Steuerstreit - Auslieferung Bankdaten

Und aus purem Mitleid mit diesen armen Steuerzahlern, bieten wir ihnen Möglichkeiten, dieser Ungerechtigkeit zu entgehen. Und so quasi als Nebeneffekt leben wir auch noch ganz gut damit... :oops:Es ist nun wirklich nicht dia Aufgabe der kleinen Schweiz, sich um diese gequälten Steuerzahler auf der ganzen Welt zu kümmern. Sollen die doch die Zustände im eigenen Land selber ändern, die nennen sich doch alle Demokratien.
Für mich ist die EU eine Diktatur. Wurde Barosso zum Beispiel von den EU-Bürgern gewählt? Soviel es mir ist, wurde er zuvor in seinem Land abgewählt. Was ist Demokratie? Dass die Bevölkerung alle vier Jahren Politiker wählen dürfen, danach aber nichts mehr zu sagen haben und den Politikern "ausgeliefert" sind? Ganz egal, ob es sich um linke oder rechte Politiker handelt, im Wahlkampf versprechen sie viel und kaum sind sie gewählt, wissen sie von ihren Versprechen nichts mehr. Oder wenn mal das Volk abstimmen darf, dies jedoch nicht im Sinne der Führung in Brüssel ist, wird nochmals abgestimmt, bis das Volk im Sinne von Brüssel abgestimmt hat. Ich denke da nur an den EU-Vertrag, der im ersten Wahlgang von Irland abgelehnt wurde. Ich stelle mal folgende Behauptung auf: Wir werden in den nächsten Jahren in Europa und in den USA eine grosse Enteignung erleben. Die Schuldenkrise ist nur eine Zeitbombe, die nun am platzen ist. Und die nächste Bombe ist auch schon am ticken, die Altersvorsorge. Unser Altersvorsorgesystem steht vor einem Kollaps, nur wir sehen es noch nicht. Sowohl das Umlage- (erste Säule), als auch das Kapitalsparen (2. Säule). Da ist es doch nicht verwunderlich, wenn viele Leute selbst versichern möchten und so "Reserven" in Form von Schwarzgeld aufbauen, um im Alter nicht in Armut zu fallen.
Ein Jahrhundert lang hat das gut geklappt, weil neben uns Schweizern auch die anderen profitiert haben. Die meisten deutschen Politiker hatte auch Konten in der Schweiz und haben jahrelang vom Bankkundengeheimnis profitiert. Jetzt hat der Wind gedreht und das müssen auch wir Schweizer akzeptieren. Ich bin jedenfalls bereit auf etwas Wohlstand zu verzichten anstatt mit unversteuertem Geld in Saus und Braus zu leben (habe ICH überhaupt mal etwas davon bekommen? :roll: ).
Einverstanden, wir müssen uns darauf einstellen, den Gürtel enger zu schnallen. Aber dafür sind die meisten von uns nicht bereit. Und vor Veränderungen haben viele von uns Angst. Wenn Du nicht direkt, dann hast Du indirekt vom Bankkundengeheimnis profitiert, sei es in Form von tiefen Hypothekarzinsen, tiefen Steuern. Wir haben stärker davon profitiert, als es uns lieb ist.
Den Zeitpunkt dieser Anklage finde ich auch nicht ideal.
Die Justiz arbeitet halt unabhängig von der Politik, was auch gut ist. Den idealen Zeitpunkt wird es wohl nie den richtigen Zeitpunkt geben. Etwas muss man der Justiz zu Gute halten, sie ermittelt nicht nur gegen deutsche Steuerfahnder, wegen Verstoss gegen das Bankkundengeheimnis, sondern auch gegen Alt-Bundesräte. Von daher sind alle vor der Justiz gleich.Wann geht Deutschland oder die EU gegen die Steueroasen in ihrem Territorium vor, wie zum Beispiel die Kanalinseln oder Überseegebiete in der Karibik. Und wann geht die USA gegen die Steueroase in Delaware vor? Da habe ich persönlich ein Problem, denn ich habe mehr das Gefühl, diesen Ländern geht es gar nicht darum, ans Schwarzgeld heranzukommen, sondern es geht ihnen in erster Linie darum, den Finanzplatz Schweiz zu vernichten. Für London, New York, Frankfurt,... gehört der Finanzplatz Schweiz zu den grössten Konkurrenten.
 
Sollen die doch die Zustände im eigenen Land selber ändern, die nennen sich doch alle Demokratien.
Für mich ist die EU eine Diktatur.
Da hast du schon recht, trotzdem steht es uns nicht zu, deren Bürger vor Diktator Merkozy zu schützen (und dabei selber profitieren...), das sollen die selber organisieren, das Volk kann sich ja ein paar nordafrikanische Berater holen.Natürlich habe indirekt auch ich von den Steuersündern profitiert. Für mich ist das aber Vergangenheit und ich verstehe, dass es in Zukunft anders sein wird, finanziell weniger attraktiv, dafür etwas ehrlicher verdientes Geld.Grussfritz
 
Da hast du schon recht, trotzdem steht es uns nicht zu, deren Bürger vor Diktator Merkozy zu schützen (und dabei selber profitieren...), das sollen die selber organisieren, das Volk kann sich ja ein paar nordafrikanische Berater holen.
Weisst Du, wie sie die EU-Bürger vor Diktator Merkozy sich schützen? Sie folgen ihrem Geld und wandern in die Schweiz aus. Somit schützen wir einen Teil derer Bürger.
 
Sonntag, 8. April 2012 11:35NEUE ENTHÜLLUNGENSteuerdeal erlaubt deutsche Bank-AufpasserDas Steuerabkommen mit Deutschland gibt offenbar grünes Licht für Kontrolleure in Schweizer Banken. Damit wächst auch in Bundesbern die Ablehnung - die AUNS will nötigenfalls das Referendum ergreifen.Die Schweizer Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf hat im Steuerabkommen mit Deutschland eine weitgehende Konzession gemacht, die sie bislang nicht kommunizierte. Wie die Zeitung «Der Sonntag» berichtet, bekommt Deutschland das Recht, eigene Aufseher in die Schweizer Banken zu schicken. Demnach darf die deutsche Aufsichtsbehörde BaFin überprüfen, ob sich die Banken an die deutschen Anleger- und Verbrauchervorschriften halten. Der Zürcher Bankenprofessor Martin Janssen hat das Abkommen analysiert und ist entsetzt: «Die Schweiz wird einen massiven Souveränitätsverlust erleiden.»SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz sagt: «Wenn deutsche Aufseher tatsächlich in der Schweiz tätig sein dürfen, ist das ein absolutes No-go.» Er sehe die nach einer ersten Beurteilung geäusserte Skepsis der SVP leider bestätigt und setze inzwischen «ein sehr grosses Fragezeichen hinter das Abkommen, das mehr und mehr zu Ungunsten unseres Landes ausfällt». Amstutz kritisiert die Schweizer Verhandlungsführung: «Sie wurde von den Deutschen, die offenbar sehr dreist auftreten, über den Tisch gezogen.» Was Deutschland erreicht habe, «grenzt an staatliches Raubrittertum».Mitteparteien werden skeptischAuch in der CVP und der FDP, die das Abkommen bislang klar unterstützten, wächst die Kritik. CVP-Ständerat Pirmin Bischof (SO) plädiert für eine nüchterne Güterabwägung und betont: «Wir dürfen uns nicht erpressen lassen - die Schweiz kann auch ohne dieses Abkommen leben.» Nationalrat Philipp Müller (AG), designierter FDP-Präsident, wirft Widmer-Schlumpf vor, «dass das Kleingedruckte aus den Verhandlungen immer erst später und häppchenweise auftaucht».Bereits im Juni sollen National- und Ständerat über das Abkommen befinden. CVP-Nationalrat Ruedi Lustenberger (LU) lanciert nun aber den Vorschlag, dass man abwarten solle, bis das Abkommen durchs deutsche Parlament ist: «Das könnte unsere Position stärken. Und kommt von den Nachbarn ein Nein, dann ist die Sache für uns erledigt.»Kritische Stimmen auch bei SP und GrünenAuch auf linker Seite gibt es gegenüber dem Steuerabkommen Widerstand - wenn auch aus anderem Antrieb: «Ich sehe nicht ein, warum wir Steuerhinterziehern helfen sollten, ihre Schwarzgelder vereinfacht zu legalisieren», sagt SP-Nationalrat Cédric Wermuth in der «SonntagsZeitung». Die Hinterzieher seien Leute, die dafür sorgen würden, dass Familien und kleine Steuerzahler mehr Steuern zahlen müssten. «Der deutsche Staat muss diese vor Gericht ziehen, und die Schweiz soll von sich aus die Daten dafür ausliefern.»Wermuth würde nur unter strengen Bedingungen einer Vergangenheitsbewältigung mittels Abgeltungssteuer zustimmen: Er fordert vom Bundesrat eine Globallösung, die er von sich aus allen betroffenen Staaten anbietet. Zudem müssten Vergangenheits- und Zukunftslösung in separaten Abkommen dem Parlament vorgelegt werden. Und als Zukunftslösung akzeptiert der SP-Jungspund nur den automatischen Informationsaustausch. Er stellt sich damit gegen die offizielle SP-Haltung, denn die Parteispitze erachtet das Abkommen trotz Mängeln als «einen Schritt in die richtige Richtung».Ebenfalls unsicher ist die Situation bei den Grünen. Parteipräsident Ueli Leuenberger ist persönlich der Ansicht, dass man dem Abkommen nur zustimmen sollte, falls die Weissgeldstrategie endlich gegenüber allen Ländern angestrebt werde. (fum)
Quelle 20 min. Was das genau bedeuten soll ist jetzt mal dahingestellt. Boulevardzeitungen übertreiben natürlich gerne damit noch mehr Öl ins Feuer gegossen wird.
 
Selber Artikel im Tagi. Stammt also nicht aus der Feder von 20 min.Ich glaub auch nicht, dass das so durchkommt. Ich bin für automatischen Informationsaustausch mit den Ländern, die ihre Bürger sowieso total überwachen. Weshalb sollen wir Bürger anderer Länder in Steuerfragen vor ihrer eigenen Regierung schützen?

 
Selber Artikel im Tagi. Stammt also nicht aus der Feder von 20 min.Ich glaub auch nicht, dass das so durchkommt. Ich bin für automatischen Informationsaustausch mit den Ländern, die ihre Bürger sowieso total überwachen. Weshalb sollen wir Bürger anderer Länder in Steuerfragen vor ihrer eigenen Regierung schützen?
Für mich gilt prinzipiell: Automatisch = Kontrollverlust Ich befürworte also:Information auf Anfrage ja. Global neinZudem beantwortete bisher niemand die konkrete Frage: Informationsaustausch bedeutet in meine Augen: Ich gebe, ich erhalteBesonders was die USA anbetrifft gilt immer nur: ICH erhalte. ICH gebe nichts.....Deshalb bin ich skeptisch ob das Resultat dieser Verträge alle wirklich für die Schweiz AUCH positiv sein wird, oder die Schweiz (diesmal) der Verlierer sein wir.
 
Ich finde Transparenz eine sehr gute Sache. Die Schweiz sollte sich trotzdem nicht von aussen zu viel diktieren lassen.

 
Wenn sie Schweiz nichts zu verstecken hat sollte sie auch keine Probleme haben ihre Bankdaten auszuliefern. Bevor wir darauf schauen, dass wir unseren Finanzplatz schützen sollten wir darauf achten unsere Integrität zu schützen. So schadet dem Schweizer Finanzplatz auf lange Sicht ebenso .

 
Lese gerade "Schatzinseln, von Nikolas Shaxon" . Im ersten Kapitel (schon heftig) lese ich nur von GB, USA, Luxemburg usw......... :repsekt:

 
Es dürfen doch auch mal die Schweizer sein, die einen Schritt voraus gehen. Man muss sich doch nicht nur mit den schlechtesten Beispielen vergleichen. Als Schweizer könnte man die Ansprüche etwas höher setzen und sich mit den besten vergleichen.Grussfritz

 
Das Bankwesen ist der Grundpfeiler in der Schweizer Wirtschaft. Es ist empörend, dass wir uns von anderen Ländern da reinreden lassen. Es ist aber durchaus verständlich. Das Bankwesen sollte auch keine Verbrecher beschützen. Wir hätten schon viel früher von uns aus anfangen sollen, viel strikter einzuschreiten. Jetzt haben unsere Politiker das Vertrauen des Volkes und der ausländischen Regierungen verloren.

 
Das Bankwesen ist der Grundpfeiler in der Schweizer Wirtschaft.
Eine böse Aussage: Man stelle sich vor, was aus uns wird, wenn das Bankwesen dereinst bachab geht! Sei es wegen des fortschreitenden Abbaus des Bankkundengeheimnisses (notabene, ohne das Volk zu befragen), dem Platzen einer der Blasen, in die UBS/CS mit dem 12fachen des Schweizer BSP involviert sind oder einem internationalen Vertrauensverlust in den Schweizer Franken, wenn die Ausländer merken, dass der Franken an den Euro gebunden ist.

Da kommt mir übrigens ein Posting in den Sinn, das ich vor über 2 Jahren geschrieben habe unter dem Titel:

[SIZE= px]Wenn ich Chef der SNB wäre[/SIZE]

[COLOR= #FF0000]Verfasst am: 23.02.2009 - 17:46 [/COLOR]

Die Schweiz könnte nun aus dieser Krise als Sieger hervorgehen, wenn sie zwei Dinge beachtet:

1.) Franken stabil halten

2.) Bankkundengeheimnis aufrecht erhalten.

Warum?

Es gibt immer noch einen globalen Geldtopf von Sparkapital in Höhe von etwa $40 Billionen. Im Moment ist der Grossteil dieses Geldes in US Treasuries (Marktvolumen 86 Billionen) angelegt. Aber damit ist kein Investor glücklich. Ts werden nur gekauft, weil es keine sicheren Alternativen gibt. Hier ist also eine Marktlücke vorhanden, die die Schweiz schliessen könnte.

Voraussetzung ist, dass wir den Franken stabil halten und uns nicht an der Geld-Druck-Orgie von FED, BoE und anderen beteiligen.

Was würde ich als Chef der SNB also tun?

1. Das Schweizer Gold in Besitz der USA und GB soll sofort in die Schweiz geholt werden. Alles verliehene Gold wird ebenfalls eingefordert.

2. Der Franken wird wieder - wie vor 2000 - partiell an Gold gebunden. Somit signalisieren wir, dass der Franken wieder eine stabile Währung werden wird.

3. Auslandsfilialen in USA und EU von Schweizer Banken werden geschlossen. Somit wird die Schweiz weniger erpressbar.

4. Das Bankkundengeheimnis wird aufrecht erhalten und das auch so kommuniziert.

5. Wir übernehmen den zweiten Glass-Steagall Act, trennen also strikte Geschäftsbanken und Investitionsbanken. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Glass-Steagall_Act )

Für die UBS und CS würde das also eine Trennung der beiden Geschäftsbereiche in zwei unabhängige Banken bedeuten.

6. Wir suchen bilaterale Lösungen mit USA/EU, puncto Steuerbetrug.

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Ich meine, dass das funktionieren würde, um einen Teil des globalen Sparkapitals anzulocken.

Durch eine partielle Goldbindung würde der Franken wieder den guten Ruf als sichere und stabile Währung zurückerhalten. Allerdings müsste ein Teil der aus dem Geldzufluss anfallenden Gewinne zur Unterstützung der Exportindustrie verwendet werden, denen ein starker Franken natürlich nicht passt. Aber das wäre auf alle Fälle billiger als der aktuelle bailout der UBS.

Über kurz oder lang wird es ohnehin eine Komplettrenovation des Finanzsystems geben. Vielleicht sogar ein neues System. Wer als erster eine saubere, sichere und vertrauenswürdige Lösung anbieten kann, hat einen entsprechenden Marktvorteil.

Jedenfalls besser als im Schatten von FED und EZB jeden Stuss, der uns vorgebetet wird, nachzumachen.
 
War gar nicht so böse gemeint. Wir haben auch noch ganz andere Pfeiler. Es ist nur einfach ein sehr wichtiger Teil unserer und der Weltwirtschaft. Wir sollten diesen Teil beschützen. Ich denke aber auch, dass unser Bankwesen auch ohne das Bank Geheimniss einfach durch Sicherheit und know how gut überleben wird.

 
Ich denke aber auch, dass unser Bankwesen auch ohne das Bank Geheimniss einfach durch Sicherheit und know how gut überleben wird.
Meinst du die Sicherheit, dass der Staat einspringt, wenn die Banken das Geld casinomässig verprasseln? Ich bin mir nicht sicher, ob das ein zweites Mal passieren wird.
Gruss

fritz

 
Wie positiv manche Leute in diesem Forum doch sind. Ich hoffe, dass die Banken etwas gelernt haben. Da stimme ich dir auch zu. So etwas darf nicht noch mal passieren.