Brexit

Ich hätte auch nie gedacht.

Als ich aber meinen Chart angesehen habe, so war mir klar, dass kann eigentlich nur runter, so war für mich auch; Sell on good news, ok.

Als dann die Märkte bis Mitternacht gestiegen sind, war mir schon etwas mulmig, die Margin für 500 Punkte gegen mich hatte ich bereitgestellt.

Dann kam mir in den Sinn, wie überrascht ich war als wir über die Masseneinwanderung abgestimmt haben und es haben sich ähnliche Prallellen entwickelt.

Da ist wohl für viele eine Grenze erreicht und es profitiert eben nicht jeder direkt von der Globalisierung und nicht alle können ihren Profit davon herleiten.

Schade eigentlich, es wird keiner bekommen was er sich erwünscht hat, denn die Gewinner der Abstimmung wollen zurück, erhoffen sich vergangene Situationen wieder.

Doch es geht eben nur vorwärts.

 
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Wenn es ja gemäss Buchmachern so klar ist (Was auch mein Gefühl ist), dass die Briten drin bleiben, wieso dann nicht im GBP/USD long gehen und am Freitagmorgen kassieren?

Ist es wirklich so einfach?


Im Buchmacher-Jargon hat eben ein Aussenseiter gewonnen, was immer wieder vorkommen soll.

How Did the Bookies Get It So Wrong: Ladbrokes Tries to Explain

The result of the U.K.’s Brexit referendum defied gambling firms, which placed a 90 percent chance on the nation remaining in the European Union as the campaign drew to a close. It might just be one of the occasions where an outsider wins, Ladbrokes Plc said.

 
Brexit ??

Ich sehe es entspannt.

Im jetzigen Moment rennen alle Analysten und alle Kommentatoren wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen herum und freuen sich wie Geburtstagskinder bei der Nutella-Party, dass sie endich wieder gaaaanz uuunglaublich wichtige Sätze ins Mikrofon salbadern dürfen.

Ich meine:  Abwarten.

Im Lauf des Vormittags ist die Vola fast wieder zusammengebrochen.

Im gesamten Umfeld der Märkte findet dieser "Brexit" in einer stabilen Aufwärtsphase statt.

@Chreguw

Die Schweiz wird ein bisschen unter dem Geldzufluss und damit der Stärkung des Franken leiden - aber was soll's.

Dafür werden die Ferien billiger. Der Finanzplatz Schweiz wird sich nicht gross verändern - eher wird es den Fankfurtern zu Gute kommen.

Veränderungen für die Schweiz sind auf anderem Gebiet:

Die EU wird keinerlei Zugeständnisse mehr machen können. Jetzt erst recht nicht mehr.

Nachdem die Schweizer vor anderthalb Jahren den Brüsselern die bilateralen Verträge vor die Füsse geworfen hat, darf man mit der heutigen Entscheidung in GB getrost die Illusion von Zugständnissen begraben.

Ganz abgesehen davon, dass die Brüsseler Verwaltung ab jetzt mit dem Abwickeln der bisherigen vielfältigen EU-Verträge mit GB vollauf beschäftigt sein wird.

Die wirklichen Probleme für GB kommen nicht aus der Ablösung von der EU und werden dadurch nicht gelöst.

Es sind vielmehr die extremen Spannungen zwischen England - Schottland und Nordirland.

In Schottland und Nordirland hat kein einziger Wahlkreis für den Brexit gestimmt - Allesamt wollten sie drinbleiben !!

Wenn sie nun gegen ihren erklärten Willen aus der EU gezogen werden, dann gibt es mit Sicherheit eine erneute Abstimmung über die Ablösung von Britannien, verbunden mit dem Antrag des einzelnen Beitritts zur EU.

Die vorige Abstimmung war schon knapp genug und konnte mit dem Einsatz der Queen gerade noch abgewendet werden.

Die Aussicht, aus der EU gerissen zu werden, wird ein klares Votum gegen England zu Folge haben.

An dieser Front braut sich auf der Insel ein gewaltiges Unwetter zusammen.

Schönes Wochenende

Don

 
So what? Eine Kanalinsel mehr.

Die Briten brauchen Europa dringender als Europa die Briten. Das werden sie bemerken, wenn sich der Vollrausch der Unabhängigkeits-Folklore verzogen hat. 

Mir kommt nichts in den Sinn, was ich ausser dem britischen Humor vermissen würde.  

 
die Gewinner der Abstimmung wollen zurück, erhoffen sich vergangene Situationen wieder.

Doch es geht eben nur vorwärts.


Vor allem abwärts: Der abgestumpfte Glanz des Empires. Sie hätten mit den EU-Kollegen aus Athen, Rom und Versaillles eine Selbsthilfegruppe gründen sollen: "Hilfe, ich bin kein Weltreich mehr!" oder "Gibt es ein Leben ohne Kolonien?"

Jetzt bleiben nur noch die Angelsachsen auf der anderen Seite des Teiches, und die haben bekanntlich ähnliche Probleme.

 
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Ich sehe das heute als völlige Überreaktion. Die Schnäppchen von heute könnten noch wertvoll werden.

Dennoch: Die GB-Milliarden werden im EU-Budget fehlen, das destabilisiert unsere ganze Region. Das betrifft notabene auch uns, die Amis und die Chinesen.

 
Die GB-Milliarden werden im EU-Budget fehlen, das destabilisiert unsere ganze Region. Das betrifft notabene auch uns, die Amis und die Chinesen.




Wegen der 12-14 Miliarden Euro (2014), wovon sie die Hälfte zurückbekommen haben? Wohl kaum.

Draghi drückt das an einem schlechten Montagmorgen raus.

 
Wolltest du anstelle von "Europa" nicht "die EU" schreiben?


Naja, da wir hier in einem "Brexit"-thread schreiben und nicht in einem Geografieforum, nahm ich an, ohne grösseres Risiko "Europa" synonym für "EU" verwenden zu können. Aber ja ... natürlich meinte ich "EU"

 
Ok, danke, so darf ich mich weiter als Europäer fühlen. :)

Tante Merkel benützt auch immer gerne den falschen Ausdruck. Das geht soweit, dass mir kürzlich eine indische Familie ezählt hat: "Dieses Jahr verbringen wir unsere Ferien mit einer Reise durch Europa und die Schweiz..."

Gruss

europäerfritze

 
Die GB-Milliarden werden im EU-Budget fehlen, das destabilisiert unsere ganze Region.


Hier ein Wegweiser, der auf den Boden der Tatsachen zurückführt:

1) Das Vereinte Königreich zahlt in absoluten Beträgen Netto weniger als 5 Mia.
    Ein Herr Draghi hat für diese Grössenordnung nur ein mitleidiges Lächeln (Gruss an Denne)

2) Pro Kopf zahlt jeder Brite 72 Euro pro Jahr

    Das gibt ein Schweizer für Abendessen aus

3.) Bezogen auf das BIP sind es nur 0,23 Prozent

     In Worten:  Dreiundzwanzig Promille des BIP für die EU

(Quelle  http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/70580/nettozahler-und-nettoempfaenger)

Doch auch das ist nur die halbe Wahrheit.

Sollten die Schotten sich abspalten und einzelnes Mitglied der EU werden, dann wechseln sie vom Nettozahler zum NettoEmpfänger.

Eine andere Wahrheit:

Viele Ihrer Extrawürste hatten die Briten mit Hilfe der Austrittsdrohung durchgesetzt.

Langjährige EU Abgeordnete atmen auf. Endlich fallen die ewigen Nörgler und und Rosinenpicker und Nachverhandler weg.

Ich kenne einige von ihnen persönlich, und in privatem Kreis sagen sie:

Nehmt Eure Queen, klaubt die traurigen Reste eures Empire zusammen und bastelt Euch eine glänzende Fassade.

Auf dem abgewetzen Leder des alten Sessels mögt ihr von "guten alten Zeiten" träumen, als alles viel besser gewesen ist.

Glanz und Gloria

Potemkin-City lässt grüssen !

Was wird eigentlich aus der Fusion mit der LSE ?

Ob die Frankfurter Verwaltung jetzt noch dafür stimmt ??

Nettozahler_EU.PNG

 
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Es geht ja nicht um das, wir in der Schweiz sind und wollen auch unabhängig bleiben. Die einzige Gefahr die Sie jetzt haben ist die verhandlung mit der EU, damit meine ich die bilateralen Verträge aushandeln. Auf der andere Seite können Sie sagen, ja das Volk hat entschieden und nicht Cameron. 

 
Brexit: Notenbanken wollen gemeinsam Finanzmärkte beruhigen

(Neu: G7-Erklärung im 1. Absatz und Äusserungen der US-Notenbank Fed im 8. Absatz)

FRANKFURT (awp international) - Nach dem Brexit-Votum wollen sich führende Notenbanken gegen Turbulenzen an den Finanzmärkten stemmen. Der britische Notenbankchef Mark Carney stellte 250 Milliarden Pfund zur Stützung der Märkte in Aussicht. Die Europäische Zentralbank (EZB), die US-Notenbank Fed und die japanischen Währungshüter betonten ihre Handlungsbereitschaft. Die Schweizerische Nationalbank schritt unterdessen gleich zur Tat und griff am Devisenmarkt ein.

Das Brexit-Votum hat die Finanzmärkte auf dem falschen Fuss erwischt und zu heftigen Verwerfungen vor allem am Devisenmarkt, aber auch an den Börsen und den Märkten für Staatsanleihen gesorgt. Das Britische Pfund stürzte auf den tiefsten Wert seit 1985, weil Anleger panikartig Geld aus Grossbritannien abzogen. Auch der Euro steht wegen gestiegener Zweifel am Zusammenhalt der Europäischen Union (EU) stark unter Druck.

EZB UND BOE: ZUM HANDELN BEREIT

Der britische Notenbankenchef Mark Carney versuchte am Freitagmorgen zu beschwichtigen: Die Bank of England (BoE) werde nicht mit zusätzlichen Massnahmen zögern, sagte Carney in einer Fernsehansprache. Man sei bereit, mehr als 250 Milliarden Pfund bereitzustellen, um die Funktionsfähigkeit der Märkte aufrechtzuerhalten. Dabei werde man auf die üblichen Instrumente zurückgreifen. Einige Experten rechnen damit, dass die Bank of England den Leitzins von derzeit 0,5 Prozent in Richtung null senken dürfte.

Auch die EZB signalisierte ihre Handlungsbereitschaft, nannte aber keine konkreten Zahlen: Man sei bereit, "falls nötig, den Märkten zusätzliche Liquidität in Euro und anderen Währungen bereitzustellen", teilte die Notenbank am Freitag in Frankfurt mit. Man beobachte die Finanzmärkte genau und stehe im engen Kontakt mit anderen Notenbanken und den Geschäftsbanken. JPMorgan-Experte David Mackie geht davon aus, dass die EZB den Leitzins weiter senken und das Anleihekaufprogramm noch stärker ausweiten wird.

RENDITEN IN SÜDEUROPA STARK GESTIEGEN

Neben den Schwankungen beim Euro dürfte die EZB auch mit Argusaugen beobachten, dass die Renditen auf Staatspapiere südeuropäischer Länder nach dem Brexit in die Höhe geschnellt sind. Besonders ungelegen kommt der Brexit in Spanien, wo es politisch kriselt und an diesem Sonntag die jüngsten Parlamentswahlen wiederholt werden. Der Abstand der Renditen zehnjähriger spanischer Papiere zu denen vergleichbarer deutscher Anleihen war so gross wie seit dem Beginn des milliardenschweren Wertpapierkaufprogramms (QE) der Europäischen Zentralbank (EZB) im März 2015 nicht mehr.

Einige Experten hatten daher im Vorfeld des Brexit-Votums sogar spekuliert, die EZB könnte im Extremfall ihr sogenanntes OMT-Programm zum Einsatz bringen, also gezielt Staatsanleihen von Krisenländern aufkaufen. Erst am Dienstag hatte das Bundesverfassungsgericht dies unter bestimmten Bedingungen gebilligt. Es wäre das erste Mal, dass das 2012 eingeführte Instrument tatsächlich zum Einsatz käme. Als wahrscheinlich gilt es allerdings nicht.

US-NOTENBANK WILL DOLLAR-LIQUIDITÄT BEREITSTELLEN

Während die EZB und die BoE mit starken Wertverlusten ihrer Währungen konfrontiert sind, haben Notenbanken, deren Währungen traditionell als sichere Häfen gelten, nach dem Brexit-Votum mit starken Wertzuwächsen zu kämpfen. Besonders betroffen sind die USA, Japan und die Schweiz.

Die amerikanische Notenbank Fed zeigte sich alarmiert. Man beobachte die Entwicklungen an den weltweiten Finanzmärkten zusammen mit anderen Zentralbanken genau, teilte die Fed mit. Zudem sei man darauf vorbereitet, Dollar-Liquidität über sogenannte Swap-Linien zur Verfügung zu stellen, falls dies aufgrund von Refinanzierungsdruck an den weltweiten Märkten notwendig werden sollte, der sich auch auf die US-Wirtschaft auswirken könnte. Über Swap-Linien können Notenbanken bei Bedarf Milliardenbeträge in ihren jeweiligen Währungen gegeneinander tauschen, um die Versorgung der Bewohner ihrer Währungsräume mit Devisen zu sichern.

SCHWEIZER GREIFEN EIN - JAPANER IN BEREITSCHAFT

Die Schweizer schritten am Freitag sofort zur Tat: "Die Schweizerische Nationalbank hat am Devisenmarkt eingegriffen, um die Situation zu stabilisieren und wird am Markt aktiv bleiben", teilten die Währungshüter mit. Der starke Schweizer Franken ist den Notenbankern unter anderem wegen negativer Folgen für die Exportwirtschaft ein Dorn im Auge.

Vor dem gleichen Problem stehen die Japaner, die vorerst keine Eingriffe vornahmen, aber ihre Bereitschaft dazu signalisierten. "Wir stehen bereit, um die Märkte mit genügend Liquidität zu versorgen", teilte Notenbankchef Haruhiko Kuroda in einer E-Mail mit. Die sechs grossen Notenbanken werden laut Kuroda alles in ihrer Macht stehende tun, um die Märkte liquide zu halten. Abrupte Bewegungen am Devisenmarkt seien nicht erstrebenswert, sagte zudem der japanische Finanzminister Taro Aso vor Journalisten. Der Finanzminister kann in Japan die Notenbank anweisen, am Devisenmarkt einzugreifen, um die Währung zu stabilisieren./tos/bgf/jha/
 
@donblanco

Take it easy.

Ich lese dich fast immer, eigentlich lese ich fast jeden Beitrag hier, ist ja recht übersichtlich :)

Das ist schon markant was da Charttechnisch los ist, Brexit ist nur Mittel zum Zweck.

Wenn sich der Abwärtstrend bestätigt, werde auch ich zum Trendtrader und das will etwas heissen, wenn ich keine Trendwende mehr in Zeiteinheiten unter einer Woche mehr suche.

Don, davon schreiben wir schon lange, sieht so aus als ob es angefangen hat.

 
Das ist ärgerlich. Ich frage mich wie das passieren kann. Bei Plena ist das glaubs auch schon passiert. Bei mir ist das noch nie passiert. Ich hoffe das kommt nicht mehr vor...
Mein Text war auch länger, beim einfügen von einem Smiley hats den Text gekippt.

 
Schon ein harter Schlag für die EU. Könnte mir vorstellen, dass nun auch in anderen Mitgliedstaaten die EU-Gegner gestärkt werden.

Wer kommt als nächster? Deutschland (DEXIT)?