[SIZE= px]Jahresperformance per 30.12.2012[/SIZE]
2012 war alles in allem ein gutes Jahr für alle. Aktien haben Edelmetalle outperformt. Der DAX allen anderen voran mit über +29%!
Zinsen und Inflation sind nicht gestiegen, der Krieg gegen den Iran ist erwartungsgemäss nicht ausgebrochen, Obama wurde wiedergewählt und die Zentralbanken haben wie erwartet weiterhin die Gelddruckmaschinen auf Hochdruck laufen lassen. In den USA QE3 (12. September) und QE4 (12. Dezember) und in Europa wurden ESM und ESFS gegen den Willen der Völker durchgeboxt.
Im Prinzip könnte ich meine Prognose von vor einem Jahr im SMI im Januar 2012 hier eins-zu-eins wiederholen und mir ein freies Wochenende gönnen. Ich stehe nach wie vor zu den Aussagen von vor einem Jahr. Keine der damals aufgezeigten Gefahren ist eingetreten aber auch keine davon wurde entschärft. Die Warnungen gelten also weiterhin.
Es ist wie das Skifahren auf einem verschneiten Lawinenhang: Es kann noch stundenlang oder tagelang gutgehen und es lässt sich auch nicht voraussagen, wann welche Schneeflocke die Lawine auslösen wird aber empfehlenswert ist es nicht, auf einem gefährdeten Lawinenhang Ski zu fahren. Auch wenn das immer wieder getan wird.
Ich empfehle deshalb allen, auch jenen, die es vor einem Jahr bereits gelesen haben, sich dieses Posting nochmals reinzuziehen. Ich werde nachfolgend darauf aufbauen.
Der bekannte Fonds Manager Kyle Bass fasst es in einem Interview wie folgt zu sammen: Investieren war noch nie so schwierig wie heute.
Ich stimme ihm da zu, denn es ist schwieriger als je zuvor, die Entwicklung der Preise für Aktien, Rohstoffe, Währungen und Anleihen abzuschätzen. Das liegt daran, dass wichtige Weichenstellungen nicht mehr vom Markt selbst her kommen sondern von der Politik bzw. den Zentralbanken. Man mag das "Marktmanipulation" nennen und liegt damit auch richtig. Ob man das als positiv oder negativ ansieht, liegt im Auge des Betrachters. Tatsache ist, dass mit Quantitative-Easing, Banken- und Staatenrettung, ESM, ESFS etc. immer wieder neue Fakten geschaffen werden, die den Markt in die eine oder andere Richtung schieben.
Somit ist es in erster Linie eine Spekulation darauf, welche Zentralbank ihre Geldschleusen wie weit öffnet, wohin das Geld fliesst, was dieser Jemand mit dem Geld anfängt und wie andere Halter der inflationierten Währung darauf reagieren. Wir leben in aussergewöhnlichen Zeiten.
Hinzu kommt, dass das Zinsniveau derzeit auf historisch niedrigem Niveau ist, was es dem Anleger ausserordentlich erschwert, eine vernünftige Rendite mit vertretbarem Risiko einzufahren.
[SIZE= px]The big picture[/SIZE]
Das kapitalistische Schuldgeldsystem ist so aufgebaut, dass es etwa alle 70 Jahre systembedingt kollabieren muss. Das liegt daran, dass das Geld für die Zinsen nie gedruckt wird und Zinsen somit nur dann bezahlt werden können, wenn die Schuld in Zukunft stärker steigt. Wir haben das im Währungsreform-Thread ja bereits ausführlich diskutiert.
Natürlich ist diese Zahl von "70 Jahren" nur ein Richtwert. Aber eigentlich hätte es im Jahr 2000 recht gut gepasst (1929 + 70). Tatsächlich hatten wir damals eine kleine Rezession. Allerdings konnte die durch Alan Greenspan mit frisch gedruckter Pumpenkohle zugeschüttet werden. Ausser den Abstürzen diverser dotcom- und Telekom-Titel sowie dem Skandal um Enron und der Levinsky-Affäre um Bill Clinton, ist uns aus dieser Zeit kaum noch etwas in Erinnerung.
Auch die Finanzkrise 2008 brachte keine Bereinigung, keinen Reset. Es wird seither einfach noch mehr Pumpenkohle gedruckt, noch mehr Schuld angehäuft.
Wir arbeiten einfach an der Fallhöhe und spielen auf Zeit!
In den letzten 10 Jahren …
* ist die Weltbevölkerung um etwa 1.2-1.5% pro Jahr gestiegen.
* betrug das globale Wirtschaftswachstum 3.8-3.9% pro Jahr
* stiegen die globalen Schulden um durchschnittlich 11% pro Jahr
Die globalen Schulden (Staaten, Unternehmen, Private) sind in diesen 10 Jahren von 80 auf 200 Billionen Dollar gestiegen und machen derzeit rund 340% des globalen BSP aus. Die Schweiz steht mit 300% Schuld:BSP noch vergleichsweise gut da.
Geldmenge=Schulden steigen exponentiell.
Wer mit Exponentialfunktionen vertraut ist, weiss, dass sie zuerst nur sehr langsam und unmerklich steigen, bis sie einen Punkt erreichen, den man landläufig als "Hockey-Stick" bezeichnet. Ist dieser Punkt einmal erreicht, steigt die Kurve fast senkrecht an, was den unweigerlichen Kollaps ankündigt.
Wir erkennen diesen Punkt z.B. sehr gut an der US-Geldmenge im Jahr 2009:
Wie lange das noch so weitergehen kann, kann ich auch nicht abschätzen. Ich werde mich also auch diesmal hüten, den Kollaps für 2013 vorauszusagen. Einige User dieses Forums sind der Meinung, es könne noch 10, 20 oder 50 Jahr so weitergehen. Ich widerspreche dem aus zwei Gründen:
1. Die Zinsen: Es ist zwar richtig, dass Papiergeld gratis und auf Knopfdruck beliebig schnell und in beliebiger Höhe produziert werden kann. Die Zinsen jedoch müssen erarbeitet werden. Und zwar in der physischen, realen Welt. Sobald aber die Zinszahlungen, die ein Staat leisten muss, die Steuereinnahmen übersteigen, ist "Game Over". In der Realität natürlich schon früher.
2. Papiergeld ist reine Vertrauenssache. Es ist durch nichts anderes gedeckt als durch das Vertrauen, das es geniesst. Es genügt somit ein relativ geringfügiger Anlass, um dieses Vertrauen zu zerstören. Das könnte beispielsweise ein neuaufgelegtes QE sein, eine Gläubigernation wie China, die Dollars in grossem Stil auf den Markt wirft oder auch nur erwartete Teuerung und das Kartenhaus des Vertrauens fällt in sich zusammen.
Wir leben wie gesagt in einer sehr interessanten Zeit. Noch nie gab es Schuldenstände von 340% in Friedenszeiten. Und selbst wenn: solche Missstände gab es bisher höchstens in einzelnen Ländern aber noch nie global!
[SIZE= px]Wirtschaft, Aktienmärkte[/SIZE]
Die Zeichen könnten widersprüchlicher nicht sein:
In Europa befinden sich die PIIGS, Frankreich und die Niederlande in einer Rezession.
Deutschland konnte bisher mit +0.1% Wirtschaftswachstum haarscharf daran vorbeischrammen.
Für die USA wird ein offizielles Wirtschaftswachstum von +2.7% angegeben, wobei hier die reale Teuerung noch zu berücksichtigen wäre, die offiziell bei 1.8%, gemäss Standards von vor 1990 bei über 5% liegt.
Wenn wir rein Deutschland betrachten, so wird klar, dass ein Wachstum von 0.1% keinesfalls steigende Aktienpreise des DAX von 29% rechtfertigt. Also entweder wurde die Situation noch nicht erkannt oder der DAX hat schon einiges an positiver Zukunftserwartung vorweggenommen.
Oder die Dritte Variante - die ich favorisiere: Deutsche Aktien sind schlicht und einfach der sichere Hafen, in den europäisches Anlagekapital flieht. Nicht, weil sich mit deutschen Firmen viel Geld verdienen liesse sondern deshalb, weil sich mit ihnen relativ wenig Geld verlieren lässt.
Das spiegelt meiner Meinung nach das ganze Dilemma des globalen Anlagenotstandes wider: Es führt einfach kein Weg an Aktien vorbei, weil alles andere halt irgendwie auch nicht das Wahre ist:
* Staatsanleihen haben ihren Nimbus als "todsichere" Anlagen verloren. US-Treasuries sind unsicherer als Anleihen von Coca Cola. Anleihen Frankreichs schlechter als jene von Danone. Hier waren die 4-maligen Schuldenschnitte der griechischen Staatsschulden um total 90% sicherlich ein "Wakeup-Call" der ansonsten in Tiefschlaf verharrenden Anleihen-Anleger.
* Immobilien können im Falle einer Krise und sinkender Preise zum Klotz am Bein werden. Siehe Japan 1988, Schweiz 1990, USA 2008, Niederlande 2012. Mal abgesehen davon sind Immobilien nicht liquide: Ich kann 5% meiner Aktien verkaufen, um einen Liquiditätsengpass zu überbrücken. Aber ich kann nicht das Cheminée und zwei Fenster meines Hauses verkaufen, wenn ich in Geldnot bin.
* Edelmetalle zahlen nunmal keine Rendite und so lange die oben erwähnte Schuldenkrise von der breiten Masse nicht als Problem erkannt wird, sieht kaum ein Anleger einen Grund, sein Vermögen via Edelmetalle in Sicherheit zu bringen.
Im Moment ist die Stimmung ausserordentlich positiv, was die Aktienmärkte betrifft. Der Anteil der Bullen liegt bei gut 70%.
http://www.cognitrend.de/de/chart.png.php?chart=1&limit=12m
Das Beispiel Deutschlands zeigt, dass der DAX eine weitaus positivere wirtschaftliche Entwicklung bereits eingepreist hat, als die Realität hergibt. Ich will jetzt nicht den Schwarzmaler spielen und behaupten, Deutschland würde nächstes Jahr keine 29% Wirtschaftswachstum schaffen, um dem DAX genüge zu tun aber ich erachte die Eintrittswahrscheinlichkeit als unter 0.01%
Entsprechend dürften die Kurse korrigieren, wenn sich herausstellt: "Uups, so gut wie erwartet sind die Aussichten ja gar nicht."
Vor einem Jahr hatten wir gerade QE1 der EZB erhalten. Die Erwartungen für 2012 waren QE3 der FED.
Die FED hat uns nicht enttäuscht.
Darüber hinaus erhielten wir eine 2. €500 Mrd. Geldspritze der EZB im Februar und QE4 der FED im Dezember. Die Zentralbanken haben also unsere Erwartungen in Pumpenkohle nicht nur erfüllt sondern sogar übertroffen!
Auch ESM, ESFS wurden problemlos durchgewinkt.
Derzeit ist meines Wissens nach nichts in dieser Richtung in der Pipeline, was mich zu der Annahme führt, dass die Performance 2012 sich wohl nicht so leicht im kommenden Jahr wird toppen lassen.
"Nichts in der Pipeline" bedeutet, dass weder die Amis noch die Europäer neue QE's ihrer jeweiligen Zentralbanken einpreisen. Das kann allerdings zu positiver Überraschung führen, wenn dennoch - unerwartet - mal das eine oder andere Billiönchen locker gemacht wird.
"Nichts in der Pipeline" ist abgesehen davon auch falsch, denn eine gewaltige Bazooka im Billionenbereich ist durchaus in der Pipeline. Und zwar in …
[SIZE= px]Japan[/SIZE]
Wie die wenigsten von Euch wohl mitgekriegt haben dürften, hat die LDP von Shinzo Abe am 16. Dezember 2012 die Wahlen in Japan gewonnen. Und zwar massiv: die LDP hat 323 von 480 Sitzen, wird also mit Zweidrittelmehrheit regieren.
Shinzo Abe hat im Wahlkampf versprochen, ein QE von 180 Billionen Yen (ca. Fr. 2 Billionen) aufzulegen, bis die Inflation in Japan bei mindestens 2% liegt.
Per 22. Januar 2013 könnten davon bereits als erste Tranche die Hälfte davon fliessen.
Japan steht mit dem Rücken zur Wand: Die Wirtschaft befindet sich (auch wegen der Flut 2012) in Rezession von -0.4%. Die Verkäufe nach Europa sind um 20% eingebrochen, jene nach China um 14.5%.
Japan hat bisher den Währungs-Abwertungskrieg gegen die USA verloren. Nun ist es die Absicht, QE3 und QE4 der FED zu toppen, um den Yen zu schwächen und die Exportfähigkeit Japans zu erhöhen.
Soweit der Plan. Was Shinzo Abe aber offenbar nicht einkalkuliert hat ist, dass die Schulden Japans das rund 24-fache der Steuereinnahmen ausmachen. Eine Inflation von 2-3% könnte somit Japan das Rückgrat brechen. (Stichwort: Zinsen > Steuereinnahmen ==> Game Over)
Spannend wird's, wie die FED auf die Kampfansage der BoJ reagieren wird. QE5 im Billionen-Dollar-Bereich? Oder einfach ein Wiederaufleben des Yen Carry-Trade?
Kurz: Mittelfristig dürfte eine Short-Spekulation auf den Yen ein lohnendes Geschäft werden.
Es gilt also zu beobachten, wie sich die Dinge in Japan entwickeln und vor allem, wie die westlichen Zentralbanken darauf reagieren. Es ist ein Spiel, das bereits seit Jahren reihum gespielt wird:
* Die USA werten den Dollar ab, um ihrer Exportindustrie einen Vorteil zu verschaffen.
* Der Dollar sinkt entsprechend gegen Pfund und Euro, worauf sich BoE und EZB genötigt sehen, nun auch ihrerseits ihre Währungen mit exakt derselben Begründung abzuwerten.
* In der Folge wird der Franken zu stark gegenüber dem Euro und wird nun seinerseits - wiederum mit derselben Begründung - auch abgewertet.
Ich habe diesen Kreis schon mehrmals beschrieben und bezeichne diesen stillen Kampf als "Abrüstungswettlauf der Währungen". Japan leitet nun eine neue Runde in diesem Abrüstungswettlauf ein.
Dass sich Gold als einzige nicht-inflationierbare Währung an diesem Abrüstungswettlauf nicht beteiligen kann, liegt dabei auf der Hand.
[SIZE= px]Absicherung[/SIZE]
Wir haben uns an anderer Stelle hier im Forum über die Frage unterhalten "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt?".
Ralph Dobelli schreibt in seinem Buch "Die Kunst des klugen Handelns" hierzu:
"Die beste Art, sich gegen böse Überraschungen zu schützen, ist es, Überraschungen zu erwarten."
( siehe hierzu auch "Ein neues Jahr voller Überraschungen" von Manfred Gburek)
Es genügt also nicht, über Risiken und Nebenwirkungen mal gelesen zu haben, man muss sich auch
a) schon im Vorfeld dagegen absichern
oder
b) einen Plan haben, worauf man achten muss, um zu erkennen, wenn sich die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Gefahr erhöht.
und
c) einen Plan haben, was man genau tut, wenn ein Ereignis eintritt.
Ich gebe hierzu einige konkrete Beispiele und Empfehlungen:
[SIZE= px]Die Teuerung steigt.[/SIZE]
Die enorme Geldmengenausweitung der letzten Dekaden hat ist eine latente Gefahr für die Teuerung. Schliesslich steht mehr Papiergeld einer kleineren Menge an Gütern und Dienstleistungen gegenüber. Wir erinnern uns: 11% Geldmengenausweitung gegenüber 3.9% Wirtschaftswachstum. Hier öffnet sich eine Schere, die irgendwann ausgeglichen werden muss.
Bisher hat sich die Gelddruckerei zwar noch nicht in steigender Teuerung niedergeschlagen aber das wird nicht immer so bleiben. Der vernünftige Anleger stellt sich also die Frage: "Was tue ich, wenn die Teuerung steigt?"
Antwort: In erster Linie raus aus Bargeld und Anleihen. In zweiter Linie raus aus Aktien, denn die werden an Wert verlieren, so lange die Teuerung steigt. Rein in Edelmetalle und Rohstoffe.
[SIZE= px]Unerwartetes QE[/SIZE]
Es ist gut möglich, dass als Antwort auf das Quantitative-Easing in Japan ein weiteres QE in den USA oder Europa folgt, also wieder mehr Geld in den Markt gespült wird.
Wie kann man davon profitieren?
Antwort: Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle kaufen, denn die profitieren als Sachwerte bei steigender Geldmenge. Entsprechend raus aus Finanz-Assets, die keinen Sachwert darstellen. Also Festgelder, Cash, Anleihen.
[SIZE= px]Krieg. (z.B. Iran)[/SIZE]
Umschichtung von Aktien: Raus aus Versicherungen und Banken, rein in Aktien von Nahrung, Pharma, Rüstung, Rohstoffe, Erdöl.
Allgemein rein in Rohstoffe und Edelmetalle.
[SIZE= px]Wirtschaftlich positive Überraschung[/SIZE]
Z.B. USA erschliesst neue Erdölvorkommen, Griechenland erschliesst die enormen Reserven an Erdöl und Erdgas in der Ägäis, neue Erfindung, die die Menschheit weiter bringt.
Kurz: Eine Situation, die die Wirtschaft stärker wachsen lässt als die Schulden und die somit eine echte Chance bietet, die Schulden auf legalem Wege abzubauen.
Antwort: Raus aus Edelmetallen, rein in Aktien der entsprechenden Firmen, die von dieser neuen Technologie/Quelle profitieren.
[SIZE= px]Unerwarteter Schuldenschnitt / Währungsreform[/SIZE]
Gar nichts unternehmen. Dazu ist es jetzt zu spät. Wer bereits Edelmetalle besitzt ist schon abgesichert, wer keine hat, wird auch keine mehr bekommen.
[SIZE= px]Gar keines der erwähnten Ereignisse[/SIZE]
Ohne externen Schock - egal ob positiv oder negativ - dürften sich die Aktienpreise entsprechend der Wirtschaftsleistung bzw. Unternehmenszahlen entwickeln. Dementsprechend halte ich es für plausibel, dass die Aktienpreise nachgeben werden, wenn sich die positive Einpreisung der 2. Jahreshälfte 2012 als zu optimistisch erweisen sollte.
Als Schweizer sollen wir in erster Linie Deutschland (als Vorläufer und unser wichtigstes Exportland) im Auge behalten. Deutschland schrammt derzeit mit nur +0.1% Wirtschaftswachstum haarscharf an einer Rezession vorbei und es ist alles andere als sicher, dass die Kurve noch kurz oberhalb der Nulllinie nach oben abdreht.
[SIZE= px]Fazit[/SIZE]
Wahrscheinlichkeitsrechnung!
Es ist an jedem von uns, die oben genannten Gefahren in seine Strategie einzubauen oder zu vernachlässigen. Also abzuschätzen, ob die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Gefahr innerhalb der nächsten x Monate bei 1%, 10%, 50% oder ??% liegt und entsprechend zu handeln.
Dabei sollten wir die Augen nicht vor den Erfahrungen der Vergangenheit verschliessen. Klar: Die Vergangenheit wiederholt sich nicht. Aber sie reimt sich! Wir haben - historisch einmalig - das Novum, dass sich die Schuldenausweitung nicht nur auf ein einzelnes Land sondern den ganzen Planeten erstreckt. Das verringert aber die Gefahr nicht, sondern erhöht sie. Eine Währungsreform in den USA würde uns z.B. weitaus stärker treffen als jene in Zimbabwe. Die Geschichte gibt uns genügend Beispiele dafür, was unweigerlich passiert, wenn Staatsschulden per Druckerpresse bezahlt werden. Dem sollte man Rechnung tragen. Der Spruch "Diesmal ist alles anders" dürfte sich auch diesmal wieder als extrem teuer erweisen.
Des weiteren gibt es viele Anleger, die sich auf den Standpunkt stellen: "Ja, ich weiss, dass Schulden/Anleihen in einer Blase sind. Ich werde rechtzeitig aussteigen, bevor sie platzt." Diese Einstellung ist gefährlich, denn wir werden niemals rechtzeitig unterscheiden können, ob nach sinkenden Kursen die Blase geplatzt ist oder ob sich nur eine gute Korrektur zum Wiedereinstieg ergeben hat.
Wer der Meinung ist, die Staaten können unbegrenzt Geld drucken, ohne dass das jemals negative Auswirkungen haben könnte, (und ja, solche Postings habe ich hier schon gelesen) wird natürlich kein Gold kaufen. Alle anderen sind gut beraten, einen Viertel bis Drittel ihres Vermögens in Gold und Silber abzusichern.
Aber eben: Risikoeinschätzung, historische Vergleiche und Abschätzung des Eintrittszeitpunktes sind jedem selbst überlassen.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein frohes und erfolgreiches 2013!
Tanzt, solange die Musik spielt aber lasst keinesfalls einen Plan B oder Plan C ausser Auge!
Marcus Fabian
P.S.: Derzeit, 30. Dezember 2012, ist noch nicht bekannt, was die Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern zum "fiscal cliff" ergeben werden.

2012 war alles in allem ein gutes Jahr für alle. Aktien haben Edelmetalle outperformt. Der DAX allen anderen voran mit über +29%!
Zinsen und Inflation sind nicht gestiegen, der Krieg gegen den Iran ist erwartungsgemäss nicht ausgebrochen, Obama wurde wiedergewählt und die Zentralbanken haben wie erwartet weiterhin die Gelddruckmaschinen auf Hochdruck laufen lassen. In den USA QE3 (12. September) und QE4 (12. Dezember) und in Europa wurden ESM und ESFS gegen den Willen der Völker durchgeboxt.
Im Prinzip könnte ich meine Prognose von vor einem Jahr im SMI im Januar 2012 hier eins-zu-eins wiederholen und mir ein freies Wochenende gönnen. Ich stehe nach wie vor zu den Aussagen von vor einem Jahr. Keine der damals aufgezeigten Gefahren ist eingetreten aber auch keine davon wurde entschärft. Die Warnungen gelten also weiterhin.
Es ist wie das Skifahren auf einem verschneiten Lawinenhang: Es kann noch stundenlang oder tagelang gutgehen und es lässt sich auch nicht voraussagen, wann welche Schneeflocke die Lawine auslösen wird aber empfehlenswert ist es nicht, auf einem gefährdeten Lawinenhang Ski zu fahren. Auch wenn das immer wieder getan wird.
Ich empfehle deshalb allen, auch jenen, die es vor einem Jahr bereits gelesen haben, sich dieses Posting nochmals reinzuziehen. Ich werde nachfolgend darauf aufbauen.
Der bekannte Fonds Manager Kyle Bass fasst es in einem Interview wie folgt zu sammen: Investieren war noch nie so schwierig wie heute.
Ich stimme ihm da zu, denn es ist schwieriger als je zuvor, die Entwicklung der Preise für Aktien, Rohstoffe, Währungen und Anleihen abzuschätzen. Das liegt daran, dass wichtige Weichenstellungen nicht mehr vom Markt selbst her kommen sondern von der Politik bzw. den Zentralbanken. Man mag das "Marktmanipulation" nennen und liegt damit auch richtig. Ob man das als positiv oder negativ ansieht, liegt im Auge des Betrachters. Tatsache ist, dass mit Quantitative-Easing, Banken- und Staatenrettung, ESM, ESFS etc. immer wieder neue Fakten geschaffen werden, die den Markt in die eine oder andere Richtung schieben.
Somit ist es in erster Linie eine Spekulation darauf, welche Zentralbank ihre Geldschleusen wie weit öffnet, wohin das Geld fliesst, was dieser Jemand mit dem Geld anfängt und wie andere Halter der inflationierten Währung darauf reagieren. Wir leben in aussergewöhnlichen Zeiten.
Hinzu kommt, dass das Zinsniveau derzeit auf historisch niedrigem Niveau ist, was es dem Anleger ausserordentlich erschwert, eine vernünftige Rendite mit vertretbarem Risiko einzufahren.
[SIZE= px]The big picture[/SIZE]
Das kapitalistische Schuldgeldsystem ist so aufgebaut, dass es etwa alle 70 Jahre systembedingt kollabieren muss. Das liegt daran, dass das Geld für die Zinsen nie gedruckt wird und Zinsen somit nur dann bezahlt werden können, wenn die Schuld in Zukunft stärker steigt. Wir haben das im Währungsreform-Thread ja bereits ausführlich diskutiert.
Natürlich ist diese Zahl von "70 Jahren" nur ein Richtwert. Aber eigentlich hätte es im Jahr 2000 recht gut gepasst (1929 + 70). Tatsächlich hatten wir damals eine kleine Rezession. Allerdings konnte die durch Alan Greenspan mit frisch gedruckter Pumpenkohle zugeschüttet werden. Ausser den Abstürzen diverser dotcom- und Telekom-Titel sowie dem Skandal um Enron und der Levinsky-Affäre um Bill Clinton, ist uns aus dieser Zeit kaum noch etwas in Erinnerung.
Auch die Finanzkrise 2008 brachte keine Bereinigung, keinen Reset. Es wird seither einfach noch mehr Pumpenkohle gedruckt, noch mehr Schuld angehäuft.
Wir arbeiten einfach an der Fallhöhe und spielen auf Zeit!
In den letzten 10 Jahren …
* ist die Weltbevölkerung um etwa 1.2-1.5% pro Jahr gestiegen.
* betrug das globale Wirtschaftswachstum 3.8-3.9% pro Jahr
* stiegen die globalen Schulden um durchschnittlich 11% pro Jahr
Die globalen Schulden (Staaten, Unternehmen, Private) sind in diesen 10 Jahren von 80 auf 200 Billionen Dollar gestiegen und machen derzeit rund 340% des globalen BSP aus. Die Schweiz steht mit 300% Schuld:BSP noch vergleichsweise gut da.
Geldmenge=Schulden steigen exponentiell.
Wer mit Exponentialfunktionen vertraut ist, weiss, dass sie zuerst nur sehr langsam und unmerklich steigen, bis sie einen Punkt erreichen, den man landläufig als "Hockey-Stick" bezeichnet. Ist dieser Punkt einmal erreicht, steigt die Kurve fast senkrecht an, was den unweigerlichen Kollaps ankündigt.
Wir erkennen diesen Punkt z.B. sehr gut an der US-Geldmenge im Jahr 2009:

Wie lange das noch so weitergehen kann, kann ich auch nicht abschätzen. Ich werde mich also auch diesmal hüten, den Kollaps für 2013 vorauszusagen. Einige User dieses Forums sind der Meinung, es könne noch 10, 20 oder 50 Jahr so weitergehen. Ich widerspreche dem aus zwei Gründen:
1. Die Zinsen: Es ist zwar richtig, dass Papiergeld gratis und auf Knopfdruck beliebig schnell und in beliebiger Höhe produziert werden kann. Die Zinsen jedoch müssen erarbeitet werden. Und zwar in der physischen, realen Welt. Sobald aber die Zinszahlungen, die ein Staat leisten muss, die Steuereinnahmen übersteigen, ist "Game Over". In der Realität natürlich schon früher.
2. Papiergeld ist reine Vertrauenssache. Es ist durch nichts anderes gedeckt als durch das Vertrauen, das es geniesst. Es genügt somit ein relativ geringfügiger Anlass, um dieses Vertrauen zu zerstören. Das könnte beispielsweise ein neuaufgelegtes QE sein, eine Gläubigernation wie China, die Dollars in grossem Stil auf den Markt wirft oder auch nur erwartete Teuerung und das Kartenhaus des Vertrauens fällt in sich zusammen.
Wir leben wie gesagt in einer sehr interessanten Zeit. Noch nie gab es Schuldenstände von 340% in Friedenszeiten. Und selbst wenn: solche Missstände gab es bisher höchstens in einzelnen Ländern aber noch nie global!
[SIZE= px]Wirtschaft, Aktienmärkte[/SIZE]
Die Zeichen könnten widersprüchlicher nicht sein:
In Europa befinden sich die PIIGS, Frankreich und die Niederlande in einer Rezession.
Deutschland konnte bisher mit +0.1% Wirtschaftswachstum haarscharf daran vorbeischrammen.
Für die USA wird ein offizielles Wirtschaftswachstum von +2.7% angegeben, wobei hier die reale Teuerung noch zu berücksichtigen wäre, die offiziell bei 1.8%, gemäss Standards von vor 1990 bei über 5% liegt.
Wenn wir rein Deutschland betrachten, so wird klar, dass ein Wachstum von 0.1% keinesfalls steigende Aktienpreise des DAX von 29% rechtfertigt. Also entweder wurde die Situation noch nicht erkannt oder der DAX hat schon einiges an positiver Zukunftserwartung vorweggenommen.
Oder die Dritte Variante - die ich favorisiere: Deutsche Aktien sind schlicht und einfach der sichere Hafen, in den europäisches Anlagekapital flieht. Nicht, weil sich mit deutschen Firmen viel Geld verdienen liesse sondern deshalb, weil sich mit ihnen relativ wenig Geld verlieren lässt.
Das spiegelt meiner Meinung nach das ganze Dilemma des globalen Anlagenotstandes wider: Es führt einfach kein Weg an Aktien vorbei, weil alles andere halt irgendwie auch nicht das Wahre ist:
* Staatsanleihen haben ihren Nimbus als "todsichere" Anlagen verloren. US-Treasuries sind unsicherer als Anleihen von Coca Cola. Anleihen Frankreichs schlechter als jene von Danone. Hier waren die 4-maligen Schuldenschnitte der griechischen Staatsschulden um total 90% sicherlich ein "Wakeup-Call" der ansonsten in Tiefschlaf verharrenden Anleihen-Anleger.
* Immobilien können im Falle einer Krise und sinkender Preise zum Klotz am Bein werden. Siehe Japan 1988, Schweiz 1990, USA 2008, Niederlande 2012. Mal abgesehen davon sind Immobilien nicht liquide: Ich kann 5% meiner Aktien verkaufen, um einen Liquiditätsengpass zu überbrücken. Aber ich kann nicht das Cheminée und zwei Fenster meines Hauses verkaufen, wenn ich in Geldnot bin.
* Edelmetalle zahlen nunmal keine Rendite und so lange die oben erwähnte Schuldenkrise von der breiten Masse nicht als Problem erkannt wird, sieht kaum ein Anleger einen Grund, sein Vermögen via Edelmetalle in Sicherheit zu bringen.
Im Moment ist die Stimmung ausserordentlich positiv, was die Aktienmärkte betrifft. Der Anteil der Bullen liegt bei gut 70%.
http://www.cognitrend.de/de/chart.png.php?chart=1&limit=12m
Das Beispiel Deutschlands zeigt, dass der DAX eine weitaus positivere wirtschaftliche Entwicklung bereits eingepreist hat, als die Realität hergibt. Ich will jetzt nicht den Schwarzmaler spielen und behaupten, Deutschland würde nächstes Jahr keine 29% Wirtschaftswachstum schaffen, um dem DAX genüge zu tun aber ich erachte die Eintrittswahrscheinlichkeit als unter 0.01%
Entsprechend dürften die Kurse korrigieren, wenn sich herausstellt: "Uups, so gut wie erwartet sind die Aussichten ja gar nicht."
Vor einem Jahr hatten wir gerade QE1 der EZB erhalten. Die Erwartungen für 2012 waren QE3 der FED.
Die FED hat uns nicht enttäuscht.
Darüber hinaus erhielten wir eine 2. €500 Mrd. Geldspritze der EZB im Februar und QE4 der FED im Dezember. Die Zentralbanken haben also unsere Erwartungen in Pumpenkohle nicht nur erfüllt sondern sogar übertroffen!
Auch ESM, ESFS wurden problemlos durchgewinkt.
Derzeit ist meines Wissens nach nichts in dieser Richtung in der Pipeline, was mich zu der Annahme führt, dass die Performance 2012 sich wohl nicht so leicht im kommenden Jahr wird toppen lassen.
"Nichts in der Pipeline" bedeutet, dass weder die Amis noch die Europäer neue QE's ihrer jeweiligen Zentralbanken einpreisen. Das kann allerdings zu positiver Überraschung führen, wenn dennoch - unerwartet - mal das eine oder andere Billiönchen locker gemacht wird.
"Nichts in der Pipeline" ist abgesehen davon auch falsch, denn eine gewaltige Bazooka im Billionenbereich ist durchaus in der Pipeline. Und zwar in …
[SIZE= px]Japan[/SIZE]
Wie die wenigsten von Euch wohl mitgekriegt haben dürften, hat die LDP von Shinzo Abe am 16. Dezember 2012 die Wahlen in Japan gewonnen. Und zwar massiv: die LDP hat 323 von 480 Sitzen, wird also mit Zweidrittelmehrheit regieren.
Shinzo Abe hat im Wahlkampf versprochen, ein QE von 180 Billionen Yen (ca. Fr. 2 Billionen) aufzulegen, bis die Inflation in Japan bei mindestens 2% liegt.
Per 22. Januar 2013 könnten davon bereits als erste Tranche die Hälfte davon fliessen.
Japan steht mit dem Rücken zur Wand: Die Wirtschaft befindet sich (auch wegen der Flut 2012) in Rezession von -0.4%. Die Verkäufe nach Europa sind um 20% eingebrochen, jene nach China um 14.5%.
Japan hat bisher den Währungs-Abwertungskrieg gegen die USA verloren. Nun ist es die Absicht, QE3 und QE4 der FED zu toppen, um den Yen zu schwächen und die Exportfähigkeit Japans zu erhöhen.
Soweit der Plan. Was Shinzo Abe aber offenbar nicht einkalkuliert hat ist, dass die Schulden Japans das rund 24-fache der Steuereinnahmen ausmachen. Eine Inflation von 2-3% könnte somit Japan das Rückgrat brechen. (Stichwort: Zinsen > Steuereinnahmen ==> Game Over)
Spannend wird's, wie die FED auf die Kampfansage der BoJ reagieren wird. QE5 im Billionen-Dollar-Bereich? Oder einfach ein Wiederaufleben des Yen Carry-Trade?
Kurz: Mittelfristig dürfte eine Short-Spekulation auf den Yen ein lohnendes Geschäft werden.
Es gilt also zu beobachten, wie sich die Dinge in Japan entwickeln und vor allem, wie die westlichen Zentralbanken darauf reagieren. Es ist ein Spiel, das bereits seit Jahren reihum gespielt wird:
* Die USA werten den Dollar ab, um ihrer Exportindustrie einen Vorteil zu verschaffen.
* Der Dollar sinkt entsprechend gegen Pfund und Euro, worauf sich BoE und EZB genötigt sehen, nun auch ihrerseits ihre Währungen mit exakt derselben Begründung abzuwerten.
* In der Folge wird der Franken zu stark gegenüber dem Euro und wird nun seinerseits - wiederum mit derselben Begründung - auch abgewertet.
Ich habe diesen Kreis schon mehrmals beschrieben und bezeichne diesen stillen Kampf als "Abrüstungswettlauf der Währungen". Japan leitet nun eine neue Runde in diesem Abrüstungswettlauf ein.
Dass sich Gold als einzige nicht-inflationierbare Währung an diesem Abrüstungswettlauf nicht beteiligen kann, liegt dabei auf der Hand.
[SIZE= px]Absicherung[/SIZE]
Wir haben uns an anderer Stelle hier im Forum über die Frage unterhalten "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt?".
Ralph Dobelli schreibt in seinem Buch "Die Kunst des klugen Handelns" hierzu:
"Die beste Art, sich gegen böse Überraschungen zu schützen, ist es, Überraschungen zu erwarten."
( siehe hierzu auch "Ein neues Jahr voller Überraschungen" von Manfred Gburek)
Es genügt also nicht, über Risiken und Nebenwirkungen mal gelesen zu haben, man muss sich auch
a) schon im Vorfeld dagegen absichern
oder
b) einen Plan haben, worauf man achten muss, um zu erkennen, wenn sich die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Gefahr erhöht.
und
c) einen Plan haben, was man genau tut, wenn ein Ereignis eintritt.
Ich gebe hierzu einige konkrete Beispiele und Empfehlungen:
[SIZE= px]Die Teuerung steigt.[/SIZE]
Die enorme Geldmengenausweitung der letzten Dekaden hat ist eine latente Gefahr für die Teuerung. Schliesslich steht mehr Papiergeld einer kleineren Menge an Gütern und Dienstleistungen gegenüber. Wir erinnern uns: 11% Geldmengenausweitung gegenüber 3.9% Wirtschaftswachstum. Hier öffnet sich eine Schere, die irgendwann ausgeglichen werden muss.
Bisher hat sich die Gelddruckerei zwar noch nicht in steigender Teuerung niedergeschlagen aber das wird nicht immer so bleiben. Der vernünftige Anleger stellt sich also die Frage: "Was tue ich, wenn die Teuerung steigt?"
Antwort: In erster Linie raus aus Bargeld und Anleihen. In zweiter Linie raus aus Aktien, denn die werden an Wert verlieren, so lange die Teuerung steigt. Rein in Edelmetalle und Rohstoffe.
[SIZE= px]Unerwartetes QE[/SIZE]
Es ist gut möglich, dass als Antwort auf das Quantitative-Easing in Japan ein weiteres QE in den USA oder Europa folgt, also wieder mehr Geld in den Markt gespült wird.
Wie kann man davon profitieren?
Antwort: Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle kaufen, denn die profitieren als Sachwerte bei steigender Geldmenge. Entsprechend raus aus Finanz-Assets, die keinen Sachwert darstellen. Also Festgelder, Cash, Anleihen.
[SIZE= px]Krieg. (z.B. Iran)[/SIZE]
Umschichtung von Aktien: Raus aus Versicherungen und Banken, rein in Aktien von Nahrung, Pharma, Rüstung, Rohstoffe, Erdöl.
Allgemein rein in Rohstoffe und Edelmetalle.
[SIZE= px]Wirtschaftlich positive Überraschung[/SIZE]
Z.B. USA erschliesst neue Erdölvorkommen, Griechenland erschliesst die enormen Reserven an Erdöl und Erdgas in der Ägäis, neue Erfindung, die die Menschheit weiter bringt.
Kurz: Eine Situation, die die Wirtschaft stärker wachsen lässt als die Schulden und die somit eine echte Chance bietet, die Schulden auf legalem Wege abzubauen.
Antwort: Raus aus Edelmetallen, rein in Aktien der entsprechenden Firmen, die von dieser neuen Technologie/Quelle profitieren.
[SIZE= px]Unerwarteter Schuldenschnitt / Währungsreform[/SIZE]
Gar nichts unternehmen. Dazu ist es jetzt zu spät. Wer bereits Edelmetalle besitzt ist schon abgesichert, wer keine hat, wird auch keine mehr bekommen.
[SIZE= px]Gar keines der erwähnten Ereignisse[/SIZE]
Ohne externen Schock - egal ob positiv oder negativ - dürften sich die Aktienpreise entsprechend der Wirtschaftsleistung bzw. Unternehmenszahlen entwickeln. Dementsprechend halte ich es für plausibel, dass die Aktienpreise nachgeben werden, wenn sich die positive Einpreisung der 2. Jahreshälfte 2012 als zu optimistisch erweisen sollte.
Als Schweizer sollen wir in erster Linie Deutschland (als Vorläufer und unser wichtigstes Exportland) im Auge behalten. Deutschland schrammt derzeit mit nur +0.1% Wirtschaftswachstum haarscharf an einer Rezession vorbei und es ist alles andere als sicher, dass die Kurve noch kurz oberhalb der Nulllinie nach oben abdreht.
[SIZE= px]Fazit[/SIZE]
Wahrscheinlichkeitsrechnung!
Es ist an jedem von uns, die oben genannten Gefahren in seine Strategie einzubauen oder zu vernachlässigen. Also abzuschätzen, ob die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Gefahr innerhalb der nächsten x Monate bei 1%, 10%, 50% oder ??% liegt und entsprechend zu handeln.
Dabei sollten wir die Augen nicht vor den Erfahrungen der Vergangenheit verschliessen. Klar: Die Vergangenheit wiederholt sich nicht. Aber sie reimt sich! Wir haben - historisch einmalig - das Novum, dass sich die Schuldenausweitung nicht nur auf ein einzelnes Land sondern den ganzen Planeten erstreckt. Das verringert aber die Gefahr nicht, sondern erhöht sie. Eine Währungsreform in den USA würde uns z.B. weitaus stärker treffen als jene in Zimbabwe. Die Geschichte gibt uns genügend Beispiele dafür, was unweigerlich passiert, wenn Staatsschulden per Druckerpresse bezahlt werden. Dem sollte man Rechnung tragen. Der Spruch "Diesmal ist alles anders" dürfte sich auch diesmal wieder als extrem teuer erweisen.
Des weiteren gibt es viele Anleger, die sich auf den Standpunkt stellen: "Ja, ich weiss, dass Schulden/Anleihen in einer Blase sind. Ich werde rechtzeitig aussteigen, bevor sie platzt." Diese Einstellung ist gefährlich, denn wir werden niemals rechtzeitig unterscheiden können, ob nach sinkenden Kursen die Blase geplatzt ist oder ob sich nur eine gute Korrektur zum Wiedereinstieg ergeben hat.
Wer der Meinung ist, die Staaten können unbegrenzt Geld drucken, ohne dass das jemals negative Auswirkungen haben könnte, (und ja, solche Postings habe ich hier schon gelesen) wird natürlich kein Gold kaufen. Alle anderen sind gut beraten, einen Viertel bis Drittel ihres Vermögens in Gold und Silber abzusichern.
Aber eben: Risikoeinschätzung, historische Vergleiche und Abschätzung des Eintrittszeitpunktes sind jedem selbst überlassen.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein frohes und erfolgreiches 2013!
Tanzt, solange die Musik spielt aber lasst keinesfalls einen Plan B oder Plan C ausser Auge!
Marcus Fabian
P.S.: Derzeit, 30. Dezember 2012, ist noch nicht bekannt, was die Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern zum "fiscal cliff" ergeben werden.