Seit dem letzten mittlefristigen Tief vor knapp einem Jahr (5. Juni 2012) ist der SMI um über 38% gestiegen und selbst eingefleischte Aktienfreunde rechnen mit einer Korrektur.
Bei einem Anstieg um knapp 2000 Punkte ist mit einer Korrektur von mindestens 23% (460 Punkte), 38% (760) oder 50% (1000 Punkte) zu rechnen, sofern es eine Korrektur im Bullenmarkt wird und kein neuer Bärenmarkt.
Was Aktien im letzten Jahr beflügelt hat ist sicher die lockere Geldpolitik aller wichtiger Zentralbanken sowie die schlechte Rendite von Anleihen. Böse ausgedrückt: Anlagenotstand. Die Anleger wissen nicht, wo ausser in Aktien ihr Geld sicher und profitabel geparkt werden könnte.
Hinzu kommt, dass (Staats-)Anleihen nicht mehr in jedem Fall als sicherer gelten als Aktien.
Beispiele: Coca-Cola gilt als sicherer als US-Treasuries, Danone als sicherer als Französische Staatsanleihen, wenn man den Ratings glauben darf.
[SIZE= px]Aktienmärkte - pro und contra[/SIZE]
Werfen wir einen Blick dort hin, wo die Musik spielt. Auf die USA:
Die Frage, die uns allen unter den Nägeln brennt lautet: "Sind Aktien durch den enormen Anstieg bereits zu teuer, überbewertet oder besteht noch weiteres Potenzial nach oben?"
Was nach wie vor für Aktien spricht ist die hervorragende Stimmung am Aktienmarkt sowie der oben beschriebene Anlagenotstand. Solange von den Zentralbanken weiter Pumpenkohle fliesst und die Zinsen niedrig bleiben, kann die Rally noch ein gutes Stück weiter geführt werden.
Was Aktien weiterhin Auftrieb geben kann sind direkte Käufe von Aktien durch die Zentralbanken. Die Fed, EZB oder BoE kennen dies noch nicht. Direkte Aktienkäufe durch die Zentralbank sind bisher aus Israel, der Tschechischen Republik und der Schweiz bekannt. Sollten sich also Fed und/oder EZB entscheiden, direkt am Aktienmarkt zu kaufen, dürfte das beliebigen Kaufdruck nach oben geben.
In Bezug auf die USA kommt ein weiterer Punkt hinzu: Das BSP der USA dürfte dieses Jahr um mindestens 3% steigen!
Das hat nichts mit Wirtschaftsleistung zu tun sondern schlicht damit, dass die statistische Berechnungsmethode für das GDP in den USA demnächst angepasst wird. Und wie in den USA üblich in einer Art und Weise, die das GDP um etwa 3% besser aussehen lässt.
Statistische Tricks sind in den USA übrigens nicht unüblich: Als die Teuerung (CPI = Consumer Price Index) in den USA um 1990 zu hoch wurde, hat Greenspan schlicht die Methode geändert, mit der die Teuerung berechnet wird. Nach der neuen Methode konnte die Teuerung heruntergerechnet werden.
Shadowstats.com berechnet die Teuerung wahlweise nach der alten Methode von 1980 sowie auch nach der neuen Methode, die seit 1990 angewandt wird, was zu diesem Bild führt:
Offiziell - nach der neuen Methode - wird die Teuerung in den USA mit derzeit 1.9% angegeben. Ein Wert, über den die amerikanische Hausfrau wohl wahlweise in einen Lachkrampf oder Weinkrampf verfallen dürfte.
Mit dem GDP wird das ähnlich laufen.
Die Quintessenz ist, dass das GDP der USA mit dem BNP der Schweiz nicht mehr direkt verglichen werden kann. Es gibt also keinen Grund, Trübsal zu blasen, wenn wir dereinst in einem Jahr erfahren, dass die USA 3.5% Wirtschaftswachstum hatten, die Schweiz aber nur 1.5% (Phantasiezahlen). Denkt daran, dass man vom US-GDP etwa 3% statistische "Korrektur" abziehen muss, um einigermassen vergleichbare Werte zu erhalten!
Wie dem auch sei: Die statistische Kosmetik dürfte den Anlegern nicht bekannt sein und somit werden sie die neuen, besseren Zahlen mit Begeisterung feiern. Auch hier ein Grund, der für steigende Aktienkurse sorgen könnte.
Auf der Schattenseite liegen die hohen (zu hohen!) Erwartungen der Unternehmensgewinne:
Quelle: http://www.zerohedge.com/news/2013-02-1 ... ockeystick
Eine Steigerung der Unternehmensgewinne um 27% (von Q4 2012 zu Q4 2013) scheint mir viel zu optimistisch. Nicht bei steigender Arbeitslosigkeit (bzw. abnehmender Arbeitnehmerschaft).
Die letzten Quartalsergebnisse der S&P 500-Unternehmen bestätigen das. Diese optimistische Schätzung ist sicher zum grossen Teil eingepreist. Wird sie endtäuscht, wird sich das auf die Aktienpreise negativ auswirken. Hier also ein klares bärisches Argument.
Ein weiteres Damoklesschwert für Aktienbesitzer sind allfällig steigende Zinsen. Steigen die Zinsen, werden Anleihen wieder attraktiver. Dann dürften Aktien gegen Anleihen verkauft werden bis die Dividendenrenditen entsprechend gestiegen sind. Bei den aktuell rekordtiefen Zinsen liegt eine Verdoppelung der Zinsen durchaus im Bereich des Möglichen. Und dies könnte durchaus dazu führen, dass sich die Aktienpreise halbieren!
Wer also in Aktien investiert ist, tut gut daran, die Zinsen im Auge zu behalten!
[SIZE= px][/SIZE]
Gold
Der Gold-Crash war im April mit Abstand die interessanteste Geschichte.
Hier eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse:
Vor dem Crash sah die Situation in Gold so aus:
Der Chart zeigt 2 Jahre und gut erkennbar ist die Unterstützungszone um $1520-$1540, die immerhin dreimal gehalten hat.
Für Trader ein relativ sicheres Geschäft: Bei erreichen der Unterstützungszone geht man long, setzt aber einen Stop-Loss irgendwo zwischen $1500-1520.
Am Freitag, 12. April wurden zur Eröffnung in New York 130 Tonnen Gold via Futures leer verkauft. Das trieb den Preis in die "heisse" Zone von $1540.
Am 14. April (also Sonntag Nacht) wurden dann weitere 300 Tonnen leer verkauft. Das Trieb den Preis unter die Marke von $1520 und somit wurden Reihenweise Stop-Losses ausgelöst. Also weitere Verkäufe in Höhe von insgesamt etwa 2200t.
Hier der zugehörige Chart:
Zu beachten: die jährliche globale Goldproduktion beträgt ca. 2700t. Somit wurden an diesem Tag knapp über 80% der Jahresproduktion virtuell verkauft. Die initialen 430t alleine machen schon 15% der Jahresproduktion aus.
Weiterhin: Normaler Weise liegt das Handelsvolumen in der Grössenordnung von 5-10 und erreicht kaum jemals 20. Hier wurden zur Nachtzeit gleich mal 2000er-Blöcke im Sekundentakt auf den Markt geschmissen.
(1 Kontrakt = 100 oz Gold. 2000 Kontrakte = 200'000oz Gold oder rund $300 Mrd.)
Quelle: http://www.peakprosperity.com/blog/8153 ... kets-banks
Die Konsequenz daraus:
Wer in Papiergold investiert war, hat Gold geschmissen. Gold-ETF's hatten Verkäufe zwischen 12%-13%. Gold, das auch physisch auf den Markt kommt.
Kleinanleger, die long auf Gold via Futures spekuliert hatten, wurden zu 99.49% mit Verlust aus dem Markt geschmissen.
Demgegenüber herrscht Kaufrausch bei physischem Gold. Ähnlich, als würde die Migros eine 20%-Aktion für heissbegehrte Laptops oder iPads auflegen:
US-Mint und Australia-Mint melden Rekordumsätze. Physische Goldkäufe in Hong Kong sind um 150% gestiegen, Münze "Perth" +100% zur Vorwoche, Rajesh Exports (ein indisches Handelshaus) das Zehnfache der Vorwoche.
Somit ergibt sich derzeit für all jene, die sich - auch hier im Forum - im Sommer 2011 beklagt haben, dass sie den Einstieg in den Goldbullen verpasst haben, die einmalige Gelegenheit, jetzt billig einzusteigen. Hier herrscht eine ausgezeichnete Stimmung.
Auf der anderen Seite das grosse Wehklagen der Papiergold-Anleger über ihre Verluste.
Alles in allem also eine sehr sinnvolle und gesunde Bereinigung des Marktes: Die zittrigen Hände der Klickgold-Halter sind draussen und der physische Markt boomt
[SIZE= px]Weitere Aussichten:[/SIZE]
Die Börsenregel "Sell in May and go away but remember to come back in September" hat schon lange keine fundamentale Begründung mehr.
Als vor 100 Jahren die USA noch eine Landwirtschafts-Nation waren, floss Geld im Frühling von der Stadt aufs Land, denn die Farmer brauchten Kredit, um Saatgut zu finanzieren und den Sommer zu überleben.
Entsprechend sanken die Aktienpreise, weil während des Sommers das Kapital in der Landwirtschaft gebunden war. Im Herbst verkauften die Bauern dann ihre Ernte und bezahlten ihre Schulden. Somit floss Geld vom Land in die Stadt und konnte dort über den Winter angelegt werden.
Die Erfahrung der letzten 10 Jahre bestätigt höchstens, dass es im Sommer (Stichwort: Ferien) relativ niedrige Umsätze gibt, weil schlicht und ergreifend ein Teil der Trader nicht aktiv ist.
Das heisst, dass im Sommer die Volumen niedrig sind und somit die Kurse sehr schnell nach oben oder unten übertreiben können. Das beginnt normalerweise mit dem Independence day und zieht sich bis Ende August so weiter. Wenn dann die Big-Boys aus den Ferien zurückkommen, pendelt sich das Ganze dann in Form einer Gegenbewegung wieder ein.
Für Aktien spricht, dass es nach wie vor ein konkurrenzloses Investment ist. Anleihen haben ihren guten Ruf angekratzt, Gold ist in den Augen der Massen im Westen sowieso "unten durch" und Immobilien sind ein Fall für Experten. Cash zu halten ist auch keine Option. Zypern lässt grüssen!
Inflation (Teuerung) ist noch kein Thema und selbst wenn es eines wäre, so sind Aktien doch ein recht guter inflationsschutz.
Die positive Stimmung am Aktienmarkt mag ich nicht berücksichtigen, denn wir alle wissen, dass eine Stimmung sehr schnell umschlagen kann.
Positiv ist weiterhin die statistische Manipul….. - ähhhhh - Anpassung des US-GDP, dessen Hintergründe den meisten Tradern und Investoren nicht bekannt sein dürften. Ergo ist anzunehmen, dass sich dies in einem "Hurrah, wir haben es geschafft, die Krise ist vorbei, die Wirtschaft wächst wieder …" niederschlägt.
Nicht zu vergessen die Aktienkäufe durch Zentralbanken, die derzeit in den USA und vor allem in Eu17 diskutiert werden. Nach meiner Erfahrung aus den Jahren 2001 bis 2004 (habe damals das PPT ziemlich aufmerksam beobachtet), dürfte es für Trader lohnenswert sein, Aktien an Unterstützungsmarken zu kaufen. Denn genau an diesen Marken kauft meist auch das PPT
Negativ für Aktien sind die zu optimistischen Schätzungen betreffend der Unternehmensgewinne sowie die aktuell zu positive Marktstimmung.
Negativ ist ebenfalls die reale Gefahr steigender Zinsen.
Happy Trades!
Marcus Fabian
Bei einem Anstieg um knapp 2000 Punkte ist mit einer Korrektur von mindestens 23% (460 Punkte), 38% (760) oder 50% (1000 Punkte) zu rechnen, sofern es eine Korrektur im Bullenmarkt wird und kein neuer Bärenmarkt.
Was Aktien im letzten Jahr beflügelt hat ist sicher die lockere Geldpolitik aller wichtiger Zentralbanken sowie die schlechte Rendite von Anleihen. Böse ausgedrückt: Anlagenotstand. Die Anleger wissen nicht, wo ausser in Aktien ihr Geld sicher und profitabel geparkt werden könnte.
Hinzu kommt, dass (Staats-)Anleihen nicht mehr in jedem Fall als sicherer gelten als Aktien.
Beispiele: Coca-Cola gilt als sicherer als US-Treasuries, Danone als sicherer als Französische Staatsanleihen, wenn man den Ratings glauben darf.
[SIZE= px]Aktienmärkte - pro und contra[/SIZE]
Werfen wir einen Blick dort hin, wo die Musik spielt. Auf die USA:
Die Frage, die uns allen unter den Nägeln brennt lautet: "Sind Aktien durch den enormen Anstieg bereits zu teuer, überbewertet oder besteht noch weiteres Potenzial nach oben?"
Was nach wie vor für Aktien spricht ist die hervorragende Stimmung am Aktienmarkt sowie der oben beschriebene Anlagenotstand. Solange von den Zentralbanken weiter Pumpenkohle fliesst und die Zinsen niedrig bleiben, kann die Rally noch ein gutes Stück weiter geführt werden.
Was Aktien weiterhin Auftrieb geben kann sind direkte Käufe von Aktien durch die Zentralbanken. Die Fed, EZB oder BoE kennen dies noch nicht. Direkte Aktienkäufe durch die Zentralbank sind bisher aus Israel, der Tschechischen Republik und der Schweiz bekannt. Sollten sich also Fed und/oder EZB entscheiden, direkt am Aktienmarkt zu kaufen, dürfte das beliebigen Kaufdruck nach oben geben.
In Bezug auf die USA kommt ein weiterer Punkt hinzu: Das BSP der USA dürfte dieses Jahr um mindestens 3% steigen!
Das hat nichts mit Wirtschaftsleistung zu tun sondern schlicht damit, dass die statistische Berechnungsmethode für das GDP in den USA demnächst angepasst wird. Und wie in den USA üblich in einer Art und Weise, die das GDP um etwa 3% besser aussehen lässt.
Statistische Tricks sind in den USA übrigens nicht unüblich: Als die Teuerung (CPI = Consumer Price Index) in den USA um 1990 zu hoch wurde, hat Greenspan schlicht die Methode geändert, mit der die Teuerung berechnet wird. Nach der neuen Methode konnte die Teuerung heruntergerechnet werden.
Shadowstats.com berechnet die Teuerung wahlweise nach der alten Methode von 1980 sowie auch nach der neuen Methode, die seit 1990 angewandt wird, was zu diesem Bild führt:
Offiziell - nach der neuen Methode - wird die Teuerung in den USA mit derzeit 1.9% angegeben. Ein Wert, über den die amerikanische Hausfrau wohl wahlweise in einen Lachkrampf oder Weinkrampf verfallen dürfte.
Mit dem GDP wird das ähnlich laufen.
Die Quintessenz ist, dass das GDP der USA mit dem BNP der Schweiz nicht mehr direkt verglichen werden kann. Es gibt also keinen Grund, Trübsal zu blasen, wenn wir dereinst in einem Jahr erfahren, dass die USA 3.5% Wirtschaftswachstum hatten, die Schweiz aber nur 1.5% (Phantasiezahlen). Denkt daran, dass man vom US-GDP etwa 3% statistische "Korrektur" abziehen muss, um einigermassen vergleichbare Werte zu erhalten!
Wie dem auch sei: Die statistische Kosmetik dürfte den Anlegern nicht bekannt sein und somit werden sie die neuen, besseren Zahlen mit Begeisterung feiern. Auch hier ein Grund, der für steigende Aktienkurse sorgen könnte.
Auf der Schattenseite liegen die hohen (zu hohen!) Erwartungen der Unternehmensgewinne:
Quelle: http://www.zerohedge.com/news/2013-02-1 ... ockeystick
Eine Steigerung der Unternehmensgewinne um 27% (von Q4 2012 zu Q4 2013) scheint mir viel zu optimistisch. Nicht bei steigender Arbeitslosigkeit (bzw. abnehmender Arbeitnehmerschaft).
Die letzten Quartalsergebnisse der S&P 500-Unternehmen bestätigen das. Diese optimistische Schätzung ist sicher zum grossen Teil eingepreist. Wird sie endtäuscht, wird sich das auf die Aktienpreise negativ auswirken. Hier also ein klares bärisches Argument.
Ein weiteres Damoklesschwert für Aktienbesitzer sind allfällig steigende Zinsen. Steigen die Zinsen, werden Anleihen wieder attraktiver. Dann dürften Aktien gegen Anleihen verkauft werden bis die Dividendenrenditen entsprechend gestiegen sind. Bei den aktuell rekordtiefen Zinsen liegt eine Verdoppelung der Zinsen durchaus im Bereich des Möglichen. Und dies könnte durchaus dazu führen, dass sich die Aktienpreise halbieren!
Wer also in Aktien investiert ist, tut gut daran, die Zinsen im Auge zu behalten!
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Gold
Der Gold-Crash war im April mit Abstand die interessanteste Geschichte.
Hier eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse:
Vor dem Crash sah die Situation in Gold so aus:
Der Chart zeigt 2 Jahre und gut erkennbar ist die Unterstützungszone um $1520-$1540, die immerhin dreimal gehalten hat.
Für Trader ein relativ sicheres Geschäft: Bei erreichen der Unterstützungszone geht man long, setzt aber einen Stop-Loss irgendwo zwischen $1500-1520.
Am Freitag, 12. April wurden zur Eröffnung in New York 130 Tonnen Gold via Futures leer verkauft. Das trieb den Preis in die "heisse" Zone von $1540.
Am 14. April (also Sonntag Nacht) wurden dann weitere 300 Tonnen leer verkauft. Das Trieb den Preis unter die Marke von $1520 und somit wurden Reihenweise Stop-Losses ausgelöst. Also weitere Verkäufe in Höhe von insgesamt etwa 2200t.
Hier der zugehörige Chart:
Zu beachten: die jährliche globale Goldproduktion beträgt ca. 2700t. Somit wurden an diesem Tag knapp über 80% der Jahresproduktion virtuell verkauft. Die initialen 430t alleine machen schon 15% der Jahresproduktion aus.
Weiterhin: Normaler Weise liegt das Handelsvolumen in der Grössenordnung von 5-10 und erreicht kaum jemals 20. Hier wurden zur Nachtzeit gleich mal 2000er-Blöcke im Sekundentakt auf den Markt geschmissen.
(1 Kontrakt = 100 oz Gold. 2000 Kontrakte = 200'000oz Gold oder rund $300 Mrd.)
Quelle: http://www.peakprosperity.com/blog/8153 ... kets-banks
Die Konsequenz daraus:
Wer in Papiergold investiert war, hat Gold geschmissen. Gold-ETF's hatten Verkäufe zwischen 12%-13%. Gold, das auch physisch auf den Markt kommt.
Kleinanleger, die long auf Gold via Futures spekuliert hatten, wurden zu 99.49% mit Verlust aus dem Markt geschmissen.
Demgegenüber herrscht Kaufrausch bei physischem Gold. Ähnlich, als würde die Migros eine 20%-Aktion für heissbegehrte Laptops oder iPads auflegen:
US-Mint und Australia-Mint melden Rekordumsätze. Physische Goldkäufe in Hong Kong sind um 150% gestiegen, Münze "Perth" +100% zur Vorwoche, Rajesh Exports (ein indisches Handelshaus) das Zehnfache der Vorwoche.
Somit ergibt sich derzeit für all jene, die sich - auch hier im Forum - im Sommer 2011 beklagt haben, dass sie den Einstieg in den Goldbullen verpasst haben, die einmalige Gelegenheit, jetzt billig einzusteigen. Hier herrscht eine ausgezeichnete Stimmung.
Auf der anderen Seite das grosse Wehklagen der Papiergold-Anleger über ihre Verluste.
Alles in allem also eine sehr sinnvolle und gesunde Bereinigung des Marktes: Die zittrigen Hände der Klickgold-Halter sind draussen und der physische Markt boomt
[SIZE= px]Weitere Aussichten:[/SIZE]
Die Börsenregel "Sell in May and go away but remember to come back in September" hat schon lange keine fundamentale Begründung mehr.
Als vor 100 Jahren die USA noch eine Landwirtschafts-Nation waren, floss Geld im Frühling von der Stadt aufs Land, denn die Farmer brauchten Kredit, um Saatgut zu finanzieren und den Sommer zu überleben.
Entsprechend sanken die Aktienpreise, weil während des Sommers das Kapital in der Landwirtschaft gebunden war. Im Herbst verkauften die Bauern dann ihre Ernte und bezahlten ihre Schulden. Somit floss Geld vom Land in die Stadt und konnte dort über den Winter angelegt werden.
Die Erfahrung der letzten 10 Jahre bestätigt höchstens, dass es im Sommer (Stichwort: Ferien) relativ niedrige Umsätze gibt, weil schlicht und ergreifend ein Teil der Trader nicht aktiv ist.
Das heisst, dass im Sommer die Volumen niedrig sind und somit die Kurse sehr schnell nach oben oder unten übertreiben können. Das beginnt normalerweise mit dem Independence day und zieht sich bis Ende August so weiter. Wenn dann die Big-Boys aus den Ferien zurückkommen, pendelt sich das Ganze dann in Form einer Gegenbewegung wieder ein.
Für Aktien spricht, dass es nach wie vor ein konkurrenzloses Investment ist. Anleihen haben ihren guten Ruf angekratzt, Gold ist in den Augen der Massen im Westen sowieso "unten durch" und Immobilien sind ein Fall für Experten. Cash zu halten ist auch keine Option. Zypern lässt grüssen!
Inflation (Teuerung) ist noch kein Thema und selbst wenn es eines wäre, so sind Aktien doch ein recht guter inflationsschutz.
Die positive Stimmung am Aktienmarkt mag ich nicht berücksichtigen, denn wir alle wissen, dass eine Stimmung sehr schnell umschlagen kann.
Positiv ist weiterhin die statistische Manipul….. - ähhhhh - Anpassung des US-GDP, dessen Hintergründe den meisten Tradern und Investoren nicht bekannt sein dürften. Ergo ist anzunehmen, dass sich dies in einem "Hurrah, wir haben es geschafft, die Krise ist vorbei, die Wirtschaft wächst wieder …" niederschlägt.
Nicht zu vergessen die Aktienkäufe durch Zentralbanken, die derzeit in den USA und vor allem in Eu17 diskutiert werden. Nach meiner Erfahrung aus den Jahren 2001 bis 2004 (habe damals das PPT ziemlich aufmerksam beobachtet), dürfte es für Trader lohnenswert sein, Aktien an Unterstützungsmarken zu kaufen. Denn genau an diesen Marken kauft meist auch das PPT
Negativ für Aktien sind die zu optimistischen Schätzungen betreffend der Unternehmensgewinne sowie die aktuell zu positive Marktstimmung.
Negativ ist ebenfalls die reale Gefahr steigender Zinsen.
Happy Trades!
Marcus Fabian