Währungsreform: Weltuntergang oder Neuanfang?

Die These "Geldmengenausweitung korreliert mit Teuerung" ist empirisch wie auch logisch gut untermauert. Die Antithese, dass Geldmenge keinen Einfluss auf die Preise hat, hingegen nicht.

Ansonsten gilt nach wie vor das Gedankenexperiment: "Angenommen, die SNB gibt morgen jedem Schweizer 10 Mio Franken. Was passiert dann mit den Preisen?"
Zuerst mal generell: Eine Korrelation beweist noch keine Kausalität (sollte der Rückgang der Störche mit dem Geburtenrückgang korrelieren, ist dies kein Beweis dafür, dass der Storch die Kinder bringt).

Es ist aber plausibler, dass eine Geldmengenausweitung die Preise erhöht und nicht umgekehrt.

Der Denkansatz der masslosen Uebertreibung ist mMn sinnlos (daher mein obiges Beispiel mit den Antibiotikpillen) um eine Wirkungsrichtung zu bestimmen. 1000 Pillen pro Tag sind tödlich, kein Zweifel. Ist 1 Pille im Grundsatz und Trend daher auch ungesund?

Mein Vorschlag ist, dass die SNB jedem Einwohner Fr. 1000 geben soll. Resultat: win-win

Starke oder schwache Währung? Die Wahl ist eben nicht schwarz/weiss zwischen stark und schwach, sondern irgendwo dazwischen. Eine eher starke Währung ist m.E. eher ein Vorteil (denke da meine ZAR/CHF Relation :eek:k: ). Wichtig für die Wirtschaft der Schweiz ist, dass die Verschiebungen nicht schnell erfolgen (vor 50 Jahren war der USD fast 5x stärker wie der CHF). Die Bewohner eines Hartwährungslandes sollen auch erlaubt sein, diesen Vorteil auszunützen (Parallelimporte)

 
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Der Denkansatz der masslosen Uebertreibung ist mMn sinnlos.. 1000 Pillen pro Tag sind tödlich, kein Zweifel. Ist 1 Pille im Grundsatz und Trend daher auch ungesund?
Einverstanden. Das ist ein stichhaltiges Argument.

Grundsätzlich ist es natürlich schon richtig, dass jede Bewegung, die abrupt und zu schnell erfolgt schädlich ist. Wir haben das bei der Euro-Bindung gut gesehen: Hätte es diese BIndung nie gegeben, wäre der Franken wohl auch per 2015 in Richtung Parität gestiegen und stünde dort, wo er jetzt steht.

Die Bindung aber war ein Unding und hat die SNB unzählige Milliarden gekostet. Und die Auflösung der Bindung ohne Vorwarnung am 15.1.15 hat die Märkte erst recht in ein Chaos gestürzt. Da wäre es im Nachhinein also besser gewesen, die SNB hätte diesbezüglich gar nicht eingegriffen.

Im Zusammenhang mit der Abwertung des CHF im Jahre 1936, die Melchior erwähnt hat, muss man sehen, dass die USA 1933 den Dollar um 50% entwertet hatten. Die übrigen europäischen Länder mussten nachziehen und somit auch die Schweiz.

Der Franken war aber auch nach 1936 noch relativ (= in Relation zu Dollar, Pfund, D-Mark) stark.

Deshalb bin ich durchaus bei Dir, dass die Schweiz in der aktuellen Situation gar nichts anderes tun kann, als den Franken parallel zu den übrigen Währungen abzuwerten. Ich sage das durchaus mit einem weinenden Auge aber eine andere Möglichkeit sehe ich für die Schweiz auch nicht.

 
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Deshalb bin ich durchaus bei Dir, dass die Schweiz in der aktuellen Situation gar nichts anderes tun kann, als den Franken parallel zu den übrigen Währungen abzuwerten. Ich sage das durchaus mit einem weinenden Auge aber eine andere Möglichkeit sehe ich für die Schweiz auch nicht.
Einem Goldbug nehm ich das weinende Auge nicht ab.

 
Einem Goldbug nehm ich das weinende Auge nicht ab.
Mach nicht den Fehler, Ursache und WIrkung zu verwechseln!

Ich finde es nicht lustig, dass unsere Währungen (der Franken ist ja nur eine von vielen) inflationiert und somit mit der Zeit gegen Null konvergieren werden.

Aber ich kann das System nicht ändern. Ich kann die Gelddruckerei nicht verhindern. Ich sehe, dass sie falsch ist und dass sie langfristig mehr Schaden als Nutzen bringen wird.

Die einzige Möglichkeit, die ich habe, zumindest mich selbst und meine Nächsten zu schützen besteht darin, aus diesem Irrsinn der Gelddruckerei auszusteigen und in das einzige Geld zu fliehen, dass die verrückten Notenbänker nicht beliebig unbegrenzt drucken können.

Und natürlich kann ich in öffentlichen Foren wie diesem auch Warnungen aussprechen und meine Gedankengänge begründen.

 
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Jeder sein Prophet, Pessimist oder Optimist. Ich gehe auch davon aus, dass die Geldmengenerhöhung zu höheren Preisen führt, aber nicht proportional und zeitnah dazu. Ich bin auch überzeugt, dass der Vorgang heute besser kontrollierbar ist als vor ein paar Jahrzehnten. Ich lebe in einem Land mit rund 5 % Teuerung. Panik deswegen? keine Spur .

Wird der CHF immer weniger wert, d.h. Konsumgüter werden teurer, so wird man eines Tages vielleicht einen Neufranken einführen müssen, indem man beim alten Franken ein paar Nullen streichen muss. Im Vergleich der letzten 100 Jahre wäre es gerade etwa mal eine Null (Historische Preisindices 1914-2014)

Historische_Preisindices.jpg

 
Ich gehe auch davon aus, dass die Geldmengenerhöhung zu höheren Preisen führt, aber nicht proportional und zeitnah dazu.
Ich stelle noch mal die IWF-Grafik von letzter Woche rein, damit wir einen Anhaltspunkt haben:

snagprogram0605.png


Beachte den Satz 40% money supply growth is consistent with 15 percent inflation.

Gehen wir mal - grober Anhaltspunkt - davon aus, dass wir die Erhöhung der Geldmenge mit Faktor 0.375 multiplizieren können, um auf die Teuerung schliessen zu können.

Gemäss diesem Chart der St. Louis Fed ...

1f5436-1434724482.png


... ist die Geldmenge der USA seit Anfang 2008 von 859 auf derzeit 3955 Mrd. gewachsen. Das entspricht einem Zuwachs von 360% und multipliziert mit unserem Faktor 0.375 einer Teuerung von 135%

Über den Zeitpunkt, wann die Teuerung einsetzen wird, kann ich auch nichts sagen. In der Vergangenheit setzte die Teuerung etwa 6-18 Monate nach Ausweitung der Geldmenge ein. Mittlerweile sind es 7 Jahre und es ist noch nichts zu spüren. Ausser bei Aktien, Anleihen und Immobilien.

Übrigens: 5% Teuerung pro Jahr führt zu einer Verdoppelung der Preise nach etwa 14 Jahren. Wenn Deine Schweizer PK also nicht an die ZAR-Inflation angepasst wird, dürftest Du die höheren Preise in einigen Jahren zu spüren kriegen.

Ich bin auch überzeugt, dass der Vorgang heute besser kontrollierbar ist als vor ein paar Jahrzehnten
Kann sein, dass es diesmal klappt. In den vergangenen rund 3700 Fällen hat es zwar bisher noch nie geklappt aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

:D

 
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Übrigens: 5% Teuerung pro Jahr führt zu einer Verdoppelung der Preise nach etwa 14 Jahren. Wenn Deine Schweizer PK also nicht an die ZAR-Inflation angepasst wird, dürftest Du die höheren Preise in einigen Jahren zu spüren kriegen.
Zum Glück nicht! Vor 5 Jahren 1 CHF = 6.7 ZAR, heute 1 CHF = 13,4 ZAR.  Der Wert des CHF hat sich hier in 5 Jahren verdoppelt :rockbanana:

 
Übrigens: 5% Teuerung pro Jahr führt zu einer Verdoppelung der Preise nach etwa 14 Jahren. Wenn Deine Schweizer PK also nicht an die ZAR-Inflation angepasst wird, dürftest Du die höheren Preise in einigen Jahren zu spüren kriegen.
Zum Glück nicht! Vor 5 Jahren 1 CHF = 6.7 ZAR, heute 1 CHF = 13,4 ZAR.  Der Wert des CHF hat sich hier in 5 Jahren verdoppelt :rockbanana:
Den Effekt habe ich in EUR ebenfalls erlebt. Vermögen in EUR-Werten runter (schlagartig...) aber Kaufkraft in CHF rauf (ebenfalls schlagartig....) Die Frage für uns stellt sich nun: Kann der Kaufkraftgewinn über wie viele Jahre hinweg (??) den Verlust in den Vermögenswerten in EUR ausgleichen? Da wir allerdings keinen Umsatz in EUR von 100'000enden haben, ist der "Gewinn" da natürlich kleiner als der Block-Verlust im EUR-Vermögen. Es dürfte also eher nicht zu einem Ausgleich kommen. Eine Aufwertung des EUR gegen den CHF auf 1.10 käme da der Bilanz natürlich entgegen.......

Kommt mir noch ein Beispiel in den Sinn. Die Engländer-Rentner in Resteuropa erleben diese Achterbahnfahrt seit Jahren. Derzeit geht es ihnen etwas besser als auch schon........

 
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Die Frage für uns stellt sich nun: Kann der Kaufkraftgewinn über wie viele Jahre hinweg (??) den Verlust in den Vermögenswerten in EUR ausgleichen?.....
Ich fürchte, die Antwort lautet "nein". Währungen verlieren gegenüber Sachwerten fast immer an Wert. Kaufkraftgewinn über Jahre würde ja Deflation (im Sinne von Sinkenden Preisen) über Jahre bedeuten. Das gab es noch nie.

Auch nicht im vielzitierten Beispiel Japan. Dort sind die Preise in den 1990ern und 2000ern nur deshalb gesunken, weil sich der Aussenwert des Yen gegenüber dem Dollar stark erhöht (fast verdoppelt) hat. Somit wurden Importe billiger.

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Würde man - was man natürlich nicht tut - die Konsumentenpreise Japans in Dollar statt Yen berechnen, hätte auch Japan eine Teuerung gehabt.

 
Die Frage für uns stellt sich nun: Kann der Kaufkraftgewinn über wie viele Jahre hinweg (??) den Verlust in den Vermögenswerten in EUR ausgleichen?.....
Ich fürchte, die Antwort lautet "nein". Währungen verlieren gegenüber Sachwerten fast immer an Wert. Kaufkraftgewinn über Jahre würde ja Deflation (im Sinne von Sinkenden Preisen) über Jahre bedeuten. Das gab es noch nie.

Auch nicht im vielzitierten Beispiel Japan. Dort sind die Preise in den 1990ern und 2000ern nur deshalb gesunken, weil sich der Aussenwert des Yen gegenüber dem Dollar stark erhöht (fast verdoppelt) hat. Somit wurden Importe billiger.

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Würde man - was man natürlich nicht tut - die Konsumentenpreise Japans in Dollar statt Yen berechnen, hätte auch Japan eine Teuerung gehabt.
Ja so ist es. EU-Werte im EU-Raum verbrauchen...... Da werde ich wohl Methusalem übertreffen müssen, bis ich das alles bei McDonalds in EUR verfuttert habe :eek:  

Aber das ist übrigens ein weit verbreitetes Problem bei CH-Rentnern die nach der Pensionierung ins Ausland gezogen sind und bei Krankheit usw. "nach Hause" gehen und ihren Auslandbesitz als Alterskapital nutzen wollen. Die CH wurde dann in der Zwischenzeit "unbezahlbar".....

 
Die Bemerkung sei erlaubt, dass die Rentner welche ihre Renten im "günstigeren" Ausland beziehen ja einen Vorteil hatten bezüglich der Kosten. Ich denke im Vergleich mit Rentnern in Spanien oder Südafrika, als die zwei bekannten Beispiele hier, lebt es sich ja sicher recht gut mit Schweizer Renten. Soll kein Vorwurf sein, denn ich kann das gut nachvollziehen, dass es einem in die Ferne zieht. Doch den Fünfer und das Weggli gibt es selten, wie das post von crashguru zeigt, zurückkommen ist meist dann gar nicht so einfach auch in finanzieller Hinsicht. Kenne auch Beispiele aus Südamerika, wo dann Immos plötzlich unter dem Kaufwert verkauft werden müssten und ein enormer Devisenverlust den Verlust noch verschärft.

Daher die Überlegung: Sollte man denn nicht besser als Mieter sich einrichten, wenn man als Rentner ins Ausland zieht?

Ist jetzt etwas off-topic....... :roll:

 
Die Bemerkung sei erlaubt, dass die Rentner welche ihre Renten im "günstigeren" Ausland beziehen ja einen Vorteil hatten bezüglich der Kosten. Ich denke im Vergleich mit Rentnern in Spanien oder Südafrika, als die zwei bekannten Beispiele hier, lebt es sich ja sicher recht gut mit Schweizer Renten. Soll kein Vorwurf sein, denn ich kann das gut nachvollziehen, dass es einem in die Ferne zieht. Doch den Fünfer und das Weggli gibt es selten, wie das post von crashguru zeigt, zurückkommen ist meist dann gar nicht so einfach auch in finanzieller Hinsicht. Kenne auch Beispiele aus Südamerika, wo dann Immos plötzlich unter dem Kaufwert verkauft werden müssten und ein enormer Devisenverlust den Verlust noch verschärft.

Daher die Überlegung: Sollte man denn nicht besser als Mieter sich einrichten, wenn man als Rentner ins Ausland zieht?

Ist jetzt etwas off-topic....... :roll:
ok oftopic. Mieten statt kaufen wäre sinnvoll. Aber im Ausland ist Mieten gar nicht so einfach möglich. Zudem werden viele Rentner natürlich von den Preisen für Wohneigentum "verführt". Typisches Beispiel: Rentner gut zu Fuss kauft billiges Haus auf drei Stockwerken. 10 Jahre später leben "auf einer Ebene" da das Wohnzimmer und das Schlafzimmer im ersten Stock liegt.......

 
Die Bemerkung sei erlaubt, dass die Rentner welche ihre Renten im "günstigeren" Ausland beziehen ja einen Vorteil hatten bezüglich der Kosten. Ich denke im Vergleich mit Rentnern in Spanien oder Südafrika, als die zwei bekannten Beispiele hier, lebt es sich ja sicher recht gut mit Schweizer Renten. Soll kein Vorwurf sein, denn ich kann das gut nachvollziehen, dass es einem in die Ferne zieht. Doch den Fünfer und das Weggli gibt es selten, wie das post von crashguru zeigt, zurückkommen ist meist dann gar nicht so einfach auch in finanzieller Hinsicht. Kenne auch Beispiele aus Südamerika, wo dann Immos plötzlich unter dem Kaufwert verkauft werden müssten und ein enormer Devisenverlust den Verlust noch verschärft.

Daher die Überlegung: Sollte man denn nicht besser als Mieter sich einrichten, wenn man als Rentner ins Ausland zieht?

Ist jetzt etwas off-topic....... :roll:
Den "Fünfer und das Weggli" zu nehmen ist  eine Kompetenz, die sich lebenserfahrene Rentner angeeignet haben :mrgreen: . Ich sehe das so: Anlegen (was auch immer) in der Schweiz, laufende Ausgaben in einem Schwachwährungsland. Rein wirtschaftlich gesehen ist so eine Emigration nach SA absolut super.

Zurück zum Thema "Währung(en)".  Mir ist die Geldmenge eigentlich völlig  wurscht. Für mich zählt, was man mit einer bestimmten Währung an einem bestimmten Ort erhält. Die Umrechnungskurse werden durch die Finanzmärkte nach mehr oder weniger nachvollziehbaren Kriterien durch Angebot und Nachfrage bestimmt und haben mit der realen Wirtschaft nur ungefähr einen Zusammenhang. Der Vergleich zwischen Ländern wird enorm schwierig, wenn die Strukturen völlig verschieden sind (eine Haushalthilfe (domestic aid) muss hier für einen Liter Benzin 1 Stunde arbeiten).

Der "kleine Mann" kann in dieser Situation vieles optimieren (Einkaufen im Ausland, Internetshopping, Ferien im Ausland). Komme mir jetzt keiner mit "das kostet Arbeitsplätze". Wie haben ja eh zuviele, daher die "Masseneinwanderung". Wären die Sozialversicherungen etwas flexibler (d.h. die  entsprechenden Gesetze) könnte die Schweiz durch den Bau von Altersresidenzen in geeigneten, populären Ländern enorm Geld sparen (auch weniger ausländisches Pflegepersonal). Weniger Kosten für den Staat, mehr Wärme für die Rentner. Win-win.

 
Die Bemerkung sei erlaubt, dass die Rentner welche ihre Renten im "günstigeren" Ausland beziehen ja einen Vorteil hatten bezüglich der Kosten. Ich denke im Vergleich mit Rentnern in Spanien oder Südafrika, als die zwei bekannten Beispiele hier, lebt es sich ja sicher recht gut mit Schweizer Renten. Soll kein Vorwurf sein, denn ich kann das gut nachvollziehen, dass es einem in die Ferne zieht. Doch den Fünfer und das Weggli gibt es selten, wie das post von crashguru zeigt, zurückkommen ist meist dann gar nicht so einfach auch in finanzieller Hinsicht. Kenne auch Beispiele aus Südamerika, wo dann Immos plötzlich unter dem Kaufwert verkauft werden müssten und ein enormer Devisenverlust den Verlust noch verschärft.

Daher die Überlegung: Sollte man denn nicht besser als Mieter sich einrichten, wenn man als Rentner ins Ausland zieht?

Ist jetzt etwas off-topic....... :roll:
ok oftopic. Mieten statt kaufen wäre sinnvoll. Aber im Ausland ist Mieten gar nicht so einfach möglich. Zudem werden viele Rentner natürlich von den Preisen für Wohneigentum "verführt". Typisches Beispiel: Rentner gut zu Fuss kauft billiges Haus auf drei Stockwerken. 10 Jahre später leben "auf einer Ebene" da das Wohnzimmer und das Schlafzimmer im ersten Stock liegt.......
Noch mal 10 Jahre später.........?

Pech, wenn dann die Immopreise und die Landeswährung gerade auf Talfahrt sind und man umgefallen ist und unmöglich das Haus weiter bewohnen kann.

Ich wohnte mal in einer Wohnung in CH die mir gehört. Doch heute ist sie vermietet, da der Ort nicht mehr passte.

Jetzt wohne ich als Mieter und finde es eigentlich besser. Kann einfacher künden als der Vermieter mir kündigen kann :mrgreen: und wenn die Waschmaschine oder der Kochherd etc. nicht mehr funkt. geht mich dies nichts an.

Als Vermieter habe ich aber nun ständig Kosten, da die Geräte so gebaut wurden, dass sie kurz nach Ablauf der Garantiefrist den Geist aufgeben. Ganz anders die etwa 30jährige Waschmaschine in meiner Whg. Die wurde noch für die Ewigkeit gebaut. :)

Nun in anderen Ländern muss man sich als Immo-besitzer ja mit anderen Gesetzen und Steuern und Gebühren auseinander setzen und dies alles in einer anderen Sprache. Wie du schreibst denke ich auch, viele lassen sich verführen von den Preisen welche für Schweizer Verhältnisse dann günstig sind und denken sie leben dann ewig und gesund dort.

Ob das Mieten wirklich so viel schwieriger ist?

Vielleicht halt auch der Traum vom eigenen Heim welches sich im Ausland verwirklichen lässt zu relativ tiefen Kaufkosten.

Vielleicht heisst es dann mal, die Rentner welche pleite und verschuldet zurückkommen wollen, werden nicht mehr reingelassen.... :mrgreen:

.....natürlich nur ein böser Scherz....nein nein, für die werden dann Armenhäuser eingerichtet, die sind sich ja tieferen Standards gewohnt.......... :mrgreen:   :mrgreen:

 
Der "kleine Mann" kann in dieser Situation vieles optimieren (Einkaufen im Ausland, Internetshopping, Ferien im Ausland). Komme mir jetzt keiner mit "das kostet Arbeitsplätze". Wie haben ja eh zuviele, daher die "Masseneinwanderung". Wären die Sozialversicherungen etwas flexibler (d.h. die  entsprechenden Gesetze) könnte die Schweiz durch den Bau von Altersresidenzen in geeigneten, populären Ländern enorm Geld sparen (auch weniger ausländisches Pflegepersonal). Weniger Kosten für den Staat, mehr Wärme für die Rentner. Win-win.
Tja, dann könnte man auf diesem Weg auch die Renten kürzen....... :mrgreen:

 
Angesichts der Griechenland Krise geht etwas unter, dass dies eine Krise ist die über Griechenland hinausgeht.

Z.B. Portugal und Italien haben je, geschätzte Schulden über 120%/BIP.

Spanien, Portugal und Irland welche als erfolgreiche Reformer da und dort genannt werden haben 2014 die Neuverschuldung einiges über 3%/BIP ausgeweitet. (...Griecheland welches als umerfolgreicher  Reformer am Pranger steht etwa 2-3%/BIP)

Nun können sich aber (dank der Hilfe der EZB) Portugal, Spanien und Irland am Markt....hüstel......refinanzieren, Griechenland nicht.

Geht Griechenland pleite, steigt die Verschuldung der anderen.

http://abload.de/img/cjl2icywwaa2yy946uat.jpg

Nun zeigen diese Schulden (auch in USA) letztendlich auf, dass etwas mit dem Wachstumsmodell nicht mehr stimmt. Denn all diese Schulden flossen ja als Ausgaben in den Kreislauf ein (und somit in die BIP's). Wären also diese Schulden nicht aufgenommen worden so würden viele Zahlen der vergangenen Jahren anders aussehen. Z.B. auch die Exportzahlen von DE oder auch CH oder die Zahlen der Konzerne.

Die Schulden sind gewissermassen gekauftes Wachstum. Sie abzubauen würde also letztendlich Wachstum kosten. Darauf will aber in der Konsequenz wohl niemand verzichten. 

So würde es eine Konzept brauchen wie denn die Gesellschaft ohne Wachstum leben kann um die Schuldenproblematik nachhaltig zu lösen oder ein Wachstum von z.B. über 5% über viele Jahre hinaus ohne Subventionierung vom Staat.

Denn sonst läuft es langfristig auf Staatspleiten hinaus oder eben letztendlich eine WR wo dann die Schulden und die Geldwerte vernichtet würden oder allenfalls eine Inflation jenseits des Wachstums/Zinsen. 

 
Die Schulden sind gewissermassen gekauftes Wachstum. Sie abzubauen würde also letztendlich Wachstum kosten.
Kommt drauf an, wofür der Kredit verwendet wurde. Wenn damit Rüstungsgüter gekauft werden, trägt das zur Produktivität nichts bei. Werden damit Strassen gebaut, der ÖV ausgebaut, Industrien gebaut, neue Arbeitsplätze geschaffen und neue Regionen erschlossen, dann ist das durchaus eine Investition, die mehr einbringt als sie gekostet hat.

Leider ist es vermehrt so, dass neue Kredite dazu verwendet werden, alte Kredite + Zinsen + Neuverschuldung zu finanzieren.

Und das ist weder wachstumsfördernd noch nachhaltig.

 
Die Schulden sind gewissermassen gekauftes Wachstum. Sie abzubauen würde also letztendlich Wachstum kosten.
Kommt drauf an, wofür der Kredit verwendet wurde. Wenn damit Rüstungsgüter gekauft werden, trägt das zur Produktivität nichts bei. Werden damit Strassen gebaut, der ÖV ausgebaut, Industrien gebaut, neue Arbeitsplätze geschaffen und neue Regionen erschlossen, dann ist das durchaus eine Investition, die mehr einbringt als sie gekostet hat.

Leider ist es vermehrt so, dass neue Kredite dazu verwendet werden, alte Kredite + Zinsen + Neuverschuldung zu finanzieren.

Und das ist weder wachstumsfördernd noch nachhaltig.
Egal was man mit Geld anstellt, wie es investiert oder ausgegeben wird, es ist doch immer ein Unterschied, im Kleinen wie im Grossen, ob dieses ausgegebene Geld von Einnamen stammt oder von Krediten.

Wenn es durch Kredite aufgenommen wird, so gibt man etwas aus, was man später einnehmen muss.

Auf der anderen Seite nimmt aber jemand dieses gepumpte Geld ein und kann es wiederum ausgeben.

Schulden abbauen hat doch etwa die gleiche Wirkung als wenn man Geld verbrennt.

Denn man muss Einnamen ausgeben, ohne eine Leistung dafür zu bekommen. Es verschwindet in einem schwarzen Loch.

Niemand nimmt dieses Geld ein, die Schulden bilden ja Vermögenswerte, welche durch das Abbezahlen nicht steigen.

So wird Wachstum geschaffen durch das Aufnehmen von Krediten und Wachstum vernichtet durch das Zurückbezahlen dieser.

Wobei man nicht die Staatsschulden alleine sehen muss, sondern die Gesamtverschuldung. 

Man kann natürlich wie in den vergangenen Jahren, die Verschuldung immer weiter ausbauen und somit ein gewisses Wachstum herbeiführen.

Wo der Punkt ist wo dies nicht mehr geht, weiss ich nicht.

 
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Reaktionen: Marcus Fabian
Wo der Punkt ist wo dies nicht mehr geht, weiss ich nicht.
Schön auf den Punkt gebracht ;)

Einen mathematisch exakten Punkt, wo das Spiel mit dem Schuldenaufbau nicht mehr funktioniert, gibt es nicht. Wohl aber so einige Kennzahlen:

Der IWF beispielsweise rechnet ab 84% Staatsschulden von GDP damit, dass die Schulden nicht mehr bezahlbar sind. Da sind die meisten Länder bereits darüber (USA mit knapp über 100%). Dass es noch weiter funktioniert ist den geringen Zinsen geschuldet.

Eine Grenze wird erreicht, wenn das Wirtschaftswachstum geringer ist als die Zinsen. Dann fliesst alles zusätzlich produzierte in die Zinszahlungen und weiteres Wachstum bzw. Wohlstand ist nicht mehr möglich. Im Extremfall führt das dazu, dass die Menschen wie blöd arbeiten aber auf keinen grünen Zweig kommen, weil ihre Erträge eins-zu-eins in die Taschen der Kreditgeber fliessen.

So eine Situation hat zum Untergang Roms und zur Französischen Revolution geführt.

Im Schnitt kommt es deshalb so alle 70-80 Jahre zu einem Schuldenschnitt. Sei es über Staatsbankrott, Währungsreform oder Währungsentwertung.

 
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Kommt drauf an, wofür der Kredit verwendet wurde. Wenn damit Rüstungsgüter gekauft werden, trägt das zur Produktivität nichts bei.
Na ja, sobald die Rüstungsgüter für ihren Zweck eingesetzt werden, tragen sie aber schon zur Produktivität bei. Spitäler, Bauwirtschaft, Maschinenindustrie. Alles bommt (äh, boomt) danach........

Also Krieg ist das einzige Mittel um das Spiel auf Anfang zurück zu setzen............ :mrgreen:

 
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