Währungsreform: Weltuntergang oder Neuanfang?

Wo der Punkt ist wo dies nicht mehr geht, weiss ich nicht.
Schön auf den Punkt gebracht ;)

Einen mathematisch exakten Punkt, wo das Spiel mit dem Schuldenaufbau nicht mehr funktioniert, gibt es nicht. Wohl aber so einige Kennzahlen:

Der IWF beispielsweise rechnet ab 84% Staatsschulden von GDP damit, dass die Schulden nicht mehr bezahlbar sind. Da sind die meisten Länder bereits darüber (USA mit knapp über 100%). Dass es noch weiter funktioniert ist den geringen Zinsen geschuldet.

Eine Grenze wird erreicht, wenn das Wirtschaftswachstum geringer ist als die Zinsen. Dann fliesst alles zusätzlich produzierte in die Zinszahlungen und weiteres Wachstum bzw. Wohlstand ist nicht mehr möglich. Im Extremfall führt das dazu, dass die Menschen wie blöd arbeiten aber auf keinen grünen Zweig kommen, weil ihre Erträge eins-zu-eins in die Taschen der Kreditgeber fliessen.

So eine Situation hat zum Untergang Roms und zur Französischen Revolution geführt.

Im Schnitt kommt es deshalb so alle 70-80 Jahre zu einem Schuldenschnitt. Sei es über Staatsbankrott, Währungsreform oder Währungsentwertung.
Japan ist mit 230%/BIP verschuldet und noch nicht pleite gegangen.

Z.B. Grossbritanien hatte im 19.Jahrhundert eine Staatsverschuldung von über 260%/BIP und ist nicht pleite gegangen, gab auch keine WR oder Hyperinflation sondern eine "normale" Entwertung/Inflation soviel ich weiss.

Mit den tiefen Zinsen sind ja die Kosten für Zinsen nun tiefer als bei wesentlich tieferer Verschuldung aber höheren Zinsen.

Nur können die Zinsen nun auch kaum angehoben werden, ohne dass sich die Refinanzierungen verteuern.

Hier noch ein interessanter Artikel den ich beim googeln gefunden habe. Inflationierung war eben auch schon früher Brauchtum........Überschuldungen und Staatspleiten ebenfalls..... :mrgreen:

http://www.ef-magazin.de/2010/05/07/2094-staatsbankrott-ist-nicht-aussergewoehnlich-aderlass-schlechte-muenzen-und-kanonenboote

 
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The truth about the death of cash

Ein recht amüsanter längerer Artikel zum Thema, ob Geld in der Form von Bargeld aus unserer Wirtschaft verschwinden wird.

Schlussfolgerung; Nein
 

On that fall day in 2025 you may take a self driving car to work, or hologram into the office, and you may not even touch a piece of paper money. But you’ll likely still have a few notes and coins on hand somewhere, just in case. And you can be certain that somewhere in the world, somebody is pulling cash out of their pocket to buy something.
 
Ein paar Zahlen zu den Schulden Eurolands aus einem Artikel der gestrigen NZZ.

Diese wurden vom statistischen Amt der EU zitiert.

9433 Mrd Euros entsprechen 92,9% BIP.........60% waren einmal die Bedingung für einen Beitritt zum Euro.

Ein Anstieg um 135Mrd gegenüber 4.Quatal 2014....oder 0,2%BIP.

Gesamte EU: 12101Mrd auf 12406Mrd (88,2%BIP)

Italien von 131,2%/BIP auf 135,1%BIP

Spanien von 94,2%/BIP auf 98%/BIP

Frankreich von 94,2% auf 97,5%

Selbst Deutschlands Schulden seien nominal leicht gewachsen aber da das BIP angestiegen ist, um 1,6%/BIP gesunken auf 74,4%/BIP.

Am stärksten gesunken sei die Verschuldung in Griechenland von 315Mrd auf 302Mrd. 

Da nun aber das BIP zusätzlich eingebrochen ist dürfte der Schuldenstand/BIP einiges höher zu stehen kommen.

Da diese Schuldenstände immer im Verhältnis zum BIP stehen hat ein nominaler Schuldenabbau ev. zur Folge, dass die Schulden/BIP weiter ansteigen. Eine weitere Verschuldung hingegen würde in das BIP einfliessen. So sind die BIP's subventioniert, solange die Schulden ansteigen. So ist die oft herbei geschriebene Erholung der Wirtschaft im Euroland ev. Zweckoptimismus.

Fatal in so einer Situation, kommt es nun zu einer Rezession, würden die BIP's sinken und somit die Schuldenstände automatisch steigen.

Zudem brechen in einer Rezession ja auch die Steuereinnahmen ein und steigen die Sozialausgaben eines Staates. 

Die EZB kann die Zinsen ebenfalls nicht mehr senken.

Also eine eher ungemütliche Situation welche sich zusammengebraut hat.

 
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Seit Jahren befinden sich die Zinsen in USA und EU auf Rekordtief. Trotzdem will kein "echtes" Wachstum aufkommen und somit auch keine Inflation. So zögert auch die Fed mit der schon lange angekündigten Zinsanhebung. Die Arbeitslosenrate sei zwar gesunken, doch die Löhne steigen nicht. Viele neugeschaffenen Stellen seien oft Teilzeitjobs oder schlecht bezahlte Jobs.

In Euroland fliessen jeden Arbeitstag 3 Milliarden Euro von der EZB in die Märkte, im Monat 60 Milliarden. Auch da kommt kaum eine nennenswerte Inflation auf, da diese Flutung nicht beim Endverbraucher ankommt in Form von Löhnen, denn die Arbeitslosenrate in Euroland verharrt auf hohem Niveau, sondern in den Finanzmärkten zirkuliert und für steigende Preise an den Börsen sorgt.

So wurde zwar mit der ultralockeren Geldpolitik das "Weltvermögen" aufgebläht aber auch die "Weltschulden" (da Kredite so günstig sind wie noch nie)

Ein Teil dieses aufgeblähten Weltvermögens wird absorbiert über die Pensionskassen, da diese zunehmend auf diese "Quelle" Performance angewiesen sind, da die Renditen auf sämtlichen Assets nicht ausreichen um die zukünftigen und gegenwärtigen Pensionversprechen glaubwürdig zu vertreten.

Ein Anheben der Zinsen in USA um 0,25% ist noch lange keine Zinswende.

Die letzte Zinswende begann 2004 und mündete in der Finanzkrise 2007/8 und im Beinah-Kollaps des Finanzsystems.

Wenn es immer mehr Geld gibt, führt dies zu Inflation. Diese hat stattgefunden in den Vermögenswerten, Aktie/Immos/Kunst/Anleihen etc. aber nicht in den Gütern des täglichen Lebens, denn dazu müsste die Nachfrage steigen oder das Angebot sinken.

Das Gespenst welches man bekämpft heisst Deflation und würde die Welt auf den Kopf stellen. Die Welt im kapitalistischen Sinne zu perfektionieren, darum drehen sich die meisten Bemühungen der Zentralbanken und Politiker. Damit sich immer mehr Menschen auf der Welt die Güter und Errungenschaften dieses Systems leisten können und somit die Nachfrage steigt und somit auch Jobs geschaffen werden usw.

Ist dies nun zu einem kollektiven Wahnsinn verkommen? Denn dies ist alternativlos. Die Alternative wäre aus heutiger Sicht ein Absinken des Wohlstandes aller, Deflation Pleitewellen und wirtschaftliche Depression. Wachstum ist daher die einzige Option welche sich politisch verkaufen lässt. Mir kommt auch keine andere in den Sinn ausser zu sagen : es gibt ab morgen nur noch die Hälfte Renten für alle. :mrgreen: .....und schon wäre die Welt gerettet..... :ironie off:

Eine WR (z.B. 50% Reduktion aller Geldwerte und somit aller Schulden) würde ja in die selbe Richtung laufen.

 
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Schleichende Währungsreform in der Schweiz?

Neue Schweizer Banknoten

Emissionsbeginn im April 2016  -  50-Franken-Note als erster Notenwert.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird im April 2016 mit der Emission der neuen Schweizer Banknoten beginnen. Als erster Notenwert wird die 50 Franken-Note herausgegeben. Es ist geplant, im folgenden Jahr die 20-Franken-Note zu emittieren. Die übrigen Notenwerte der neuen Serie werden im Anschluss daran mit einem Abstand von einem halben oder einem Jahr emittiert. Die Nationalbank wird die genauen Emissionszeitpunkte jeweils rechtzeitig bekanntgeben.
Die Emission der ganzen Serie soll 2019 abgeschlossen sein
(Pressemitteilung SNB)
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In verschiedenen Artikeln lese ich seit einiger Zeit von der Idee von Ökonomen, dass die EZB, BoJ und Fed die aufgekauften Staatsanleihen abschreiben sollten. Also Staatsschulden reduzieren. Sie haben sie aufgekauft (mit "gedrucktem" Geld) ohne eine Inflation zu erzeugen und kämpfen eher gegen das Gegenteil. Ich dachte immer so was sei eigentlich eine Idee aus einem Märchen, Schulden sind Gelder welche einst ausgegeben wurden und in Zukunft eingenommen werden müssten. Die Maastricher-Verträge sahen einst eine Obergrenze von 60% Schulden/BIP für die Euro-Mitglieder als Bedingung, wie man auf diese Zahl gekommen ist weiss ich jetzt auch nicht mehr aber sie wird ja Gründe haben. Davon ist man nun schon weit entfernt. Euroland ist bei über 90%/BIP. ( Selbst Deutschland bei über 70% ), USA bei über 100% und Japan  bei über 240%. (Die Schweiz bei ca. 46%) Inwieweit diese Zahlen die tatsächliche Verschuldung der öffentlichen Hand abbilden ist nicht gewiss, denn es gibt auch Schulden die nicht in Statistiken ersichtlich sind und zudem sind ja auch Gemeinden/Kommunen/Bundesländer etc. verschuldet und es bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber Staatsangestellten. Staatsschulden sind eine Hypothek für die Zukunft. Wer weiss, vielleicht wäre das deflationäre Umfeld ja eine Chance so etwas zu machen. Vor allem wenn alle dies gleichzeitig machen. Denn von der Nachfrage/Angebotsseite droht m.M.n. noch länger keine gravierende Inflation. Wäre doch ein besserer Weg als ein WR in näherer Zukunft zu riskieren auf Grund von Überschuldung??? Wie nachhaltig so ein Schritt wäre und man in 15 Jahren wieder mit einer Überschuldung dasteht sei dahingestellt......

 
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In verschiedenen Artikeln lese ich seit einiger Zeit von der Idee von Ökonomen, dass die EZB, BoJ und Fed die aufgekauften Staatsanleihen abschreiben sollten.


Scheint nicht so einfach zu sein, sonst würde es sicher schon gemacht. Skrupel hätte da keiner der Mächtigen.

Es tönt etwas nach dem Märchen vom Geldscheisser. Da war es ein Esel, hier wie es scheint auch... (Kollege Esel SNB?)

Schöne Ostern
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In verschiedenen Artikeln lese ich seit einiger Zeit von der Idee von Ökonomen, dass die EZB, BoJ und Fed die aufgekauften Staatsanleihen abschreiben sollten. Also Staatsschulden reduzieren.


Jetzt bin etwas schwer von Begriff, vermutlich. Wenn jemand Staatsanleihen kauft, was ändert das an der Pflicht des Schuldners, in diesem Fall also des Staates, das geliehene Geld zurückzuzahlen. Abschreiben heisst doch so ungefähr, dass ich ein Asset in meinem Besitz in der Bilanz den Wert Null gebe. Dies z.B. in der Einschätzung, dass der Schuldner die Anleihe eh nie zurückzahlen kann.

Oder heisst hier abschreiben, dass der Käufer einer Anleihe die Papiere dem Schuldner gratis zurück gibt? Da hätte er dem Schuldner auch gleich eine Barspende machen können mit der dieser die Anleihe zurückgezahlt hätte.

 
Jetzt bin etwas schwer von Begriff, vermutlich. Wenn jemand Staatsanleihen kauft, was ändert das an der Pflicht des Schuldners, in diesem Fall also des Staates, das geliehene Geld zurückzuzahlen. Abschreiben heisst doch so ungefähr, dass ich ein Asset in meinem Besitz in der Bilanz den Wert Null gebe. Dies z.B. in der Einschätzung, dass der Schuldner die Anleihe eh nie zurückzahlen kann.

Oder heisst hier abschreiben, dass der Käufer einer Anleihe die Papiere dem Schuldner gratis zurück gibt? Da hätte er dem Schuldner auch gleich eine Barspende machen können mit der dieser die Anleihe zurückgezahlt hätte.
.....bei Fed, BoJ und EZB handelt es sich ja nicht um "Jemanden" der mit erwirtschaftetem Geld Anleihen kauft.

Abschreiben in diesem Falle würde wohl heissen, die aufgeblasenen Bilanzen der Zentralbanken zu verkürzen und die Geldmengen zu reduzieren und die Staatsverschuldungen zu reduzierern und somit auch die Zinszahlungen aus Steuergeldern. Das tönt "zu gut" um wahr sein zu können und in den Büchern würden natürlich gigantische Verluste anfallen, was aber niemandem wirklich weh tun würde, da es sich ja um virtuelle Gelder handelt, die niemandem "gehören" (auch nicht den Steuerzahlern, im Gegenteil :mrgreen: ), sondern nur von den ZB's geschöpft, gehortet und vernichtet würden. Der Prozess der Geldpolitik ist ja ein Fliessender. Als die ZB's angefangen haben Staatsanleihen zu kaufen, da hätten sie dies kaum mit der offiziellen Perspektive machen können diese eines Tages abzuschreiben. Doch jetzt wo diese in ihrem Besitz sind?

Ich kann dies nicht abschätzen ob dies ein gangbarer Weg ist. Aber nehmen wir Japan als Beispiel mit 240% Staatsschulden zum BIP. Auf konventionellem Weg bleiben da ja kaum Möglichkeiten bei einer stark alternden Gesellschaft, diese je relevant abzubauen. Bleiben Staatsbankrott, Schuldenschnitt, WR, Inflationierung als längerfristigen Perspektiven, wobei Viele viel verlieren würden und die Konsequenzen ungewiss wären. Würde nun die BoJ also ihre Käufe von Staatsanleihen verstärken und eines Tages diese abschreiben, wären die Risiken allenfalls kleiner als bei den Alternativen. Diese Idee habe ich nun da und dort in Artikeln gelesen und finde keine wirklichen Gegenargumente weshalb dies nicht gehen sollte. Dass dies besonders skrupellos sei wie crashguru meint kann ich auch nicht nachvollziehen, denn die Staatsschulden hinterlässt man auch den "Jüngeren" Generationen. Gelder die von den "Älteren" Generationen ausgegeben wurden und diejenigen, die sich dann mit den Schulden rumschlagen können, nie was davon hatten. Klar scheint mir aber, dies lässt sich wohl nur einmal machen...... Denn wenn die ZB's mit gedrucktem Geld Staatsausgaben finanzieren, ist eine WR nicht mehr weit. Doch wer weiss, vielleicht bieten sich manchmal historische Chancen welche keiner  klassischer Geldlogik folgen. Hohe Staatsschulden sind einfach eine Hypothek für die ganze Entwicklung in Zukunft. Ohne sie, würde ev. auch eine Rezession besser zu bewältigen sein oder ein Umbau hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft, die nicht nach nacktem Wachstum strebt.. 

 
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Ich sehe bei allen diesen Möglichkeiten vor allem ein Problem. WESSEN Schulden werden vernichtet werden. Wenn es wie bisher weiterhin die der Banken sind (BadBank lässt grüssen), die Schulden des kleinen Mannes aber bestehen bleiben, so ergibt das eine noch grössere Schieflage der Besitzenden zu den Besitzlosen. Na ja, Besitzlos sind sie ja nicht, sie besitzen ja Schulden.

Dass da "nur" Staatsschulden vernichtet werden glaube ich nicht. Denn wer ist denn der Gläubiger der Staaten? Wer kaufte denn Staatsanleihen? Werden "nur" diese "vernichtet", welche von den ZB's gekauft wurden. Würden sich das die anderen Gläubiger gefallen lassen? Wer würde danach noch Staatsanleihen kaufen? Gibt es eigentlich Staatsanleihen erster und zweiter Ordnung?

Ich gebe zu, dass mir die Finanztheorie in diesem Zusammenhang etwas zu hoch ist ;-)

Aber was mir etwas Sorgen bereitet (da ich eben nichts davon verstehe) ist, dass hier einfach experimentiert wird. Und zwar schon lange. Denn alle Werte in diesem Zusammenhang scheinen nichts mehr zu gelten. Es tönt wie die Fernsehwerbung: Alles ist möööööööööööööööööööglich.

 
Dass da "nur" Staatsschulden vernichtet werden glaube ich nicht. Denn wer ist denn der Gläubiger der Staaten? Wer kaufte denn Staatsanleihen? Werden "nur" diese "vernichtet", welche von den ZB's gekauft wurden. Würden sich das die anderen Gläubiger gefallen lassen? Wer würde danach noch Staatsanleihen kaufen? Gibt es eigentlich Staatsanleihen erster und zweiter Ordnung?


Guter Punkt!

Allerdings dürfte es gesetzlich nicht verboten sein, dass ein privater Gäubiger grosszügig

auf die Rückzahlung einer Anleihe verzichtet.

Würden sich das die anderen Gläubiger gefallen lassen?


Ja sicher mit Freude. :top: Sie haben nun Grund zur Annahme, dass der Staat genügend Geld hat, sie zu bedienen.

 
Aber was mir etwas Sorgen bereitet (da ich eben nichts davon verstehe) ist, dass hier einfach experimentiert wird. Und zwar schon lange. Denn alle Werte in diesem Zusammenhang scheinen nichts mehr zu gelten. Es tönt wie die Fernsehwerbung: Alles ist möööööööööööööööööööglich.
Schon der Bau der Pyramiden war ein Experiment (..ein wahrlich skrupelloses aus heutiger Sicht..) und da die Hochkultur der alten Ägypter zu Ende gegangen ist. ( nach ein paar tausend Jahren..) könnte man sagen, es ist gescheitert. :mrgreen:  Die Pyramiden wurden dann auch über hunderte von Jahren nicht als Sehenswürdigkeit gesehen, sondern als Steinbruch und wir kennen nur die Überreste. Aber auch die Einrichtung von Altervorsorge oder Krankenversicherungen waren Experimente .....oder das Verlassen des Goldstandards .....oder der Kommunismus in UdSSR. Man kann ja nie wissen, was funktionieren wird.

Die Experimente der Notenbanken, da bist du nicht alleine mit deiner Sorge. Sie haben etwas Ungeheuerliches an sich. Doch ohne sie, da bin ich überzeugt, wären die Renten ab 2001 (auch in der Schweiz) sehr stark unter Druck geraten, denn sie brauchen mindestens die Illusion von Wachstum bei steigender Alterung.

 
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In verschiedenen Artikeln lese ich seit einiger Zeit von der Idee von Ökonomen, dass die EZB, BoJ und Fed die aufgekauften Staatsanleihen abschreiben sollten. Also Staatsschulden reduzieren. 
[...]
Wäre doch ein besserer Weg als ein WR in näherer Zukunft zu riskieren auf Grund von Überschuldung??? Wie nachhaltig so ein Schritt wäre und man in 15 Jahren wieder mit einer Überschuldung dasteht sei dahingestellt......


Prämisse am Beispiel Deutschlands:

Die privaten Vermögen betragen 5 Billionen Euro, die Staatsschulden 2 Billionen Euro.

Szenario 1:

Über eine einmalige Sondersteuer von etwa 50% werden dem reichsten 1-2% der Privaten diese 2 Billionen weggenommen und damit die Staatsschulden beglichen. Das klingt nach viel aber im Endeffekt entspricht das in etwa den leistungslosen Zinseinnahmen, die die Superreichen in 15 Jahren bekommen haben. Und bei einem Vermögen ab €100 Mio wird jemand auch nicht verlumpen, wenn man ihm die Hälfte wegnimmt.

Szenario 2:

Gleiche Ausgangslage mit Sondersteuer für Reiche nur dass diesmal mit den 2 Billionen nicht die Staatsschulden bezahlt werden. Statt dessen kommt das Geld in einen staatlichen Topf aus dem Infrastrukturmassnahmen finanziert werden. Also Sanierung von Strassen, Öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Schwimmbäder, Ausbau des ÖV, Modernisierung der Verwaltung, Unterstützung Forschung+Entwicklung (z.B. Energiesektor) ... etc.

Dies würde einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensqualität und des Wohlstandes für die breiten Massen.

Daneben gäbe es auch einen unsichtbaren und unkalkulierbaren Nutzen: Man denke an all die Autoreparaturen, die nicht mehr nötig wären, wenn die Schlaglöcher in den Strassen geflickt würden. Oder an die Energieersparnis, wenn dank breiterer Autobahnen und besserem ÖV die Staus abnehmen.

Diese 2 Billionen müssten auch nicht finanziert (verzinst) werden, denn es handelt sich hierbei ja um Geld, das das Volk bereits in der Vergangenheit erarbeitet hatte.

Durch die beschriebenen Projekte würde die Arbeitslosigkeit praktisch verschwinden. Löhne könnten erhöht werden und somit würden auch wieder die Steuereinnahmen steigen.

Auch aus Sicht des Otto Normalverbrauchers, der heute schon eine gute Arbeit hat, wäre es - zumindest psychologisch - von Vorteil: Er sieht nämlich, dass seine Steuergelder nun dazu verwendet werden, die Nebenstrasse von seinem Haus zur Bundesstrasse zu reparieren anstatt in die Kassen von dubiosen FInanzsammelbecken zu fliessen. Und wenn dann auch die lange geplante aber nie finanzierbare Ampel vor der Schule seines Sohnes gebaut wird, wird er vielleicht sogar gerne Steuern zahlen ;)

Bleibt die bittere Frage, weshalb das bisher nie gemacht wurde wo es doch zum Schaden von 1% aber zum Nutzen von 99% der Bevölkerung wäre.

Wäre das nicht der Demokratie-Klassiker bei 99:1?

Die eben so bittere Antwort: Jene 1% der Vermögenden haben die Politdarsteller voll im Griff. Sie besitzen auch die Macht über die Medien und bestimmen somit die Meinung der breiten Massen. Jede öffentliche Diskussion über dieses Thema würde also bereits im Keim erstickt.

Wer es wagen würde, solche Ideen zur Diskussion zu stellen würde sehr schnell als Spinner, Verschwörungstheoretiker, Kommunist, Nazi, Rassist oder sonst was diffamiert und mundtot gemacht.

Die Elite wird sich also ihre Pfründe nicht kampflos wegnehmen lassen. Demokratie hin oder her!

 
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Bleibt die bittere Frage, weshalb das bisher nie gemacht wurde wo es doch zum Schaden von 1% aber zum Nutzen von 99% der Bevölkerung wäre.

Wäre das nicht der Demokratie-Klassiker bei 99:1?

Die eben so bittere Antwort: Jene 1% der Vermögenden haben die Politdarsteller voll im Griff. Sie besitzen auch die Macht über die Medien und bestimmen somit die Meinung der breiten Massen. Jede öffentliche Diskussion über dieses Thema würde also bereits im Keim erstickt.

Wer es wagen würde, solche Ideen zur Diskussion zu stellen würde sehr schnell als Spinner, Verschwörungstheoretiker, Kommunist, Nazi, Rassist oder sonst was diffamiert und mundtot gemacht.
Meine "Verschwörungstheorie" dazu, es sind die Zentralbanken welche eben (so genannt...) unabhängig sind und sich daher instrumentalisieren lassen. Ihre "Droge" ist Wachstum mit dem sich dann die Schulden in Zukunft abbauen lassen würden, ohne eine Steuer zur Reduzierung der Schulden. (...dies ist bisher gescheitert).

In USA sind es die Republikaner welche jede Steuererhöhung kategorisch sabotiert haben nachdem unter GW.Bush die Reichen mit Steuergeschenken bedacht wurden, konnten diese nicht rückgängig gemacht werden um die Folgen der Finanzkrise auszugleichen, denn das lockere Geld führte ja zur Aufwertung der Vermögen welche wieder hätten abgeschöpft werden können/müssen.... In Europa begrenzt der Steuerwettbewerb  die Möglichkeiten der einzelnen Staaten. Die Schweiz spielt leider eine unrühmliche Rolle (z.B. die Pauschalbesteuerung für Ausländer wurde per Volksabstimmung zementiert und die anstehende Unternehmenssteuerreform geht auch in Richtung "Geschenke für die Reichen" wie schon die Vorhergegangene und legitimiert Unternehmen aus anderen Ländern hier weniger zu bezahlen als dort wo sie hergekommen sind, indem auch Schweizer Unternehmen weniger bezahlen müssen.... ).

....... ein Beispiel ist Frankreich, was zeigt, ganz so einfach ist es eben nicht. Frankreich hat die Steuern erhöht für hohe Einkommen und hat recht hohe Erbschaftssteuern und zus. Vermögenssteuern (die meisten Länder haben entweder das Eine oder das Andere aber nicht beides). Trotzdem steigt die Verschuldung der öffentlichen Hand an, auch die Arbeitslosigkeit und das Land verliert zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit......

 
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Habe das Buch von Dr. Krall gelesen ("der Draghi Crash"). Der Vortrag ist besser..... Das Buch an sich ok. Aber er sagt ja aus, dass er für die "soziale Marktwirtschaft" sei. Im Buch benimmt er sich aber eher wie ein Turbokapitalist. Eine Bezeichnung, die er genauso verdammt, wie alle 68er und sonstiger Sozialisten. Was er im Buch aber ebenfalls beschreibt und verdammt, das haben vor allem egoistische Wirtschafts- und Finanz-Führer verbrochen. Die Versuche der Politik die Auswüchse zu regeln sind immer erst NACH den Katastrophen erfolgt. Und wenn nun die Geldschleusen geöffnet wurden war dies auch nicht ein "sozial Programm", sondern ein Versuch, das System zu erhalten.

Alles in allem, lesbar, das Buch. Die Schlussfolgerung, dass der Crash unausweichlich ist, dürfte wohl zutreffen. Ob die Lösungen die er vorschlägt funktionieren würden? Keine Ahnung.

Ich behalte mein Gold........

 
Wenn ich das Thumbnail des Videos schon sehe..

An sich gebe ich Dir aber Recht. Nur weil etwas faktisch nicht gerade sinnvoll ist, heißt es ja nicht, dass man es abstoßen sollte, wenn es im System funktioniert. Finde ich Bürokratie immer sinnvoll? Nein. Verzichte daher auf die Einreichung von Formularen etc? Nein. Hinkt etwas, aber ja. Gold behalte ich auch...

 
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