Brexit

cello

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26. Dez. 2011
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Svizzera
Brexit - Die Abstimmung ist für den 23. Juni 2016 vorgesehen.

Der Sterling hat in den letzten vier Monaten gegen die meisten Währungen an Wert verloren.

Hier GBP/USD Daily mit GBP/CHF (orange) und GBP/EUR (blau) als Overlay

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Sorry, ich verstehe das ganze nicht.

Grundsätzlich :

Gibt es bei Brexit Gewinner?

Gibt es Gewinner wenn eine Einigung erzielt wird?

 
Drei Gewinner stehen bereits fest:

Brüssel, Frankfurt und die SVP

In Brüssel verdreht jedes EU-Ratsmitglied die Augen, wenn die Briten zum tausendsten Mal Sonderwünsche einfordern.

Seit Beginn ihrer Mitgliedschaft setzen sie Sonderforderungen mit entnervender Art durch.

Die Liste der bisher schon erhaltenen Extrawürste ist ellenlang.

Ihre ständigen Drohungen mit dem Austritt aus der EU hatten meist Erfolg.

Irgendwann ist aber der Bogen überspannt.

Die offizielle Haltung der meisten Mitglieder lautet: "Wir wollen die Briten behalten"

Unter der Hand tönt es jedoch anders:

"Lasst sie endlich gehen - sie haben uns genug Nerven und Zugeständnisse gekostet.

Sollen Sie bitteschön in ihre 'splendid isolation' zurück. Wie weinen ihnen keine Träne nach."

Die Lust auf Sonderrechte und Sonderverhandlungen ist den Brüsselern gründlich vergangen.

Dies wirkt sich auf die "Verhandlungen" Schweiz/EU aus.

Was bei einem grossen politisch und militärisch wichtigen Partner und EU-Mitgliedsland noch tolerabel wäre  das endet spätestens bei einem Nichtmitgliedsland.

Einem kleinen Nichtmitgliedsland zugestehen, was man dem eigenen Mitglied verweigern , das geht nicht.

Die Deutschen und die Franzosen würden noch Kompromisse eingehen, weil Ihnen die Schweiz als guter Nachbar wichtig ist.

Aber die grosse Mehrheit in der EU ist dagegen.

Damals, als die EU weit weniger Mitglieder hatte, sind die Verträge mit den Briten und mit der Schweiz mit ihren zahlreichen Sonderwünschen zustande gekommen.

Heute wären solche Verträge und Zugeständnisse (wie auch die Bilateralen) kaum mehr möglich.

Die Vorteile des riesigen EU-Marktes zu nutzen, und freien Zugang zu allen wirtschaftlichen und finanziellen Bereichen einschliesslich Forschung und Technologie zu bekommen, ohne Verantwortung und ohne die teils einschneidenden Verpflichtungen zu übernehmen ? - Die neu hinzugekommenen Mitglieder in der EU hätten von solchen Verträgen geträumt. Die Kündigung durch das Schweizer Stimmvolk stösst bei Ihnen auf Unverständnis.

Umso geringer deren Gesprächsbereitschaft für erneute und noch dazu weitergehende britische oder schweizer Forderungen.

So oder so ist die Abstimmung in GB gut für die EU.

Wenn sie für den Verbleib stimmen, dann entfällt künftig das ewige Droh-Szenario mit dem möglichen Austritt.

Wenn Sie für den Austritt stimmen, dann kehrt in Brüssel ohne die Quengelbrüder von der Insel wieder mehr Konsens ein und das wird die EU stärken.

Andere Mitglieder werden mit Austrittsdrohungen sehr zurückhaltend sein, weil sie ersteinmal die Folgen eines Austritts am britischen Beispiel beobachten werden.

In Frankfurt reibt man sich die Hände.

Ein grosser Teil des Finanzmarktes wird sicher in London verbleiben.

Allein schon wegen der weit geringeren Auflagen und der "zurückhaltenden" Aufsicht der Behörden.

Vieles wird sicher nach Frankfurt gehen, zum Beispiel der Handel mit Euro.

Kaum vorstellbar, dass die EZB den Handel in einem Nicht-EU Land dulden wird.

Meine Meinung:

Let Them Go !

 
Ein Hinweis, dass die Folgen nicht nur in politischer und finanzieller, sondern auch in rechtlicher Hinsicht enorm sein könnten (Cash).

Drohendes Rechts-Chaos bei einem Brexit


Danke für diesen Link.

Eins steht fest: Der Teufel steckt im Detail.

Doch wo ein Wille, da ein Ausgang.

Wenn die Inselfritzen wirklich für den Ausstieg stimmen, dann wird man Ihnen kaum noch die Hand zu irgendwelchen Verlängerungen oder Vorteilen reichen.

Britannia hat noch noch niemals zu Europa gehört.

Der Geist des längst verflossenen Commonwealth durchdringt bis heute ihre Denkweise.

In der Phantasie lebt die ruhmreiche Grossmacht fort und nichts und niemand kann sie von der Realität überzeugen, dass die einstige Grösse nur noch eine mühsam geflickte bröcckelnde Fassade ist.

Sie verbirgt die maroden Balken und die eingestürzten Wände.

Margret Thatcher hat ganze Arbeit geleistet, als sie in einer Dekade die De-Industrialisierung im Galopp durchgeboxt hat, zugunsten einer gigantisch aufgeblasenen Finanzindustrie rund um den Gherkin in London.

Brave New World.

Das Geld strömte ins Land. Ausufernd und alles überschwemmend. Paradiesisch war es.

Wozu Leute ausbilden ? - wozu Handwerk ? - Wozu noch Industrie ?

Wenn doch das Geld des weltweiten Stromes hereinfloss, als sei der Euphrat und der Tigris und der Rhein und der Amazonas zugleich in die Themse umgeleitet worden.

Und dann vor einigen Jahren noch das Mekong-Money aus China.

Alles hat nichts genützt - die Schmach des verlorenen Grossreiches liess sich nicht mit Geld tilgen.

Es erinnert an die katholische Kirche:

Sie wollen nicht wissen, warum die Erde rund ist.

Sie wollen wissen, was es kostet, wieder eine Scheibe draus zu machen !

nice dreams

Don

 
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GBP/CHF im laaaangen Chart, SKS, etwas übertrieben aber je nach dem. 100% Target würde den Kurs invertieren :p

 
Noch eine Feinheit für Optionsinteressierte:

Das Brit. Pfund ist heute deutlich abwärts gerutscht.

Erwartungsgemäss sind die verkauften Puts im Preis gestiegen.

"Normalerweise" fallen zeitgleich die gegenüberliegenden Calls im Preis (so weit - so logisch)

In diesem Fall steigen auch die Preise für die Calls Sihe Bild), da die Vola im Brit Pfund nochmals zugelegt hat.

Bei Aktienoptionen gilt die Steigerung der Vola nur nur für eine Seite (Puts).

Daraus resultiert die ungleiche Preisgestaltung der Calls/Puts Prämien (SKEW).

Bei den Futures Optionen wirkt die Vola-Erhöhung auf BEIDE Seiten.

Don

Hinweis zum Bild

Der Juni Call ist kurzfristig in ein kleines Plus gesprungen. Rein rechnerisch müsste er wesentlich weiter höher im Plus stehen

GBP_Calls.PNG

 
meiner Meinung zum Brexit alles Panik mache, der Austritt währe mit sehr hohen finanziellen Mittel verbunden.

 
meiner Meinung zum Brexit alles Panik mache, der Austritt währe mit sehr hohen finanziellen Mittel verbunden.


Das Stimmvolk entscheidet eben nicht immer nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Die Annahme de Masseneinwanderungsinitiative (MEI) in der Schweiz war wohl kaum durch die Hoffnung auf wirtschaftliche Vorteile motiviert.

Bei den Briten dürften ebenfalls psychologische Faktoren die Hauptrolle spielen (unkontrollierte Einwanderung, Souveränitätsverlust).

Im Hinblick auf die Börse frage ich mich natürlich, welches Resultat der Abstimmung nun bereits "eingepreist" ist.

 
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Im Hinblick auf die Börse frage ich mich natürlich, welches Resultat der Abstimmung nun bereits "eingepreist" ist.


Alle entsprechenden Futures und Währungen sind auf "remain" gepolt.

Die CoT-Daten sind eindeutig. Alle Grossen MArktteilnehmer kalkulieren damit.

Die grosse Panikmache dient voer allem den Optionsverkäufern.

Sie kassieren enorme Prämien - so oder so.

Die Buchmacher der beliebten Wetten stehen 75 zu 25 für drinbleiben.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass englische Buchmacher so weit danebenliegen.

 
Wenn es ja gemäss Buchmachern so klar ist (Was auch mein Gefühl ist), dass die Briten drin bleiben, wieso dann nicht im GBP/USD long gehen und am Freitagmorgen kassieren?

Ist es wirklich so einfach?

 
War nicht so gemeint. Ist alles gesittet am abschmieren :cool:

Ich meinte eher: wer nicht einen wirklich wirklich guten Plan hat was er macht, der sollte bei solchen Events einfach mal auf der Seitenlinie stehen und zuschauen.

GBP/USD Daily

tDdk1JSx


SPX Daily

w5gUMlUo


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Gold Daily

XsjhGazj