen, die sind bestens , mit gewissen Ausnahmen. Diese ewigen Nörgeler sollten mal in der Privatwirtschaft  arbeiten.

Gruss

fritz

 
Diese ewigen Nörgeler sollten mal in der Privatwirtschaft  arbeiten.


Da schiesst Du dir aber ins Bein mein Freund. Damit sagst Du doch auch, dass in der Privatwirtschaft Gewerkschaften eine noch wichtigere Rolle spielen als in den Öffentlichrechtlichen..... Wobei ja gerade bei den Beamten normalerweise Streikverbot herrscht und akzeptiert wurde. Trotzdem wurde der Beamtenstatus in vielen Staatsbetrieben abgeschafft und die Arbeitsbedingungen sind alles andere als sooooo super, wie Du schreibst. Bahn kenne ich nicht so genau, aber Post dafür umso besser. Und da von tollen Arbeitsbedingungen zu schreiben wäre verwegen.

Und ich meine, dass Du genau wie zig Andere genau die gleichen Betrachtungsfehler machst. Es geht eben nicht nur darum, dass der Gewerkschaftsheini Recht bekommt. Es geht darum, dass der Einzelne, der sich NICHT wehren kann geschützt wird. Es kann sein, dass einige Tausend gerne am Sonntag arbeiten (meist wegen den Zuschlägen), aber einige Zehntausend eben nicht. Sollen jetzt diese Zehntausend am Sonntag arbeiten müssen, wegen der paar Geldgeilen??

Wie gesagt, man sollte das Ganze und nicht immer nur im Einzelfall ansehen. Das Ganze sind in dem Fall die Mehrheit. Demokratie halt auch hier.

Und noch etwas wegen der Zuschläge. Da bin ich der Meinung, dass dies einer der grössten Fehler der Gewerkschaften war, dass sie sogar teilweise die treibende Kraft waren in dieser Sache. Dass aber die hohen und höchsten Zuschläge nur wiederum den Arbeitgebern in die Hand spielten, hätten sie voraussehen müssen. Haben sie aber nicht. Wer weiss, vielleicht nur um einen "guten" Vertrag zum Abschluss zu bringen. Sicher war es nicht im Sinne von Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Denn Nachtarbeit beispielsweise ist und bleibt gesundheitsschdlich und mit den Zuschlägen kann man dann ja den Spitalzusatz der Krankenkasse bezahlen......

 
Damit sagst Du doch auch, dass in der Privatwirtschaft Gewerkschaften eine noch wichtigere Rolle spielen als in den Öffentlichrechtlichen.....


Das hast du falsch verstanden. Ich sage, dass es den Leuten in den Staatsbetrieben, oder zumindest SBB, betreffend Arbeitsbedingungen viel besser geht als vielen anderen.  In der Privatwirtschaft wird gearbeitet, bis die Arbeit erledigt ist, auch wenn dann mal die Mittagspause zwei Minuten kürzer ist als im GAV steht. Da wird nicht gleich gejammert.

Und ich meine, dass Du genau wie zig Andere genau die gleichen Betrachtungsfehler machst. Es geht eben nicht nur darum, dass der Gewerkschaftsheini Recht bekommt. Es geht darum, dass der Einzelne, der sich NICHT wehren kann geschützt wird. Es kann sein, dass einige Tausend gerne am Sonntag arbeiten (meist wegen den Zuschlägen), aber einige Zehntausend eben nicht. Sollen jetzt diese Zehntausend am Sonntag arbeiten müssen, wegen der paar Geldgeilen??


Aber sie schützen den Einzelnen nicht, in dem sie ihm etwas aufzwingen, das allen schadet.

Und die Gewerkschaften beschweren sich doch immer wegen schlechten Löhnen. Und jetzt gelten diejenigen, die am Sonntag etwas mehr verdienen auch noch als geldgeil... :?

Also, ein Arbeiter will an Ostern frei haben, damit er sich mit seinen Kindern beschäftigen kann, Anrecht darauf hat er nicht.  Da komme ich daher, biete ihm an, für ihn zu arbeiten. Eigentlich sollten alle glücklich sein. Er, weil er Zeit für seine Kinder hat und ich, weil ich jemandem geholfen habe, weil ich mich an Ostern nicht zu Hause langweilen muss und weil ich noch etwas mehr verdiene. Und die Firma auch noch, weil sie ohne Mehrkosten zwei zufriedene Arbeiter hat.

Dann wird mir aber Geldgier und hinterhältige, egoistische Behinderung des Arbeitskampfes der Gewerkschaften vorgeworfen. Es darf nicht einfach sein, dass jemand am Sonntag arbeiten will.

Und genau gleich geht es mit den Verkäuferinnen, die am Sonntag arbeiten wollen.  Es wird ihnen gesagt, dass sie das eigentlich gar nicht wollen, sondern dazu ausnützerisch gezwungen werden. Es ist kein Schutz des Einzelnen, sondern eine versuchte Bevormundung.

Gruss

fritz

 
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Und genau gleich geht es mit den Verkäuferinnen, die am Sonntag arbeiten wollen.  Es wird ihnen gesagt, dass sie das eigentlich gar nicht wollen, sondern dazu ausnützerisch gezwungen werden. Es ist kein Schutz des Einzelnen, sondern eine versuchte Bevormundung.


Sehe ich auch so.

Man bekommt oft den EIndruck, dass der Hauptzweck der Detailgeschäfte sei, Leute zu beschäftigen und nicht, Kundenbedürfnisse zu befriedigen. 

Ich schätze es sehr, in Südafrika (mit einer sozialistischen Regierung, wohlverstanden) die ganze Woche einkaufen zu können. Ich bin überzeugt, dass eine Beschränkung der Ladenöffnungszeiten seitens des Personals auf heftigen Widerstand stossen würde.

Mein Vorschlag für die Schweiz: Völlig liberalisierte Oeffnungszeiten, aber, wie in der Industrie üblich, kräftige Zuschläge für Nacht- und Sonntagsarbeit. DerMarkt würde es sicher regeln, dass die Läden nicht 7/24 offen sein würden. Okay, vielleicht würde das die Preise der Hochpreisinsel noch weiter hinauftreiben ...? Die Firmen hätten also die Wahl zwischen höheren Kosten  und höherem Umsatz.

 
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