Währungsreform: Weltuntergang oder Neuanfang?

Demokratie funktioniert sehr gut in einem Dorf von vielleicht 200-400 Einwohnern, wo jeder jeden kennt und jeder sehr gut abschätzen kann, was der Bau der geplanten Brücke bringt und kostet.

Ab einer Stadt von vielleicht 100'000 Einwohnern ist dies schon nicht mehr der Fall. Hier treten die Medien als "Mediator", als Vermittler, auf und je nachdem, wessen Seite sie vertreten werden die Entscheidungen von Wahlen und Abstimmungen massgeblich bestimmt.

Somit ergibt sich die logische Kette: Die Wähler wählen, was die Medien vorgeben und die Medien gehorchen den Konzernen.
Da möchte ich doch einmal der Demokratie ein Kränzchen widmen.

Nur wo gibt es sie denn ausserhalb der Schweiz überhaupt?

Ich denke im Grossen Ganzen sind Volksentscheide welche in der Vergangenheit in der Schweiz gemacht wurden alles in allem besser als von dir dargestellt.

Nehmen wir gerade Mal das Allgemeingut.

Strassen, öffentliche Schulen und Verkehrsmittel. Infrastruktur wie Brücken, Stromversorgung, Kanalisation und Kläranlagen, Spitäler etc. so wird man kaum ein anderes Land finden welches dieses Allgemeingut so gut unterhält wie die Schweiz und dafür auch viel Geld bereitstellt.

Auch wurden einige Entscheide gegen den Willen der Wirtschaft gefällt was aber nicht zu einer Schwächung dieser geführt hat. Natürlich sind nicht alle Entscheide richtig im Nachhinein gesehen, doch muss ja die Allgemeinheit dann auch die Folgen ausbaden.

Doch die Entwicklung in EU und USA gehen eben Richtung pseudo-Demokratie, da die Entscheide eigenmächtig von einmal gewählten Politikern gefällt werden.

Das Einzige was die zu befürchten haben ist nicht wieder gewählt zu werden.

So verrottet zunehmend in USA und in EU Ländern das Allgemeingut, was zu einem Auseinanderdrifften in der Gesellschaft führt. In USA würden Eltern welche es sich halbwegs leisten können nicht im Traum auf die Idee kommen ihre Kids in eine öffentliche Schule zu schicken, weil diese ihr Alptraum sind. Schlecht bezahltes Lehrpersonal und demotivierte Schüler, Gewalt und ungesundes Essen in den Mensen.

Demokratie muss gelernt werden und braucht Zeit. Doch die Politiker in EU und USA die wollen gar keine Demokratie, weil diese ihre Macht einschränken würde. Macht und Geld sind wie Suchtmittel. Der Entzug ist schwierig :mrgreen:

Man stelle sich einen Politiker vor in USA oder EU der für seine Wiederwahl ins Feld führt er habe die Kanalisation sanieren lassen und dafür die Steuergelder ausgegeben. Die Konkurrenz würde ihn auslachen und sagen er habe die Steuergelder verlocht, wo den der Unterschied sei, man könne nichts davon sehen. Sie hingegen würden die Steuergelder ausgeben für neue Kampfflugzeuge, die könne man sehen und spüren und würden für alle einen Vorteil bringen. Is jetzt etwas plakativ.... :roll:

 
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Danke Melchior, ich hätte es nicht besser formulieren können.

Nächster Schritt: Syngenta und Monsanto........womit dann die ganze Samenmacht und damit Nahrungsmittelkette in einer Hand ist. Und essen müssen sogar Staatsoberhäupter.
Thx Grash Guru ;-)

Man kann auch unzählige andere Beispiele finden.

Z.B. das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA.

in welchem Interesse ist dies wohl und wer wird dabei entrechtet?

Oder die ganze Politik der EU.

Der Einfluss der Wirtschaft auf die Politik ist enorm und bei jedem Entscheid sitzen indirekt oder direkt Vertreter der Wirtschaft mit am Tisch. Bei fast jedem Staatsbesuch werden die Staatschefs von Vertretern der Wirtschaft begleitet. Damit die ja keinen "Seich" machen......im Interesse der Allgemeinheit, denn die Wirtschaft könnte ja zu kurz kommen. :mrgreen:
In diesem Zusammenhang ist auch die Parteienfinanzierung nicht ganz unwichtig.....

http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Novartis-deklariert-erstmals-politische-Spenden/story/25363424

 
Nichts desto trotz gilt heute wie früher: Die Summe allen Geldes muss so gross sein wie die Menge an Dingen, die man dafür kaufen kann. Ist dies nicht gegeben, ist der Preis der ausgleichende Faktor: Steigt die Geldmenge stärker als die Gütermenge, steigt der Preis und im Endeffekt stimmt die Formel: "Gütermenge * Preis = Geldmenge" wieder. Das ist grob und es gibt durchaus Jahre, wo diese Regel verletzt wird (wie diese Jahre) aber im Endeffekt läuft es immer darauf hinaus.
Ich behaupte mal, dass dieses Paradigma mit der Geburt der modernen Finanzindustrie vor etwa 30 Jahren weitgehend ausgehebelt wurde. Der grösste Teil des seither geschöpften Geldes floss direkt in die Finanzmärkte und hat höchstens mal eine Gewerbeimmobilie aber bestimmt noch nie eine Kartoffel aus der Nähe gesehen. Diese Entwicklung hat sich seit der Finanzkrise 07/08 zusätzlich beschleuningt. Das Geld zirkuliert zwischen Zentralbanken, Finanzkonzernen und Staatskassen. Jeder schaut, dass dem anderen nix passiert, weil sonst die ganze Seilschaft abstürzt. Das ist ja auch das Problem der ZB's (zumindest behaupten sie das), dass ihre Milliarden und Billionen nicht in der Realwirtschaft ankommen - und so kein Wachstum anregen können. Natürlich nicht. Das Geld wird vorzu vom exponentiell wachsenden Schuldendienst der Finanzindustrie und der Staaten absorbiert  - und natürlich als Spielgeld zur Steigerung der Eigenkapitalrendite. Das Geld steckt in Bilanzen, nicht in Portemonnaies (mit ein, zwei Ausnahmen ;-) . Und weil das ganze ein gigantisches Schneeballsystem mit einem exponentiell wachsenden Geldhunger ist, kommen die Zentralbanken bald nicht mehr nach und nehmen demnächst auch das Abschlussdiplom des Feng-Schui-Kurses von Frau Ministerpräsident als Sicherheit für einen Kredit. Deshalb werden weder die Zinsen noch die Konsumpreises steigen.

Im Grunde genommen ist es eine klassische Insolvenzverschleppung von Schuldner und Gläubiger. Die Frage ist, wann es zum Offenbarungseid bzw. zur Währungsreform kommt. Dass er kommt, steht für mich ausser Frage.

 
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Da möchte ich doch einmal der Demokratie ein Kränzchen widmen.

Nur wo gibt es sie denn ausserhalb der Schweiz überhaupt?

Ausserhalb der Schweiz eigentlich nirgends. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Schweiz ein kleines und noch relativ überblickbares Land ist.

In Ländern wie den USA oder Deutschland besteht Demokratie darin, dass man einmal alle 4 Jahre seine Stimme abgibt. Was man abgibt hat man nicht mehr. Man gibt seine Stimme einem Vertreter.

Und symbolisch versenkt man seine Stimme in einer Urne. (Urne = Aufbewahrungsbehälter für sterbliche Überreste) ;)

 
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Ich behaupte mal, dass dieses Paradigma mit der Geburt der modernen Finanzindustrie vor etwa 30 Jahren weitgehend ausgehebelt wurde.
RIchtig. Ausgehebelt wurde es. Aber das bedeutet nicht, dass das Paradigma von Geldmenge=Gütermenge nun für alle Zeiten nicht mehr gültig sein wird. Auch wenn das Geld derzeit nicht nach realen Gütern nachfragt sondern nach Finanzassets.

Schlussendlich kann niemand den Besitzern des Geldes verbieten, eines Tages seine Meinung zu ändern und sich dafür Güter zu kaufen. Es wird ja nicht unterschieden, ob das Geld real erarbeitet und verdient wurde oder ob es sich um gedrucktes Casino-Geld handelt.

In dem Moment, wo sich das Big-Money entscheidet, zum Beispiel Immobilien, Rohstoffe oder Edelmetalle zu kaufen, werden in den entsprechenden Märkten die Preise durch die Decke gehen. Schlicht schon deshalb, weil es viel mehr Geld gibt als Dinge, die man dafür kaufen kann.

 
In dem Moment, wo sich das Big-Money entscheidet, zum Beispiel Immobilien, Rohstoffe oder Edelmetalle zu kaufen, werden in den entsprechenden Märkten die Preise durch die Decke gehen. Schlicht schon deshalb, weil es viel mehr Geld gibt als Dinge, die man dafür kaufen kann.
Das joint venture aus Finanzindustrie, Regierungen und Zentralbanken ist das biggest money ever. Aber Du hast schon recht, am judgement day werden wir Erstaunliches erleben, wobei ich davon ausgehe, dass das wenig mit herkömmlicher Teuerung zu tun haben wird. Bis dahin bleibt's aber bei Deflation in der Wirklichkeit und Megainflation in Disney's Money Wonderland.  

 
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In Ländern wie den USA oder Deutschland besteht Demokratie darin, dass man einmal alle 4 Jahre seine Stimme abgibt. Was man abgibt hat man nicht mehr. Man gibt seine Stimme einem Vertreter.
Und symbolisch versenkt man seine Stimme in einer Urne. (Urne = Aufbewahrungsbehälter für sterbliche Überreste) ;)
Nice one.

 
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Aber Du hast schon recht, am judgement day werden wir Erstaunliches erleben, wobei ich davon ausgehe, dass das wenig mit herkömmlicher Teuerung zu tun haben wird.

Ganz passend hierzu der Degussa Marktreport vom 8. Mai (ab Seite 2):

Sparer müssen sich nicht gegen Deflation, sondern gegen Inflation wappnen – und vor „Überraschungsinflation“ auf der Hut sein.
 
Im Grunde genommen ist es eine klassische Insolvenzverschleppung von Schuldner und Gläubiger. Die Frage ist, wann es zum Offenbarungseid bzw. zur Währungsreform kommt. Dass er kommt, steht für mich ausser Frage.
Ja es deutet einiges darauf hin, dass wir in einem Zug sitzen der auf einen Abgrund zufährt und die Brücke darüber befindet sich erst im Bau und es stehen nur Zahnstocher als Baumaterial zur Verfügung. 

Dabei,..... würden die Staaten gemeinsam und konsequent die Steuerumgehungen angehen von Unternehmen und Privaten, so könnten die Probleme gemanagt werden und auch eine Rezession wäre nicht tragisch, wenn dabei die Staatskassen solide sind und man pragmatisch die Renten den Gegebenheiten anpasst..

Die Entschuldung der Staaten wird aber krampfhaft durch Sparübungen vorgegaukelt um den Ursprung des Problems zu vernebeln. Würden den Staaten all die Steuern zufliessen welche ihnen zustehen würden, wären die Schulden relativ schnell auf ein tragbares Niveau zu bringen. 

Sind halt ein wenig viele Wenn's. Und so unterdrückt man jede Krise seit 2001 mit Geldpolitik.

Nun hat man ein Monster erschaffen.

Denn es handelt sich um die eine, gleiche Krise, eben eine Insolvenzverschleppung.

Insolvenz hätten wohl einige Konzerne und Banken gehen sollen seit 2001, weil sie auf zu viel Pump gewirtschaftet haben.

Doch jetzt sind die Staaten und die Sozialwerke und Pensionssysteme sowie die Sparer, alle der Gefahr ausgesetzt die aufgeblasenen Kreditberge auszulöffeln.

Wer die Wahrheit nicht erzählt erzählt halt Unwahrheiten. Und kein Politiker der wiedergewählt werden will darf zu viel Wahrheit erzählen, denn alle werden etwas bluten, wenn man eine überschuldete Welt sanieren muss. 

Verzögert man die Sanierung steht irgend wann der Betreibungs-beamte vor der Tür. Nur steht er dann möglicherweise vor der falschen Tür. Denn die Risiken wurden ursprünglich an einem anderen Ort eingegangen, als wo sie dann ausgebadet werden.

 
 Und so unterdrückt man jede Krise seit 2001 mit Geldpolitik.

Nun hat man ein Monster erschaffen. 
Es hat schon Jahrzehnte - je nach Betrachtungsweise sogar Jahrhunderte früher angefangen. Was wir seit ein paar Jahren erleben, ist die exponentielle Beschleunigung. Monster on steroids. Liberalen Amis fordern daher gerne: "starve the beast!" Tönt wunderbar, verkennt aber die zentrale Tatsache, dass wir ein Schneeballsystem haben, das nur mit  Neuverschuldung am Laufen gehalten wird. Das passt natürlich überhaupt nicht mit der Genügsamkeits- und Sparmoral zusammen, die wir eingeimpft bekamen. Die ganze Gelddebatte geht darum weit über Wirtschaft und Politik hinaus: Sie stellt nicht nur den Wert des Geldes in Frage, sondern auch alle anderen gesellschaftlichen Werte.

Insolvenz hätten wohl einige Konzerne und Banken gehen sollen seit 2001, weil sie auf zu viel Pump gewirtschaftet haben.(...)  denn alle werden etwas bluten, wenn man eine überschuldete Welt sanieren muss. Verzögert man die Sanierung steht irgend wann der Betreibungs-beamte vor der Tür.
Es gibt im laufenden System nichts zu "sanieren", ausser, man will die westliche Welt bewusst in eine gigantische Depression stürzen. Natürlich hätte eine echte Bereinigung der Finanz-Industrie etwas gebracht. Nicht dass das am Endergebnis etwas ändern würde, aber immerhin müsste man die selben Fehler nicht über und über wiederholen - was übrigens ein untrügliches Zeichen von Dummheit ist. Denn das eigentliche Problem ist meines Erachtens die gigantische Fehlallokation von Hirnschmalz. So viele gescheite, innovative Leute, die sich für eine sterbende Idee und einen Porsche den Ar$ch aufreissen. 

 
Es gibt im laufenden System nichts zu "sanieren", ausser, man will die westliche Welt bewusst in eine gigantische Depression stürzen. 
Verstehe ich jetzt nicht.

Weiter Oben bist du dir ja sicher, dass es zu einem Offenbarungseid, bzw. einer WR kommen wird.

Eine WR wäre ja dann eine Totalsanierung mit anzunehmender folgender Depression.......

Mit Sanierung meine ich die Schulden sanieren.

Das mit dem Hirnschmelz, na ja, die Volksvertreter genannt Politiker, stehen den Vertretern des Kapitals gegenüber.

Die Politiiker sind sich gewohnt, in Floskeln zu denken und fallen auch auf solche hinein.

Die Vertreter des Kapitals hingegen denken in Strategien. Wie halten wir uns schadlos und wie bauen wir unsere Positionen aus und wie umgehen wir den Staat und wie instrumentalisieren wir die Volksvertreter für unsere Interessen, ohne dass sie es merken. Die Staaten retten die Wirtschaft und die Wirtschaft macht alles um die Steuern den Staaten zu entziehen.

Dumm sind in diesem Spiel wohl die Vertreter des Volkes welche sich nach belieben über den Tisch ziehen lassen und sich stolz witschaftsfreundlich nennen. Das Kapital ist nicht dumm .......sondern böse :mrgreen:  .

 
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Es gibt im laufenden System nichts zu "sanieren", ausser, man will die westliche Welt bewusst in eine gigantische Depression stürzen. 
Verstehe ich jetzt nicht.

Weiter Oben bist du dir ja sicher, dass es zu einem Offenbarungseid, bzw. einer WR kommen wird.

Eine WR wäre ja dann eine Totalsanierung mit anzunehmender folgender Depression.......

Mit Sanierung meine ich die Schulden sanieren.
Schulden sanieren bedeutet im laufenden System Zeit kaufen (und viele, die ihre Guthaben verlieren).  Im laufenden System bedeutet sanieren, den m.E. unausweichlichen Geldcrash weiter rauszuzögern. Wer meint, das laufende System retten zu können, wird eine gigantische Depression (griechische Agonie goes global) heranzüchten, gegen die die 1930er zartrosa scheinen werden. An die politischen Folgen gar nicht zu denken (falls doch, bitte gleich in den WW III.-thread verschieben). Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass wir gerade dabei sind, auf genau diese Spur einzubiegen. Beim "Offenbarungseid" war ich offenbar zu schwammig, sorry. Er wird kommen, falls wir uns nicht vorher ernsthaft die Systemfrage stellen. Statt jahr(zehnt-)elang dahinzusiechen, um am Schluss zu erkennen, dass eine Rettung/Sanierung nicht möglich ist, wäre eine Grundsatzdiskussion über Geld und dessen Funktion nötig - und natürlich ein Systemwechsel. Auch dann würden viele Federn lassen müssen, aber ich bin überzeugt, dass es glimpflicher ausgehen würde als bei einem Totalcrash.   

Deshalb finde ich die Vollgelddebatte interessant. Ob sie die richtige Antwort liefert, bleibe dahingestellt, aber zumindest stellt sie die richtige Frage. Und das allein ist oft schon fast die Lösung ...

 
Schulden sanieren bedeutet im laufenden System Zeit kaufen (und viele, die ihre Guthaben verlieren).  Im laufenden System bedeutet sanieren, den m.E. unausweichlichen Geldcrash weiter rauszuzögern. Wer meint, das laufende System retten zu können, wird eine gigantische Depression (griechische Agonie goes global) heranzüchten, gegen die die 1930er zartrosa scheinen werden. An die politischen Folgen gar nicht zu denken (falls doch, bitte gleich in den WW III.-thread verschieben). Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass wir gerade dabei sind, auf genau diese Spur einzubiegen. Beim "Offenbarungseid" war ich offenbar zu schwammig, sorry. Er wird kommen, falls wir uns nicht vorher ernsthaft die Systemfrage stellen. Statt jahr(zehnt-)elang dahinzusiechen, um am Schluss zu erkennen, dass eine Rettung/Sanierung nicht möglich ist, wäre eine Grundsatzdiskussion über Geld und dessen Funktion nötig - und natürlich ein Systemwechsel. Auch dann würden viele Federn lassen müssen, aber ich bin überzeugt, dass es glimpflicher ausgehen würde als bei einem Totalcrash.   

Deshalb finde ich die Vollgelddebatte interessant. Ob sie die richtige Antwort liefert, bleibe dahingestellt, aber zumindest stellt sie die richtige Frage. Und das allein ist oft schon fast die Lösung ...
Das mag ja alles stimmen.

Doch ein System zu ändern dazu brauchte es ja einen sehr grossen Druck und der ist weit und breit nicht zu erkennen in der westlichen Welt, denn was wäre die Alternative? ...Mehr Demokratie!!

Wer die Macht und die Mittel hat zu verändern, will ja das System nicht zu seinen Ungunsten verändern.

Die Schulden der Allgemeinheit liessen sich mehr oder weniger über Nacht bereinigen.

Denn es is ja nicht so, dass das Vermögen und die Mittel dazu nicht vorhanden wären.

Mit der unkonvetionellen Geldpolitik hat man ja eine gigantische Umverteilung losgetreten und so könnte man diese ja wieder gerade stellen in Form einer Steuer. Aber mir is auch klar, dass dies kaum eintreten wird. 

Geld ist weit mehr als Tauschmittel oder Konservierung von Arbeit. 

Es bestimmt doch die Hierarchie der Gedanken und ist somit in der Psyche und bestimmt über Gut und Böse und ist somit Orientierung für eine moralisch heimatlose Gesellschaft.

So werden doch die Dinge vorangetrieben welche Geld auf direktestem Weg einbringen, weil sie eben als gut gelten. (Was gibt es denn da besseres als Geld zu drucken? :mrgreen: )

Als Beispiel der Frackingboom in USA.

Es gibt so viele Bedenken aus ökologischer Sicht dagegen. Nur schon all dieses zusätzliche gebundene CO2 in die Atmosphäre zu blasen ist pure Unvernunft. 

Die Vollgelddebatte ist auch ein Beispiel, dass nur über mehr Demokratie Probleme überhaupt angegangen werden könnten und die Gesellschaft sich in einem Prozess verändern könnte.

Der Totalcrash ist auch nicht tragischer als der Einschlag eines Meteoriten und sollte halt einkalkuliert werden, wenn man nicht in einem Alptraum aufwachen will eines Tages von dem man nichts wusste. Womit ich jetzt nicht meine, man könne sich wirklich materiell dagegen absichern. 

Eine Revolution ist meist nicht das im Resultat, was sie versprach, weil sie aus Verzweiflung erst möglich wird.

Evolution wäre besser, meiner Meinung nach, getragen von der Allgemeinheit.

 
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Die Abschaffung des Bargeldes ist ein Thema. Dänemark und andere Länder sind daran Schritte in diese Richtung zu machen.

Damit könnte man ja eine Zeit von Negativzinsen einläuten, ohne dass es zu Bankenruns und zum Massenhaften Horten von Bargeld kommt.

Gerade linke Politiker und Ökonomen sehen darin eine Möglichkeit zu mehr Steuergerechtigkeit/ehrlichkeit.

Aber das ist es meiner Meinung nach nicht. Denn das Kapital ist flexibel und kann international verschoben werden ebenso sind die Reichen und die Konzerne flexibel und können sich verschieben. Zurück bleiben die Sklaven :mrgreen: welche dann enteignet werden könnten nach Bedarf. Z.B. die Banken könnten sich über die Guthaben sanieren und die Negativzinsen sind ja auch eine schleichende Enteignung.

Konsequenterweise müsste ja dann auch der Besitz von Gold verboten werden, um nicht einen Umweg über Gold offen zu lassen.

Alles sehr demokratisch legitimiert...... :ph34r:

 
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Die Entschuldung der Staaten wird aber krampfhaft durch Sparübungen vorgegaukelt um den Ursprung des Problems zu vernebeln. Würden den Staaten all die Steuern zufliessen welche ihnen zustehen würden, wären die Schulden relativ schnell auf ein tragbares Niveau zu bringen. 
Staatsschulden sind nur einer von drei Teilen. Die beiden anderen sind die Schulden der Firmen und der Privathaushalte.

Die Gesamtschulden (also alle drei Teile zusammen) entsprechen der Geldmenge.

Nehmen wir nun zum Vergleich Italien und die Schweiz. Beide Länder haben Gesamtschulden von ca. 300% GDP. In der Schweiz ist der reine Anteil der Staatsschulden weitaus geringer als in Italien.

Bedeutet das, dass der Schweizer Staat besser mit Geld haushaltet als der italienische? Ja, das tut es.

Es bedeutet aber auch, dass in der Schweiz entweder Firmen oder Privathaushalte oder beide höher verschuldet sind als die Italiener.

So lange unser System mit positiven Zinsen läuft, muss die Geldmenge (also die Gesamtschuld) immer weiter steigen. Wenn Du also dafür plädierst, dass der Staat seine Schulden abbauen soll, geht das nur, wenn Private und Firmen entsprechend mehr Schulden aufbauen. Es ist also eine reine Frage der Verteilung.

Die einzige Alternative - und darauf wollte ja auch Denne hinaus - besteht darin, die Schulden durch WR oder Schuldenschnitt abzubauen. Die Geldmenge also zu verringern. Dazu ist natürlich kein Politiker bereit und somit wird die Dose so lange wie möglich die Strasse runtergekickt. Aber das erkennst Du ja selbst, wenn Du schreibst: ...

Doch ein System zu ändern dazu brauchte es ja einen sehr grossen Druck und der ist weit und breit nicht zu erkennen in der westlichen Welt, denn was wäre die Alternative? ...Mehr Demokratie!!

Wer die Macht und die Mittel hat zu verändern, will ja das System nicht zu seinen Ungunsten verändern.
Vor allem will eben niemand in die Geschichte eingehen als der "Politiker/Zentralbänker unter dessen Ägide der grosse Crash kam."

Die Abschaffung des Bargeldes ist ein Thema. Dänemark und andere Länder sind daran Schritte in diese Richtung zu machen.
Nicht ganz. Genauer gesagt geht es darum, dass Geschäfte nicht mehr verpflichtet werden sollen, Bargeld annehmen zu müssen. Somit entscheidet der freie Markt. Wenn ein Geschäft also Umsatzeinbussen erleidet, weil die meisten Kunden bar zahlen wollen, wird es sehr schnell wieder Bargeld akzeptieren.

Man muss auch sehen, dass wir hier in Dänemark ein bisschen weiter sind als die Schweiz, was bargeldlosen Zahlungsverkehr betrifft: Wir haben hier seit 2012 MobilePay, die direkte Überweisung von Bankkonto auf Bankkonto über eine Handy-App. Der Vorteil gegenüber PayPal oder Kreditkarten: Die Buchung erfolgt sofort. Der Händler kann also noch am gleichen Tag über seine heutigen Tageseinnahmen verfügen. In der Schweiz kommt das erst 2016 in Versuchsbetrieb.

 
Nichts desto trotz gilt heute wie früher: Die Summe allen Geldes muss so gross sein wie die Menge an Dingen, die man dafür kaufen kann. Ist dies nicht gegeben, ist der Preis der ausgleichende Faktor: Steigt die Geldmenge stärker als die Gütermenge, steigt der Preis und im Endeffekt stimmt die Formel: "Gütermenge * Preis = Geldmenge" wieder. Das ist grob und es gibt durchaus Jahre, wo diese Regel verletzt wird (wie diese Jahre) aber im Endeffekt läuft es immer darauf hinaus.

Das bedeutet:

Wenn wir zu wenig Kartoffeln haben, steigt der Preis für Kartoffeln. Wir geben somit dem Bauern einen Anreiz, mehr Kartoffeln zu produzieren. Nichts desto trotz muss der Bauer den Arsch aus dem Sessel heben, den Traktor anwerfen und Kartoffeln pflanzen. Wir können nicht - und darauf wollte ich hinaus - die Geldmenge erhöhen, um eine Kartoffelknappheit auszugleichen.
Ich kann mit der Formel Gütermenge * Preis = Geldmenge überhaupt nichts anfangen. Was ist eine (oder die) Gütermenge? Also Sachen ("Güter") die ich mit Geld (z.B. CHF) kaufen kann sind: Häuser, Maschinen, Whisky, Kartoffeln, USD, EUR, Haarschneiden, Dankbarkeit durch wohltätige Spende, Anlageberatung ...

Ist dies eine Globalformel, also all die oben beispielhaft zitierten Güter weltweit und die Geldmenge weltweit?

Reduziert auf ein bestimmtes Gut, funktioniert die Formel offensichtlich auch nicht. Werden die Kartoffeln knapp, steigt der Preis und ich kaufe mit meinem Geld halt Spaghetti. Der Preis eines Gutes ist in einem freien Markt immer durch Angebot/Nachfrage bestimmt und nicht durch eine Geldmenge.

In grob vereinfachten Formeln fehlt, wie richtig bemerkt, das Zeitelement. Einen "steady state" gibt es nicht. Siehe dazu den berühmten Schweinezyklus.

 
Man muss auch sehen, dass wir hier in Dänemark ein bisschen weiter sind als die Schweiz, was bargeldlosen Zahlungsverkehr betrifft: Wir haben hier seit 2012 MobilePay, die direkte Überweisung von Bankkonto auf Bankkonto über eine Handy-App. Der Vorteil gegenüber PayPal oder Kreditkarten: Die Buchung erfolgt sofort. Der Händler kann also noch am gleichen Tag über seine heutigen Tageseinnahmen verfügen. In der Schweiz kommt das erst 2016 in Versuchsbetrieb.
Habe schon mal moniert, dass das Zahlungswesen in der Schweiz völlig anachronistisch ist. Ich mache am Donnerstag vor Ostern ein EFT und das Geld ist erst am Osterdienstag auf dem Konto des Begünstigten. Vermutlich muss man froh sein, dass während der Sommerferien überhaupt Geld transferiert werden kann. Mache ich hier in Südafrika (Afrika!!) ein EFT, so ist des Geld in Millisekunden auf dem Konto des Begünstigten (7/24). Zahle ich mit der Debitkarte im Laden, geschieht das Gleiche. Das Geld wird bei mir abgebucht, noch während die Kasse die Quittung ausdruckt (wird mir mittel SMS mitgeteilt).

 
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Staatsschulden sind nur einer von drei Teilen. Die beiden anderen sind die Schulden der Firmen und der Privathaushalte.

Die Gesamtschulden (also alle drei Teile zusammen) entsprechen der Geldmenge.

Nehmen wir nun zum Vergleich Italien und die Schweiz. Beide Länder haben Gesamtschulden von ca. 300% GDP. In der Schweiz ist der reine Anteil der Staatsschulden weitaus geringer als in Italien.

Bedeutet das, dass der Schweizer Staat besser mit Geld haushaltet als der italienische? Ja, das tut es.

Es bedeutet aber auch, dass in der Schweiz entweder Firmen oder Privathaushalte oder beide höher verschuldet sind als die Italiener.
Was bedeuten Schulden einer Firma? Ist das überhaupt eine relevante Grösse für irgendwas? Vermutlich brauche ich einen Nachhilfekurs in Buchhaltung!

Wie früher mal ausgeführt, die Nettoverschuldung (was immer das ist) von einigen Firmen (gemäss SIX Exchange)

Roche Holding:  8,8 Mia

Novartis: 9,1 Mia

Credit Suisse: 134 Mia (Pfui ?!?!)

ABB: 1,45 Mia

Swatch: - 1,4 Mia (Bravo ?!?!)

Fliessen diese Beträge in die Schuldenstatistiken ein?   Oder die Bruttoverschuldung (was immer das ist) ?

 
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Man muss auch sehen, dass wir hier in Dänemark ein bisschen weiter sind als die Schweiz, was bargeldlosen Zahlungsverkehr betrifft: Wir haben hier seit 2012 MobilePay, die direkte Überweisung von Bankkonto auf Bankkonto über eine Handy-App. Der Vorteil gegenüber PayPal oder Kreditkarten: Die Buchung erfolgt sofort. Der Händler kann also noch am gleichen Tag über seine heutigen Tageseinnahmen verfügen. In der Schweiz kommt das erst 2016 in Versuchsbetrieb.
Habe schon mal moniert, dass das Zahlungswesen in der Schweiz völlig anachronistisch ist. Ich mache am Donnerstag vor Ostern ein EFT und das Geld ist erst am Osterdienstag auf dem Konto des Begünstigten. Vermutlich muss man froh sein, dass während der Sommerferien überhaupt Geld transferiert werden kann. Mache ich hier in Südafrika (Afrika!!) ein EFT, so ist des Geld in Millisekunden auf dem Konto des Begünstigten (7/24). Zahle ich mit der Debitkarte im Laden, geschieht das Gleiche. Das Geld wird bei mir abgebucht, noch während die Kasse die Quittung ausdruckt (wird mir mittel SMS mitgeteilt).
Das hat nichts mit Anachronismus zu tun, sondern mit Zinspickerei. Wenn ich eine Abrechnung der UBS erhalte steht da, Börsengeschäft Verkauf z.B. am Freitag und die Valuta des Betrags als Gutschrift auf dem Konto dann erst am Dienstag erfolgt, so ist das ganz einfach Beschiss.

Wenn ich eine Debitkarte verwende und damit bezahle erfolgt die Abbuchung bei mir gleichen Tags. Die Gutschrift auf dem Verkäuferkonto ??

 
Man muss auch sehen, dass wir hier in Dänemark ein bisschen weiter sind als die Schweiz, was bargeldlosen Zahlungsverkehr betrifft: Wir haben hier seit 2012 MobilePay, die direkte Überweisung von Bankkonto auf Bankkonto über eine Handy-App. Der Vorteil gegenüber PayPal oder Kreditkarten: Die Buchung erfolgt sofort. Der Händler kann also noch am gleichen Tag über seine heutigen Tageseinnahmen verfügen. In der Schweiz kommt das erst 2016 in Versuchsbetrieb.
Ich fürchte mich vor der Zeit, wenn Bargeld abgeschafft wird. Egal in welcher Form uns diese Art zu Handeln weg genommen wird ist es die komplette Entmündigung resp. Kontrolle des Einzelnen.

Sobald die Zahlungen nur noch über Server geleitet werden, welche dazu noch sämtliche Daten der Handelnden festhalten können, gebe ich meinen Löffel freiwillig ab.....

Ich will die Freiheit behalten. Das wird nur möglich sein, wenn der Markt meine Handlungen nicht überwachen kann. Und der Staat natürlich auch nicht.

 
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